Eine wahre Bitte an den Schöpfer
Es scheint uns, dass eine Bitte an den Schöpfer ein Mittel ist, um das Kli, das Gefäß der Seele zu korrigieren. Als Ergebnis unserer Arbeit fühlen wir dann, dass die Bitte an den Schöpfer das Kli selbst ist und nicht ein Mittel, um es zu korrigieren.
Wenn mein Appell an den Schöpfer, das Verlangen, welches ich Ihm entgegen bringe, echt und beständig ist und in einem unaufhörlichen Streben nach Ihm wächst, dann werde ich diese Bitte als vollständige Korrektur empfinden.
Was sind die Korrekturen? Sie sind die Steigerung des Verlangens, nicht die Antwort auf das Gebet, es zu erfüllen. Die Sehnsucht nach dem Schöpfer ist bereits das Ende der Arbeit. So drücke ich meine Einstellung zu Ihm aus. Empfange ich etwas von Ihm? Es kann sein, dass ich gar nichts erhalte. Was soll ich bekommen, wenn ich mich an Ihn wende? Meine Bitte an den Schöpfer ist an sich schon – alles. Ich brauche nichts anderes.
Wenn ich nicht im Kli bleibe, welches für sich selbst empfängt, dann möchte ich nur einen Wunsch an den Schöpfer haben. Wenn ich als Antwort nichts höre, nichts verstehe, nichts fühle und überhaupt nichts sehe, dann ist es gut; das ist sogar noch besser! Ich fühle dann in meinem Streben, in der Kraft des Gebens, wie ähnlich ich dem Schöpfer bin.
Aus dem 3. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts „Arbeit mit Störungen“ 5.12.17
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