Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Gedanken und Wünsche

Baal HaSulam, Shamati 153: Der Gedanke hat allerdings eine besondere Aufgabe: er vergrößert den Wunsch.  Der Wunsch bleibt an seiner Stelle; er hat keine Kraft, sich auszudehnen und eine Handlung zu vollziehen. Doch weil der Mensch an eine Sache denkt, darüber nachsinnt und der Wunsch den Gedanken um Ratschläge bittet, damit sich der Wunsch verwirkliche, so wächst und verbreitet sich dadurch der Wunsch und entfaltet aktiv seine Wirkung…

Unsere Gedanken können sich erweitern oder vermindern, gemäß dem, worüber wir nachdenken und womit wir uns beschäftigen. Wenn ich an dem Gedanken über etwas festhalte, dann wachsen und entwickeln sich meine Wünsche hinsichtlich dieser Sache und ich lebe bereits in ihnen und ich beginne mit ihnen zu arbeiten.

Frage: Wenn ich den Wunsch habe, mich selbst zu füllen, und all meine Gedanken sind automatisch auf dieses Ziel ausgerichtet, dann kann ich nicht über etwas nachdenken, was meine Wünsche nicht erfüllt. Aber die Wünsche sind unter der Kontrolle des Schöpfers. Er erschuf sie und deshalb ist alles unter Seiner Kontrolle und Herrschaft. Also wo ist meine Freiheit?

Antwort: Nur im Beschleunigen deiner Entwicklung. Wenn du in der richtigen Gesellschaft bist, und sie beeinflusst dich auf korrekte Weise, dann beschleunigst du die Entwicklung deiner Wünsche. Der Schöpfer kann dann stärker auf dich einwirken; deine Wünsche werden dich schneller verändern, und auf diese Weise wirst du beginnen, immer schneller in der korrekten Richtung dem gewünschten Ziel entgegen, voranzuschreiten. Alles ist vorherbestimmt, aber die Geschwindigkeit und Art der Bewegung wird optimal sein.

Kommentar: Die ganze Korrektur besteht in der Tat darin, dass du an andere denken musst, aber ich kann nicht an andere denken, weil ich diesen Wunsch nicht habe und deshalb fehlen mir derartige Gedanken.

Antwort: Wenn du dadurch, dass du dich in der richtigen Gesellschaft befindest, das Umgebende Licht auf dich ziehst, dann werden Wünsche und Gedanken in dir auftauchen, die bestimmen, das es lebensnotwendig ist, mit dem Schöpfer in Kontakt zu sein.

Frage: Das bedeutet, dass es unmöglich ist, deine Gedanken und Wünsche zu verändern, ohne die Kraft des Schöpfers, ohne Seine Hilfe.

Antwort: Nein. Ohne die Hilfe des Schöpfers bleibt der Mensch ein Biest.
Aus der russischen Kabbalalektion 1/15/17

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Ergreife das Ende des Fadens, das zum Schöpfer zurückkehrt

Tora, Deuteronomium 17, 8-10: Wenn dir eine Sache unbekannt ist für den Rechtsspruch, zwischen Blut und Blut, zwischen Recht und Recht, und zwischen Schaden und Schaden, von den Streitsachen in deinen Toren; so mache dich auf und gehe nach dem Orte, den der Herr, dein Gott erwählen wird. Und begib dich zu den Priestern, den Leviten oder zu dem Richter, der in selbigen Tagen sein wird, und frage nach, dass sie dir künden den Ausspruch des Rechts; Und du tue gemäß dem Ausspruch, den sie dir künden werden von dem Orte aus, den der Herr erwählen wird, und beachte zu tun, ganz so wie sie dich unterweisen.

Ein Mensch kann sich niemals selber entscheiden wie er handelt. Die Lösung des Problems kann nur auf der nächsten Stufe gefunden werden: entweder auf der Stufe der Leviten (Aufstieg zu Bina), oder auf der Stufe von Cohanim (Aufstieg zu Chochma). Dies ist der einzige Weg, auf dem wir Stärke für unsere eigene Korrektur ansammeln können.

Es steht geschrieben: „Wenn dir eine Sache unbekannt ist für den Rechtsspruch, zwischen Blut und Blut, zwischen Recht und Recht, und zwischen Schaden und Schaden…“ Es geht dabei um die Überprüfung der Eigenschaften eines Menschen; schließlich weiß er nicht, was ihn antreibt: richtige oder falsche Eigenschaften, oder richtige oder falsche Gedanken. Es ist nicht bekannt, wo sich sein Egoismus verbirgt, wie er ihn anstiftet und ihm eine Art von Bestechungsgeschenk gibt.

Deshalb sollte jeder immer auf solch eine Stufe aufsteigen, wo er über seine Taten und Absichten mithilfe eines äußeren Maßstabs entscheiden könnte. Dafür ist eine besondere Kraft erforderlich: die nächste Stufe, der Aufstieg zu ihr, die Akzeptanz ihrer Eigenschaften und Ratschläge, sodass sie den Menschen ändern, erproben und unterwerfen möge. Dann wird er sicher sein, dass er sich korrekt fortbewegt.

Auf diese Weise schreiten wir voran in einem ständigen Widerspruch „zwischen Blut und Blut, zwischen Schaden und Schaden“. Wie sonst? Wenn ein Mensch von Beginn der Schöpfung bis zu ihrer vollständigen Korrektur ein Egoist ist, dann wird ein immer größerer Egoismus in ihm enthüllt.

Sagen wir, du hast dich selbst zu 90% korrigiert, aber die enthüllten 91%, die korrigiert werden müssen, sind größer als alle vorausgegangenen. Deshalb kannst du dich auf nichts verlassen, und jedes Mal befindest du dich in einem absoluten Unverständnis, wunderst dich, und bist über alles, was dir passiert, erstaunt.

Jedes Mal verschwindet der einzigartige, freundliche Schöpfer völlig aus deinen Sinnen, und an Stelle von Ihm gibt es eine Vielzahl aller möglichen Hasser, Verräter und boshaften Hunden. All dies musst du wieder in Beziehung mit dem Schöpfer bringen, um wegen des Mangels an Verbindung mit Ihm aufzusteigen. Das heißt, dies sind Eigenschaften, die eigens in dir erschaffen sind, damit du näher zum Schöpfer kommen mögest. Du hast keine Wahl.

Alles ist so erstaunlich angeordnet, dass du widerwillig, bewusst oder unbewusst, oder als Ergebnis von großen Problemen, Sorgen, schlaflosen Nächten, Suchen und inneren Kämpfen mit dir selbst, schließlich das Ende dieses Fadens ergreifst, das dich zur Einzigartigkeit des Schöpfers und Seiner absoluten Güte zurückbringt.

Derart ist der Weg der Bewusstwerdung – einerseits beängstigend und andererseits schön – weil du auf der Stufe des Schöpfers geboren bist und Ihm ähnlich wirst.
Aus KabTV “Geheimnisse des Ewigen Buches” 8/24/16

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Die höhere Kraft aus der Sicht der Kabbala

Frage: Der größte Teil der Menschheit ist religiös. Sie haben ihre eigene Vorstellung von der höheren Kraft, von Gott, dem Schöpfer. Was ist die höhere Kraft in der Kabbala und worin besteht der fundamentale Unterschied?

Antwort: Die Menschheit hat sich immer vor etwas gefürchtet und tut dieses bis zum heutigen Tag. Sie versucht immer, eine Methode zu finden, um sich vor unerwarteten und grausamen Naturkräften zu schützen.

Das gleiche wird auch von Abraham gesagt, der erst ein Priester im alten Babylon war und später die höhere Kraft entdeckte, welche Natur oder der Schöpfer genannt wird; sie ist eine einzige und gute Kraft, die keine Rituale und Opfer fordert.

Basierend auf dieser Entdeckung führte er Forschungen und Klärungen durch und vielleicht unterrichtete er auch die Menschen. Auf diese Weise wurde die kabbalistische Sprache geformt; ihre Basis kam von dem ersten Kabbalisten Adam, der vor 5.777 Jahren lebte.

Seitdem entwickelte sich die Weisheit der Kabbala von Adam zu Abraham und von Abraham zu uns; sie erweitert ihr konzeptionelles System durch vier Sprachen, mit denen die Kabbalisten die höhere Welt beschreiben. Durch diese Sprachen nehmen wir allmählich wahr, was die Kabbalisten fühlten und beschrieben.

Aus dem russischen Unterricht, 22.01.2017

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Eine Notiz an Präsident Trump

Artikel von Rav Laitman in Huffington Post.

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Was erforscht die Wissenschaft der Kabbala?

Frage: Was sagt die Kabbala über das Geheimnis der dunklen Energie oder dunklen Materie?

Meine Antwort: Die Kabbala erforscht nicht die Phänomene unserer Welt. Man kann einige Parallele zwischen der Höheren Welt und unserer Welt ziehen, aber diese Vergleiche sind relativ und stehen nicht direkt in Verbindung zu einander.

Frage: Was erforscht die Kabbala dann? Könnte man sagen, dass diese Wissenschaft das Bewusstsein des Menschen und die Verbindung zwischen den Bewusstseinszuständen untersucht?

Meine Antwort: Nein. Die Kabbala studiert zwei Eigenschaften: die Eigenschaft des Gebens und die Eigenschaft des Empfangens. Beide liegen unserer Natur zugrunde. Die Wechselwirkung dieser beiden Eigenschaften/Verlangen – welche davon überwiegt, zu welchem Ausmaß etc. – erbaut alle Teile und Stufen der Schöpfung.

Frage: Was bedeutet „Die Kabbala erforscht nicht unsere Welt“?

Meine Antwort: Damit beschäftigt sich die herkömmliche Wissenschaft. Und die Wissenschaft der Kabbala erforscht die nächsten, so genannten Höheren Stufen. Aber dafür müssen wir uns auf der Stufe befinden, wo wir die Kabbala studieren wollen.

Aus der russischen Lektion, 25.12.2016

[#205224]

Aus der Kabbala Akademie..

Rav Michael Laitman über die Sprache der Zweige, die Sprache der Tora bzw. der heiligen Bücher und die Gründe für Fehlinterpretationen. Besuchen sie die Kabbala Akademie unter kabacademy.eu/de!

Erklärung des Begriffes „Freund“

Frage: Warum nennen wir einander Freund (Haver) und nicht Kumpel? Wann wird man zu einem Freund – und ist es überhaupt möglich?

Meine Antwort: Im Hebräischen kommen bestimmte  Begriffe wie „Haver“, Freund, Nächster und „Jadid“, Kumpel, guter Bekannter vor; und „Haver“ kommt vom Wort „Hibur“ (Verbindung).

Frage: Warum heißt es, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, und nicht den „Haver“?

Meine Antwort: Weil der Nächste dir ideologisch nahesteht. Im Hebräischen gibt es einige Synonyme zum Wort „Freund“, die man abhängig von der Beziehung zu dem Menschen verwenden kann.

Hibur (Haver) steht über allem: Das gegenseitige Streben nach dem Ziel verbindet zwei Menschen miteinander.

Reeha (Nächster) ist derjenige, der dir nicht nahe ist, aber dem du in einer bestimmten Beziehung gegenüber stehst.

Zulat ist jeder, der sich außerhalb des Egos befindet, den du aber für dich gewinnen willst.

Jadid ist ein guter Kumpel oder Freund.

Makir ist ein Bekannter.

All diese Worte weisen auf eine bestimmte Stufe der Intimität zwischen zwei Menschen hin. Die Kabbala nutzt eine besondere Sprache. Alles, was zur spirituellen Aufstieg des Menschen gehört, teil sich in tausende Stufen, und alles andere nicht.

Meinung: Aber, als Rabbi Akiva in seinem Kommentar sagte: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, verwendete er das Wort „Reeha“, und nicht „Haver“.

Meine Antwort: Nach dem man zur Nächstenliebe gelangt ist, kann man Haver sagen. Das ist eine Höhere Stufe.

Frage: Was bedeutet „Liebe deinen Nächten wie dich selbst“?

Meine Antwort: So wie mein Ego nur sich selbst liebt, in dem Maße muss ich mich darüber erheben und den anderen lieben.

Aus dem russischen Unterricht, 11.12.2016

[#205488]

Alle Wege führen zum Haus von Abraham

Angefangen beim ersten Mensch Adam, dann über 20 Generationen bis hin zu Abraham offenbart sich das Zerbrechen. Während dieser ganzen Zeit hat die Menschheit eine Verbindung mit einer höheren Kraft gesucht, mit dem Schöpfungsziel.

Zwanzig Generationen wurden benötigt, um aus dem Punkt des Zerbrechen, der in dem ersten Mensch hervorgetreten ist, zu einer wahren Offenbarung der höheren Macht zu kommen, das Abraham geschafft hat.

Abraham fand die richtige Methode der Arbeit, um den Schöpfer zu finden und sich selbst zu verwirklichen – der Höheren Kraft ähnlich zu werden, und sich an sie zu binden.

Frage: In welchen Moment wird aus Abraham, dem gewöhnlichen Menschen, der Urvater Abraham?

Antwort: Ab dem Moment, als er das Programm der Schöpfung zu verstehen beginnt. Er verwandelt sich in eine Grundlage, aus der eine weitere neue Stufe der Entwicklung des Menschen startet.

Der Mensch suchte das Ziel der Schöpfung, das Ziel seines Lebens, fand jedoch nur trügerische Werte, wie geschrieben steht: „erzeugte Götzen und verkaufte diese“.

Er suchte nach einer Form der Entwicklung, für die es sich zu leben lohnt. Aber dann zerbricht er alle seine Phantasien, ein Idol nach dem anderen, weil er versteht, dass sie weder richtig noch lebenswert sind.

So bewegt er sich fort, bis er die richtige, endgültige Methode findet: das Prinzip des Guten und Bösen. Er weiß, wie man diese beiden in einer Mittellinie verbindet und zur Korrektur führt, zur Verschmelzung mit dem Schöpfer durch die Verbindung, durch das Geben um zu geben, und dann durch das Empfangen um zu geben.

Wenn man alle diese Grundlagen für seine spirituelle Arbeit findet, hat man Abraham in sich offenbart, den Urvater des Volkes (av a-am). Ab diesen Moment beginnt man eine neue Form in sich aufzubauen – die spirituelle Form.

Abraham ist das Symbol der spirituellen Arbeit, eine Kraft, die einen Teil der Wünsche aus der Macht Nimrods, des Egoismus, zu befreien. Und der Rest der Babylonier bleibt in Babylon. Und später werden wir alle diese Wünsche korrigieren. Heute muss die Menschheit wie in den Tagen Abrahams alle falschen Idole zerbrechen, die sie sich selbst erschaffen haben, sie zu Staub zu machen und daraus eine neue Form zu bauen – eine richtige.

Die Welt bewegt sich ständig zu dieser Korrektur. Die ganze Geschichte der Menschheit entfaltete sich nur wegen der endgültiger Korrektur. Menschen bilden sich ein, dass die Ereignisse sich aus dem Zufall ergeben, doch die Entwicklung ergibt sich aus den „Reshimot“ (spirituelle Gene/Erinnerungen), angefangen beim ersten Menschen, Adam, und so weiter.

Das Gleiche findet in jedem Menschen und in dem Volk Israels, des „Hauses Abrahams“ statt.  Im Bezug auf die Welt, und in der ganzen Welt im Allgemeinen. Alles ist wie Matrjoschkas ineinander verschachtelt. Wichtig ist, dass es eine höhere Kraft gibt, die Gutes trägt.

Und das Böse, der Gegensatz, kommt aus der gleichen Quelle und dient dazu, uns zu lehren, zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkelheit zu unterscheiden. Wenn wir es schaffen, diese beide entgegengesetzte Formen zu verbinden, dann finden wir genau dazwischen uns selbst und den Kontakt zu Schöpfer.

Die mittlere Linie verbindet den Schöpfer – oben mit dem Menschen – unten. Und zwei weitere Linien, die rechte und die linke, sind nur dazu da, um die mittlere zu erbauen – die Verbindung zwischen uns und der höchsten Kraft.
Jeder Mensch muss Abraham in sich finden – die Basis für die spirituelle Arbeit, die es erlaubt, den Schöpfer zu offenbaren und mit ihm zu verschmelzen. Das ist der Zweck der Schöpfung. Ebenso muss die ganze Welt und die gesamte Menschheit zu einer solchen Verbindung gebracht werden, damit diese Kraft, diese Idee, alle zusammen vereint.

Aus der Lektion „Vorbereitung für Pessach“, 28.03.2017

[#204462]

Dualität der Natur

Replik: In der Physik existiert eine Menge von Beispielen, die beweisen, dass unsere Natur dual ist. Das ist die Teilung der  Materie auf materielle und energetische Teilchen. 

In unserer Welt sind alle Objekte und Phänomene binär oder dual. Welche Phänomen auch immer wir nehmen, wir können immer zwei Kräfte beobachten. Alle Systeme, so die Physik, befinden sich entweder in völligem Gleichgewicht oder sie streben danach. Und um das Gleichgewicht zu erreichen ist eine Bilanzierung der beiden Kräfte, die im System vorhanden sind, notwendigerweise erforderlich.

Antwort: Die Kabbala teilt die Welt auch in zwei entgegengesetzten Kräfte – in eine gebende und eine nehmende. Und alles, was danach passiert, sind nur verschiedene Varianten der Beziehungen zwischen ihnen.

Aus der Lektion in russischer Sprache, 25.12.2016

[#205201]

Altruismus, Teil 2

Frage: Warum reagiert das System auf das menschliche Verhalten so kompliziert? Ein Staat agiert auch nicht integral und das System schlägt ein anderes Volk. Alles ist so verwirrend, es ist schwierig voranzuschreiten.

Antwort: Tatsächlich wird der Fortschritt nicht entsprechend unserem Verstand und unseren Gefühlen gemessen, sondern in Übereinstimmung mit der Ursache und dem Sinn für die höhere Stufe, die als „Glaube über den Verstand“ bezeichnet wird. Schließlich schreiten wir aufgrund der höheren Naturkräfte voran. Warum ist es so organisiert, dass wir auf diesem Weg nichts sehen können?

Die Kabbalisten erklären es so: Hätten wir die Möglichkeit, alles zu sehen, würden wir niemals zu einer höheren Stufe aufsteigen. Wir würden nur den materiellen Horizont in unserer Stufe verlängern. Um die nächste Stufe zu erreichen, ist es notwendig, unser inneres Arbeitsprogramm, unsere Wünsche, Absichten und Gedanken, zu verändern. Es ist unmöglich, dies mit den herkömmlichen Wahrnehmungen und Motiven umzusetzen. Wir müssen Kraft von oben erhalten und uns ständig mit dieser Hilfe verbessern.

Mit den Werkzeugen, die wir derzeit haben, können wir keine spirituelle Entwicklung empfangen. Wir können uns nur materiell entwickeln. Es gibt schlaue, dumme, starke, schwache, erfolgreiche Menschen und Verlierer; nichts bezieht sich auf die qualitative Entwicklung.

Die qualitative Entwicklung ist der Übergang zur nächsten Stufe. Es ist wie der Unterschied zwischen der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe oder wie zwischen einem Fisch, einem Käfer, einem Hund und einem Mensch. Das bedeutet, es gibt eine qualitative Entwicklung in der Wahrnehmung der Realität oder genauer gesagt an die Annäherung an die höhere, alles lenkende Kraft. Solch eine Entwicklung nähert die aktuelle Stufe mehr und mehr an die höhere Stufe an, daher können wir den qualitativen Aufstieg nicht durchführen.

Wir verstehen und spüren die höhere Stufe solange nicht, bis wir zu ihr aufgestiegen sind. Ein Stein fühlt nicht, wie eine Pflanze lebt. Es gibt eine Verbindung zwischen den Stufen, aber nicht in unserem Verstand und Gefühlen. Gerade wenn ich meinen Verstand und meine Gefühle annulliere, kann ich einen kleinen Vorgeschmack auf die nächste Stufe erhalten. So wie der Stein eine Pflanze und eine Pflanze ein Tier nicht fühlt, so kann auch ein Mensch die höhere Kraft nicht bemerken. Nur wenn wir daran arbeiten, uns der höheren Kraft anzunähern, verursachen wir eine Reaktion und werden schließlich in Kontakt mit ihr kommen. 

Der Mensch erklimmt zum ersten Mal in der Geschichte die höhere Welt, die Leiter der Natur. Der Unterschied ist hier nicht derselbe, wie zwischen einem Stein und einer Pflanze, sondern ist von viel größerer Qualität.

Aus dem 3. Teil der täglichen Morgenlektion vom 12/1/17

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