Die Welt ist das, was wir erreichen
Ein Standard zur Beurteilung einer Weisheit
Der Wert jeder Weisheit dieser Welt entspricht der Absicht, die sie verfolgt. Dies ist das Ziel all unserer Überprüfungen. Eine Weisheit ohne eine Absicht ist unvorstellbar. Ausgenommen sind spielende Kinder, da sie damit ihre Zeit verbringen; das ist auch der Zweck. Aus diesem Grund wird eine Weisheit nicht nach ihrer Beflissenheit und Leistung, sondern nach dem zu verdienenden Ziel, das sich daraus ergibt, beurteilt.
Man sieht daher, dass jede weltliche Weisheit lediglich dem körperlichen Nutzen dient, der schnell verfliegt. Auf diese Weise reicht es für das Subjekt aus, wie die Eigenschaft zu sein. Und obwohl die Weisheit gegenüber diesen Subjekten viele Vorteile hat, ist sie dennoch ein spirituelles Element. Doch wir sagten bereits, dass sie entsprechend der Absicht beurteilt wurde, die für die Ewigkeit besteht. Und wenn der Zweck vergänglich und flüchtig ist, geht damit auch die Weisheit verloren. (Baal HaSulam, „Die Weisheit von Israel im Gegensatz zu den Weltlichen Weisheiten“)
Das Universum und seine Gesetze, die für uns unerschütterlich wirken, haben ihren Anfang und ihr Ende. Es gibt in jedem dynamischen System Anfang, Mitte und Höhepunkt und dann Rückgang, Abbau und Vergehen. Heute sehen wir daher die Gesetze, die wir studieren und die wir als absolut annehmen, nur im Rahmenwerk unserer fünf Sinne und in Bezug auf uns selbst. Hätten wir andere „Sinne“, würden wir andere Gesetze und Verbindungen wahrnehmen.
Frage: Ist damit gemeint, dass man sich innerlich ändern muss, um ein Physiker zu werden? Ich studiere und untersuche, wie sich die Welt um mich herum verändert und dafür die notwendigen Instrumente erzeugt.
Meine Antwort: Wenn ich einen bestimmten Bereich studiere, kann ich einen gewissen Faktor „einfrieren“ und ihn dann mit einem festgelegten Parameter studieren. Das Gleiche trifft auf uns zu, wenn wir unbewusst in unseren egoistischen Sinnen erstarrt sind und sie dazu nutzen, die Welt zu untersuchen. Es erscheint uns daher so, als gäbe es nichts außer der Welt, die wir sehen. Wir vergessen dabei aber, dass wir alles durch unsere Sinne wahrnehmen, die von Anfang an von der Natur festgelegt sind.
Könnten wir sie ändern, würde basierend auf unseren „neuen“ Sinnen eine völlig andere Wissenschaft auftauchen. Diese Variable verändert auf dramatische Weise alle Gesetze, die dann von „absoluten“ zu „relativen“ werden. Das Ergebnis wäre, dass auf jeder Stufe und bei jeder inneren Veränderung eine gänzlich neue Wissenschaft entstünde – ein anderer Zustand, eine andere Welt. Das erlangt ein Mensch.
Gemäß der Wissenschaft der Kabbala entstehen in einem Menschen, der sich auf den Weg macht, 125 fixe Arten der Veränderung und damit einher 125 Welten bzw. 125 Stufen der Erkenntnis, was letztendlich 125 Arten von Wissenschaften bedeutet. Wenn man aber die höchste Stufe erreicht, vereinigen sich alle bisherigen Errungenschaften zu einem einzigen Ganzen, das die Welt von Ejn Sof (Unendlichkeit) genannt wird.
Jetzt können wir das noch nicht verstehen, da wir dafür wahrscheinlich einen speziellen Übergang benötigen, welcher für uns noch unerreichbar ist.
Aus dem russischen Kabbalaunterricht 28/2/16
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