Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie komme ich in den Himmel?

Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem Weg der Tora und dem Weg der Leiden, wenn beide ein Beispiel für Leiden sind?

Meine Antwort: Alles strebt danach, das Ziel zu erreichen. Ein Terrorist schneidet einem Menschen den Bauch auf, um ihn zu töten, während ein Chirurg, der ebenso einem Menschen den Bauch aufschneidet, letzteren retten will. Ein kranker Mensch willigt einer Operation ein, er bezahlt sogar dafür und ist bereit, den Schmerz zu ertragen, bis er gesund wird. Ein Mensch, der sich einer Operation unterzieht, nimmt jegliche Schmerzen in Kauf, da er weiß, dass dies sein Leben retten wird, während ein Mensch, der von einem Terroristen getötet wurde, sein Leben verloren hat. Deshalb hängt alles von der Art ab, wie du das Leid beurteilst, ob es dir das Leben gibt oder nimmt.

Frage: Der Terrorist wendet sich selbst dem Leiden und dem Tod zu, da er meint, so den Himmel zu erreichen. Was ist dann hier der Weg des Lichts?

Meine Antwort: Für den Terroristen ist das genau der Weg des Lichts. Daran glaubt er. Es gibt eine Menge Theorien darüber, wie Menschen sich auf Leiden einstellen, um zukünftige Genüsse zu bekommen. Gemäß der Weisheit der Kabbala sollte man versuchen, anderen Menschen näher zu kommen, jedoch nicht um nach dem Tod eine Belohnung für das nächste Leben zu erhalten. Der materielle Körper hat nichts damit zu tun. Der Zustand, dass du in einem Körper lebst und dich mit ihm identifizierst, ist ein falsch.

Du musst einen ganz anderen Existenzzustand erreichen, nämlich den in der Welt der höheren Kraft. In dieser Welt spürst du die Auswirkung der höheren Kräfte und wirst dich nie wieder mit deinem Körper identifizieren. Es ist so, als würdest du deine Körperlichkeit verlieren, wie eine Schlange die sich häutet.

Es bleibt nur die Seele übrig, die in Anheftung zur höheren Kraft steht. Dieser Zustand wird Garten Eden oder Himmel genannt und ist der Zustand, den wir hier und jetzt erreichen sollten, nicht im nächsten Leben. Du brauchst niemanden zu töten, um dies zu erreichen.

Frage: Es stellt sich heraus, dass Religionen, die aktiv von Menschen betrieben werden, den Religiösen ermöglicht, Leid durch das Festhalten an einem Idol wie Gott oder Allah zu vermeiden.

Antwort: Sicher, Menschen erschaffen sich Religionen, um sich ihr Leben zu versüßen und sich ein bestimmtes Ziel zu ermöglichen. Das Judentum, Christentum und dann der Islam tauchten nach dem Abfallen der Juden auf die egoistische Stufe auf. Diese Stufe wird Zerstörung des Tempels genannt. Religion ist die körperliche, egoistische Reflexion des spirituellen Wegs. Stufenweise bringt sie die Menschheit zur Erkenntnis, dass wir zur Spiritualität aufsteigen müssen. Aus dem Grund, dass Religionen ihren Höhepunkt erreichen und dann aus der Welt verschwinden, sollte ein Mensch über den wahren Sinn des Lebens nachdenken.

Aus dem russischen Kabbala Unterricht  3/1/16

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