Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Selfie als Symbol einer Ära

Frage: Ein „Selfie“ ist ein Konzept, das selbst von Psychologen nicht wirklich erklärt werden kann. Sie glauben, es sei eine Art von  Narzissmus. Menschen finden Gefallen daran, von sich Bilder zu machen, bevor sie sterben, wenn sie in einen Abgrund fallen oder nicht ausweichen, wenn ein Hochgeschwindigkeitszug heranrast. Anschließend posten sie die Fotos in das Internet. Dies ist heutzutage die gängigste Sache, und jeder liebt es, sich diese Bilder anzusehen. Es ist eine Art Virus unserer Zeit.

Meine Antwort: Warum können sie es nicht erklären? Die Antwort ist recht einfach: Wenn du die Bilder im Internet postest, hoffst du, dass irgendetwas Ewiges darin wohnt. Das Internet ist unsere Begegnung mit der Ewigkeit. Theoretisch existiert das, was dort heruntergeladen wurde, in einem System der gegenseitigen, menschlichen Beziehung für immer. Deshalb bringst du dich dort ein.

Frage: Warum wird ein Selbstportrait als Form der Kommunikation genutzt?

Meine Antwort: Weil ein Mensch, der sich selbst fotografiert, sich dadurch irgendwie ausdrücken will. Menschen sehen ihn an, verstehen vielleicht, wer er ist, was sein Gesichtsausdruck aussagt und was er über den Hintergrund, auf dem er sich abbildet, sagen möchte. Das ist die Übertragung einer sehr genauen und guten Information.

Frage: Psychologen haben eine Theorie über soziale Vergleiche. Der Theoretiker Leon Festinger behauptet, dass die Menschen eine angeborene Eigenschaft besitzen, sich in Bezug zu anderen fortwährend selbst zu beurteilen.

Meine Antwort: Das ist sicher so, da sich unser Ego nicht selbst bewerten kann. Wie kann es sich selbst erfahren, wenn nicht in der Verbindung zu anderen: Ich bin schlechter, besser, wo, wie. Die Hauptsache ist es, Menschen zu beobachten, um herauszufinden, wer man ist, mit wem man sich abbildet und was der Hintergrund bedeutet. Sie hin, sei neidisch und beeindruckt.

Frage: Warum möchte sich ein Mensch ständig selbst fotografieren anstatt seine Liebsten, Angehörigen und Freunde?

Meine Antwort: Sie sind nicht mehr meine Favoriten, nur „Ich“. Sogar wenn ich jemanden liebe, tue ich das nur, weil es mir Freude bereitet. Dies ist vergleichbar mit der Liebe zu einem guten Steak. Das Selfie erklärt unsere Selbstliebe bzw. den Wunsch, das Zentrum der Aufmerksamkeit zu finden, sehr genau. „Schau auf das Zentrum der Welt, lass alles auf der Seite. Siehst du mich? Das bin ich“.

Frage: Wird uns das zu einem tödlichen Ende führen?

Meine Antwort: Ja, heute entwickeln wir uns sehr schnell zu der Erkenntnis, dass das Ego schlecht ist.

Von KabTV „Neues von Michael Laitman“

4/4/16

(181228)

Eingeschlossen in einem System

„Die Gemeinde soll den, der getötet hat, vor der Gewalt des Bluträchers retten und ihn in die Asylstadt, in die er geflohen war, zurückbringen. Er darf darin wohnen, bis der Hohepriester stirbt, den man mit heiligem Öl gesalbt hat. Wenn der, der getötet hat, das Gebiet der Asylstadt verlässt, in die er geflohen ist, und der Bluträcher ihn außerhalb seiner Asylstadt trifft, darf dieser den, der getötet hat, umbringen; dadurch entsteht ihm keine Blutschuld.“ (Num 35:26-27)

Hier wird erklärt, wie der Mensch sich vor seinen bösen inneren Kräften hütet. Er muss sich in richtige zwischenmenschliche Beziehungen begeben und darf sie auf keinen Fall verlassen. Und wenn er die gesellschaftlichen Rahmen verlässt, die ihn in der Bürgschaft unterstützen, verliert er die Verbindung zu ihnen und geht aus der sogenannte Stadt hinaus. Dann ist er in Gefahr: sein Egoismus beginnt ihn zu töten. Das ist der sogenannte Bluträcher, der den Menschen verfolgt. Deswegen darf man nicht aus der Stadt fliehen, in der man sich schützen kann.

Mit anderen Worten ist der Mensch das ganze Universum. In ihm gibt es Verlangen, die er korrigieren kann und dann lebt er überall frei. Es sind in ihm aber solche Verlangen, die er im Prinzip nicht ganz korrigiert. Ein Teil davon sind nicht zur Korrektur vorgesehen, und er beginnt sie, angeblich aus Versehen zu töten. In diesem Fall soll sich der Mensch verteidigen. Dafür existiert eine Art Verbindung mit der Umgebung, die „die Stadt“ oder „Refugium“ genannt wird.

Das ist ein sehr kompliziertes System. Im Prinzip spricht Tora nur davon, wie wir miteinander verbunden sein müssen. Deswegen gibt es die Trennung des Volkes: Israel in 12 Stämme, auf 10er, auf 100ter und 1000der in der Versammlung der Herden, die Städte, selbst Erez Israel ist in 2 Hälften geteilt: hinter dem Jordan und vor dem Jordan, der Stamm des Menashe, die Hälfte davon hinter dem Jordan und die andere Hälfte in Israel; das alles sind interessante Teilungen.

Und es ist auch vorher bestimmt, wo jeder leben wird. Die Verbindung zwischen den Stämmen ist verboten. Man denkt, dass das Gegenteil der Fall sein sollte. Nein, es bedeutet, dass du dir die Ehegattin nur von deinem Stamm nehmen kannst, nur dort leben musst und du hast kein Recht, irgendwohin zu ziehen und dein Haus auf dem Territorium eines anderen Stammes zu erbauen.

Einerseits ist alles in der gemeinsamen Liebe eingeschlossen und in der gemeinsamen gegenseitigen Verbindung, denn während des Einzugs in das Land Israel erreicht man den Zustand der gegenseitigen Liebe. Dürfen wir uns in diesem Zustand nicht vermischen? Nein, jeder muss sein  Stück Land behalten und unter seinem Dach leben, unter seiner Palme und so weiter.

Wie funktioniert unser Körper? Der Körper existiert durch völlig unterschiedliche Organe, die unterschiedlich funktionieren. Das Herz, die Nieren, die Leber – alles funktioniert auf unterschiedlichen Ebenen. Jedes Organ hat seine eigenen Gesetze. Die Organe sondern unterschiedliche Stoffe ab, die zum Teil miteinander inkompatibel sind, und nur ihre richtige gemeinsame Arbeit bildet das Fundament für einen lebendigen und gesunden Körper. Keines vermischt sich mit dem anderen, sondern arbeitet innerhalb eines festen Schemas in Verbindung mit allen.

Die Tora gibt uns dieses feste Schema, innerhalb welchem du einerseits getrennt von allen sein kannst, anderseits aber doch mit ihnen in Verbindung stehst. Das Schema funktioniert nur in der Gegenwirkung zweier entgegengesetzter Kräfte und in der Verbindung jenseits dieser Gegenwirkung.

Aus dem TV Programm „die Geheimnisse des ewigen Buches“ 16.12.2015

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Die Frau – Ein geheimnisvolles Geschöpf

Die Frau ist ein Geheimnis in der Natur, da sie unser Verlangen zu empfangen symbolisiert. Ein Verlangen, das in uns verborgen ist und sich nur in dem Maß offenbart, wie wir den Schöpfer enthüllen. Wenn wir also die Enthüllung des Schöpfers anstreben, offenbaren wir den weiblichen Teil in uns.

Wir werden das Konzept „Frau“ solange nicht verstehen, bis wir diese Wahrheit erlangen, denn der weibliche Teil ist das einzige, das der Schöpfer erschaffen hat. „Und Gott erschuf die Frau“ – der männliche Teil unterscheidet sich wenig vom Schöpfer und existiert in der Welt nur, um den weiblichen Teil zu befruchten und ihn zu erfüllen, um letztendlich ein Kind hervorzubringen, das in sich das Verlangen zu empfangen des weiblichen Teils mit dem Verlangen zu geben des männlichen Teils kombiniert. Das Kind symbolisiert somit den korrekten gemeinsamen Zustand.

Dieser Prozess beginnt, wenn der weibliche Teil bereit zur Korrektur ist. Der männliche Teil erfüllt hier eher die Rolle eines Vermittlers. Das Verlangen zu empfangen – die Frau – ist daher voll von Geheimnissen, die der Kabbalist stufenweise enthüllt. Er erkennt, wie sehr der weibliche Teil in ihm dem Schöpfer entgegengesetzt ist und in welchem Ausmaß er diesen Teil dem Schöpfer anzugleichen vermag.

Aus der russischen Kabbala Lektion vom 24.4.2016

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Kabbala Akademie

Was ist die Leere?

Frage: Gibt es in der Weisheit der Kabbala ein analoges Konzept zur Leere?

Antwort: Die Leere ist eine besondere Kategorie von Wünschen, die nicht erfüllt werden können, und deshalb fühlen wir eine Leere bzgl. des gewünschten Inhalts. Jemand, der solche Fragen stellt, fühlt dann den Wunsch, das Ziel des Lebens zu erreichen und seinen Sinn zu verstehen, warum dieses Leben zu Ende geht, was nach dem Tod geschieht und warum das Leben absurd und zufällig ist.

Mit anderen Worten, die Leere ist der Wunsch, etwas zu erreichen, was zunächst unerreichbar bleibt, weil unser Anliegen in der Erfüllung eines Wunsches mit Vergnügen und Befriedigung besteht. Und wenn diese Erfüllung nicht eintritt und nicht existiert, nennt man das Leere.
Aus der Kabbalalektion in Russisch vom 1/31/16

[180614]

Die Russen verlassen Israel

Bemerkung: Mehr als 60% der Menschen, die Israel für immer verlassen, sind Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. Nach der Statistik der vergangenen 25 Jahre verließen seit der letzten Rückkehr 150000-200000 Menschen das Land. Der Grund dafür war, dass die meisten nicht in der Lage waren, sich finanziell zu verwirklichen. Der Großteil der Menschen, die nach Kanada und in die USA auswanderten, waren Spezialisten in der Hi-Tech Branche.

Meine Antwort: Natürlich, weil es dort einfacher ist. Ich möchte aber auf eine andere Besonderheit hinweisen: In unsere Organisation kommen Menschen aus der ganzen Welt! Sowohl Juden als auch nicht Juden. Alle! Hätten wir heute die Möglichkeit, alle aufzunehmen, die nach Israel möchten, würden wir 5000-10000 Menschen hierher bringen. Und sie würden nicht fragen, wo sie einen guten Job bekommen könnten oder was sie machen sollten; sie würden nur zusammen sein wollen, um hier, in diesem Land eine neue vereinigte Gesellschaft aufzubauen. Es hängt alles vom Ziel ab. Aber wenn man kein spezielles hat, dann ist es sicherlich besser, sich woanders niederzulassen. Was macht es für ein Unterschied, wo?

Bemerkung: Es ist ja nicht so, dass sie nicht wissen, warum sie hierher kommen. Sie wollen einfach ein großes Haus haben, ein Auto…

Meine Antwort: Ja. Aber all das sind die gleichen Ziele, die Menschen überall in der Welt haben. Um sie zu verwirklichen, muss man nicht nach Israel ziehen. Man muss den Unterschied kennen zwischen den Menschen, die zu unserer Organisation „Bnei Baruch“ gehören und in der ganzen Welt verstreut sind – und den anderen. Wir haben ein gemeinsames Ziel, eine klare Richtung, die uns zeigt, was im Leben wichtig ist. Wenn die Wichtigkeit des spirituellen Ziels wächst, wird alles andere in den Hintergrund treten. Und wenn es tatsächlich so ist, entscheiden sich die Menschen, hierher zu kommen, egal unter welchen Bedingungen; wichtig ist, dass die Seele sich entwickelt kann. Und der Körper bekommt alles, was er braucht.

Frage: Bedeutet dies, dass die Zukunft Israels hauptsächlich im Erreichen des spirituellen Ziels liegt?

Meine Antwort: In Israel werden in Zukunft nur die Menschen leben können, die sich spirituell entwickeln wollen. Nur so! Sonst zu welchem Zweck? Egal wie stark der Antisemitismus in anderen Ländern ist, die Juden finden immer eine friedliche Gegend, wo sie leben können. Das sehe ich an den Menschen, die ich an vielen Orten in Amerika traf. Ich war dort auf einigen Kongressen von ehemaligen Israelis, hielt da einen Vortrag und sah, welche Menschen es sind. Ihnen ist es gleichgültig, wo sie leben: In Phoenix, Arizona, Nevada, in Wüstengebieten, wo das Klima schlimmer ist als in Israel. Das spielt keine Rolle, Hauptsache weit weg von Israel. Es kommt ihnen so vor, als wären sie hier in höchster Gefahr – woanders spüren sie angeblich weniger Bedrohung und Druck, sogar mehr Sicherheit. In der Tat aber kommt es laut Statistik dort zu mehr Vorfällen als hier. Der Grund ist, sie fühlen sich in Israel unerfüllt. Dieses Land ist nur für die Menschen bestimmt, deren Ideologie auf den Sinn des Lebens gerichtet ist. Daher sind wir die Zukunft!

Aus der TV-Sendung “News mit Michael Laitman“

[#180421]

Was uns stärker macht

Kommentar: Wissenschafter glauben, dass das Mantra „was dich nicht umbringt, macht dich stärker“ zutreffend und korrekt ist. Siebzehn Prozent der Welt -bevölkerung stimmen zu, dass alles, was ihnen im Leben passiert, sie stärker macht

Antwort: Alle Leiden die wir ertragen, machen uns stärker, kräftigen uns, erheben uns und ziehen uns vorwärts. Dies ist ein konkretes kabbalistisches Prinzip! Ich bin sehr erfreut darüber, dass die Menschen endlich zur richtigen Schlussfolgerung kommen. Die Frage ist, wie können wir diese Eigenschaft in einer realistischen, sinnvollen und produktiven Weise nutzen. Wenn auf mich eine Reihe Probleme zukommen, sollte ich wissen, wie ich einen Vorteil daraus ziehe – wie in der fernöstlichen Kampfkunst, in der die Kraft, Energie und das Gewicht des Gegners gegen ihn genutzt werden. Bei allen Begegnungen in unserem Leben sollten wir lernen, wie wir das umsetzen können.

Um sich darüber erheben zu können, muss ein Mensch einen Vorteil an der negativen Situation sehen. Wenn du eine negative Auswirkung loswerden willst, solltest du dich richtig darüber erheben; dann realisierst du, dass es sich um ein offenkundiges biblisches Prinzip handelt: Das Böse, dem du begegnest, ist eine erneute Hilfe – damit ist gemeint, dass du das Böse, das dir geschickt wurde, als Hilfe nutzen kannst. Auf diese Weise steigt ein Mensch in die Spiritualität auf, da er alle negativen Lebenserfahrungen in ein positives Verhalten umsetzen kann. So können wir uns schnell über uns selbst erheben.

Antwort: Ja, mit allen negativen Erfahrungen! Auf diese Weise steige ich tatsächlich täglich über alles, was mit mir geschieht auf; über hunderte Gefühlsregungen, negative Erlebnisse und Schläge!

Frage: Was heißt es, über sie aufzusteigen?

Antwort: Der Aufstieg zum Schöpfer, der die Ursache von allem ist, ist die Quelle von allem, was uns widerfährt. Er ruft mich, damit ich aufsteigen und Ihm näher kommen kann; daher schickt Er mir all die negativen Erfahrungen; so kann ich Ihn enthüllen.

Frage: Wird der Schöpfer tatsächlich in den negativen Erfahrungen gefunden?

Antwort: Ja. Seine Gedanken sind in diesen Schlägen – wenn ich sie löse und sie richtig einsetze, dann finde ich Ihn. Es ist eine einfache Regel, steige auf!

Aus Kab TV „Neues mit Michael Laitman“ 20/3/16

Die Weisheit der Kabbala ist ein kollektives Studium

Frage: Was ist nötig, um mit dem Studium der Weisheit der Kabbala zu beginnen? Gibt es dafür Beschränkungen?

Antwort: Wir schließen Niemanden an einen Lügendetektor an. Ein Mensch, der die Weisheit der Kabbala studieren möchte, sollte geistig gesund sein. Der Grund dafür ist, dass dieses Studium eine gewisse Stufe an innerer Konzentration erfordert. Es ist ein Studium über die Bedeutung des Lebens, des Menschen, über unsere Verbindung mit der Natur und über den Weg, wie wir uns miteinander verbinden können, etc. Die Weisheit der Kabbala beschäftigt sich mit Informationen, die an einen Menschen gewisse Anforderungen stellt. Meiner Beobachtung nach verschlechtert sich in manchen Fällen der geistige Zustand eines Menschen mit schwachen Nerven. Diesen Fall gibt es sehr selten, aber er kommt vor.

Frage: Kann ein Mensch die Weisheit der Kabbala alleine studieren oder braucht es dazu eine bestimmte Struktur?

Antwort: Wenn er alleine studiert, wird er nichts erreichen. Das Studium der Weisheit der Kabbala teilt sich in theoretisches und praktisches Lernen auf. Ein Mensch erkennt schrittweise den Plan der kabbalistischen Anweisungen und wie er damit arbeiten soll. Sich und sein Schicksal zu ändern, ist nur im Kreis seiner Freunde möglich.

Frage: Ist die Weisheit der Kabbala ein Studium in der Gemeinschaft?

Antwort: Ja, entsprechend der Weisheit der Kabbala lebt die gesamte Menschheit in einem Kollektiv, in einem völlig verhülltem Raum.

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Vom Webinar am Zahav.ru 10/2/16

Sprich mit deiner Frau

Frage: Warum sagen Sie zu Ihren Studenten: „Ein Student soll täglich 15 Minuten mit seiner Frau sprechen“?

Antwort: Ich möchte Sie um die Antwort bitten. In welcher Partnerschaft ist es üblich, mehr als 15 Minuten täglich, miteinander über die Beziehung zu sprechen? Meistens möchte eine Frau mit ihrem Mann sprechen, aber ihr Mann lehnt ab, da er glaubt, es handle sich um „weibliche Eitelkeit“.

Wenn ich meinen Studenten sage, dass sie sich täglich 15 Minuten mit ihrer Frau unterhalten sollen, meine ich, dass sie besonders über ihre Beziehung und über die Stärkung ihrer familiären Verhältnisse sprechen sollten, nicht über ihren Haushalt. Das ist eine Mitzva (Gebot), die niemand einhält.

Grundsätzlich überrascht mich der Wiederstand zu dem, was ich sage, nicht. Das menschliche Ego sucht nach verschiedenen Gelegenheiten, die Weisheit der Kabbala und die Kabbalisten zu verurteilen und zu kritisieren, um sein leeres Dasein zu rechtfertigen.

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Spiel mit Empfindungen

Frage: Du sagst oft, dass die Weisheit der Kabbala eine Wissenschaft ist, die mit den Sinnen begriffen wird. Aber eine Wissenschaft kann doch nicht ohne den Intellekt studiert werden und ohne zu denken?

Meine Antwort: Natürlich ist das unmöglich. Die Weisheit der Kabbala wird nicht mit den Sinnen begriffen, sondern wir fühlen die Emotionen. Dann überprüfen wir diese Emotionen: wir teilen auf, wir stellen Vergleiche unter ihnen an, wir geben ihnen abgestufte Nummerierungen, als würden wir sie abwägen. In der Tat spielt die Kabbala mit Empfindungen. Aber sie ordnet sie systematisch an, und wir beginnen die Interaktionen der Wünsche zu sehen und erkennen, welches Gefühl in jedem von ihnen aufsteigt.

In der Kabbala messen wir sehr genau all diese Empfindungen und geben ihnen einen numerischen Namen, bestimmen ihre Kraft, ihre Richtung, ihre Eigenschaften usw. Deshalb handelt es sich um eine Wissenschaft der Empfindungen. Die Weisheit der Kabbala wird als die Wissenschaft der Empfindungen beschrieben, weil der einzige Stoff in unserer Welt der Wunsch ist; und was man in dem Wunsch fühlt, wird Empfindung genannt, die sich anfühlt wie das Licht, das auf den Wunsch einwirkt und ihn beeinflusst. Das bedeutet, dass wir beim Messen der Veränderungen im Wunsch das Licht messen, das auf ihn einwirkt und ihn beeinflusst.

Frage: Was kommt zuerst, der menschliche Verstand oder der Wunsch?

Meine Antwort: Zuerst kommt der Wunsch und der Verstand folgt, so entwickeln wir uns. Woher kommt der Verstand eines Kindes? Er ist nur das Ergebnis der Entwicklung des Wunsches. Je größer der Wunsch eines Menschen ist, umso mehr braucht er den Verstand, um all seine Wünsche zu erfassen und sie zu kontrollieren.

Aus der Kabbalalektion in Russisch 1/17/16

[179355]

Die Legalisierung von Cannabis erzielt Milliarden Dollar

Kommentar: Heutzutage wird Cannabis auf der ganzen Welt zunehmend legalisiert. Jetzt beispielsweise in London. Man sagt, dass das Land dabei eine Milliarde Dollar durch die Besteuerung von Cannabis erzielt. Abgesehen davon sinken dadurch Kriminalität und Verwaltungsaufwand.

Meine Antwort: Cannabis zu legalisieren wird die Menschen beruhigen. Sich dagegen zu entscheiden wäre völlig irrational.

Frage: Was erwartet uns dann in Zukunft?

Meine Antwort: Unsere Zukunft gleicht einem Rauschschlaf. Die Einnahme weicher Drogen wird die richtige Arznei für solche Zustände sein, die wir jetzt langsam erleben. Weil wir starkem Stress ausgesetzt sind und uns in einer ständigen Krise befinden. Und deren Lösung liegt nicht auf unserer Ebene. Das Ego frisst sich selber, ähnlich wie die Schlange, die ihren Schwanz frisst. Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns zu beruhigen. Deswegen billigt man den Stressabbau mithilfe einigermaßen harmloser Rauschgifte.

Menschen, die nach vorne schreiten möchten, erlangen Erkenntnis der höheren spirituellen Ziele. Und alle anderen bleiben auf ihrem bisherigen Niveau, bis auch sie endlich begreifen werden. Wir sehen, dass die Menschheit mit weichen Drogen und Antidepressiva ganz natürlich umgeht. Die Menschen unterdrücken ihre schlechte Laune oder verbessern sie ein wenig mithilfe von Alkohol und Fußball. Es ist unwichtig womit, denn die Menschen nutzen alle Möglichkeiten, um die Hoffnungslosigkeit in sich zu dämpfen und die Stimmung irgendwie zu heben.

Frage: Es klingt so, als ob Sie jede Beschäftigung in dieser Welt als Rauschgift bezeichnen würden.

Meine Antwort: Ich weiß nicht, wo hier die Grenze liegt. Im Prinzip muss jeder Mensch diese Grenze für sich selber festlegen, solange er damit den anderen nicht schadet. Und außerdem hängt alles von der Erziehung ab! Mit der richtigen Bildung kann man die Gesellschaft langfristig ändern. So, dass sie sich selber einen gewissen Rahmen stellt und ihr Verhältnis zum höheren Ziel betrachtet: Wie sie sich an das Ziel herantasten kann und wann sie „Beruhigungsmittel“ braucht.

Heute aber ist die Zivilisation noch nicht bereit, ohne Drogen auszukommen. Die Menschen können nicht entsprechend dem Ziel leben, wenn es ihnen noch nicht offenbart wurde. Sie begreifen nicht, dass sich gerade jetzt das Tor zum höheren Zustand bzw. in die Höhere Welt vor ihnen öffnet. Und deswegen haben sie gar keine andere Wahl, als diese Aussichtslosigkeit irgendwie zu betäuben.

Aus dem TV Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“ 13.03.2016

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