Wir alle sind eine uralte babylonische Familie
Frage: Kann der Mensch, der dem Prinzip „Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst“ folgt, als ein Teil des israelischen Volkes bezeichnet werden, obwohl er ethnisch gesehen nicht zu diesem Volk gehört?
Meine Antwort: In unserer Internationalen Akademie der Kabbala studieren etwa zwei Millionen Menschen aller Rassen und Nationalitäten. Sie alle sind Vertreter des uralten Babylon, die sich jetzt unter der Idee der Einheit versammeln, weil wir das sonst nicht überleben können. Gerade deshalb, weil wir der Welt das Prinzip der Vereinigung nicht bringen, glaubt man, dass die Ideologie der Einheit etwas Separates sei, das nur den Juden gehört. In Wirklichkeit gehört sie ganz Babylon bzw. der ganzen Menschheit.
Wenn wir daher der Welt bereitwillig die Methode der Einheit geben, akzeptieren die Menschen sie und kommen zu uns, ohne an den ethnischen Unterschied denken. Sie fühlen sich sogar mit uns verwandt und auf keinen Fall minderwertig. Die heutige Zivilisation stammt vom altertümlichen Babylon ab, in dem es einen Widerspruch zwischen dem regierenden König Nimrod und dem babylonischen Priester Abraham gab. Nimrod meinte, dass man den Kapitalismus entwickeln müsse, von Selbstsucht angetrieben. Abraham jedoch sagte: „Nein, wir sind zu solchem Zustand gekommen, dass wir uns über dem Egoismus vereinigen müssen, sonst vernichten wir einander.“ Der Teil, der sich Abraham angeschlossen hat und den Abraham aus Babylon hinausgeführt hat, wurde zum historisch jüdischen Volk. Und die Politik von Nimrod führte dazu, dass alle anderen Babylonier in der ganzen Welt zerstreut und wurden.
Auf solche Weise wurde das egoistische Prinzip schon gemildert, weil die Menschen sich voneinander trennten und sich nicht in die Quere kamen. Deshalb ist die Menschheit schon viele Jahrtausende Jahre lang von der Idee der Einheit entfernt. Heute sind wir aber „global“ und enthüllen unsere Abhängigkeit und egoistischen Gegensätze, was bedeutet, dass wir wieder in Babylon angekommen sind.
Und wir stehen vor einer Alternative: Entweder werden wir gegeneinander Kriege führen (Kabbalisten schreiben über die Möglichkeit von weiteren Weltkriegen einschließlich nukleare Kriege), oder wir machen den Menschen klar, dass es keine andere Lösung außer der liebevollen Verbindung zwischen allen Lebewesen gibt.
Die unbelebten, pflanzlichen und belebten Teile der Natur befinden sich in vollkommener Harmonie untereinander. Nur wir Menschen zwingen uns mit unserem Egoismus, im Widerspruch zueinander zu leben. Alles hängt von den Menschen ab. Deshalb müssen wir, egal wie, entweder durch Leid und Qual zum „Glück“ getrieben werden, oder wir tun es aus freien Stücken und verhalten uns wie ein einziger großer Organismus.
Aus der Lektion in Moskauer JKZ, 24.11.2015
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