Zwei Blickwinkel auf das Weltgeschehen
Frage: Früher hat die Menschheit Perioden des kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Booms erlebt wie z. B. während des Zeitalters der Renaissance oder im 20. Jahrhundert. Heutzutage aber bewegt sich die Menschheit zweckgebunden in Richtung Abgrundes. Das Niveau der Bildung sinkt: Die Menschen haben aufgehört, Bücher zu lesen; sie gucken einfältige TV Programme und nehmen an minderwertigen Vergnügen teil. Viele Länder verzweifeln auf ihrem Weg, weiter entwickelte Länder einzuholen, ganz zu Schweigen die Entwicklungsländer. In den glücklichen entwickelten Ländern, solchen wie Schweiz und Norwegen, herrscht Aussichtslosigkeit: Es gibt keine Energie, keine Reflexion, keine Erkenntnis des Geschehens. Das Leben rutscht auf ein niedrigeres Niveau ab. Wer wird die Kommunikation zwischen den Menschen herstellen? Wer wird neue Gesetze und Verbindungen erkennen? Wie kann es geschehen?
Antwort: Ich persönlich sehe das anders. Hier kommt das Gesetz der Ablehnung zur Anwendung. Bevor wir uns auf die nächste Stufe erheben, geschieht das Vereinen auf der vorherigen Stufe. Wir sollten die volle Niedrigkeit der heutigen Stufe erkennen und aufhören, nach deren Idealen und Zielen zu streben. Nur dann begreifen wir die nächste Stufe, die in diesem Fall einer Entwicklung entspricht, weil wir unseren Lebensstil völlig ändern müssen.
Wenn sich früher eine soziale Entwicklung geändert hat – z.B. Sklaverei auf Feudalismus, danach auf Kapitalismus u.s.w., ging alles in eine Richtung. Jetzt erleben wir aber einen völlig anderen Zustand. Wir erheben uns auf eine qualitativ neue Stufe unseres Daseins, auf der unsere Natur in eine ganz andere Richtung arbeiten wird. Wir werden unsere Natur dafür nutzen, uns nicht mehr an besseren Leistungen zu vergnügen, sondern die Werte zu ändern. Der Mensch wird eine Stufe erreichen, wo er sich nicht nur für das Leben im Leben interessiert, sondern für das Leben über dem Leben; das ist das wichtigste.
Daher ist die Entfremdung von jedem und allen vorprogrammiert und keiner hat Einfluss darauf; weder die Banker, noch die Businessleute oder die Regierungen. Das lenkt das Gesetz der Natur allein. Es führt den Menschen zu absoluter Gleichgültigkeit gegenüber den früheren Idealen. Langsam entsteht bei uns der Impuls zu neuen Werten, die nicht durch den linearen Egoismus betreffen werden, sondern auch das Niveau darüber. Dafür benötigen wir eine Verbindung zwischen uns, die höher ist als unsere tierischen Bedürfnisse; dabei versorgen wir uns nur mit dem Nötigsten, um in Würde zu existieren. Und alle unsere Ideale werden eine Stufe höher sein.
Nur eine minimale Sorge um unseren physischen Körper wird uns in dieser Welt halten. Unsere innere, geistige, richtig menschliche Natur wird nicht dazu dienen, jeden körperlichen Wunsch zu realisieren, sondern sie dient dem Begreifen der nächsten Entwicklungsstufe der menschlichen Gesellschaft. Dann entdecken wir eine neue Gesellschaft und ein neues Universum. In diesem Fall ändern wir generell unsere Ansicht über das Leben und die frühere Stufe stirbt ab. Und nicht nur sie, sondern die ganze Weltgeschichte – von der Entstehung der elementaren Teilchen bis zum heutigen Tag.
Wir werden eine neue Perspektive auf die Welt und das Leben bekommen. Es entwickelt sich in uns eine Erkenntnis über die innere Struktur der Welt, des Geschöpfes, über das Programm der Schöpfung und jener Kraft, die alles erschaffen hat und alles lenkt! (Man kann sie Schöpfer, Natur oder Gott nennen, das spielt keine Rolle)
Dazu kommen wir. Deswegen sind all die Enttäuschungen, Entfremdungen, die Trägheit und der Untergang der Menschheit nötig. Ich sehe darin einen enormen Schritt nach vorne.
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