Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Jetzt ist es an der Zeit für eine komplette Veränderung

Im Prozess der Entwicklung des Menschen ist jede neue Stufe zunächst als gut und wünschenswert anzusehen und wir freuen uns in sie einzutreten. Aber dann, nach und nach enthüllen wir die Schwachstellen in ihr und es beginnt uns zu missfallen. Im Laufe der Zeit wird es immer schlechter bis es in einer Revolution endet. Ein Kampf, um in die nächste Phase einzutreten.
Wir sind jetzt in dieser Übergangszeit. Wir müssen eine Überprüfung unserer gesamten bisherigen Entwicklung auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe machen und sie einer kritischen Analyse unterziehen, um zu sehen, dass alle diese Entwicklung nicht zu unseren Gunsten war.

Das war nur die Evolution unseres Egoismus, der ständig unser materielles Leben verbesserte und Systeme entwickelte, die in der Lage waren, uns mehr und mehr zu erfüllen. Aber dieses machte uns nicht glücklich, weil am Ende der Egoismus immer alle Früchte unserer Bemühungen verschlang. Wieder ließ uns das mit einem noch größeren Gefühl der inneren Leere zurück.

Nach dem man hundert erhalten hat, wächst das Verlangen, ist unzufrieden und will zweihundert. Erhält man zweihundert, will man vierhundert. Es ist eine natürliche Tendenz, und wir werden nie in der Lage sein, unseren egoistischen Appetit zu begrenzen. Alles endet, wenn ein Mensch stirbt, ohne die Hälfte seiner Verlangen befriedigt zu haben. Er wird nie bekommen, was er begehrt, auch nicht am Ende seines Lebens.

Die Menschheit muss die Bedeutungslosigkeit, dieser egoistische Entwicklung offenbaren. Zunächst einmal müssen wir klarstellen, dass diese Entwicklung erforderlich war, und dass wir jetzt die Möglichkeit haben, uns von der materiellen Stufe wegzubewegen und uns in eine ganz andere Richtung der Wirklichkeit zu entwickeln. Wir müssen uns nach oben, in eine neue Dimension und in die Matrix bewegen, die nicht mit diese Welt zusammenhängt.

Um dies zu tun, müssen wir unsere Absicht ändern. Statt konstanter Absorption, die für unsere egoistische Natur charakteristisch ist und in Zellen und Atomen beginnt, die permanent noch mehr gute Dinge zu absorbieren versuchen, ist es notwendig, in die andere Richtung zu gehen, um zu fühlen, dass das ganze Universum mit uns verwand ist. Jeder von uns muss fühlen, dass alle anderen ein Teil von ihm sind. So werden wir das Gefühl bekommen, dass die ganze Welt ein integrales System ist. In unserer Zeit begann die Welt, sich zu einer solchen Form zu entwickeln – aber in negativer Weise und zeigte uns damit unsere Unfähigkeit auf, in einem integrierten System zu existieren. Wir sehen, dass wir nicht in der Lage sind, in der Wirtschaft, in der Erziehung der Kinder oder in einem anderen Lebensbereich erfolgreich zu sein. Nach all dem sind wir völlig gegensätzlich zu diesem integralen System, wo jeder alles nur für sich selbst haben will und sich nach vorne  bewegt.

Die Natur konfrontiert uns mit einer neue Realität. Die Ursache der aktuellen Krise in der menschlichen Gesellschaft ist in sich verborgen. Wir bleiben in unserer ursprünglichen egoistischen Natur, aber das gesamte integrale System fängt an, sich vor uns zu enthüllen, in der jeder mit allen anderen verbunden ist. Dieses System kann nicht in einer Umgebung, in der jeder nur an sich selbst denkt, entwickelt werden. Im Gegenteil: Damit dieses System existiert, damit wir in ihm zurecht kommen können, müssen wir es als einen Teil von uns selbst wahrnehmen.

Also, heute brauchen wir die Weisheit der Kabbala, die uns dieses höhere System enthüllt, die Kraft des Gebens. Ihre Natur wird erklärt und wie man mit dieser Kraft umgehen soll. Ob wir es wollen oder nicht, der Zug der Evolution trägt uns vorwärts und bringt uns zu einer neuen Stufe. Wir befinden uns in einem völlig neuen Zustand und plötzlich entdecken wir, dass alle bisherigen Methoden nicht mehr funktionieren.
Alle kapitalistischen Gesetze, wo jeder alles für sich selbst besitzen wollte und  jeder sich damit wohl fühlte, funktionieren nicht mehr. Wir dachten, wir könnten so weiter machen, aber das funktioniert nicht, weil die Kraft des Gebens sich in unserer Welt zu offenbaren beginnt.  Und wenn wir uns nicht damit ausstatten, wenn wir nicht in der Lage sind, zu verstehen und zu fühlen, zu lernen und beginnen mit dieser zweiten Kraft zu arbeiten, dann verlieren wir in jedem Moment die Kontrolle über das Geschehen und leiden mehr und mehr durch Schläge in unserem Leben.

Aus diesen Gründen müssen wir die Weisheit der Kabbala studieren, die uns die gesamte Wirklichkeit erklärt, „die in der Welt erscheint und dazu bestimmt ist, offenbart zu werden und in allen Ausdrucksformen, die jemals in der Welt sichtbar werden können, bis zum Ende der Zeit“ wie Baal HaSulam schreibt.
Es ist eine Wissenschaft, eine Technik, durch die wir uns nach vorne, auf der Grundlage unserer realen Erfahrungen und Empfindungen, bewegen. Wie geschrieben steht, der Richter kann nur die Fakten beurteilen, die er selbst erlangt kann, und Phänomene, die noch nicht selbst erkannt und verinnerlicht hat, kann man auch nicht in Worte fassen.

In unseren Händen sind die wesentlichen Werkzeuge, um die Wirklichkeit zu verstehen. Wir hatten noch nie eine solche Gelegenheit, unsere Zukunft mit Zuversicht zu sehen. Unser gegenwärtiges Leben ist so arrangiert, dass niemand weiß, was der nächste Augenblick mit sich bringt. Die Weisheit der Kabbala gibt uns die Gelegenheit, nicht nur zu lernen, sondern auch unser eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen. Die heutige Realität zwingt uns, dies zu tun.

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Aus dem dem 4. Teil der täglichen Kabbala  Lektion 12/12/14, Schriften von Baal HaSulam

Einheit ist die Garantie für den Sieg

freundeFrage: Was genau feiern wir an Chanukka? Worüber freuen wir uns und wie können wir unser gesamtes Leben glücklicher gestalten und nicht nur die Feiertage? Chanukka beruht auf Ereignissen die 167 v Christus stattfanden, dem Krieg der Makkabäer. Der Krieg wurde aber nicht nur gegen die Griechen geführt. Zwischen den Israeliten gab es eine große Spaltung; die gesamte Gesellschaft wurde in zwei Teile geteilt: Jene, die dem Einzug der Griechen Widerstand leisteten und jene, die sie unterstützten. Die säkulare Elite akzeptierte neue Werte, die ihnen von den Griechen gebracht wurden.

Die zweite Gruppe, die sich selbst die Makkabäer nannten, waren strikte Gegner der zwangsbeglückenden kulturellen Übernahme der Griechen. Auf diese Art und Weise entstand die Spaltung zwischen den Menschen, ein interner ideologischer Krieg. All das geschah unter seriösen äußerlichen Bedrohungen. Man kann hier unschwer Parallelen zur jüdischen Gesellschaft in der Gegenwart erkennen, welche auch in einer Spaltung lebt und obendrauf existiert die äußerlichen Bedrohung, wie damals?

Antwort: Selbstverständlich ist die heutige Situation sehr von dem Krieg der Makkabäer zu unterscheiden. Die Griechen sind nicht gekommen, um Israel zu erobern; sie wollten den Israeliten nur ihre Kultur nahe bringen, ihre Einstellung zur Natur, der Wissenschaft und ihren Lebensstil. Dies war die Essenz dieser Kriege. Sie hatten vor, den griechischen Materialismus an alle zu verbreiten. Die Griechen glaubten an die Existenz einer höheren Natur, aber sie waren sehr einfach gestrickt. Das allerwichtigste war, dass die Menschen sich vor ihnen beugten und dann war ihnen ein angenehmes Leben in jeder Hinsicht gesichert.

Sie forderten nicht, dass die Menschen unter den Gesetzen von Verbindung und Einheit lebten, wie es unter den Juden üblich war. Viele Menschen akzeptierten die Herrschaft der Griechen. Wenn man die Griechische Kultur akzeptierte, ihre Statuen, ihre Stadien, dann wurde er wie sie. Viel später etablierten die Engländer und Franzosen Kolonien in Afrika, um ihre Kultur dort zu manifestieren.

Mit anderen Worten, handelte es sich um einen Krieg der Kulturen. Unter den Juden brach ein Krieg aus, weil sie die materialistische Lebensweise der Griechen nicht akzeptieren wollten. Dies führte zu einer inneren Spaltung. Die materialistische Lebensweise wurde vor allem von den Eliten akzeptiert, Militäroffiziere, Reiche, Führungskräfte und die Crème de la Crème der Gesellschaft.

Frage: Was war dann die Kultur der Juden in dieser Periode, dass sie sich so dringend vor den Griechen schützen wollten?

Antwort: Es war die gleiche Kultur, die sich zu Zeiten Abrahams manifestiert hatte, basierend auf dem Gesetz: „Du sollst deine Freunde lieben, wie dich selbst.“ Es verband alle in gegenseitiger Fürsorge und Liebe. Jeder verstand seine Verbundenheit mit den anderen und lebte angetrieben von dieser Kraft. Durch die Erkenntnis der Verbindung unter ihnen fühlten sie sich mit der Natur verbunden. Es gibt nur eine höchste Kraft, die auf uns wirkt, die wir auch den Schöpfer nennen können. Diese Kraft erleuchtet den Menschen anhand der Gesetze der Angleichung der Form. Wenn wir uns untereinander verbinden, verschmelzen wir zu einer Kraft. So kann das Licht uns erfüllen und für uns fühlbar werden. Wir fühlen die Erleuchtung; diese Anwesenheit des Lichtes gibt uns Kraft, Segen und Erfolg in allen Aktivitäten. Gute Energie wird in jeder Person und unter den Israeliten enthüllt.

Frage: Wenn diese Kraft so viel Gutes bringt, warum waren dann die Griechen dagegen?

Antwort: Die Idee ist, dass wir die Kraft nur enthüllen können, wenn wir uns bereit erklären, gegen unser Ego anzukämpfen. Das Ego will uns trennen und es ist notwendig, ständig dagegen anzukämpfen, um die Kraft in die andere Richtung zu lenken. Wir müssen die Kraft der Gesellschaft erwecken, die alle verpflichtet, dieser Haltung entgegenzustreben und dieses Wissen weiterzutragen, damit jeder einzelne sich um jeden anderen sorgt. Dies wird gegenseitige Fürsorge genannt. Das allerwichtigste ist Einheit und Verbundenheit zwischen uns. Wir existieren und gewinnen nur dadurch.

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Aus dem Programm „Ein neues Leben“ 12/11/14