Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein Schmetterling auf dem Berg Sinai

Frage: Der gesellschaftliche Zerfall, den wir in Israel und im Rest der Welt erleben, erinnert an die Geburt eines Schmetterlings. Zuerst entsteht die Raupe, die eine Zeit lang lebt, sich von  Pflanzen ernährt und glücklich ist. In einem bestimmten Moment hat diese Raupe aber ihren Endpunkt erreicht und sie kann sich nicht mehr selbst füllen. Dann entsteht ein Kokon, der einen Zustand der Dunkelheit durchläuft. In diesem Kokon, in dem sich die Raupe verbirgt, beginnt ein Prozess des Zerfalles.

Die Raupe hört auf, in ihrer bisherigen Form zu existieren. Wissenschaftler haben bewiesen, das die Gene zur Verwandlung in eine vollständig andersartige Kreatur bereits in der Raupe angelegt sind. Nach einer Periode des Chaos und der Zerstörung alter Elemente schlüpft aus dem Kokon ein wunderschöner Schmetterling; ein geflügeltes Wesen, das viel entwickelter ist. Kann es sein, das wir uns momentan in dem Kokon-Stadium befinden und deshalb  wahrnehmen, wie alles um uns herum aus der Balance ist?

Antwort: Genau so ist es, aber um ein wunderschöner Schmetterling zu werden, müssen wir uns verändern. Diese Veränderungen können wir entweder auf angenehme Weise, einfach und schnell durchmachen, in dem wir uns miteinander verbinden oder durch Krieg, Zerwürfnis und schreckliche Probleme, die uns zwingen werden uns zu verbinden. Wir können durch diesen Prozess aktiv oder passiv gehen.

Kommentar: Im Endeffekt werden wir uns früher oder später, mit oder ohne Krieg miteinander verbinden.

Antwort: Ja aber es gibt hier einen großen Unterschied. Jetzt wird es keinen normalen Krieg geben, sondern einen Nuklear-Krieg.

Frage: Und wenn wir uns nicht verbinden?

Antwort: Das kann nicht sein. Es ist bereits in unseren Genen angelegt, wie bei der Raupe, die am Ende ein wunderschöner Schmetterling wird.

Wir haben die Gene, die von uns fordern, die gesamte Welt zur Korrektur zu bringen und die gesamte Menschheit trägt dieses innere Programm in sich. Wir müssen dies nur nach draußen tragen. Wir haben zwei Möglichkeiten, eine Gute und eine Schlechte. Die Schlechte wird über Kriege und Leiden und die Positive durch die Anwendung der Weisheit der Kabbala durchgeführt. Wir müssen uns aus freien Stücken um die Verbindungen zwischen uns bemühen, um dadurch die Kraft anzuziehen, das Licht, welches uns korrigiert. Es steht geschrieben: „Ich habe den bösen Trieb geschaffen, ich habe die Tora als Gewürz hinzugefügt, damit das Licht im Inneren korrigiert.“

Frage: Sie sprechen über die Tora, also geht es jetzt um Religion?

Antwort: Nein. Tora ist das Licht, die Kraft die wir innerhalb der Kreise enthüllen und die uns zusammenhält.

Die korrigierende Kraft nennen wir Tora. Es ist kein religiöses Konzept. Es handelt sich nicht um ein Buch, oder ein Pergament auf dem Buchstaben geschrieben stehen, sondern eine Innere Kraft. Die egoistische Grundlage unseres Wesens lässt nicht zu, das wir uns miteinander verbinden, während die Tora, das höhere Licht, die Kraft ist, die den bösen Trieb korrigiert. Die Werkzeuge für die Korrektur des Bösen Triebs werden nur von denjenigen gefühlt, die versuchen sich zu verbinden, und merken, dass es nicht gelingt. Als würde unsere gesamte Nation in einem Kreis sitzen, acht Millionen Menschen, die nur eine gemeinsame Sorge haben: Die Erkenntnis, dass sie es nicht schaffen, sich zu verbinden.

Es ist eine Tatsache, dass die Gesellschaft ohne Druck von außen in dem Zustand des Verfalls und der Trennung verbleiben würde.

Unsere Aufgabe ist es, aus dem Zustand 1 in den Zustand 2 zu kommen. Zustand 1 ist unser gegenwärtiger Zustand, der Verwirrung und Unsicherheit und der einen Mangel an Zukunftsperspektiven in sich trägt. Dies ist ein Resultat der fehlenden Verbindungen zwischen Menschen, die auf unsere egoistische Natur zurückzuführen sind.

Es gibt zwei Möglichkeiten, Zustand 2 zu erreichen. Der richtige Weg ist derjenige, den uns die Kabbalisten zeigen. Sie sagen, dass wir uns nur entwickeln können, wenn wir uns miteinander verbinden. Wenn wir miteinander in Kreisen sitzen und darüber diskutieren, wie man „wie ein Mensch in einem Herzen“ sein kann, werden wir sehr schnell erkennen, wie sehr uns dieses Ansinnen wiederstrebt. Der Widerstand, den wir gegen die Verbindung fühlen, wird der böse Trieb genannt.

Der böse Trieb wird einem Menschen nicht im normalen Leben enthüllt, wenn er anderen respektlos begegnet, sondern nur, wenn er den tiefen Wunsch hat, sich mit anderen zu verbinden. Erst dann sieht er, dass es diese Verbindung gar nicht will und fühlt sich davon abgestoßen, obwohl er sehr genau versteht, dass er Verbundenheit gegen seinen natürlichen Widerstand erreichen muss.

Wir fühlten dies während der letzte Militäraktion „xxx“,  da wir nur durch den Druck von außen in der Lage waren, uns zu verbinden. In dem Moment, als der Druck nachließ, kehrten wir sofort zu unserem ursprünglichen Zustand zurück und begannen zu kämpfen und  zu streiten. Also was können wir tun?

Es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns zu verbinden! Was uns momentan fehlt, ist das Bewusstsein darüber, dass wir Verbindung brauchen. Wir müssen das großflächig verbreiten und allen erklären, dass unser Wohl, unsere Zukunft, von der Verbundenheit der Nation abhängt und wir sonst ein Desaster zu erwarten haben.

Wenn wir entdecken, dass wir uns zwar verbinden wollen, aber nicht können, brauchen wir die Tora als Werkzeug für die Verbindung. Dies bedeutet, dass wir uns am Fuße des Berges Sinai dem Berg des Hasses befinden. Wir wollen Einheit und Verbundenheit erlangen, aber wir sind dazu nicht im Stande, weil uns ein riesiger Berg des gegenseitigen Hasses trennt und davon abhält.

Dann sind wir des Empfangens der Tora würdig geworden, welches die Enthüllung der Kräfte bedeutet, die in der Lage sind, uns zu verbinden. Dies bedeutet, dass das Licht der Tora korrigiert. Es ist eine Kraft der Verbindung, der Liebe und des Lichtes. Wenn wir diese Kraft enthüllen, fühlen wir Nähe, positive Abhängigkeit und gegenseitige Verbindung zwischen uns.

Frage: Wo können wir diese Kraft finden?

Antwort: Diese Kraft liegt in der Natur verborgen. Jetzt befindet sie sich auch schon unter uns, aber wir können sie nur in dem Ausmaß entdecken, in dem wir versuchen uns zu verbinden. Das ist die eigentliche Bedeutung der Tora. Wenn Kabbalisten sich in einer Gruppe verbinden, enthüllen sie den Schöpfer, welcher die höhere Kraft der Verbindung ist.

Frage: Können auch Menschen, die nicht religiös sind, mit diesen Kreisen arbeiten?

Antwort: Die Kreise sind für jeden passend, nicht nur für nicht religiöse Menschen, sondern auch für alle Menschen. Letzten Endes muss Israel ein Licht für die anderen Nationen werden und allen die Weisheit der Verbindung beibringen und jedem enthüllen, dass der Schöpfer die höhere Natur ist.

Während des letzten Krieges waren es eigentlich die Frauen und Mütter, die ihre Stimme für die Verbindung und die Einheit der Nation erhoben haben.

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Aus dem Programm, „Ein neues Leben“ 02/9/2014

 

Das Leben geht weiter!

Frage: Was müssen wir in unserer Wirklichkeit korrigieren?

Antwort: Das Geschöpf ist ein „Verlangen zu empfangen“, das sich außerhalb des Schöpfers befindet, außerhalb des „Verlangens zu geben“. Wir wurden absichtlich so geschaffen, damit wir den Zustand des Mangels  enthüllen und unsere Abhängigkeit zum Verlangen des Gebens entdecken, dessen Grenzen erkennen und uns darüber bewusst werden, dass wir keinen einzigen Moment existieren können, ohne das Verlangen zu Geben einzuhalten.

Diese Begrenzung erzeugt in uns die Sehnsucht, das Verlangen zu Geben zu kennen, dieses anzuwenden und ihm gleich zu werden. Dies geschieht, weil wir die Unvollkommenheit  unseres Zustandes und unser ständiges Suchen nach Füllung entdecken, und dass wir total eingeschränkt und abhängig sind.

Solange wir das Licht erhalten, fühlen wir uns lebendig, aber in dem Moment, in dem das Licht sich zurückzieht, fühlen wir uns geschwächt, sogar bis zu einem Gefühl des Todes. Wenn wir aufhören, die Kraft des Gebens auf der tierischen Stufe zu empfangen, stirbt unser Körper. Wir hängen einfach vollständig von der Kraft des Gebens ab.

Diese Stimulierung bringt uns zu dem Punkt, an dem wir die Enthüllung der höheren Kraft auf der belebten Stufe fordern, um zu erkennen, von wem unser Körper  abhängt. Außerdem entdecken wir, dass unser physischer Körper auf der belebten Stufe von einer höheren Stufe abhängt, und dann suchen wir nach dieser Kraft des Gebens.

Während der gesamten menschlichen Geschichte sind wir davon überzeugt gewesen, dass die Evolution uns etwas Positives oder einen besseren Zustand bringt. Das stimmt nicht. Unsere Evolution beabsichtigt, uns zur Erkenntnis unserer eigenen Begrenzung zu bringen. Je weiter wir uns entwickeln, desto klarer werden uns unsere Einengung, unsere Niedrigkeit und Unvollkommenheit in jedem Aspekt und in jeder Hinsicht. Das schürt in uns die Sehnsucht nach einem erhabeneren Zustand als den unseren und einer neuen Stufe über uns, nämlich derjenigen, von der ich jetzt abhängig bin.

Deshalb wird ein Mensch, der zur Weisheit der Kabbala gelangt, fragen “Was ist der Sinn meines Lebens?“ Diese Frage treibt ihn voran und verpflichtet ihn zur Klärung „Wofür lebe ich? Warum bin ich am Leben? Was ist das Geheimnis des Lebens? Was ist die Essenz des Lebens?“ Ein Mensch kann im Materiellen alles haben, aber sein Leben kann sich dennoch bedeutungslos anfühlen. Er sieht keinen Grund, sein Leben fortzusetzen. Statistisch gesehen steigen Depression und Drogenmissbrauch, und es geht dabei viele Menschen, die sich die essentiellen Fragen über ihr Leben stellen und keine Antworten finden. Dies ist auch eines der Zeichen, dass die Weisheit der Kabbala nun enthüllt werden kann.

Denn es ist unmöglich, eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens zu bekommen, bevor wir nicht erkannt haben, dass das Lebens weitergeht!

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Aus dem 4. Teil der täglichen Morgenlektion,12/12/14, Schriften von Baal HaSulam