Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Gebet, das den Anstrengungen folgt.

Rabash, Brief No.57: „Ich habe dir diese Wahrheit nicht offenbart, damit du nicht wegläufst oder an der Gnade verzweifelst. Wenn du nichts erkennen kannst, selbst wenn die äußerste Anstrengung vollzogen wurde, so ist es Zeit für das Gebet.“

Frage: Ist das Gebet Teil der Anstrengung oder kommt es unabhängig davon?

Antwort: Das Gebet ist das Resultat aller Anstrengungen. Wenn Du absolute Anstrengung investierst und deine Möglichkeiten erschöpft sind, wird das Gebet geboren. Du musst alles tun, was in deiner Hand und Kraft liegt, um zu erkennen, dass nur der Schöpfer seinen Plan vollenden kann. Dann wirst du dich an ihn wenden!

Frage: Was bedeutet es, absolute Anstrengungen zu investieren ?

Antwort: Es bedeutet, alles zu versuchen, um sich mit den Freunden zu verbinden, damit der Schöpfer Freude hat. Du verzweifelst wahrhaftig daran, nicht die richtige Qualität des Gebens zu erreichen und dann erst bricht das Gebet aus dir heraus. Am Anfang hörst du ständig, dass es gut ist, gebend zu werden, aber du musst erst einen Zustand erlangen, in dem du derjenige sein willst, der gibt; du bettelst geradezu darum, gebend zu werden, als ob du ohne diese Eigenschaft nicht weiter existieren könntest.

Du kannst dein Gefäß nicht messen und einzig danach urteilen, das es leer bleibt. Du entscheidest, ob du das Mass deiner Anstrengungen erfüllt hast. Aus diesem Zustand, der dir aufgedrängt wird, erwächst ein Gebet, für welches du sofort Antwort bekommst und die Veränderungen finden statt. Entsprechend dieser Veränderungen verstehst du, dass du die maximale Anstrengung erreicht hast.

Das Gebet entsteht erst, wenn der Mensch an einen Punkt gelangt, an dem ihm klar wird, dass er selbst nichts verändern kann, sondern dass alles in den Händen des Schöpfers liegt. Dies bringt ihn zur Anhaften an den Schöpfer.

Du sollst dieses Gebet nicht künstlich erschaffen. Ganz natürlich wird aus deinem Inneren der Schrei geformt, der dein Gebet sein wird. Das Gebet ist die Arbeit im Herzen.

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Aus dem 1. Teil der täglichen Kabbala Lektion 26/11/14, Schriften von Baal HaSulam

Existiert Gott?

Rav Nachdenklich

Frage: Wenn die Weisheit der Kabbala eine Wissenschaft ist und keine Religion, kann man dann davon ausgehen, dass sie die Existenz Gottes verneinen?

Antwort: Ich verneine die Existenz Gottes in der religiösen Vorstellung einer weltlichen Figur.

Gott ist eine generelle Eigenschaft der Liebe und des Gebens, die alle Welten und das gesamte Universum beinhaltet. Es ist die positive Kraft (welche die Weisheit der Kabbala „Licht“ nennt), die die Materie erschaffen hat und diese weiterentwickelt, damit sie ihm ähnlich wird. Diese Kraft wird Gott genannt, der Schöpfer oder das Höhere, aus dem einfachen Grund, weil sie höher ist als alle anderen Kräfte.

Unsere gemeinsamen Anstrengungen in Beziehung zu dieser Kraft sind nicht nach menschlichen Prinzipien zu verstehen, die implizieren würden, dass Gott Mitleid haben, uns verzeihen oder uns bestrafen könnte. Wir haben es mit einem System der Vorsehung zu tun, welches unsere Handlungen wahrnimmt und entsprechend darauf reagiert, ohne schlechtem Gewissen, Gnade usw.

Es handelt sich dabei nicht um den gleichen Gott, den religiöse Menschen anbeten, anflehen und um Hilfe und Vergebung bitten. Wir sehen, wie sinnlos diese Art des Flehens über Jahrhunderte war, weil dies nicht das ist, was das System, der „Schöpfer“ genannt, von uns erwartet. Die Bedeutung des Wortes „Gott“ – „Elokim“ in der Gematria (Numerologie) ist gleichbedeutend mit dem Wort “Natur“-„Teva“, weil die Natur und Gott dasselbe sind.

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Aus KabTV´s“ Eine spezielle Meinung“ 17/8/14

Liebe fühlen und nicht mich selbst.

rav empfängt

Frage: Einer der Verse „des Liedes der Lieder“ beinhaltet folgende Worte: „Ich bin liebeskrank.“ Über wen spricht diese Frau? Über sich selbst?

Antwort: Wenn ich mich zur  Natur und der gesamten Realität mit Liebe beziehe, erhalte ich dadurch eine warme und liebevolle Einstellung. Dies umhüllt, beschützt und umgibt mich mit angenehmen warmen Wellen des Wohlwollens, die mich permanent unterstützen.

So spreche ich nicht aus der Perspektive eines „Mannes“, sondern aus der Sicht einer „Frau“, die eine liebevolle Einstellung als Antwort erhält. Automatisch sprechen wir hier über einen Menschen, der fühlt, dass er gibt und empfängt.

Derjenige, der erfüllt, wird „Mann“ genannt. Derjenige, der von anderen im Gegenzug empfängt, wird „Frau“ genannt. Es stellt sich heraus, das der Zustand, in einem zufriedenen Verhältnis zur Welt zu stehen, „Mann“ genannt wird und die Wellen von Wärme und Liebe der Welt nennen wir „Frau“.

Frage: Ist es von Bedeutung, ob ich ein Mann oder eine Frau bin?

Antwort: Selbstverständlich. Wir sprechen über eine Person, die den bösen Trieb in sich selbst korrigiert hat und somit den guten Trieb durch die Gruppen Arbeit und die Integrale Erziehung erlangt hat.

Nun fühlt er das Geben und das Empfangen in Relation zur gesamten Natur und zur gesamten Menschheit. Dieses Gefühl bringt ihm eine Wahrnehmung der Unendlichkeit und ermöglicht ihm, sich über alle Schwächen zu erheben, womit sich die Konzepte von Zeit, Raum und Bewegung auflösen.

Frage: Was bedeutet es, „liebeskrank“ zu sein?

Antwort:  Eine neue Wahrnehmung entsteht in ihm und hinterlässt einen so starken Eindruck, dass er sich selbst nicht mehr fühlt.

Er fühlt Liebe, die ihn erfüllt, aber es ist nicht mehr er selbst, der diese Liebe empfängt. Er steigt zu einem Gefühl der generellen Natur auf, er verlässt sich selbst und ist nicht mehr present.

Es existiert nur noch ein Gefühl der universellen Liebe. Das ist der Punkt seiner Vereinigung, die Anhaftung und die Erlangung  einer höheren Verbindung mit der Natur, mit dem Schöpfer. Die Schwäche beruht auf der Tatsache, dass die Liebe über allem herrscht.

Frage: Warum ist es eine Krankheit?

Antwort: Wenn etwas von außen kommt, mich erfüllt und dominiert, dann nennen wir diese fremde Kraft eine Krankheit. Das ist die Ausdrucksform der Liebe, die mich überwältigt und vollständig erfüllt.

Frage: Aber es ist doch gut, liebeskrank zu sein?

Antwort: Stimmt. Es sollte uns nur bewusst werden, dass es keine Begrenzungen darin gibt. Du befindest dich unter dem Einfluss dieser fremden Kraft in deinem eigenen Tempo, durch die Anstrengungen, die du permanent auf dich nimmst. Du hast diese Stufe erreicht und als Resultat dessen erlangst du die Kraft der Liebe.

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Aus Kab Tv´s „Neues Leben“ 28/5/14