Wie ist das männliche Herz zu erobern?
Frage: Ich will fragen: wie kann ich das Herz des Mannes erobern? Womit ist es zu bestechen?
Antwort: Alles beginnt damit, dass die Frau dem Mann andeutet, dass sie verliebt ist: sie begeistert sich dafür, wie groß, klug und heldenhaft er ist – sie ermuntert ihn, wie ein kleines Kind.
Das kleine Kind und der erwachsene Mann unterscheiden sich darin nicht voneinander. Man muss dem Mann ständig die Empfindung verleihen, dass er stark, groß, klug und einzigartig ist!
Dadurch bindet die Frau ihn, wie einen kleinen Hund an der Leine, an sich. Wohin sie auch geht, wird er ihr folgen, da er eine solche Wahrnehmung seiner Persönlichkeit, wie die Luft braucht. Auf diese Weise zieht man anfangs den Mann heran.
Außerdem, beginnt man ihn ein wenig zu „dressieren“, ihn an allerlei Formen zu gewöhnen, ihm vorzuführen was für sie angenehm ist und was nicht. Folglich will er die ganze Zeit eine Bestätigung dafür haben, dass sie sich für ihn begeistert, ihn liebt und schätzt. Man muss dem Mann dabei andeuten, dass er das alles nur unter der Bedingung bekommen wird, wenn er ihr gegenüber eine solche Beziehung, die ihr sehr gefällt, zeigt. Ich verrate euch alle Geheimnisse…
Die Frau beginnt, dem Mann ihren persönlichen Eindruck zu vermitteln, der darauf basiert, wie er mit ihr umgeht. So unterrichtet sie ihn darin, wie er sich zu ihr verhalten soll, sie führt vor, welches Verhalten für sie angenehm ist und solche entgegenkommenden Handlungen ihrerseits hervorrufen wird, die auch ihm angenehm sein werden.
Frage: Wie kann ich ihn spüren lassen, dass er großartig ist, ohne sich dabei zu erniedrigen? Wie kann ich ihm andeuten, dass er so lange König ist, wie ich die Königin bin?
Antwort: Es ist viel zu schwer und verpflichtet zu vielem. Der Mann will neben sich keine Königin haben. Sie soll ihn, ohne weitere Bedingungen, wie die Mutter ihren Sohn schätzt, lieben. Die Mutter liebt das Kind und schätzt es unabhängig davon, wie es ist.
Wenn die Frau sagt, dass der Mann großartig ist, dann ist er wirklich großartig, nicht nur unter der Bedingung, dass sie großartig ist. Wenn er klug ist, dann nicht deshalb, weil sie klug ist. Seine Einschätzung soll unabhängig sein, aber niemand außer ihr, wird ihm solche Wörter sagen, und deshalb bleibt er bei ihr.
Anschließend beginnt sie, ihre Bedingungen vorzubringen. Wenn der Mann etwas falsch macht, dann zeigt die Frau ihre Unzufriedenheit, ihre Verwirrung, als ob “die Wolke herabfällt”. Er ist ihrer Stimmung gegenüber sehr empfindlich, da er ununterbrochen ihr Entzücken sehen will, sich als der Mann, „Macho“ empfinden will – wenn nicht stark, dann klug, wenn nicht klug, dann als Helden.
Wenn sie zeigt, dass seine Beziehung sie traurig macht, weshalb er sie nicht mehr begeistert, woran er sich schon gewöhnt hat, dann beginnt er zu suchen, wie ihr Herz zu erobern ist, um von ihr weiterhin ständig Komplimente zu bekommen.
Der Mann braucht die Komplimente noch mehr, als die Frau, so gewöhnt man ihn an die gute, richtige Beziehung. Folglich wird er wirklich lernen, sich mit ihr so zu verhalten, wie es wünschenswert ist und ihr gefällt: respektvoll und gut, er wird sie schätzen. Aber er schätzt nicht sie selbst, sondern ihre Beziehung zu ihm. Dadurch bestechen wir einander, mehr ist nicht erforderlich.
Damit in der Familie die Liebe entsteht, ist von vornherein nichts Großartiges erforderlich. Für uns soll es einfach angenehm sein, sich neben einander zu befinden: einander zu sehen, zu berühren, mit einander zu essen, sich um einander zu sorgen. Alles andere wird infolge des Spieles zustandekommen. [133235]
Auszug aus dem 196. Gespräch über das neue Leben, 09/06/13