Frage: Was ist genau in mir die Kopie des Schöpfers?
Antwort: Der Schöpfer gibt uns ein sehr kleines Verlangen. Es ist nicht einmal würdig, Sein schwächster Abdruck zu heißen, weil unsere ganze Welt ein flüchtiger Schatten ist. Wie das Suppenaroma, das man uns zum Riechen gibt, statt die Suppe zu servieren. Ein volles Nichts. Aber damit wir beginnen.
Der Schöpfer gibt uns nur das Erwachen, das Verlangen zu Ihm. Alles, was wir später zusätzlich zu diesem Anfangserwachen bekommen, kommt von der Gruppe und dem Lehrer. Ohne Gruppe und den Lehrer hat der Mensch keine Chancen, den Kontakt mit dem Schöpfer zu erreichen und die Verbindung mit Ihm zu realisieren. Die Gruppe ist mein spirituelles Gefäß, mein Lehrer – meine höhere Stufe, oberhalb welcher der Schöpfer ist.
Der Schöpfer gibt uns nur das Anfangserwachen: bringt den Menschen in die passende Umgebung und sagt: „Nimm sie dir!“. Aber um „zu nehmen“, muss man sich mit der Gruppe, dem Lehrer, den Büchern, und durch sie – mit dem Schöpfer verbinden. Davor gibt es nur den Punkt im Herzen – den Funken, der vom Schöpfer erweckt ist und uns zwingt, Ihn zu suchen.
Alles andere in uns entspricht dem tierischen Niveau und ist kein Abdruck der Eigenschaften des Schöpfers, sondern das entwickelte Verlangen zu genießen. Den Menschen bezeichnet nur jener Punkt in unserem Inneren, der zum Schöpfer strebt. Es ist der Punkt des Verlangens zu genießen, der mit Bina – dem Verlangen des Gebens – verbunden ist.
Wenn keine Verbindung zwischen dem Verlangen zu genießen, und dem Verlangen zu geben besteht, keine Verbindung zwischen Bina und Malchut existiert, dann gibt es keinen Menschen, keinen Adam, der dem Schöpfer „ähnlich ist“. Es kann solch eine Verbindung nur im 4. Stadium geben, und zwar nur in seinem besonderen Teil, der sich im Laufe der Zeit offenbart. Nur die menschliche Stufe innerhalb unseres Verlangens ist für den Aufstieg zum Schöpfer vorbestimmt.
Frage: Warum sind dann die unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe nötig?
Antwort: Unser Verlangen zu genießen soll sich durch diese Niveaus entwickeln, anders kann es nicht selbständig werden. Auf den ersten drei Niveaus gibt es denselben Wunsch zu genießen, der nur entsprechend dem inneren Programm funktioniert. Und auf dem 4. Niveau beginnt dieses Verlangen zu fragen, wofür es mit diesem Programm zu arbeiten hat?
Für die Entwicklung des Wunsches sind alle 4 Stadien notwendig, weil er sich einerseits vollständig vom Schöpfer abtrennen muss, und andererseits die Ähnlichkeit mit Ihm zu erreichen hat. Deshalb sind der Schöpfer und sein Geschöpf (das Anfangsstadium und viertes Niveau) gezwungen, sich in allen übrigen Stadien voneinander zu entfremden, in welchen die genaue Berechnung geschieht, welche Eigenschaften für das Geschöpf notwendig sind, um zum Schöpfer gleichzeitig entgegengesetzt und ähnlich zu werden: worin es gerade entgegengesetzt ist, und worin – ähnlich.
Er soll in seinem Verlangen zu genießen entgegengesetzt sein, und im Verlangen des Gebens dem Schöpfer gleichen, welches er über das Verlangen zu genießen bildet. Diese beiden Formen existieren darin zusammen. [129282]
Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch „Panim Meirot „, 06/03/14
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