Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Eine Warteschlange, um auf die Stufe “Mensch” zu steigen

Es steht geschrieben: „Tausende beginnen mit dem Studium, aber nur einer gelangt zum Licht“. Warum ist es bloß nur einer, der dem Licht würdig ist? Obwohl dieses Verhältnis auch in der Vergangenheit existierte, hat sich gegenwärtig aber alles geändert. Und doch sehen wir, dass es den Menschen an Geduld fehlt. Sie können sich damit nicht einverstanden geben, dass ihnen ihr Leben ausschließlich dazu gegeben ist, um zum Licht zu kommen und in eine höhere Dimension einzudringen. Ansonsten gibt es nichts, wofür es sich lohnt, auf dieser Erde zu leben.

Wir stehen alle in einer Warteschlange, um auf die Stufe „Mensch“, zu einer spirituellen Stufe, aufzusteigen. Jedoch sind wir damit nicht einverstanden, denken, dass es im Leben andere, wichtigere Beschäftigungen als dieses gibt, und verlassen deshalb diesen Weg.

Alles hängt von der Wichtigkeit des Ziels ab, welches an der Zahl der „Fälle“ gemessen wird, das heißt am „Austreten“ und „Eintreten“ worüber geschrieben wird: „ Aus Zion zieht die Tora aus – mi Zion tizeh Tora“ („Eziah“ auf Hebräisch- „Ausgang“). Denn ausgerechnet wenn der Mensch aus dem Spirituellen „auszieht“, wird das Verlangen nach ihm bei ihm erweckt.

Durch das Verlangen,  das sich in diesen „Aus-“ und Eingängen“ entwickelt (besonders während der Ausgänge), zieht er das Licht, das zur Quelle zurückführt, an. Allmählich beginnt sein Herz die Veränderungen anzunehmen, stimmt diesen zu.

Die Anstrengungen werden angesammelt, einem Konto hinzugefügt, bis sie letztlich zu einem großen Kapital anwachsen, das heißt die Bezahlung für die erste Korrektur, die der Menschen braucht.

Auf allen anderen Stufen geschieht es genauso, bloß hat dort der Mensch bereits Erfahrung gesammelt und weiß, wie er zu handeln hat. Wie er sich durch den „Glauben über dem Verstand“ zu überwinden, auf welche Weise er zu arbeiten hat. Er glaubt den Empfehlungen der Weisen, verstehend, dass Vorankommen nur durch gegenseitige Bürgschaft, Einheit und Verbindung möglich ist. So fokussiert er jedes Mal korrekter seine Anstrengungen und ist in der Lage, schneller die erforderliche Summe  auf seinem spirituellen Konto zu erzielen.

Es steht geschrieben, dass „ alle Tore sind verschlossen, außer das Tor der Tränen“

„Tränen“(Hebräisch-Dmaot)  weisen  auf die erforderliche „Zahlung“(Damim) hin, das heißt Anstrengungen sowie Leid, eines riesigen Verlangens, auf welches das Licht schon wirken kann, um es zu korrigieren: Ihm die Absicht des puren Gebens zu geben, welches der Mensch alleine nicht erlangen kann. Dabei hilft nur das Beispiel der Freunde. [121607]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 27/11/13

Den Menschen die Kraft der Einheit übertragen

Frage: Wie kann das integrale Team den Zustand der Begeisterung halten, um das Gefühl der Einheit während der Veranstaltung weiterzugeben?

Meine Antwort: Es ist eben am einfachsten, den Zustand der Begeisterung während der Durchführung einer Veranstaltung zu halten, denn ich und meine Freunde wollen, dass es zu einem Erfolg wird.

Wir denken dauernd daran, kümmern uns darum, wie wir aus der Gruppe unsere Integrale Energie der Einheit herausholen können, um diese an das Publikum, welches vor uns ist, weiterzureichen.

Deswegen sollten solche Probleme während aller möglichen Aktivitäten, Workshops, Lektionen, Gesprächen und Spielen usw. nicht auftreten, da wir selbst das ernsthafte Bedürfnis haben, dabei erfolgreich zu sein. Wir mobilisieren all unsere Bestrebungen und  integralen Kräfte, um das Ziel zu erreichen: Wir müssen unbedingt erfolgreich sein.

Wenn ihr so fühlt wenn ihr erneut zum Verbreiten rausgeht – dann bittet die Gruppe um Unterstützung, dass Sie euch nicht vergisst und versucht, diese Wärme anzuziehen, die ihr während solcher Verbindungstreffen in der Gruppe gespürt habt. Bei euch entsteht der Zwang, die Gruppe nach dem Morgenunterricht  in einen Kreis zu setzen, zu sammeln – wenigstens für zehn Minuten -, um diese herrliche Kraft der Einheit herzustellen, und ihr würdet diese auffangen und weitertragen…[122171]

Auszug aus dem Gespräch mit den Gruppen, 24/11/13

Studieren und Verbreitung kombinieren

Frage: Die Arbeit in der Gruppe wird ohne die Verbreitung eintönig. In dem Moment, in dem wir die Verbreitung in Angriff nehmen, entstehen sofort Diskussionen und Auseinandersetzungen. Wie können wir also die Verbreitung vorantreiben und gleichzeitig die Einheit der Gruppe bewahren?

Antwort: Natürlich können wir nicht ohne Verbreitung leben. Es würde einer Familie ohne Kinder gleichen. Wie viel kannst du lernen und studieren? Selbstverständlich gibt es das Bedürfnis nach etwas Frischem und Neuem, das etwas andere Neue – wie ein Paar, das sich ständig nur mit sich selbst beschäftigt und plötzlich das Bedürfnis verspürt, ein Kind zu bekommen. Es muss also die richtige Kombination zwischen Studium und Verbreitung geben. Das Studium dürfen wir niemals vergessen!

Das Studium verändert sich entsprechend dem, wie wir uns engagieren. Verbreitung ist das Wichtigste für unser Vorankommen, da wir durch die Übertagung des Lichts durch uns an die Öffentlichkeit, wachsen. Andernfalls blieben wir  im Zustand von Chafez Chesed, in dem wir tatsächlich nichts benötigten. Folglich bestimmt hauptsächlich die Verbreitung unser persönliches spirituelles Wachstum.

Auf der anderen Seite, sollten wir, wenn wir uns der Verbreitung widmen, nach Materialien suchen, die uns helfen theoretisch und praktisch zu wachsen und die Verbreitung zu vertiefen. Wir müssen die notwendigen Materialien ausfindig machen und unser Studium danach ausrichten.

Gemäß unserer Verbreitung studieren wir das Material anders und finden jene Abschnitte, die für unsere Zeiten relevant sind, egal ob im Buch Sohar oder im Talmud Eser HaSefirot, wenn wir bestimmte Artikel von Baal HaSulam auswählen. Das bedeutet, dass wir tatsächlich das Material wählen, das sich auf die Verbreitung bezieht und das uns hilft. [119953]

Auszug aus dem „Gespräch über die Gruppe und die Verbreitung“  20/10/13

Die Wirkung der Gruppe

Als Gebot gilt die Korrektur des Verlangens zu genießen, die Korrektur der egoistischen Absicht. Die Versuche des Menschen, sich über seine Selbstsucht zu erheben und sich mit den Freunden zu verbinden, gelten als Erfüllung der Gebote, als Korrektur der zerbrochenen Seele und Vereinigung ihrer Teile.

In diesem Prozess der Korrektur der Seele empfinden wir verschiedene Zustände, die das umgebende Licht auf uns projeziert. Manchmal empfindet der Mensch einen Aufstieg, ist aufgeregt und fühlt sich gut. Das ist der materielle Aufstieg. Er kann auch einen Aufstieg empfinden, weil er vom spirituellen Ziel begeistert ist: Dem Geben, der Vereinigung und der Wertschätzung des Schöpfers. Er erwacht plötzlich und beginnt, diese Werte zu schätzen. Er richtet über seinen Zustand nicht entsprechend der eigenen Stimmung, sondern entsprechend der Wichtigkeit, die er der Einheit und der Offenbarung des Schöpfers beimisst. Gerade dieser Zustand bedeutet für ihn Aufstieg.

Die Frage besteht darin, wie wir alle Situationen nutzen, die uns das umgebende Licht im Laufe unseres Lebens bietet – ob wir daraus einen Nutzen für den spirituellen Aufstieg ziehen. Deshalb muss man sich anschauen, was wirksamer ist: Die Zeit, in der wir uns gut fühlen oder wenn es uns schlecht geht? Die Zeit, wenn uns Verzweiflung und Kraftlosigkeit quälen, oder die Zeit des Erwachens, wenn wir vorwärts gehen?

Darin besteht die ganze Komplexität: Unsere Vernunft sagt uns, dass man erst recht Anstrengungen macht und Hindernisse überwindet, wenn das spirituelle Ziel an Wichtigkeit verliert. Aber das ist nicht immer so. Es gibt eine bestimmte Arbeit, die man in den angenehmen Zuständen des Erwachens und der spirituellen Begeisterung mit guter Stimmung erfüllen muss. Es gibt auch Arbeit, die in solchen Zuständen realisiert wird, wenn das spirituelle Ziel uns nicht inspiriert oder wir eine schlechte  Stimmung haben.

Wir wissen nicht, welche Belohnung wir für die erfüllten „Gebote“ bekommen, das heißt wir können nicht bestimmen, wann wir uns bemühen sollen und worauf wir uns konzentrieren müssen. Jeder Zustand, in dem wir und die ganze Menschheit leben, ist vom umgebenden Licht gegeben. Das Licht kam einst aus unserem zerbrochenen Gefäß und leuchtet uns jetzt von außen. Wie können wir also jeden Zustand optimal nutzen?

Dafür muss man für Kräfte aus der richtigen Umgebung sorgen. Die Umgebung – also die kabbalistische Gruppe, gleicht dem umgebenden Licht, das von außen zu uns kommt und uns von allen Seiten umgibt. Dann können wir allen Veränderungen seitens des umgebenden Lichts den Einfluss der Gruppe entgegensetzen.

Die Gruppe wirkt von „außen“ ein, aber alles hängt nur von unserem Beitrag an die Gruppe, von der Bürgschaft, der Einheit und vom Bündnis der gegenseitigen Hilfe ab, das wir miteinander geschlossen haben. Dadurch haben wir die Möglichkeit, ein wenig selbst zu steuern, statt alles in die Macht des umgebenden Lichts zu geben.

Alles ist absichtlich auf eine Weise organisiert, damit der Mensch seine spirituelle Umgebung beeinflussen kann, indem er seine materielle Umgebung durch die Gruppe beeinflusst. Dank dieser Möglichkeit, verlässt uns die Macht der Zeit und wir erreichen den ewigen Tag, das ewige Licht. Wenn die Gruppe richtig verbunden ist, empfindet ein Teil in ihr immer einen Aufstieg und der andere einen Abstieg. Der fallende Teil ergänzt die Tiefe des Verlangens (Awiut) und der aufsteigende Teil erhebt die ganze Gruppe.

Denn alles geschieht nicht an einem Ort, sondern in den verschiedenen Verlangen. Der eine befindet sich niedriger, der andere höher. Und im Endeffekt kommen wir voran; wir gleichen einer Maschine, dessen Teile sich vorwärts und rückwärts drehen, wobei der angetriebene Wagen aber immer nur vorwärts fährt. [122290]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 04/12/13

Die künftige Welt liegt nicht hinter dem Grabstein

Während die Menschheit Jahrhundertelang an ein Leben nach dem Tod glaubte,  wird die nächste Stufe mittlerweilen als die „zukünftige Welt“bezeichnet.

Insgesamt gibt es fünf Welten: Adam Kadmon, Azilut, Briya, Jezira und Assiya. Jede von ihnen teilt sich in fünf Parzufim und  jeder Parzuf in fünf Sefirot auf; zusammen bilden sie 125 Stufen, die auch „Welten“ heißen. Es handelt sich um einen gewissen „Ort“ in meinem empfangenden Verlangen, der im Spektrum meiner Eigenschaften gebildet wird.

Im Endeffekt bin ich „aufgebaut“, oder befinde mich im laufenden Zustand, empfinde, verstehe, nehme war und lebe nach den Bestimmungen, Werten, Ansichten und Methoden der Analyse, die der vorliegenden Stufe eigen sind. Sie ist jetzt meine Welt, „diese Welt“. Auf ihr befinden sich alle, sie beinhaltet sogar den größten Kabbalisten, da er hier auf dem unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveaus des Daseins anwesend ist.

Diese Situation ist mir von vornherein gegeben. Niemand fragte mich, ob ich hier geboren werden will.

Jedoch kann ich dem gegenwärtigen Zustand die nächste Stufe –“die zukünftige Welt“ hinzufügen. Darüber wird gesagt: „deine Welt wirst du zu Lebzeiten sehen“. Mit anderen Wörtern, muss ich sie jetzt empfinden, und nicht „postum“. Deshalb heißt eben die Wissenschaft der Kabbala „Die Offenbarung des Schöpfers dem Geschöpf in dieser Welt“. Ich kann den Schöpfer auf der Stufe „dieser Welt“ offenbaren, noch eine weitere Stufe der 125 Stufen enthüllen. So begreife ich Ihn im vollen Maß.

Somit wird „die zukünftige Welt“ erst dann offenbart, wenn ich aus den von mir vorbereiteten Einzelheiten die Ähnlichkeit zur Kraft des Geben bilde. Folglich werde ich in dieser Ähnlichkeit, im neuen, gebenden Verlangen die neuen Empfindungen, die neue Wahrnehmung erlangen. Es wird eben meine „zukünftige Welt“, eine der 125 Stufen sein. [122326]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“, 05/12/13

Das Universum – der Spiegel des Menschen

All das, was wir in dieser Welt wahrnehmen, gehört nicht zur spirituellen Ebene. Aus der ganzen spirituellen Realität erfassen wir nur einige winzige, verzerrteTeile, die wir vorerst nur  in den unkorrigierten Gefäßen empfinden,  um darin das Leben zu unterstützen und  in diesem Pseudodasein „existieren“ zu können.

Unsere Welt, ihre Gesetze, Natur, Wissenschaft – sind nur vorgestellt, da sie nur in den scheinbaren Gefäßen des egoistischen Verlangens, auf der unteren Stufe manifestiert sind. Alles, was wir hier mit Hilfe der Wissenschaft begreifen können, selbst wenn sie sich Tausende Jahre lang entwickeln wird, wird nur innerhalb der Selbstsucht bleiben.

Diese Welt existiert nur in unserer Vorstellung Über ihr enthüllen wir die Gesetze der höheren Realität – ein altruistischen Verlangen – mit anderen Worten, die Gesetze der Wissenschaft der Kabbala, die sich zur korrigierten Welt verhalten.

Danach wird die materielle Welt verschwinden. Denn diese existiert nicht nur im egoistischen Verlangen, sondern im Menschen selbst. Der Mensch schließt diese Welt mit allem ein, was darin war und ist: seien es Dinosaurier, Löwen, Sterne oder Planeten … Wir beobachten nicht das Universum selbst, sondern nur die Tiefen unseres materiellen Verlangens.

Nach seiner Korrektur wird alles aus der Selbstsucht in den Altruismus “fließen“, und die Materialität wird verschwinden. Es ist also schade, seine Bemühungen nur an sie zu verschwenden. Denn alles ist nur die Vorbereitungsgrundlage für die folgenden Etappen. [122254]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Freiheit des Willens“, 04/12/13

Einer für alle und alle für einen

Frage: Was bedeutet „Beschränkung“ (Zimzum) in der Gruppe?

Antwort: Solange wir das Wort „Verlangen“ nicht  automatisch in Form des gemeinsamen Verlangens wahrnehmen, wird uns nichts helfen. Wenn über Gefäß gesprochen wird, sollten wir sofort verstehen, was „zusammen“ bedeutet. Wenn wir Licht erwähnen, meinen wir den Genuss, der in uns offenbart wird, wenn wir uns verbinden.

Das soll instinktiv passieren. Dieser Instinkt muss sich im Herz einprägen, damit uns klar wird, dass es anders nicht sein kann. So, als ob ich  das Wort „sauer“ höre und augenblicklich die Säure im Mund verspüre.

Sein Ego “einzuschränken bedeutet, dass wir  uns in allen Situationen mit der Größe des Schöpfers, der Kraft des Gebens, gemeinsam über die Kraft des Empfangens  erheben. Das heißt, die erste Bedingung lautet: was auch immer geschieht, verpflichten wir uns vor allem zur Verbindung, wie ein Mensch mit einem Herzen.

Zweitens sollen wir an der Kraft der gegenseitigen Bürgschaft festhalten, um ständig die Absicht „jeder für alle und alle für jeden“ zu bilden. Dies bedeutet, dass wir einen gemeinsamen Wunsch erreicht haben.

Wir stehen also am Fuße des Berg Sinai, umarmen diesen Berg des Hasses, und sind in einem Herz durch die gegenseitige Bürgschaft verbunden. Das heißt, wir haben diese beiden Bedingungen eingehalten.

Darüberhinaus benötigen wir auf dem Gipfel des Berges noch Mosche  und Tora. Das bedeutet, dass wir dort oben die Vereinigung mit dem Schöpfer erreicht haben. Mosche ist unsere gemeinsame Kraft, die sich über uns befindet. Die dritte Bedingung ist die Größe des Schöpfers, das spirituelle Ziel. [122371]

Auszug aus dem Unterricht nach „TES“, 05/12/13

Schneller Aufstieg auf „dem Luftkissen“

Frage: Wo sind die Kräfte zu finden, um sowohl das Schlechte als auch das Gute zu segnen?

Antwort: Wir selbst verfügen nicht über solche Kräfte, denn in uns gibt es nur ein egoistisches Verlangen. Uns sind „Stützen“, „Unterstützung seitens der Tora“, seitens des Lichts notwendig. Man muss sich die ganze Zeit bemühen, sich im Leuchten zu befinden, welches dich unterstützt und dir den Geist, die Inspiration, eine feste Grundlage gewährleistet, als ob du dich auf einem Luftkissen befinden würdest.

Der Mensch verfügt über solche Mittel nicht. Aber in dem Maß, in welchem er sich vor der Gruppe annulliert und seine Freunde schätzt, den Schöpfer erhöht, kann er alle schlechten Ereignisse in Form absichtlich gegebener Mittel für den Aufstieg wahrnehmen. Er wird den Schöpfer nicht mehr dafür beschuldigen, dass Er ihm ständig Probleme schickt. Im Gegenteil, er wird dem Schöpfer dafür danken, dass Er sich um den Menschen sorgt und immer mehr Übungen für den Aufstieg, für das Wachstum gibt.

Um nicht innerhalb des Bauches, des Verlangens zu genießen, zu leben, sondern innerhalb der Vernunft, „des Expertensystems“ zu existieren, welches objektive Lösungen findet, braucht man die Unterstützung seitens der Umgebung. Sogar in unserer Welt ist alles genauso organisiert. Wenn der Mensch keine Unterstützung seitens der Umgebung hat, dann fällt er sehr schnell in den halbwilden Zustand herab. [121554]

Auszug aus dem Unterricht „Fragen und Antworten“, 26/11/13

 

Die Schweißnaht der Seelen

Wir können einzig um Verbindung bitten, darum, dass zwei Teile zusammengefügt werden. Nur darüber sprechen wir und nur in Bezug darauf gibt es Probleme und Kriege.  Diese Schweißnaht zwischen zwei Komponenten ist für den Zustand dieser Welt essentiell. Der ganze Kampf und die Entwicklung unserer Wirklichkeit finden ebenfalls genau dort statt.

Selbst wenn ich für mich selbst bitte, dient es nicht ausschließlich meinem eigenen Vorteil, sondern auch den anderen, die mit mir verbunden sind. Die Welt ist ein Ganzes. Alles darin ist vollkommen bis auf ein einziges verdorbenes Gefäß. Es gab dieses Gefäß und es zerbrach. Wir sollten nur um die Korrektur dieses Gefäßes und sonst um nichts beten. Dennoch bittet man um viele andere Dinge.

Man sagt dir: „Es ist nicht wahr, du hast unrecht! Alles ist ok! Warum bist du nicht zufrieden damit? Du musst nur dieses Gefäß (die Beziehungen zwischen den Menschen) korrigieren. Wenn du es wieder zusammensetzt, wirst du großen Genuss darin finden: Erlesene Speisen, Erkenntnis, Gefühle, Wärme, Gesundheit, was immer dein Herz begehrt. Du musst nichts anderes tun – nur dieses Gefäß reparieren.“

Doch du sagst: „Nein, ich will etwas Schönes und Geschmackvolles.“ Und die Antwort, die du bekommst, ist nicht neu: Du wirst alles, was du suchst, nur in diesem intakten, wieder zusammengesetzten Gefäß finden. Und dennoch bittest du um alles andere – nur nicht darum! Es ist kein individuelles Problem, sondern das Problem jedes einzelnen Menschen auf dieser Welt. Die Leute verstehen nicht, dass dies der einzige Weg ist, die Korrektur zu erreichen.

Alle Religionen, Glaubensströmungen, Probleme und Kriege drehen sich allein um Verbindung oder Trennung. Uns ist ein Mittel in die Hand gelegt, das uns dabei hilft, uns zu verbinden und all die Probleme der Welt zu lösen und den Hass zu überwinden. Sobald wir uns verbinden, beginnen auch die anderen Stufen der Natur damit: Die unbelebte, pflanzliche und tierische. Der Wolf und das Lamm werden nebeneinander in Frieden leben und einem kleinen Kind gehorchen, so sagen es die Propheten.

Alles hängt nur von unserem Verlangen ab, eine gemeinsame Verbindung zu erreichen. Wir werden dadurch in der Lage sein, die ganze Wirklichkeit und unser ganzes Leben zu korrigieren. Es werden Veränderungen sein, die gar nichts mit unseren Problemen zu tun zu haben scheinen. Wir müssen allein um Verbindung beten, damit uns die gute Kraft beherrscht. Wir wenden uns an die gute Kraft (den Schöpfer, der Eigenschaft der Liebe und des Gebens), dass er uns korrigieren und erfüllen möge.

Die Welt, die sich nun vor mir offenbart, zeigt ein umgekehrtes Bild – es ist der Einheit entgegengesetzt. Sterne, Menschen, die Erde und all die Phänomene, die außerhalb dieser Einheit stehen, nennt man Welt.

Worüber sollte ich also nachdenken? Über diese Welt oder über die Einheit? Wenn ich mich nur um diese Welt sorge, verbleibe ich in der Illusion, in der ich lebe. Daher spiele ich ständig dieses Spiel und drehe mich im Karussell des Lebens. Doch wenn ich aus diesem Spiel aussteigen und keine Marionette mehr sein will, muss ich meine Gedanken auf die Einheit lenken. [121450]

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 25/11/13

 

Das Angebot des Schöpfers annehmen

Alles, was wir auf dieser Welt vorfinden, ist für unsere Korrektur – unsere Arbeit – notwendig.

Es gibt nichts sonst, nichts kann hinzugefügt oder entfernt werden. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt, weil es vom Gefäß, das vollkommenen erfüllt ist von seinem Licht – von der Form, die das Endziel, den Idealzustand beinhaltet, hervorgeht. Es fehlt lediglich unsere Teilnahme – unsere Zustimmung zu diesem Idealbild, dem vollkommenen Zustand, der durch den Schöpfer erschaffen wurde.

Wir aber müssen aus der Finsternis heraus –  dem entgegengesetzten Zustand, über Zweifel und  Klärungen – zustimmen,  indem wir all die Für und Wider abwägen. Erst wenn ein Mensch alles geprüft und abgewogen hat, kommt er zur Überzeugung, dass der Schöpfer gut und Gutes tuend ist; der Schöpfer steht über der Schöpfung. Er ist der Anfang und das Ende und „Es gibt nichts außer Ihm“. Dann gibt er dem Schöpfer in aller Dankbarkeit all die heiligen Namen für jede Seiner Handlungen und jene Lenkung, die enthüllt wurde.

Zunächst müssen wir dieses „Bild“ zerlegt untersuchen, um zu verstehen und zuzustimmen, dass es zerbrochen ist, und es an uns liegt, es wieder zusammenzufügen, indem wir gemeinsam an unserer Verbindung arbeiten. Auch wenn wir glauben, dass die Welt zerbrochen ist, betrifft das Zerbrechen genau genommen unsere Beziehungen.

Die Probleme erscheinen im Äußeren: in der Wirtschaft, der Ökologie, den gewöhnlichen Beziehungen am Arbeitsplatz, in der Familie, zwischen Partnern und Kindern, auf allen Ebenen der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur. Überall herrscht Chaos und Verwirrung. Wir müssen uns das System verknüpft mit der kompletten Verbindung zwischen den Menschen vorstellen. Nur durch die Verbesserung unserer Beziehungen zueinander können wir das System auf all seinen Stufen verändern: der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und darüber hinaus auf der menschlichen Stufe, in sozialen Systemen, aufgrund derer sich der Mensch über die tierische Welt erhoben hat.

Seit Anbeginn wollte sich der Mensch in öffentlichen Beziehungen, Technologie, Handel und Industrie entfalten. Doch alles davon basiert auf den Beziehungen zwischen den Menschen. Dies ist der einzige Ort, den wir beeinflussen und verändern können. Indem wir unsere Beziehungen, die uns näher zur Wahrheit, Verbindung, Einheit und gegenseitiger Bürgschaft bringen, verbessern, werden alle übrigen Ebenen dieser Welt korrekt miteinander verbunden werden, ihre Plätze einnehmen und die ganze Welt wird sich beruhigen und Wohlstand erlangen.

Für diese Arbeit reicht es nicht aus, sich als „Gerechter“, der vermeintlich nichts für sich selbst verlangt, darzustellen. Es gibt nichts, was wir tun können; wir wuchsen im Egoismus auf. Dafür brauchen wir uns nicht zu schämen, wir müssen nur das Böse erkennen und es korrigieren: um eine ehrliche Berechnung mit uns selbst zu machen, müssen wir uns ändern.

Jeder ist zur inneren Korrektur auf seiner Stufe verpflichtet, wie gesagt wird: „Erziehe das Kind entsprechend seiner Stufe“. Jedoch muss jeder irgendwie seine Natur korrigieren. Deshalb müssen wir in drei Linien arbeiten. Die linke Linie ist das Böse in uns, das zunehmend enthüllt wird. Die rechte Linie ist die Korrektur dieses Egoismus durch die Kraft des Gebens, die wir, abhängig zu unserer Verbindung, von oben anziehen.

Aus diesen beiden Linien erschaffen wir eine dritte. Das Verlangen zu empfangen der linken Linie, welches durch das reformierende Licht korrigiert wird, verwandelt sich in ein spirituelles Gefäß, genannt Seele. Und darin wird, entsprechend der Gleichheit der Form, das neue integrale System enthüllt. Das heißt, dass der Schöpfer sich in den Geschöpfen, innerhalb der Verbindung der Seelen, offenbart.

Shochen herrscht in Shechina (Göttlichkeit). Das bedeutet die Arbeit in der mittleren Linie. [121297]

Aus der Vorbereitung zum täglichen Morgenunterricht 24/11/13