Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein Leben in einem stickigen Zimmer, in dem es von Mäusen nur so wimmelt

Jeder von uns entdeckt, dass er sich in einem sehr speziellen Zustand befindet, den wir „diese Welt“ nennen und den wir in uns selbst und all das, was sich außerhalb von uns befindet, unterteilen. Bis zu einem gewissen Grad spüre und verstehe ich mich selbst und das, was sich um mich herum befindet. Die Entwicklung meines Verständnisses und meines Gefühls wird mein Leben genannt. Ich spüre, dass ich mich verändere und dass sich alles um mich herum verändert; die ganze Welt verändert sich.

Dann entdecke ich, dass meine Wahrnehmung der Welt nur von mir abhängig ist und dass sie in meinen Gefühlen und meinem Verständnis entsteht. Wenn ich die Faktoren genauer untersuche, die meine Wahrnehmung bestimmen, entdecke ich, dass alles beim egoistischen Wunsch, das Leben zu genießen, beginnt. Das bedeutet, dass ich die innere und äußere Realität wahrnehme und sie nur in Bezug auf meinen eigenen Nutzen bewerte, unabhängig davon, ob es gut oder schlecht für mich ist.

Die Realität kann ich nicht objektiv in ihrer reinen Form betrachten, sondern nur auf mich bezogen. Wenn mich etwas nicht direkt betrifft, spüre ich überhaupt nichts. Ich nehme die Welt manchmal groß und weit wahr und manchmal eng und stickig, als ob ich meinen Verstand komplett ändere.

Meine Wahrnehmung ändert sich entsprechend meiner Interessen und so nehme ich die eine Sache wahr, während ich der anderen Sache keine Beachtung schenke. Ich bin wie eine Katze, die nur die Maus im Raum und nicht die Schönheit des Raumes und die Bilder sieht,, die an den Wänden hängen. Wenn ein Mensch in den Raum kommt, beachtet er sofort die Bilder und sieht die Maus gar nicht. Jeder betrachtet die Welt entsprechend seiner Wünsche. Die Welt existiert nicht von allein. Sie wird nach meinen Wünschen dargestellt.

Wenn mir die Begrenzung meiner Wahrnehmung bewusst wird, die alles nur gefiltert an mich heranträgt, möchte ich auch etwas außerhalb dieses Bildes sehen. Ich fühle mich, als säße ich im Gefängnis, als wäre ich gefangen in einem Verließ, in einem Grab, unfähig mich zu befreien.

Ich fühle mich eingeengt, habe Angst vor engen Plätzen, die mir das Gefühl geben zu ersticken und mich von allen Seiten erdrücken. Ich muss mehr wissen und spüren! Nun beginne ich zu spüren, dass der Wunsch zu empfangen, der sich alles nimmt, mich nicht die wahre Welt sehen lässt, sondern nur das, was den egoistischen Wunsch in diesem Moment antreibt.

Ich nehme meine Realität nur durch mein Ego wahr. Obwohl die Realität weit und praktisch unendlich ist, kann ich sie nicht sehen. Dieser Zustand macht mich rastlos und vergiftet mein ganzes Leben. Ich fange an, meinen Zustand – die Beherrschung meines Wunschs zu empfangen – Sklaverei und Exil zu nennen. Weil er mich zwingt das zu sehen, was den begrenzten primitiven Wunsch antreibt, betrachte ich alles in Bezug auf seinen Nutzen oder Schaden und sehe nichts, was hinter den Grenzen liegt. Ich suche nach einem Weg, um diesen Zustand weiter zu entwickeln und so die Weisheit der Kabbala zu erreichen. [119035]

Aus der Vorbereitung zum täglichen Kabbalaunterricht, 24.10.2013

Mehr als eine Freundesversammlung

Frage: Ersetzen die Seminare die Freundesversammlung?

Antwort: Die Seminare können die Freundesversammlung nur dann ersetzen, wenn sie richtig ausgerichtet sind und mit richtig ausgewählten Fragen durchgeführt werden, die man diskutiert, und deren Ergebnis allen mitgeteilt wird.

In der Versammlung gibt es Begeisterung, unser Aufstieg wird geklärt und konkrete spirituelle Probleme werden angesprochen. Rabash schreibt, dass die Freundesversammlung den Einfluss der Gruppe auf jeden einzelnen Teilnehmer und auch den Eindruck über die Größe unseres spirituellen Weges symbolisiert.

Wenn wir das alles während der Seminare besprechen und im Laufe der Letzten fünf Minuten alle Kreise ihre Schlussfolgerungen präsentieren, dann wird das genügen. Dann werden die Seminare nützlicher sein als eine Freundesversammlung. [119409]

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Gruppe und Verbreitung“, 20/10/13

Wir sind eine Gruppe

Frage: Sind wir auch eine Gruppe, wenn wir uns physisch nur zwecks der Verbreitung treffen und sonst individuell im Internet lernen?

Antwort: Das spielt keine Rolle. Wenn ihr eine gegenseitige Verbindung in der Verbreitung habt, dann seid ihr eine Gruppe. Wenn ihr euch außerdem noch manchmal für Koordination, für die Durchführung von Treffen, für Fahrtgemeinschaften zu gemeinsamen Veranstaltungen trefft, dann seid ihr bestimmt eine Gruppe.

Eine Gruppe sind Menschen, zwischen denen eine besonders enge geographische oder virtuelle Verbindung existiert, in deren Rahmen Handlungen koordiniert und Neuheiten besprochen werden und das System der Verbindung unterstützt wird. Ihr fühlt einfach, dass ihr eine Gruppe seid. Dadurch klärt sich alles. [119412]

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Gruppe und Verbreitung“, 20/10/13

Du wurdest erweckt – erwecke andere!

Stell Dir vor: Unsere Welt ist geteilt in zwei Teile. Es gibt diese Art von Menschen, Arten von Verlangen, die fähig sind, sich mit der höheren Kraft der Natur zu verbinden, und deshalb werden sie Yashar-Kel (Israel) genannt. Ob sie ihre Mission nach außen tragen oder nicht – sie sind fähig, harmonisch mit der Natur zu leben. Sie haben schon dieses informative Gen, Reshimo. In anderen ist dieses Gen noch sehr tief verborgen. Deswegen sind sie unfähig, eine Verbindung zur Höheren Kraft herzustellen.

Der Teil Israel hat die Chance und die Bereitschaft, sich mit der höheren Kraft zu verbinden. Deswegen müssen sie die “Weisheit der Kabbala” studieren und ihre gebrochenen Reshimot korrigieren. Diese Reshimot erwachen, klären und verbinden sich mit Malchut der Welt Atzilut, und verwandeln sich in Teile der Shechina.

Aber es gibt auch Arten von Wünschen, die unfähig sind, von selbst zu erwachen und können nur von jenen erweckt werden, die Israel genannt werden. Diese Wünsche können sich nicht an die unteren neun Sefirot von Malchut der Welt Atzilut anhaften – daher liegen sie ganz unten. Sie haben keine aktive Galgalta ve Eynaim, daher ist es ihre Aufgabe, bereit zu sein, ihren materiellen Egoismus aufzugeben, ihr Ego zu vermindern und sich mit allen anderen zu vereinen, damit sie ein gutes Leben führen können. Auch alle externen Bedingungen verhelfen ihnen dazu.

Sie benötigen keine Korrektur, indem sie im Glauben über dem Verstand gehen – so wie Israel, für die es notwendig ist, einen Zustand der kompletten Annullierung vor dem Höheren zu erreichen, der den unteren einschließt und auf eine neue Stufe erhebt. Wenn am Ende alle verbunden sind, wird das Erneuernde Licht alle um viele Stufen erheben. Jedoch war das bisher noch nicht notwendig.

Israel ist gegenwärtig in einem Zustand, der ihnen erlaubt, sich mittels einer Verbindung zu einer Kabbalistischen Gruppe zu korrigieren, um sich dem Höheren anzuhaften. Damit befinden wir uns im Höheren und offenbaren dies, wohingegen andere das nicht können, da sie kein Verlangen danach empfinden und auch ihre Wünsche nicht dazu bereit sind. Und so verbinden sie sich nur, um ihr aktuelles Leben zu verbessern, jeder nach seinem Verlangen. Sie haben Erfolg da sie ein kleines Stück von Galgalta ve Eynaim erhalten und ihre AHaP annullieren.

Alle Kabbalistischen Schriften teilen sich in zwei Kategorien. Ein Teil betrifft die Korrektur des Menschen, der eine Neigung dazu hat – den Punkt im Herzen. Der andere Teil vermittelt denjenigen, die einen Punkt im Herzen oder Spiritualität erreicht haben und wissen, wie sie die gesamte Menschheit schrittweise auf die Offenbarung und Erkenntnis vorbereiten.

Es ist bekannt, dass sich Baal HaSulam mit Ben Gurion traf – um in Polen mit streikenden Arbeitern zu sprechen. Natürlich erwartete er nicht Kabbalisten unter ihnen zu finden. In seinem Artikel, “The Last Generation”, beschreibt er Wege für die umfassende Bildung der allgemeinen Öffentlichkeit und gibt an, dass sich nur dann das Licht des Schöpfers an alle offenbart werden wird: “Alle sollen Mich kennen, vom Kleinsten bis zum Größten von ihnen”. (117466)

Auszug aus dem 3. Teil des täglichen Kabbalaunterrichts, TES – Lehre der Zehn Sefirot, 27/09/13.

Gleichgültiges Mitleid

Frage: Ich bin heute mit der Schöpfung unzufrieden. Was kann diesen Eindruck ändern?

Kommentar: Das Licht.

Antwort: Das Licht. Wenn das Licht mich ausfüllen wird, dann wird die angenehme Empfindung alle übrigen Probleme verwischen: „Eigentlich interessieren sie mich nicht. Auch wenn die ganze Welt brennen würde. Ja, sie leidet. Ja, sie liegt im Sterben. Es stimmt alles – aber was geht mich das an?“

Ich bin so lange gleichgültig, so lange ich die Verbindung zwischen den Leiden der Welt und dem eigenen Zustand nicht erkenne. Wenn es mir persönlich gut geht, dann ist der Schöpfer in meinen Augen gut und schafft das Gute. Was den Schmerz der anderen Menschen betrifft, so hängt seine Bedeutung davon ab, ob ich fähig bin, die Welt zu fühlen.

Wenn z. B. meine Feinde leiden, dann ist der Schöpfer für mich Vollkommenheit. Anders gesagt, bewerte ich Seine Güte nicht nach den Empfindungen der anderen, sondern nur nach meinen eigenen. Folglich ergibt sich, dass die Nöte der Feinde mich erfreuen: „Sie haben es verdient! Gib ihnen noch ein bisschen mehr davon!“ Das ist mein Kriterium für die Eigenschaft des Schöpfers – kein objektives Kriterium, sondern ein subjektives – durch persönliche Gefühle und das innere Bild entstanden.

Frage: Aber warum leidet der einfache Mensch dennoch, wenn er den Schmerz anderer betrachtet?

Kommentar: Weil er fürchtet, dass ihr Schmerz ihn auch betreffen könnte.

Antwort: Das stimmt. Er fürchtet um sich selbst. Daher lautet die Schlussfolgerung: Wenn ich keinen egoistischen Wunsch hätte, dann würde ich die Leiden meines Nächsten nicht empfinden, da mich ein ähnliches Schicksal nicht erschrecken würde. Somit hilft uns der egoistische Wunsch, den Schmerz zu teilen – das heißt, er gilt trotz dem eigenen Wesen. Mich interessieren die anderen nicht, solange ihre Missgeschicke mich selbst nicht bedrohen, ich entwickele höchstens ein Mitgefühl.

Andererseits ist mir klar: Wenn ich der Verbindung mit ihnen entgehen und mich über die Menschheit erheben werde, dann werde ich gegenüber ihren Leiden gleichgültig sein: „Schließlich ist der Schöpfer mein Vater. Er soll mich zu sich nehmen. Dort werden wir zusammen sein, ohne über die andere Menschen nachzudenken))“ Ohne egoistisches Verlangen werde ich auch keine Bedrohung seitens eines möglichen Leidens empfinden. Ich könnte mit dem Schöpfer einen Vertrag schließen: „Ich erfülle alle Deine Gebote, alles, was du sagen wirst, und wir werden uns ständig in der Verbindung befinden“. In diesem Fall werden mich die Qualen der Welt gar nicht interessieren.

Je stärker mein Wunsch ist und je fester meine Verbindung mit dem Schöpfer ist, desto weiter weg komme ich von dieser Welt. Ich fühle nicht, was mit den Menschen passiert: Sie leiden, und ich bin hart und gleichgültig ihnen gegenüber. Was ist zu tun, um die Leiden meines Nächsten zu empfinden? Dazu muss ich mich vom Schöpfer entfernen und wie die anderen empfinden, dass ich nun von allerlei Umständen abhängig bin, über die ich nicht herrschen kann.Deshalb tauchen wir in die Krise ein, um die Abhängigkeit von unbekannten Kräften zu empfinden. Aus demselben Grund zerfällt die Religion. Denn anders kann der Mensch kein Mitgefühl zeigen, er fühlt keine Abhängigkeit von den anderen Menschen. Der Egoismus gegenüber dem Schöpfer ohne die Nächstenliebe (Liebe zum Schöpfer ohne Liebe zu den Geschöpfen) unterstützt meine Überzeugung, dass alles in Ordnung ist, dass ich alles richtig mache. Und die anderen sind mir egal.

Wenn ich die Verbindung mit dem Schöpfer in der Empfindung verliere, dann bin ich mehr von den anderen abhängig und gezwungen, die Verbindung mit ihnen – und dadurch mit Ihm zu erlangen. Denn wir alle setzen uns der Gefahr aus, spüren bereits allerlei Bedrohungen seitens der Umwelt, des Finanzsystems oder des geistigen Mangels. Der Mensch offenbart die ganze Unbeständigkeit seines Zustandes, seine ganze Abhängigkeit vom Schöpfer. Deshalb schiebt uns die heutige Sachlage zur Korrektur hin. [119208]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“, 28/10/13

Die ganze Kraft des Gefäßes liegt in seinen Sprüngen

Frage: Wie können die Freunde einander unterstützen, wenn sie sich im Abstieg befinden?

Antwort: Die Unterstützung zwischen den Freunden ist nur durch den Schöpfer möglich. Wir sind untereinander nicht verbunden. Von dem Moment an, in welchem das zerbrochene Verlangen zu genießen offenbart wurde, berühren wir einander nicht, weil zwischen uns der Schöpfer ist.

Nur Er verbindet uns. Wir werden niemals zu solcher Vereinigung zurückkehren, in der wir zusammen wie die Tropfen des Wassers zu einen großen Tropfen zusammengezogen werden. Zwischen uns befindet sich der Schöpfer in Form der Kraft des gegenseitigen Gebens, und dort ist auch die egoistische Kraft des Erhaltens (Klipa) anwesend. Deshalb wird die Stärke unserer Verbindung um 620 mal intensiver als ursprünglich.

Sowohl die egoistische Kraft, als auch die Kraft des Lichts sind verpflichtet, für unsere Vereinigung zu arbeiten, um uns zur Einheit zu führen, die einst innerhalb Adam Rishon herrschte, worin er eine Seele, ein Gefäß ohne innere Risse darstellte. Wir sollen jetzt unsere Scherben zusammenkleben. Dabei ist jeder von ihnen aufgrund eigener Selbstsucht um das 620fache gewachsen, aber wir müssen sie dennoch verbinden. Das heißt, wir erhalten dadurch eine neue Seele mit einer ganz neuen inneren Kraft. [118856]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 16/10/13

Die Welt erwartet den nahenden Shabbat

Es wird gesagt, dass die Korrektur der Welt 6.000 Jahre dauert, die sechs Wochentagen entsprechen. 6.000 Jahre sind uns für die Vorbereitung gegeben, damit wir die spirituellen Gefäße, Verlangen, Instrumente vorbereiten. Nach der Korrektur unserer Verlangen, fängt  das siebte „Jahrtausend“ (Shabbat) an, das heißt die nächste Stufe – der Zustand der endgültigen Korrektur der Welt (Gmar Tikun).

Der Zustand des Shabbat oder des siebten Jahrtausend heißt „Ähnlichkeit der zukünftigen Welt“ (mi-ejn olam aba). Dieser Zustand repräsentiert noch nicht die zukünftige Welt, hinter ihm folgen noch 8, 9 und 10 Jahrtausende, die den drei ersten Sefirot entsprechen (GAR).

Aber der Shabbat beginnt früher – noch vor dem Ablauf des 6. Jahrtausend. Der Zustand des Shabbat (der erste Aufstieg der Welten, welcher uns das zusätzliche Licht offenbart) fängt schon um „fünf Uhr nachmittags des sechsten Tages“ an, das heißt am Freitag. Deshalb wird der sechste Tag (das heißt unser 6. Jahrtausend) auch vom Leuchten des Shabbat durchgedrungen.

Der sechste Tag heißt Vorabend des Shabbat, und wir befinden wir uns jetzt in dieser besonderen Periode. Wir fühlen, wie in unserer Welt die Bewegung und die Veränderungen an der Schwelle des Shabbat anfangen. Wir müssen noch den bleibenden Abschnitt bis zur Vollendung der Korrektur erleben, aber er wird sehr kurz sein. Der Shabbat ist schon sehr nahe, bald werden wir ihn erreichen! [118858]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 16/10/13

Zwei Gebete: Das persönliche und das der Gruppe

Es gibt zwei Gebete. Das erste Gebet (МaN ) existiert, um sich in АCHaP des Höheren einzureihen, der die in ein Ganzes verbundene Gruppe repräsentiert. Galgalta Ejnaim des Unteren, die sich mit dem Höheren verbindet, bin ich, der sich in die Gruppe wie in eine Gebärmutter einfügt, d.h. ich möchte in der Umgebung existieren, die auf mich einwirkt und mich vollständig versorgt.

Innerhalb dieser Gebärmutter gibt es allerlei Systeme, die für mein Wohlbefinden verantwortlich sind. Ich muss an nichts mehr denken, außer darin eingeschlossen und aufgenommen zu werden. Die drei ersten Tage der Aufnahme des Samens sind das Wichtigste.

Durch mein Verlangen zur Verbindung mit dem Höheren erwecke ich Ihn und zwinge Ihn, den großen Zustand zu erreichen. Ich wende mich an die ganze Gruppe, weil mir klar ist, dass ich alleine keine Chancen auf Erfolg habe. Deshalb erwecke ich die Gruppe und bete darum: “Lasst uns das Licht, die Kraft der Korrektur vom Schöpfer empfangen, die in uns offenbart wird”. Sie wird in uns offenbart, um die Verbindung zwischen uns zu festigen und zu entwickeln. Als würden wir unseren Inkubator bauen und gemeinsam drum bitten

Das erste МaN ist mein persönliches Gebet, dank dem ich mich in die Gruppe einreihe. Und das zweite Gebet ist allgemein, da wir uns zusammen wie eine Gruppe an den Schöpfer wenden. Der Schöpfer beginnt, sich zu offenbaren, denn als Antwort auf das gemeinsame МaN kommt sofort die Antwort, МaD. [118792]

Auszug aus dem Unterricht nach „TES“, 13/10/13

Die Familie der neuen Ära

Frage: Was ist Familie vom Gesichtspunkt der Methode der integralen Erziehung und Bildung?

Antwort: Die Familie beinhaltet die Zusammenarbeit zweier Menschen, die ein gemeinsames Ziel haben, das sich außerhalb befindet. Die Eheleute bilden untereinander diesen Zustand, und wollen darin eintauchen, um tatsächlich ein integrales Ganzes zu erlangen. Dieses allgemeine Ganze, das auf einem Zusammenschluss von Menschen basiert, ist eben die Familie. Die gewöhnliche Zusammenarbeit, die Verbindung zweier Menschen auf der Stufe des gemeinsamen Haushalts darf man noch nicht die Familie nennen, weil sie sich darin nicht verbinden, sich gegenseitig nicht annullieren, kein gemeinsames Ganzes bilden und nichts Neues erschaffen. Auf dem physiologischen Niveau gilt als Familie Vater, Mutter und Kind. Das Kind ist etwas Neues,, das aus den Eltern stammt. Deshalb besteht die Familie aus beiden Eheleuten und dem dritten Bestandteil, den sie gemeinsam bilden.


Frage: Wenn es in dieser Familie den dritten, das Kind noch nicht gibt, kann man sie dann als Familie bezeichnen?

Antwort: Es handelt sich gar nicht um ein “materielles” Kind. Wenn die Eheleute keine verbindende Einheit teilen, dann gibt es eben keine Familie. Die dritte Komponente ist daher ihr Bündnis, ihr spirituelles Kind, für das sie leben. Es unterstützt und erwärmt sie, erhebt sie auf das nächste Niveau. Sie beginnen zu fühlen, dass sie dank dieser dritten Komponente eine ganz andere Existenz erlangen. Deshalb wird die Familie der neuen Gesellschaft nicht durch die Befriedigung der einzelnen Familienmitglieder auf dem materiellen Niveau der physiologischen Bedürfnisse existieren, sondern um einander die spirituelle Füllung zu geben. Ohne richtige Beziehungen in der Familie können wir auf das nächste Niveau der Menschheit nicht aufsteigen.


Frage: Vor wem oder wovor muss man sich in der Familie annullieren?

Antwort: Es ist nicht die bloße Annullierung, sondern das Verständnis, dass die Verbindung jenseits unserer persönlichen egoistischen natürlichen Eigenschaften und Anlagen liegen soll, weil diese gerade für unseren Aufstieg geschaffen sind. Deshalb sind die Eheleute die Partner, die einander in diesem Prozess helfen. [118725]

Auszug aus dem TV- Programm „Durch die Zeit“, 21.09.2013

Die Realisierung des universellen Problems

Frage: Die Ursache von Zusammenstößen und Konflikten zwischen verheirateten Paaren ist die Kollision zwischen ihren egoistischen Charakteristiken. Wie notwendig ist es, dass sie die Mechanismen dieser Charakteristiken erkennen und den Grund  verstehen, warum sie Konflikte haben und die Fähigkeit sich darüber zu erheben.

Antwort: Menschen müssen die Mechanismen der Interaktion von egoistischen Charakteren wissen, diese studieren und kontrollieren. Da Menschen nicht nur Interpreten sind, müssen sie ihren nächsten Zustand selbst kreieren. Deshalb ist das integrale Lernen ein seriöses Studium, das nicht nur Erziehung beinhaltet sondern auch Training. Wir erzählen ihnen über die Evolution der Familie: Warum sie eine Notwendigkeit für sie ist – warum sie geteilt ist in zwei Unternehmen – in zwei entgegengesetzten Streitkräfte – warum diese Objekte zusammen verbunden sind, wie sie dem eigenen Ego und dem des anderen trotzen können – und so weiter.

Hier arbeiten wir an einem universellen Problem im Fall von zwei jungen Menschen: Was zieht sie zueinander hin? Es sind die Hormone. Aber wenn du dich dem achtsam annäherst, wird sicherlich ein großes Problem der Kosmogonie gelöst. Ein Aufstieg auf die nächste Stufe der gesamten Menschheit, durch ein ganz normales Pärchen. Und dies hängt nur von ihrer Bewusstheit darüber ab, was sie zusammenfügen kann

Sie kommen speziell zu uns – da in diesem Moment die Natur alle Arten von Konflikten in ihnen bereitet – und wir müssen ihnen eine neue Bedeutung ihrer Existenz geben. Deswegen sieh dir das sehr seriös an: Letztendlich werden sie die nächste Stufe in sich erschaffen. Wie gesagt wird, „Ein Mann und eine Frau- die Shechina zwischen ihnen“, der nächste Level der Natur.

Und dann werden sie die ganze Zeit aufsteigen. Wenn wir einen Standard für sie etablieren und sie unterstützen, bekommt das Konzept der Familie eine komplett neue Bedeutung. Wenn sich eine öffentliche Meinung in der Gesellschaft bildet, die sie auf solche Weise verbinden lässt, wird sie das zu etwas verpflichten und unterstützen – es werden komplett unterschiedliche Beziehungen zwischen den Menschen entstehen.

Was ist das, das sie zusammenhält? Zuerst sind es die Hormone und nach einiger Zeit ist es die gegenseitige Verpflichtung. Wohingegen in der integralen Gesellschaft es für sie möglich ist, ein höheres Ziel zu erreichen – sie werden sich nicht länger trennen können. Sie werden sich mit anderen Augen betrachten und alles auf einer völlig neuen Stufe wahrnehmen: alles – das Heim, Sex und Unterhaltung – da sie beginnen, eine völlig neue Füllung zu bekommen.

Ich möchte dies nicht aus der Sicht der normalen Psychologie erklären, sondern aus der Sicht der egoistischen Psychologie, die sehr einfach alles auf den Punkt bringt – zur Quelle, dem Ego, das überwunden werden muss, ohne es zu zerstören; wir benötigen es sogar dafür, die nächste Stufe zu erreichen. Die reguläre Psychologie gibt einem Menschen eine „Substanz“, wohingegen integrale Erziehung und Information ihm die Möglichkeit geben, dieses Ego zum Aufstieg zu nutzen, ohne es zu vernichten. Auf diese Weise kann dieser Mensch spirituell wachsen. Und wenn er Spiritualität erfährt, kreiert er eine neue Gesellschaft, eine neue Gemeinschaft und ein neues Land. (118867)

Von Kab TV „Über die Zeit“ 9/21/13