Der, der nahe ist, ist wichtig [117587]
Baal HaSulam, „Ein Gebot“:.. der unbedeutendste Prophet vermag in seiner Prophezeiung erfolgreich zu sein, sogar erfolgreicher als der größte Prophet – was die oben erwähnte Geschwindigkeit betrifft, da er sich auf die Enthüllungen seiner Vorgänger verlässt, die den Weg für ihn pflasterten. Doch es hängt auch von der Entwicklung seiner Zuhörerschaft ab, da klare und präzise Worte eine entwickeltere Generation benötigen, um verstanden werden zu können. Und wenn sich diese beiden Eigenschaften auf einer niedrigen Stufe treffen, kann er erfolgreicher sein als ein großer Prophet.
Es ist wichtig, dass unsere Generation die Botschaft erfassen kann. Hier arbeitet die Zeit, bis es soweit ist und dann kann genau der kleine zu einem Vermittler werden und das spirituelle Konzept überliefern.
Letztendlich ist ein großer in seiner Vollkommenheit wie der Herr, der auf der höchsten Stufe Entscheidungen trifft und sich nicht mit Kleinkram abgibt. Viele Agenten stehen zwischen ihm und einer Durchschnittsperson und dennoch benötigt letztere spezielle Hilfe in ihrem normalen Alltagsleben.
Daher steht in gewissem Sinn der kleine den Menschen näher als der große. Denn er kann sich verständlicher ausdrücken und die Menschen durch detaillierte Erklärungen über ihre Arbeit zu Erkenntnisstufen führen.
Der große ist den Massen fremd. Baal HaSulam schreibt in „Die Prophezeiung des Baal HaSulam“, dass er darum bat, sich niedriger zu machen, um den Menschen Erklärungen geben zu können. Dafür begab er sich auf eine niedrigere Stufe und übergab ihnen die Methode.
Auf den höchsten Stufen wäre er andererseits nicht in der Lage gewesen, für uns zu schreiben. Dort kann Erreichung nicht in Worten oder in einer verständlichen Sprache ausgedrückt werden. Dies ist nur in Form der Gematria oder durch Worte, die er in sein Notizbuch schrieb – Worte die in unserer Welt nicht existieren – möglich. Denn die Kräfte und Gesetze, welche Kombinationen von Buchstaben an ihrer Quelle unter dem Parssa von Bina lenken, funktionieren auf den höchsten Stufen nicht. Daher ist es notwendig, unter Chase des Parzuf AwI abzusteigen und dort bis zu neuen Sivugim fortzuschreiten.
Jedenfalls geht es nicht um Menschen sondern um die Stufen und ob hohe oder niedrige Stufe kann uns das Absteigen auf eine niedrigere Stufe viel Gutes bringen – jedenfalls an diesem Punkt des Weges.
Daher ist jener, der uns nahe ist, wichtig – und nicht der, der uns fern ist. Würden wir heute Baal HaSulam oder einen der Vorväter treffen – wenn wir irgendwie mit seiner Seele in Kontakt treten könnten, die von unserer etwa hundert Stufen entfernt ist – könnten wir nichts damit anfangen. Wir würden nichts zu fragen wissen.
Unsere Generation braucht die Verbindung mit einem Kabbalisten in einer Reihe von Aufstiegen und Abstiegen und allen möglichen Zuständen, da wir von den Verlangen der Umgebung durchtränkt sind. Selbst unsere Fragen ergeben sich durch unser Studium. Hätte er uns nicht gelehrt, hätten wir fast nichts zu fragen gehabt, wie die ganze Welt…
Daher ist jener, der nahe ist, wichtig.
Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Ein Gebot“, 29.09.2013