Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Arbeit ohne Kompromiss [116944]


Rabash, Brief 29: Hier versicherte uns mein Meister, Vater, Lehrer und Rav gesegneten Andenkens, dass wir uns Seine Ewigkeit verdienen, gesegnet sei Er, Ihm angeheftet sein werden und in den Palast des Königs eintreten werden, wenn wir Seinem Weg folgen und Seine Vorgaben erfüllen.

Wir müssen auf grundsätzliche Weise alle Voraussetzungen und Gesetze klären, die uns Baal HaSulam vorgab und sie bis ins kleinste Detail einhalten. Denn wenn wir nur im Geringsten abweichen, werden wir sofort das Ziel verfehlen und nicht einmal merken, dass wir ihm bereits nahe gewesen waren. Daher müssen wir uns in unserer Arbeit strikt an die Bedingungen halten. Darin müssen wir buchstäblich ein „Fels in der Brandung“ sein, damit es niemandem gelingt, uns zu Fall zu bringen.

Es gibt weder Kompromisse, Hypothesen oder Entschuldigungen, um diese Arbeit leicht, angenehm, glatt oder scheinbar erfolgreicher machen zu können. Es gibt keinen Erfolg außer an den Bedingungen festzuhalten, die uns Baal HaSulam lehrte. Nur darin müssen wir unseren Erfolg sehen und sonst nirgends. Wenn ich daher manchmal Klagen höre, sehe ich darin eine Verdorbenheit und einen Versuch, uns vom Weg abzubringen. Doch gerade an diesem Punkt müssen wir ohne Kompromisse aufrecht stehen.

Die Schriften des Baal HaSulam, „Die Lehre der Kabbala und ihr Wesen“: Ich bin glücklich, in diese Generation hinein geboren zu sein, in der es erlaubt ist, die Weisheit der Wahrheit zu enthüllen. Und solltest du fragen „Wie weißt du, dass es erlaubt ist?“, werde ich antworten, dass mir die Erlaubnis gegeben wurde, sie zu offenbaren. Bis heute wurden die Möglichkeiten, durch welche man sich öffentlich damit befassen und jedes Wort genauestens erklären darf, noch keinem Weisen enthüllt.

So können wir die gesamte Weisheit der Kabbala nur entsprechend der Zuhörerschaft enthüllen, um sie nicht zu verwirren. Doch es gibt keine Geheimnisse mehr.

Und die Sache hängt nicht nur von der Genialität des Kabbalisten selbst ab, sondern viel mehr vom Zustand, in dem sich die Generation befindet; denn mein ganzer Verdienst in Bezug auf die Enthüllung der Weisheit gründet allein auf meiner Generation.

Wir gehören einer einzigartigen Generation an, die nicht nur mit den Anweisungen Baal HaSulams übereinstimmt, sondern die auch durch alle äußerlichen Erscheinungen dazu auserwählt ist, die Weisheit der Kabbala umzusetzen und zu verbreiten. Daher wird jedem Menschen Erfolg garantiert, der resolut und direkt in Richtung Ziel marschiert, der keine faulen Kompromisse eingeht und die Kabbala als wichtigstes Thema in seinem Leben betrachtet. Und Jemand, der aus der Kabbala ein Geschäft machen oder sie zum eigenen Vorteil nutzen will, wird scheitern.

In unserer Generation ist das nicht länger möglich. Die Zeit ist gekommen, da wir diese Methode nicht als eine Art Mystizismus, Religion oder Tradition betrachten dürfen. Alle Religionen zerfallen und nur diese Methode wird erblühen und den Menschen ermöglichen, sich aus den Ruinen bisheriger Glaubensrichtungen, Religionen oder anderen Methoden zu erheben.

Auszug aus einem Gespräch während der Mahlzeit anlässlich des Gedenktags von Baal HaSulam, 15.09.2013

Aus der Herrschaft des Stolzes entfliehen [117497]

Die Arbeit mit der eigenen Selbstsucht besteht hauptsächlich im Kampf gegen den Stolz. Alles ist in Stufen angelegt und der Mensch kennt seine tatsächliche Position und seine Handlungen nicht. Die Selbstsucht erlaubt ihm nichts zu sehen, verbirgt vor ihm die Handlungen des Lichts, als würden diese nicht existieren. Deshalb erscheint uns die Welt ganz für sich zu existieren, und als gäbe es darin niemanden, der sie lenkt. Als fände darin alles beliebig, zufällig, ohne Grund und ohne Ziel statt.

Der Mensch, der sich in der Verhüllung befindet, denkt für gewöhnlich, dass er alles selbst machen kann. In Wirklichkeit hat er aber nur mit Hilfe der Umgebung die Möglichkeit, sich über sein egoistisches Verlangen zu erheben, um die Welt von der Seite her anschauen zu können. Dann wird er erkennen, dass er niemals selbst handelte und alles, was geschah, fand ohne sein Zutun, ohne seine Bemühungen und Selbstständigkeit statt.

Deshalb führen wir ständig Krieg, um herauszufinden, wer über uns herrscht: Unser egoistisches Verlangen, der Pharao – oder der Schöpfer. Solcher Kampf findet sowohl in den unwichtigsten Situationen als auch bezüglich unserer grundsätzlichen Beziehung zum Leben statt. Der ständige Streit zwischen der dunklen Kraft (Klipa) und der Heiligkeit dreht sich nur darum.

Das Merkmal der dunklen Kraft ist Stolz, das heißt, die Eigenschaft des Menschen, die ihn auf den Gedanken bringt, dass er selbst alles machen kann. In Wirklichkeit hat er nur eine freie Wahl: Sich jedes Mal in die richtige Umgebung einzureihen. Aus den Milliarden Möglichkeiten, die im Leben entstehen, gewährt ihm nur eine die Freiheit der Handlung: Sich mit der richtigen Umgebung zu verbinden und dann die Handlungen dieser Umgebung, in die er aufgenommen wurde und versunken ist, fortzusetzen.

Nur auf diese Weise ist es möglich, Stolz, Einbildung und falsche Handlungen zu vermeiden. Dann wird der Mensch etwas zur Gruppe hinzufügen können, er wird Malchut an die Shechina anschließen können.

Sich selbst zu analysieren und an sich herumzukramen wird überhaupt nicht helfen. Nur durch die Integration in die Umgebung wird schondie kleinste Handlung  spirituell.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 27.09.2013

Was bedeutet es, den Schöpfer zu besiegen?

Frage: Was bedeutet „Meine Söhne haben Mich besiegt“, wenn wir uns doch nie über den Schöpfer erheben?

Meine Antwort: „Meine Söhne haben Mich besiegt“ bedeutet, dass sie sich über all das Mühsal erhoben und alle Schwierigkeiten überwunden haben, die der Schöpfer ihnen gab. Im Bild des Gast und Gastgebers besiege ich den Schöpfer nicht nur – nein, ich nutze Ihn auch. Der Sieg besteht nicht darin, Ihn zu unterwerfen und zum Schweigen zu bringen, sondern auch darin, Ihn zu benutzen: Von Ihm all die Liebe und das Geben zu erhalten, die Er in mir hervorruft und die ich jenseits meiner Scham zu fühlen beginne. Zuerst schämte ich mich, gefasst zu werden – als hätte ich etwas gestohlen. Dann zeigte sich, dass ich gar kein Dieb bin, sondern ein Geschenk erhalten habe, das mir der Gastgeber aufgrund Seiner großen Liebe zu mir gab. Das erzeugt in mir zwei Arten von Gefühl – Bina und Malchut.

Das Gefühl des Gastgebers ist der Anfang von Bina, ohne welche kein Geschöpf existieren kann. Das Gefühl von Malchut ist das gleiche, da ich empfangen möchte. Aber sobald ich die Liebe des Gastgebers und die Scham innerhalb von Malchut spüre, muss ich eine Berechnung anstellen, wie ich Bina über Malchut erheben kann.

Doch wenn ich Bina über Malchut erhebe, damit ich keine Scham mehr verspüre und den Genuss empfangen kann, ist es schon wieder eine Klipa, da Bina dann Malchut dient. Wenn ich andererseits Malchut mit ihrem Verlangen zu empfangen gemeinsam mit dem Gefühl der Scham nutze, um das Verlangen Binas zu erfüllen, steigt Malchut zu Bina auf und gibt ihr ihre Awiut (Grobheit) – die Kraft ihres Verlangens. In der Folge breitet sich Bina aus und wird stärker. Durch die Kraft, die Bina hilft, entwickelt sich die Stufe Moses; man versucht, den Zustand Keter zu erreichen, die Anheftung und dann beginnt man, Malchut zu korrigieren.

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Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel “ Geheimnis der Geburt”, 11.09.2013

Spirituelle Kalkulationen in Echtzeit [108172]

Frage: Wenn wir unsere Anstrengungen mit einem Rennen vergleichen würden, das hundert Meilen lang ist, so würden wir nicht die geringste Vorstellung von der Erreichung des Zieles haben, bevor wir es nicht erreicht haben. Warum?

Meine Antwort: Es wird gesagt: „Es gibt keine Abkürzung im Spirituellen.“ Als Beispiel nehmen wir die Welle-Teilchen-Dualismus Theorie dieser Welt. Es existieren Energie-Typen, zum Beispiel: Um einen Laser Strahl zu erzeugen, muss die Energie bis zu einem bestimmten Niveau angehoben werden und dann verwandelt sich dieser Prozess in einen „explosiven“ Zustand.

Alles hat ein vorgegebenes Maß. Diese Tatsache entsteht durch die vier Phasen des Direkten Lichts. Es ist unmöglich, etwas mit hoher Präzision zu messen, wenn die Messung einem hundertprozentig linearen Modus folgt. Im Grunde messen wir immer die Differenzen zwischen gewissen Werten, um ein abstraktes, periodisches, „digitales“ Abbild der Welt zu erzeugen.

Aus diesem Grund beobachten wir während des „Rennens“ plötzliche Sprünge bzw. Schwankungen von einem Standpunkt zum nächsten und keine glatten, allmählichen Veränderungen. Das ist unsere Bauart: Unsere Wahrnehmung hat sowohl in dieser Welt als auch in der Spiritualität einen „Schritt-Für-Schritt“ Charakter.

Während wir die Natur erforschen, erkennen wir ihre Unfassbarkeit. Also gibt es keinen Grund, Behauptungen und Ansprüche an das Universum zu stellen? Es wird uns nicht weiter bringen. Im Gegenteil, wir sollten die Gesetze der Natur studieren und anwenden.

Heute sind wir entrüstet, weil der Schöpfer Spiele mit uns spielt. Absichtlich versorgt Er uns mit berechtigten Gründen, uns über Ihn aufzuregen, damit wir langsam verstehen, dass wir noch im Zustand kleiner Babys sind.

Frage: Und doch wird gesagt, dass „viele Groschen eine große Summe ergeben.“ Bitte veranschaulichen Sie das…

Meine Antwort: Wenn ihr sehen würdet, wie sich die Münzen im Sparschwein ansammeln, könntet ihr geduldiger sein, da ihr wüsstet, dass eure Anstrengungen nicht umsonst sind. Es ist nicht gut für euch.

Im Gegenteil, wenn ihr das Gefühl habt, das die Zeit euch durch die Finger rinnt und ihr keine Ergebnisse seht, so ist dort die Rettung, das Geschenk, ohne welches ihr nicht nach vorne streben würdet.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 22.05.2013