Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Gesellschaftseinheit, in der sich alles konzentriert

Frage: Wie sollen die Beziehungen zwischen den Partnern in der integralen Familie sein?

Antwort: Die Beziehungen in der Familie hängen davon ab, welches Ziel wir uns setzen. Früher war das Ziel der Familiengründung der gemeinsame Haushalt, die physische Liebe, und in der integralen Gesellschaft werden die Menschen in erster Linie die Gleichheit der Eigenschaften bevorzugen: ob wir wirklich für die Vereinigung zueinander passen, um eine erfolgreiche Einheit – die Familie zu gründen?

Ich bin überzeugt, dass die Menschen ausgehend von diesen Eigenschaften, und nicht aufgrund der Physiologie, einander anschauen werden. Die physischen Eigenschaften werden auch berücksichtigt, weil unsere Welt nicht verschwindet, aber das Ziel der Familiengründung wird gerade die Möglichkeit der inneren Vereinigung sein.

Hier muss man sich schon mit den Tests beschäftigen, über die Probleme, über die Möglichkeiten der Persönlichkeitsforschung der Partner nachdenken. Das ist eine sehr ernste Arbeit, weil die Familie die kleinste und wichtigste natürliche Zelle der Gesellschaft ist, in der sich alles konzentriert: die Vereinigung der materiellen und spirituellen Welten. [118718]

Auszug aus dem TV-Programm „Durch die Zeit“, 21.09.2013

Ein Kollektiver Kochtopf

Frage: Einer der besten Wege, um Menschen miteinander zu verbinden, sind offene Dialoge an runden Tischen. Menschen, die sich kontinuierlich an Runden Tischen treffen, bauen gute Beziehungen auf und fühlen sich zueinander hingezogen. Müssen sie auch in Gruppen verbunden werden?

Antwort: Das wird sich natürlich ergeben. Bei Treffen an Runden Tischen muss man sich an  gewisse Prinzipien halten. Sie sind konzipiert worden, um Menschen einander näherzubringen und ihnen die Möglichkeit zu verschaffen, ihre Barrieren zu überwinden. Runde Tische geben die Möglichkeit, miteinander die Wahrheit in Klärung zu bringen, eine gemeinsame Lösung zu finden, aber auch eine gemeinsame Meinung zu entwickeln, ein gemeinsames Verlangen Verständnis und ein gemeinsames  Ziel zu erlangen.  Niemand unterdrückt den anderen, sondern alle ergänzen einander..

Zeitgleich verstehen Menschen,  die total verschieden sind, dass ihre Gegensätzlichkeit durch die Verbindung miteinander einen dritten Faktor  erzeugen  – ein gemeinsames Attribut, das auf eine  überraschend intensive Art und  Weise  sichtbar macht – durch den es ermöglicht wird,  zu guten Lösungen zu kommen. Die runden Tische sind ein Werkzeug, um eine Gesellschaft der gegenseitigen Bürgschaft zu bauen.

Als Ergebnis dieses Trainings erlangen Menschen das Bewusstsein, dass es durchaus möglich ist, miteinander zu leben, ohne  einander zu unterdrücken und dass  dazu der wichtigste Faktor ist, einander zu ergänzen. Dadurch wird eine gemeinsame Basis geschaffen, ein gemeinsames Feld, der Dritte Faktor; eine Art kollektives Mahl wird zubereitet, von dem sich alle ernähren können und Ihre Füllung erhalten.

Folglich wird eine spezielle Integrale Gesellschaft gebildet, in der alle in wechselseitiger Bürgschaft verbunden sind und die die Schwächen jedes einzelnen verstehen, wie in einer Familie,  die diese respektiert und ergänzt. Es stellt sich heraus, dass wir trotz unserer Unterschiedlichkeit ein gemeinsames Integral in unserer Verbindung finden, obwohl das Mittelmaß sehr kraftvoll ist. [117841]

Auszug aus dem  TV-Programm“ Durch die Zeit“ 15/9/2013

Melodien der Liebe

Wenn wir die Melodien, die von Kabbalisten geschrieben wurden, singen, oder die Psalme oder andere Kabbalistische Schriften lesen, müssen wir verstehen, dass diese aus dem Zustand der Anhaftung an den Schöpfer geschrieben wurden.

Daher gibt es dort keine Probleme wie Traurigkeit, Pessimismus – oder Gefühle von Schwierigkeiten mit der Arbeit. All dies scheint uns als ein Ausdruck von Schwäche oder Traurigkeit – es sind ganz gegensätzliche Gefühle und kommen speziell aus der  Hoffnung, aus der Sehnsucht nach Liebe, aus dem Inneren Licht, das dich immer aus der Ferne anstrahlt.
Diese Melodien können traurig klingen, mit einem Gefühl der Schwere und Schwäche, aber ist ganz und gar nicht der Fall. Sie kommen aus einem leidenschaftlichen Wunsch der Anhaftung, Freude und Hingabe. Versuche, sie speziell auf diese Art zu singen und zu fühlen.
Dasselbe gilt für die Psalme. Die meist scheinbar tragische Poesie von David klagt darüber, wie er von anderen wegrennt, die ihn verfolgen und hassen, und er schon vom Schöpfer aufgegeben wurde – all diese wurden von einem hohen Level der Anhaftung geschrieben.
Wir müssen versuchen, genau das in diesen Melodien zu fühlen. [116548]

Aus der Vorbereitung zum tägl. Kabbalaunterricht, 11.9.13

Sich auf dem spirituellen Weg festhalten

Frage: Es ist sehr schade, wenn ein Mensch jahrelang mit uns arbeitet und nach 12-13 Jahren den spirituellen Weg plötzlich verlässt.

Antwort: In solchen Fällen muss man nachprüfen, warum der Mensch seine Arbeit nicht fortsetzen kann, was der Grund seines Weggehens ist. Möglicherweise befindet er sich in der Situation, in welcher er sich vor der Gruppe annullieren muss, aber das nicht tun kann, weil die Annullierung das Schwierigste ist.

Kommentar: Aber er hörte darüber täglich im Laufe der 13 Jahre.

Antwort: Dann hörte er nicht richtig zu. Das Gleiche kann sogar den Menschen passieren, die länger als 13 Jahre mit uns arbeiten. Ich weiß es aus eigener Erfahrung, aus meiner Arbeit mit den Studenten.

Das Wichtigste ist die ständige Festsetzung des Ziels und seine tägliche Prüfung, d.h. zu prüfen, ob man alle Mittel verwendet, um das Ziel zu erreichen. Wenn ja, dann muss man trotz aller Zweifel weitermachen (obwohl die Zweifel dann nicht mehr vorhanden sind ), trotz eigener Unlust allem zustimmen.

Kommentar: Wenn der Mensch suchte, hier und dort war und später zu uns zurückgekehrt ist, dann soll er immerhin hier bleiben. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass unser Weg sehr kompliziert ist.

Antwort: Eigentlich ist dieser Weg heute nicht mehr so kompliziert, weil die Welt uns selbst vorsagt, dass darin nichts zu tun ist.

Zweitens gehen diesen Weg schon Hunderte und Tausende mit.

Drittens ist dieser Weg rational, weil er dir sowohl in der Vernunft als auch in den Gefühlen alle Stadien der ganzen Weisheit offenbart, die du erlangen sollst.

Und das Wichtigste ist, dass du heute schon beginnen kannst, alles praktisch umzusetzen. Aber nur unter der Bedingung, dass du wirklich verstehst, dass alles auf der Verbindung zwischen den Menschen basiert, auf dem Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie sich selbst“ gegründet ist.

Wenn du andere Methoden anwendest, dann sollst du sie sofort prüfen. Die Offenbarung des Schöpfers kann nur in der Eigenschaft „Liebe deinen Nächsten wie sich selbst“ erfolgen – darüber wird in den Primärquellen geschrieben. Was wird getan, um diese Eigenschaft zu erreichen? Werden dabei die Hinweise unserer Lehrer erfüllt? Wenn sie sogar rein mechanisch erfüllt werden, dann kann man die Methode anwenden und sich darin weiter prüfen. Anderenfalls ist dieser Weg nicht richtig.

Kommentar: Der Mensch sucht noch eine Unterstützung in den mechanischen Geboten, die er erfüllt.

Antwort: Das ist seine eigene Sache. Niemand verbietet ihm etwas. Wenn wir aber für die ganze Welt arbeiten, dann können wir uns nicht erlauben, die Form der religiösen Umgebung anzunehmen, d.h. die Gebote akribisch zu beachten. Denn beim Menschen, der sich mit der inneren Arbeit beschäftigt, erfolgt die Veränderung mit der Betonung auf die innere Arbeit. Es ist unvermeidlich.

Wenn der Mensch von innen jene Menschen gekannt hätte, die die Gebote beachten, dann könnte er leichter verstehen, dass es in ihren Handlungen nichts Besonderes gibt. Aber er betrachtet die rein äußerliche Hülle und denkt, dass etwas Spirituelles dahinter steht. [118685]

Auszug aus dem TV-Programm „Geheimnisse des ewigen Buches“, 29/6/13

Gespenst, das die Stühle aufstellt

Es gibt einige Prüfungen auf dem Weg,  ganz deutliche materielle Merkmale, nach denen man bewerten kann, ob man vorankommt oder nicht. Die erste Prüfung zeigt, ob du danach strebst, dich in der Mitte der Gruppe zu fühlen, dich nicht in der Mitte der gemeinsamen Aufmerksamkeit wichtig machst, sondern in der Mitte der gemeinsamen Hoffnungen, in der Mitte der Einheit, des Gebens, der gegenseitigen Sorge, „auf einem Bein“ stehst – was die Stütze symbolisiert, auf der die Vereinigung basiert: “Tue anderen nichts, was dir selbst verhasst ist.”

Vor allem – musst du die anderen nicht stören! Das heißt, du sollst dich bis zum Zustand „Zimzum Alef“ verringern, als ob du nicht existieren würdest, dein Verlangen zu genießen nicht benutzen würdest. Folglich wird es neben dir einen Platz für alle geben, wobei du selbst keinen Platz einnehmen wirst, und dich quasi in eine Null, in ein Gespenst verwandelst. Du gewährst deinen Platz den anderen Menschen, du spielst einen “Platzverweiser”, stellst die Stühle auf, damit jeder sitzen kann. Das heißt eben „Tue anderen nichts, was dir selbst verhasst ist.“.

Somit gewährst du deinen Platz deinen Freunden. Dies ist die allererste Bedingung, die „auf einem Bein stehend“ heißt. Man muss aus diesem Prinzip heraus handeln, und darüber hinaus können als Folge verschiedene Handlungen entstehen. Wenn es dir gelingt, eine solche Empfindung zu erreichen, nachdem du morgens aufgestanden bist, sowie vor jeder Handlung, dann kommst du in die richtige Richtung voran. [118621]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 16/10/13

Komplizierter Weg

Auf dem spirituellen Weg stoßen wir ständig auf verschiedene Probleme. Niemand versprach uns den einfachen Weg, weil wir gegen die eigene Natur, gegen die Selbstsucht, kämpfen, was ein sehr schweres Werk ist. Wir verstehen nicht, was wir eigentlich tun, weil wir uns innerhalb der Selbstsucht befinden, und alle Kräfte, die das Ego korrigieren, sich außerhalb befinden und Schöpfer heißen. Wir sollen Seine Einwirkung auf uns heranziehen, damit Er unsere Selbstsucht korrigiert.

Wie kann man aber innerhalb der Selbstsucht die ihr entgegengesetzten Kräfte um die Korrektur bitten? Das ist unmöglich, denn wir können außen nicht handeln. Dazu wird uns der Punkt im Herzen, der minimale Kontakt mit der äußeren Kraft mit dem Schöpfer, gegeben. Aber da er anfangs sehr klein ist, müssen wir ihn entwickeln.

Deshalb bilden wir innerhalb der Selbstsucht ein ganzes System, die Gruppe, die Unterstützung, die Freunde. Mit deren Hilfe können wir die Verbindung mit der äußeren Kraft erlangen, die uns lenken und festhalten wird. [118688]

Auszug aus dem TV-Programm „Geheimnisse des ewigen Buches“, 29/6/13

“Auch wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf Ihn“

Würden die Menschen verstehen, dass jegliches Unglück welches ihnen widerfährt – Hunger, Krieg und Krankheit – durch eine Bitte an den Schöpfer leicht beseitigt werden könnte, dass wir uns Ihm bloß nähern müssen, bevor all diese Not uns für tausende von Jahren verfolgen und über uns herfallen wird; welch heiteres und sorgloses Leben wir doch hätten!

Letzen Endes sitzen wir alle doch in einem Boot mit der gleichen Fahrtrichtung. Wie viele Tausendene Jahre jedoch trägt die Menschheit schon diese Last, sodass uns schließlich bewusst werden muss, dass es keinen alternativen Weg gibt, als dem Schöpfer näher zu kommen. Alle Probleme entstehen nur aus diesem Grund.

Wie viel Unglück und Elend der Vergangenheit hätten wir vermeiden können, wären wir im antiken Babylon Abrahams Worten gefolgt und vereinten uns zu einem einzigen Menschen mit einem Herz? Unsere gesamte Vergangenheit wäre anders verlaufen. Wir erreichten leichter eine höhere Dimension und lebten wie im Paradies, in einer harmonischen Vereinigung mit dem Verlangen zu empfangen und zu schenken, mit dem Bestreben das Erlangen nach Perfektion weiterzuentwickeln.

Wir sollten nicht vergessen, dass hinter allen Sorgen und Problemen der Sinn steht, uns dem Schöpfer näher zu bringen. Aber solange wie sich eine Person auf dem leblosen Level entwickelt, wird sie viel Schmerz erfahren und nur sehr langsam voran kommen. Auf dem vegetativen, belebten und menschlichen Level wird die Entwicklung intensiver und sogar schneller verlaufen.

Wir sehen, dass die Geschwindigkeit der Veränderungen rasant zunehmen; daher können wir im Laufe unseres Lebens zu jeder Zeit verschiedenste Aufgaben erfüllen.

Wir können herausfinden, welchen Einfluss jemand auf jemand anderes hat und wie sich unsere Annäherung an den Schöpfer darauf auswirkt, dass wir Probleme vermeiden. Es heißt, „von vorne und von hinten umschließt du mich“. „Von vorne“ bedeutet der direkte Einfluss des Schöpfers, wenn ich nach Ihm suche und das Licht der Erneuerung auf mich selbst richte, geführt durch meine Anstrengungen.

Und „von hinten“ bedeutet, Sein indirekter Einfluss, wenn es mir schwer fällt, mich zu bemühen und mich weiter zu entwickeln. Dann wirkt das gleiche Licht, das sich mir offenbaren sollte als Umgebendes und Erneuerndes Licht von der anderen Seite auf mich, um mich in die Richtung der Quelle auf dem Weg des Leidens zu führen.

In einem Shabbatlied heißt es: „Wenn sich schon ein Heer wider mich legt, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht; wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf Ihn.“ „Wenn sich schon ein Heer wider mich legt, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht!“. Wenn ein Mensch realisiert, dass er von hinten angetrieben wird, hat er ein hohes Bewusstsein erreicht, weil es in diesem Moment die Form der Weiterentwicklung ist. Er vertraut dennoch auf den Schöpfer, auf die höhere Gewalt, mit dem Wissen, dass alles von dort kommt und, dass es der Grund dafür ist, warum er nur durch das Streben nach Höherem sich selbst vor Problemen schützen kann. Entscheidend dabei ist, dass er sich auf die Hilfe des Schöpfers so sehr verlassen kann, dass er nicht aus Furcht, sondern um Ihm Freude zu bereiten, nach Ihm suchen wird.  [118326]

Aus der Vorbereitung zum täglichen Kabbala-Unterricht 13.10.13

In eine Wolke gehüllt

Frage: Was ist unser Ego? Ein Gefühl oder eine mentale Wahrnehmung ?

Antwort: Wir können das Gehirn mit einer Kinoleinwand vergleichen, da es vollkommen leer ist. Heute kannst du für mich furchtbar aussehen und morgen, wenn ich in einem anderen Zustand bin, seh ich in dir plötzlich einen wunderschönen Menschen, der viel Lebensenergie ausstrahlt. Ist es mein Gehirn, das mir dieses Bild malt, ist es der Bildschirm? Oder projiziere ich diese Bilder? Mein Ego, meine Interessen, erzeugen diese Bilder, aber wir sind nicht in der Lage, dies im vollen Ausmaß zu verstehen.

Wir denken, dass wir objektiv sind, wenn es um die unbelebte, pflanzliche oder tierische Stufe geht, aber auf der Ebene des sprechenden, also den Beziehungen zwischen uns, gibt es verschiedene Variationen. Verallgemeinernd ausgedrückt kann man sagen, dass wir nicht begreifen, dass wir unsere Welt auf allen Ebenen aus dem Verlangen zu Empfangen wahrnehmen.

Aus diesem Grund wird unsere Welt als imaginär bezeichnet, weil sie nicht wirklich existiert. Sobald das Ego gereinigt wurde, von der Wahrnehmung dieser Welt, wird sie verschwinden. Und was wird übrigbleiben? Nichts?

Womit bleiben wir dann zurück? Versucht, dieses Etwas zu definieren. Beginnt eine neue Welt zu erschaffen. Es hängt alles davon ab, was Ihr auf der Leinwand eurer Wahrnehmung zeichnet.

 

Frage: Aber wie zeichnen wir diese Bilder, wenn alles uns sofort so real erscheint?

Antwort: Ich stelle mir eine Kraft vor, die mich steuert, die mich umgibt, die mich organisiert und mich verwirrt, die mir positive und negative Gedanken sendet. Die gesamte Situation, die Blase, in welcher ich mich befinde, steuert mich. Es ist wie ein Science Fiction Film, da wir uns etwas vorstellen müssen und permanent an unserer Vorstellung arbeiten. Ich stelle mir einen bestimmten Ort vor, an dem eine bestimmte Kraft aktiv ist. In der Zwischenzeit brauch ich aber die dreidimensionale Illusion und die diversen Phänomene von Raum und Zeit. Ich bin damit verbunden, ob ich will oder nicht.

Ich stelle mir eine Kraft vor, die mich umgibt wie eine Wolke. Diese Kraft steuert mich in die jeweilige Richtung und in jedem möglichen Aspekt. Sogar jetzt, wenn ich darüber nachdenke, steuert sie mich; ich bin entspannt, lasse die Kraft an mir arbeiten. Aber was bleibt für mich zu tun?

Ohne meine eigene Zugabe kann ich mich eigentlich nur nach einem guten Zustand, einem guten Gefühl sehnen und dieser Kraft danken für ihre gute Obsorge. Dies hat in mir einen Mangel in meinen Gefühlen erzeugt, ein Verlangen für mich zu empfangen und ich fühle mich wohl in dieser Welt, unter ihrer Herrschaft. Es stellt sich heraus, dass wir sonst nichts benötigen.

Die gesamte Epikureische Schule beruhte auf diesem Prinzip. Andere östliche Methoden glauben auch an Nirwana und Friedfertigkeit. Diese Herangehensweise ist tatsächlich die tiefste, da sie auf der Furcht, etwas zu unterbrechen und der Furcht, gegen den Schöpfer zu handeln, beruht. Demnach muss es mir stetig gut gehen. Ich versuche, mit dem was ich habe, ständig ruhig, entspannt und glücklich zu sein – nicht weil das Ego mich dazu zwingt, sondern aus einem erhabeneren Motiv heraus. Kurz gesagt, Abraham konnte mit dieser Einstellung gut in Babylon arbeiten.  [117735]

Aus dem 4 Teil des Morgenunterrichtes 02/10/13, Schriften von Baal HaSulam

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

RavFrage: Warum bin ich so vergesslich und ständig in Gefahr, den roten Faden zu verlieren, dass wir als ein „Mensch mit einem Herzen“ handeln sollten?

Antwort: Weil du es nicht als dringendes Bedürfnis fühlst – das ist das ganze Problem. Wenn ein Mensch krank ist, denkt er ständig nur über die Medizin nach, die ihn heilen kann. Es wird gesagt, dass das Licht alle Krankheiten heilt. Wir fühlen das nicht. Wir können die Weisheit der Kabbalah als Weg für die generelle und persönliche Entwicklung erkennen, da wir uns dadurch wohl fühlen. Wir sind nicht bereit, alles zu tun, was notwendig ist, da das Ziel uns nicht stark genug anzieht. Es fehlt uns der Ansporn, alles zu geben. Was passiert in dieser Situation? Es heißt: „Ich werde ihnen einen König wie Haman vorsetzen…“ und weil wir keine Wahl haben, werden wir tun müssen, was zu tun ist, was bedeutet, auf dem Weg des Leidens.

Die Leiden sind notwendig, aber wir können sie durch innere Leiden ersetzen, um uns zu schütteln und das Verlangen nach dem Ziel zu verstärken. Wenn das Ziel wichtig ist und ich mich weit davon entfernt fühle, dann leide ich. Ich ignoriere den Schmerz nicht, aber ich versuche, den Graben zwischen mir und dem Ziel zu überwinden. Das bedeutet, dass der Schmerz mich nach vorne schiebt. Stattdessen ruhen wir uns stets wieder aus, denken, dass alles halb so schlimm ist, glauben, dass wir warten können. Baal HaSulam warnt uns im Buch, „Frucht der Weisen“ „Brief 13“… Die Wahrheit wird ihm den Weg zeigen und derjenige, der Sorgen hat, wird diese bewusst werden lassen; weder verbergen noch zurückhalten wird er sich.

Tatsächlich werde ich euch so wahrnehmen, wenn das Heute zu morgen wird und statt „jetzt“ wirst du „später“ sagen. Es gibt dagegen keine Medizin außer viel Anstrengungen zu unternehmen, den Fehler zu begreifen und das Missverständnis, das derjenige, der vom Schöpfer erlöst werden soll, heute von Ihm erlöst wird – derjenige allerdings, der auf morgen wartet, wird erst nach seinem Tode weise werden. Du fühlst dies, da du meine Anweisung, dich in der Liebe zu Freunden zu verausgaben, ignoriert hast. Ich habe es dir in allen möglichen Varianten erklärt und näher gebracht, da es im Stande ist, dir alles zu geben was dir fehlt.

Alles, was uns gegeben wird, dient nur zu einem einzigen Zweck, nämlich die Liebe zu Freunden zu intensivieren, um das Licht anzuziehen, das erneuert und alles korrigiert. Wenn wir eine Handlung vollziehen wollen, müssen wir überprüfen, ob sie uns zu einer stärkeren Verbindung führt oder eher in die Trennung. Dann werden wir sofort verstehen, was es zu tun gilt und was nicht; woran wir uns annähern sollen und wovon wir uns zu entfernen haben. Es ist so, weil wir das Licht nur durch die Verbindung zwischen uns anziehen. Wenn wir uns verbinden, ziehen wir eine zusätzliche Portion Licht an, und so weiter und so weiter. Das ist das ganze Geheimnis und es gibt nicht mehr als das. [118299]


Aus dem 2 Teil des Morgenunterrichts, 10/10/13, Der Sohar

Professor – Hat ein Titel Aussagekraft?

Frage: Um Kenntnisse zu vermitteln, muss man eine gewisse gesellschaftliche Stellung haben (einen Doktor Titel, etc.) Ist dies auch in der Vermittlung der Integralen Erziehung wichtig? Oder sollen wir selbst im Hintergrund bleiben und nur die Methode hervorheben?

Antwort: In diesem Fall ist der Titel nicht so maßgeblich, weil die Meinung über uns und die überraschenden Ergebnisse unserer besonderen Methode sich rasch verbreitet.

Im täglichen Leben gehen die Menschen oftmals nicht zu Ärzten, sondern zu einem gewöhnlich Heiler, weil seine Therapie einen außergewöhnlichen Erfolg bewirkt.

Folglich braucht der Mensch keine Ärzte, die ihm Injektionen geben,  ihn operieren usw.; er benötigt einen Heiler, der ihm einige natürliche Inhaltsstoffe gibt, die ihn sich wieder besser fühlen lassen. Das Wichtigste ist das Ergebnis.

Außerdem bedeuten uns heutzutage sowohl gekaufte als auch erworbene Titel  nicht viel. Wir haben einen Zustand erreicht, indem wir nicht mehr wissen, wie wir Menschen beschützen,  kurieren oder ihnen helfen können. Deshalb verlieren hochrangige Titel nach und nach ihre Bedeutung. Man kann nicht voraussagen, wie effektiv ein Treffen mit einem Professor sein wird, auch wenn er Gewinner verschiedener Auszeichnungen ist.

Ich glaube nicht, dass es so wichtig ist.  (118235)

Aus Kab TV “Through Time” , 17.9.13