Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Die Kraft des höheren Segens [108678]

Frage: Was versteht man unter dem Dialog zwischen den Buchstaben und dem Schöpfer, der im Buch Sohar, Kapitel „Die Buchstaben des Rabbi Hamnuna Saba“ beschrieben wird?

Meine Antwort: Wir wollen die Eigenschaft jeder Kraft (ein Buchstabe) in Bezug auf Keter klären (das Ziel, das weiße Licht), die im allgemeinen System unseres Universums – das vom Schöpfer geschaffen wurde – agiert. Das System definiert Beziehungen zwischen der Kraft des Gebens und der Macht zu Empfangen.

Es gibt zwei Kräfte: „etwas aus Existierenden“ (Yesh mi Yesh) und „etwas aus Nichts“ (Yesh mi Ain) und ein System, das die beiden zueinander bezieht. Wie ist es möglich, „etwas aus Nichts“ mit „etwas aus Existierendem“ vergleichbar zu machen? Wie kann das Verlangen zu empfangen dem Verlangen zu geben ähnlich werden? Das Verlangen zu empfangen kann sich nicht in ein gebendes verwandeln, aber es kann letzteres nachahmen, indem es ebenso handelt. Dieses Verhalten bezeichnet man als „empfangen, um zu geben“.

Deshalb brauchen wir eine Wahrnehmung des Gebenden, weil wir uns über Ihn noch keine Gedanken machen; alles, worum wir uns sorgen, ist unsere Erfüllung. Um zum Empfangen um zu geben zu kommen, müssen wir denjenigen fühlen, dem wir geben und unser Verlangen in Übereinstimmung mit dem, was der Geber will, verwenden.

Unser Verlangen verwandelt sich in eine Methode, die den Schöpfer erfreut und so brauchen wir Kraft und Eigenschaften, die wir vorher nicht hatten. Wir wollen mit Jenem, Dem wir geben, „bekannt werden“ und wir sollten verstehen, warum wir dies tun. Mit anderen Worten müssen wir uns von uns selbst loslösen und beginnen, die innere Welt von jemand anderem zu fühlen.

Welche Eigenschaften, Kräfte und Verbesserungen sind erforderlich, um dieses Ziel zu erreichen? Wir müssen dieses Problem lösen und einen bestimmten Prozess durchlaufen, um ans Ziel zu gelangen. Diese Frage wird uns durch die Buchstaben erläutert. Malchut fragt Keter, ob sie mit Hilfe des Buchstaben „Samech“ Keter gleich werden kann.

Keter antwortet Malchut, das dies nicht möglich ist. Sie kann lediglich einen Teil des Pfades zu Keter zurücklegen, sie kann nur ein Stück des Weges bis zu dem Ort gehen, wo Malchut sich von sich selbst absondert und Hilfe erhält (Simcha – Ableitung des Buchstaben „Samech“). An diesem Punkt ist Malchut nicht abhängig vom Verlangen, das sie am Anfang ihrer Reise hatte. Es ist, als ob sie in der Luft schweben würde.

Was folgt dann? Auf diese Art kann keine Korrektur erfolgen. Im Gegenteil, wenn Malchut voranschreiten will, muss sie empfangen um zu geben. „Samech“ will nicht empfangen. Dieser Buchstabe strebt zu nichts anderem als zum Geben, zu „Chafetz Chesed“. So, wie ein rechtschaffener Mann, der alleine in den Wäldern lebt und nicht einmal ein Hemd besitzt – und auch keines braucht.

Deshalb muss „Samech“ annulliert werden, weil die Kraft, die diesen Buchstaben umhüllt, für ihn zum Hindernis wird. Wir brauchen eine entwicklungsfähige Kraft des Buchstaben „Mem“, der aus zwei Buchstaben besteht: „Dalet“ (zwei Türen – Delet), der aufzumachen und den Fötus  hinauszulassen hat, damit er seine Entwicklung fortsetzen kann. Diese Tore sind zwei entgegengesetzte Kräfte, die miteinander kämpfen. Deshalb werden sie als Türscharniere (Tsirim) oder Geburtswehen (Tsirim) bezeichnet, im Sinne von Mühe der Weiterentwicklung. Die zweite Kraft, die „Samechs“ Schutz annulliert, wird stärker und der Fötus bekommt zusätzliches Verlangen sich zu erfreuen, das vorher unter der Macht des Egoismus stand, jetzt aber vom Empfangen zum Geben übergeht.

Es gibt nichts, das gänzlich gut ist. Es gibt keinen Buchstaben oder keine Kraft, die uns unter allen Umständen helfen kann. Ausgenommen der Buchstabe „Bet“, der so viel wie „Segen“ bedeutet. Der Buchstabe „Bet“ hängt von nichts außer dem Höheren ab. Wie man seinen Segen (im Sinne von zurückkehrendes Licht) erhält, kann durch „die Weisheit der Kabbala“ erlernt werden. Die übrigen Eigenschaften werden dank dieses Segens enthüllt und korrigiert.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 27.05.2013

Die Weisheit, die Welt zu enthüllen [117397]


Der Mensch stammt vom Affen ab und entwickelte sich langsam – wie der große Kabbalist Ari bereits 300 Jahr vor Darwin sagte. Der Ari sagte, der Körper des Menschen stammt vom Affen ab, während seine innere, spirituelle Struktur durch eine Kombination höherer Kräfte festgelegt ist. Die Kabbala befasst sich mit dem Menschen selbst und nicht mit seinem irdischen Körper.

Jeder Mensch entwickelt sich dank seiner Verbindung mit der Umgebung, da er in ihr die Eigenschaften und Meinungen der anderen aufnimmt. Der Mensch könnte sich nicht entwickeln, wenn er abgeschieden in den Wäldern aufwachsen müsste. Wir entwickeln uns dank unserer gegenseitigen Beeinflussung.

Es heißt, „Gehet hin und lebt nebeneinander“, was in der Spiritualität bedeutet, dass jeder in jedem beinhaltet ist und sich daher weiterentwickelt. In dem Maß, wie ein Mensch die Verlangen, das Wissen und Verhaltensweisen der anderen aufnimmt, kommt er voran. Keiner kann aus sich heraus fortschreiten. Ein Mensch entwickelt sich nicht deswegen, weil er smarter wird, sondern weil er von anderen annimmt und lernt.

Wenn uns die Verbindung untereinander bereichert, kommen wir zu neuen Entdeckungen sowohl in der Wissenschaft aber auch in der Gesellschaft. Es gibt keine andere Möglichkeit, die Wirklichkeit wahrzunehmen, weder im körperlichen noch im spirituellen Sinn. Nur das Maß der Verbindungen zwischen uns ist ausschlaggebend. Auf diese Weise vergrößern wir unsere Gefäße der Wahrnehmung und bekommen ein immer komplexeres Bild. Dies schließt auch die Enthüllung neuer Kräfte und Gesetze ein sowie die Entwicklung der Wissenschaften – und alles offenbart sich dem Menschen entsprechend dem, wie er mit anderen verbunden ist.

Wir leben in einer vollkommenen Wirklichkeit und alles, was man braucht, existiert bereits. Doch um alles wahrzunehmen, müssen wir uns mit allen Teilen in uns noch besser verbinden. Wenn wir all diese Teile nach dem Zerbrechen einsammeln, werden wir dadurch die Weisheit in der Wirklichkeit entdecken, die wahre Form.

Wir entdecken mehr und mehr davon, weil jeder in jedem eingekörpert ist. Durch diese Komplexität verstehen wir das Bild der Wirklichkeit trotz der Trennung. Wir vergleichen Plus und Minus bzw. gegensätzliche Eigenschaften.

So hängt selbst auf jeder Stufe der irdischen Welt unser Erfolg von der Verbindung zwischen allen fremden Teilen ab. Sie legt unsere geistige und emotionelle Entwicklung fest, sowohl körperlich als auch spirituell, als Ergebnis des Zerbrechens und der Korrektur.

Nur durch die Verbindung und die richtige gegenseitige Ergänzung werden wir die Essenz der Wirklichkeit enthüllen, die Schöpfer genannt wird. Sie ist die Kraft, die sich jenseits der Realität befindet. Wie geschrieben steht: „An deinen Handlungen werde ich dich erkennen“, denn nachdem wir die Wirklichkeit, ihre Kräfte und unterschiedlichen Erscheinungen erfasst haben, werden wir zur Erkenntnis gelangen, dass Er alles erschaffen hat.

 Auszug aus dem Unterricht nach der „Einfürung in TES“ , 22.o9.2013.

Wozu leben wir? [117386]


Kongress in Schweden. Lektion 4

Frage: Wenn ich mich nicht zum Verbreiten motivieren kann, was könnte mich dazu bringen, es trotzdem zu tun?

Meine Antwort: Das wäre das Streben deiner eigenen Seele. Sie findet sich nicht in dir. Sondern in deiner Verbindung zu anderen. Aber trotzdem, wozu lebst du?

Heute existierst du wie ein Tier. Du wurdest geboren, lebst mit dem, was dir zugewiesen wurde, und stirbst. Du hast nichts erreicht. Du hast nichts bewirkt. Nichts bleibt von dir zurück. Danach erscheinst du wieder in dieser tierischen Form und bekommst erneut die Möglichkeit, dein Potential zu verwirklichen; du beginnst am gleichen Punkt, nur in einem schlimmeren Zustand, weil du die Vergangenheit nicht genutzt hast. Du musst aufholen, um die Schulden zu begleichen.

Wozu lernst du? Warum? Wo ist deine Größe des Schöpfers? Der Schöpfer symbolisiert Liebe und Geben. Hast du diesen Werten Wichtigkeit gegeben? Die Größe der Liebe und des Gebens drücken sich folgendermaßen aus: Dass du dich ihnen hingibst und versuchst, beides umzusetzen.

Frage: Doch wen ich verbreite ist es auch eine egoistische Handlung.

Meine Antwort: Gewiss; du beginnst mit der Verbreitung aus einer egoistischen Berechnung heraus. Doch sobald du mit der Masse arbeitetest, dringen dessen Verlangen und Unzulänglichkeiten in dich ein. Die Notwendigkeit, dass sie erfolgreich sein werden, taucht in dir auf, da sie für dich wertvoll und wichtig werden, als wären sie deine Kinder. Und schon beginnst du, für sie zu bitten und obwohl du selbst da noch egoistisch bist, so bittest du bereits für die anderen und nicht mehr für dich selbst. Daher gibt man dir einen Aufstieg.

Auszug aus der vierten Lektion des Kongresses in Schweden, 30. 08.2013

Hoffnungslose Romantiker und Realisten [117443]


Wenn wir uns an ein breites Publikum wenden, spekulieren wir nicht, sondern vermitteln Fakten über die integrale Welt – über das einzigartige System, das durch einen Krebs mit Namen Egoismus aufgefressen wird. Die Welt braucht genauso wie der Köper eine gewisse Balance; sie ist ein Zeichen der Gesundheit und eines erfüllten Lebens.

Zuhörer sollen zu Partnern werden, mit denen wir gemeinsam am vermittelten Material arbeiten. Wir widersprechen den Meinungen der Zuhörer nicht, sondern ermutigen sie anfangs nur zu einer anderen Denkweise über die Welt. Wir betrachten die Welt mit ihnen gemeinsam und überlegen, wie wir leben und funktionieren. Und dann verstehen wir viel leichter, dass unsere zukünftige Existenz sich nur auf ein Gleichgewicht gründen kann, und dass jemand, der die Balance ablehnt, das allgemeine System unterminiert und zerstört – bis er selbst stirbt, wie die Krebsgeschwulst, die ihren Wirt tötet oder die Menschheit, nachdem sie den Planeten zerstört hat.

Die Menschen wissen nicht, wie sie ihr Leben anders leben könnten und wir stimmen ihnen zu, dass kein Ausweg in Sicht ist. Und trotzdem verweisen wir sie auf das universell gültige Gesetz des Gleichgewichts, da die Welt auf einen Abgrund zusteuert.

Wir beginnen nicht mit der „Einheit“ sondern mit der derzeitigen Situation: Heute leben wir in einer „Blase“, in einem bestimmten Feld in Bezug auf das Gesetz des Gleichgewichts. Und wir passen nicht richtig mit ihm zusammen. Wir werden immer größere Egoisten und sehen die Auswirkungen davon bereits an unseren Kindern. Daher sind unsere Probleme noch viel schwerwiegender als eine metastasierende Krebsgeschwulst.

Im Endeffekt zeigen wir Fakten auf und nichts weiter. Und wenn diese Fakten in kleinen Dosen offenbart werden, werden die Menschen sie verinnerlichen und uns zustimmen.

Dies ist die erste Erklärungsphase: Ich begleite scheinbar meine Zuhörer auf ihrem Weg zur Bewusstwerdung und auf diese Weise verbinden wir uns mehr und mehr. Gemeinsam betrachten wir die Welt und die Krisen, die sich allerorts offenbaren. Tatsächlich befindet sich die Menschheit in einer tragischen Situation, merkt es aber gar nicht. Selbst in einer Familie ist es nicht einfach, schief gegangenen Beziehungen wieder herzustellen – und global gesehen kann sich sowieso keiner mehr vorstellen, dass man den „verfahrenen Karren“ Menschheit wieder in Bewegung versetzen kann. Obwohl die Welt Einheit braucht, sehen wir deutlich, dass heutzutage Einheit eher eine Sache für Romantiker oder Träumer ist.

Alles ist korrekt, denn von unserer Art her sind wir der äußeren Natur entgegen gesetzt und daher eigentlich dem Untergang geweiht. Hinter der Illusion des Lebens nähern wir uns Sekunde um Sekunde dem Tod.

Vielleicht sollten wir uns daher geschlagen geben und unsere Tage ruhig zu Ende leben? Sollen wir eine neue Philosophie in der Gesellschaft verankern? Einen neuen Blick auf das Geschehen und uns damit zufrieden geben? Die Menschen wollen heute auch keine Kinder mehr bekommen – soll unsere Generation die letzte sein?

Und hier zeigen wir den Menschen das „Hintertürchen“, eine ungenutzte Möglichkeit. Eine spezielle Kraft wirkt in der äußeren integralen Natur; und wenn wir zusammen sind, wird unsere Gemeinschaft dieser Kraft irgendwie ähnlich und das integrale Potential der Natur manifestiert sich darin. Dann verbindet sich unsere Gemeinschaft mit der Natur zu einem Ganzen; alles außen und innen erscheint nun mit dieser integralen Kraft erfüllt zu sein.

Denn all das Ungemach und die Probleme rühren letztendlich von einem riesigen Unterschied (Δ) zwischen uns und der Natur her. Und wenn wir diesen Unterschied auflösen, werden wir nicht nur befreit sondern wir erlangen Bestand und Vollkommenheit wie die Natur. Selbst Physiker bekräftigen, dass dies alles möglich ist. Und der Schlüssel dazu besteht darin, dass die Gruppe  entsprechend ihren Eigenschaften (Form 1) mit der Natur (Form 2) übereinstimmt. Indem wir uns immer mehr annähern, werden wir ihr gleich.

 

Wie gleichen wir nun die erste Form der zweiten an? Wie schaffen wir diese Annäherung?

„Sehr einfach, organisieren wir einen Workshop – dann werden wir das spüren.“ Das Wichtigste ist, dass Fragen und Diskussionen die Menschen einander näher bringen, sie inspirieren und Übereinstimmung anstatt Streitereien hervorrufen.

Und die Wärme der Verbindung wird sie einhüllen. Sie werden das Angenehme spüren und anfangen, sich mehr zu verbinden. Es braucht 20 bis 30 Minuten und sie werden von einem neuen Geist inspiriert, als würden plötzlich alle auf derselben Wellenlänge sein. Das wird für sie das erste Beispiel dafür sein, was man durch Einheit erleben kann.

Diese Kraft liegt in der Natur, doch man muss sich verbinden, um sie zu spüren; und dann wird diese Kraft jedermanns Schwächen und Probleme auf allen Gebieten des Lebens korrigieren.

Wie? Das erfahren wir im nächsten Unterricht..

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Ein Gebot“, 22.09.13

Alles hängt von der Vorbereitung ab [114029]

Kongress in St. Petersburg. Lektion 4

Das Schlimmste in Bezug auf unseren körperlichen und spirituellen Zustand ist Leichtfertigkeit. Es gibt nichts Schlimmeres. Irgendein kleines spöttisches Lächeln, eine Bewegung oder Handlung der Respektlosigkeit – und damit hat sich´s. Alles in mir stürzt ab. Es ist sehr wichtig, sich davor zu hüten, weil du damit einen Freund verletzen kannst – oder dich selbst noch viel mehr.

Es ist immer wichtig, in „ernsthafter Freude – aber immer von Herzen – zu sein. Sogar wenn dein Zustand am Schlimmsten ist, die Gemütsregung kommt vom Herzen, das wird helfen. Auf keinen Fall sollte es zu irgendwelchen Angebereien kommen, außer ihr  spielt gewollt solche Situationen durch, um einen Freund aufzumuntern. Es ist sehr wichtig, unseren Level beizubehalten und uns ständig darum zu sorgen, immer weiter aufzusteigen. Vergesst nicht die wichtigste Sache: Vorbereitung.

Allen, die dazu die Möglichkeit haben, empfehle ich, sich bei der Liveübertragung unseres Morgenunterrichtes zu verbinden. Grundsätzlich macht es keinen Unterschied, wann ihr ihn anschaut – es ist auch zu einem späteren Zeitpunkt ok – aber wenn ihr könnt, ist das die richtige Zeit. Es hat eine  psychologische  Bedeutung für den Menschen. Die spirituelle Energie, die in der Welt existiert, ist nämlich hier zu finden.

Doch wenn der Mensch spürt, dass er gerade jetzt diesen Zustand nicht anzupacken braucht und er auch keine Angst davor hat, dass er vorbei geht – wenn er sich also in einem entspannten Zustand befindet, steht er auf, stoppt den Computer, schlürft seinen Kaffee, usw. dann ist er nicht an den Bildschirm „geheftet“.

Deshalb bitte ich euch eindringlich und empfehle euch, wenn möglich einen Teil des Live Unterrichtes anzuschauen und verpasst auch nicht unsere Verbindung und Einheit am Sonntagabend.

Ihr seht selbst, was der Sinn der Vorbereitung ist: Wir alle bereiten uns auf die Vollendung der Korrektur vor, auf die gänzliche Anheftung aller mit dem Licht. All unsere Leben, unsere spirituellen Erhebungen werden als „Vorbereitung“ bezeichnet, und deshalb muss sie all unseren Aktivitäten vorausgehen.  Vor dem Unterricht muss ich zumindest eine viertel Stunde früher aufstehen, um etwas zu lesen. Ich muss etwas mit mir machen. Auf dem Weg zum Unterricht  muss ich etwas hören.

Lest Psalmen oder einige Auszüge aus unserer Literatur, nichts bestimmtes, das euch richtig einstimmt. Ein Geiger oder Cellist stimmt ja auch sein Instrument, egal, welche Musik er später spielen wird. Genauso müssen auch wir unsere „Instrumente“ stimmen, und dann, im Unterricht, werden wir spielen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich zum Unterricht komme, ohne mich darauf eingestimmt zu haben. Es ist dabei nicht wichtig für mich zu wissen, was ich mit euch machen werde.  Glaubt mir, ich habe mich jetzt hingesetzt, habe mir das Thema des heutigen Unterrichts angesehen und damit begonnen. Dies macht keinen Unterschied für mich, aber vorher muss ich mich darauf ausrichten!

Vor den nächtlichen Unterrichten ging Rabash für eine halbe Stunde spazieren. Ich stehe eineinhalb Stunden vor dem Unterricht auf, obwohl ich nur max. 50 Meter zu gehen habe. Ich muss mich vorher noch duschen, aufmuntern und etwas aus Rabashs Materialien lesen, das meine Aufmerksamkeit nicht vom Unterricht ablenkt, sondern mich richtig darauf einstimmt.

Manchmal kann es vorkommen, dass ich etwas lese und danach ist es schwer für mich, mich zu sammeln und zu kommen. Ich komme hin und es ist plötzlich ein ganz anderes Thema für mich vorbereitet. Dies bedeutet eine große Verantwortung für mich, da schließlich zehntausende Studenten rund um den Erdball vor mir sitzen!

Genauso muss sich jeder von uns fühlen, weil wir alle in einem Kli (Gefäß) arbeiten. Ich stimme mich auf nichts Bestimmtes ein. Ich bin nur auf eure Verbindung, die ihr mir vermittelt, eingestimmt. Gelingt mir das nicht, dann war der Unterricht umsonst.

Zuweilen übermittelt mir eure Verbindung, euer Zustand so viel, dass meine Worte nur so fließen, und dies hängt wirklich nicht davon ab, wie viele ihr seid, sondern vielmehr von der Qualität eurer Verbindung. Manchmal gelingt es euch und es offenbart sich herrliches Material. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euch das alles sehr zu Herzen nehmt – seid gute Kinder!

Auszug aus der vierten Lektion des Kongresses in St. Petersburg, 13. 07. 2013

Wann kommt die Erlösung? [116703]

Frage: In einem Ihrer Blog-Beiträge wird gesagt: „Nachdem  die Menschen, obwohl sie alles versucht haben, in völliger Verzweiflung sind, können wir sie wissen lassen, dass wir eine Methode haben, die ihnen Gesundheit, Kontrolle, Respekt, Geld usw. bringen wird. Sie werden alles haben, was sie  auf dieser Erde brauchen – einen Garten Eden auf Erden – aber um ihn zu erlangen, müssen sie sich verbinden.“

Wie können wir das erklären, wenn wir trotz all unserer Bemühungen uns zu verbinden, immer noch nichts haben?

Meine Antwort: Ein Mensch kann niemals eine spirituelle Handlung ausführen, wenn er nicht „in völliger Verzweiflung ob seiner eigenen Taten ist“ und schreit nicht zum Schöpfer, solange er sich nicht auf der letzten Stufe befindet; und noch ein bisschen mehr und er wird von dort aus in einen Abgrund stürzen. Erst dann wird Erlösung vom Schöpfer kommen. Andernfalls hat er kein vorbereitetes „Kli“ (Gefäß).

Wie können wir das in dieser Welt erreichen? Wenn wir nichts tun, dann wird der Schöpfer uns Schläge schicken, das Licht wird die ganze Zeit über auf uns leuchten und wir werden uns mehr und mehr Ihm entgegengesetzt fühlen, was bedeutet, in einem immer schlechteren Zustand sein.

Das ist der Weg des Leidens. Solange wir keinen Endzustand des Todes auf diesem Weg erreicht haben, können wir nicht davon abweichen. Wir können jedoch bewusst einen Zustand erreichen, wo wir die Notwendigkeit, vom Schöpfer Hilfe zu empfangen, bemerken, ohne den Zustand von Ohnmacht zu verspüren. Wie erreichen wir dies wissentlich? Dies würde dann geschehen, wenn ich mich selbst dem Licht entgegengesetzt empfinde.

Alles hängt von den Bedingungen ab, in denen sich der Mensch befindet. Stell dir vor, du wurdest in einem armen Dorf in Afrika geboren und bekommst eine halbe Tasse Reis und 100 Gramm Brot pro Tag. Plötzlich kommt eine Gruppe aus den Vereinten Nationen, verteilt an alle ein Kilogramm Brot und eine Falsche Milch und sagt, dass wenn die Kinder sich gut benehmen, sie Nahrung bekommen werden. Und derjenige, der brav isst, wird sich auch einen Film ansehen können. Das heißt, es werden komplett andere Bedingungen enthüllt.

Kann ich solche Bedingungen erreichen? Wenn ich in einem Dorf in Afrika lebte, erschiene mir ein Kilogramm Brot wie der Garten Eden. Wenn ich mich aber in einer fortgeschrittenen Nation befände, wäre ein Tag, der nicht mit einem Restaurantbesuch mit Freunden endet, ein verlorener Tag. Ich werde also noch deprimierter, als ich zu jener Zeit im afrikanischen Dorf war und nur ein Kilogramm Brot bekommen habe.

Das heißt, dass alles davon abhängt, unter welchen Bedingungen ich aufwachse. Daher gibt es auch keine absolute Bedeutung von Leiden.

Ich bin ein einfacher Mensch, okay. Plötzlich gewinne ich eine Million in der Lotterie. Ich überprüfe die Zahlen zehnmal, alles stimmt – ist ident mit dem, was in der Zeitung steht. Mir „wachsen Flügel“. Ende der Woche werden die Gewinne ausbezahlt; ich gehe also hin und erfahre, dass es sich um einen Tippfehler in der Zeitung handelte. Was kann ich tun? Ich bin hoffnungslos verzweifelt, aber die Verzweiflung ist künstlich, weil ich ja auch zuvor nichts hatte. Die Verzweiflung kam infolge des Gedankens, dass ich in der Lotterie gewonnen habe, mir jedoch erklärt wurde, dass es sich um ein Versehen handelt.

Das bedeutet, dass ich mich selbst in einen solchen künstlichen Zustand versetzen kann, wenn ich sehr deprimiert sein werde, weil ich mich so sehr danach gesehnt habe, das höhere Licht zu erhalten, es aber nicht erlangte. Wie schaffe ich das? Mithilfe der Umgebung. Mithilfe der Freunde kann ich mich so sehr beschleunigen, dass ich schreie, dass ich es jetzt und sofort möchte!

Und damit einhergehend erhalte ich das klare Bewusstsein, dass ich nichts, außer einem „Schlag ins  Gesicht“ bekommen habe.

Es liegt an uns, dies selbst zu tun. Das ist nicht einfach. Wir müssen uns ein wenig kindlich verhalten, doch dann werden wir in einen Zustand großen Verlangens und dementsprechend in einen Zustand schrecklicher Verzweiflung über unsere „eigenen Kräfte“ kommen und wir werden vom Schöpfer verlangen, das Er uns helfen muss! Er hat keine andere Wahl, weil wir es fordern! Es liegt also an uns, uns wirklich und wahrhaftig einen Mangel und Verzweiflung zu schaffen. Und dann wird alles gelingen.

Auszug aus dem Unterricht „Fragen und Antworten“, 25.08.2013

Fragen über die Folgerichtigkeit der höheren Lenkung [117318]

Gibt es einen Unterschied darin, wie die höhere Kraft jenen Teil im Menschen lenkt, der „Israel“ heißt und jenem Teil, der „die Völker der Welt“ heißt? Wie wirkt dieselbe höhere Kraft auf diese zwei Teile? Es handelt sich nicht nur um „Plus“ und „Minus“, sondern um komplizierte, vielschichtige Handlungen in ihrer direkten und indirekten Form.

Es muss nicht sein, dass ich in meiner Selbstsucht, mit der ich zu den Völkern der Welt gehöre, Schläge empfinde, und nachdem ich zu Israel werde, mich gut fühle. Genau das Gegenteil ist der Fall und gewöhnlich geschieht alles anders.

Denn dort, wo ich mich im Teil Israel befinde, muss man mich auf noch höhere Stufen erheben. Und dafür muss ich Schwierigkeiten und Probleme in meinem Teil Israel empfinden. Bekäme ich dort Unterstützung, so würde ich den Vorteil egoistisch empfinden und könnte niemals wachsen. Damit in mir der Teil Israel wächst muss ich einen größeren Druck empfinden. Gerade deshalb muss der “Krieg des Gog gegen Magog” bzw. die Anstrengung vor der Ankunft des Messias ungewöhnlich mächtig und stark sein, ohne eine Analogie in der Geschichte zu haben.

Und der Teil der Völker der Welt in mir muss im Gegenteil genießen. Er soll nicht leiden. Wenn er genießt, dann bin ich die ganze Zeit verwirrt, weil ich nicht weiß, auf wessen Seite die Wahrheit ist – wie die Stadt Shoschan, die Hauptstadt des Babylonischen Reichs, deren Bewohner nicht wussten, wer gerade Recht hat: Mordechei oder Haman?

Somit ist die Lenkung seitens des Schöpfers jeder beliebigen Logik entgegengesetzt. Und deshalb hört der Philosoph, der in uns lebt, nicht auf, ihr zu widersprechen. Sogar Rabbi Shimon setzt fort, zu fragen. Auf seinem Niveau gibt es keinen Philosophen mehr, denn dieser würde längst nicht mehr erfassen, worum es sich handelt. Solche Fragen kann nur ein Mensch formulieren, der sich in der spirituellen Arbeit befindet.

Bezüglich des Philosophen ist alles einfach: Er rechnet mit dem Vorteil in der Tasche, im Bauch, in der Vernunft – arbeitet in dem Verlangen zu empfangen. Hier entstehen jedoch andere Fragen: Wie arbeitet die höhere Lenkung am Menschen, der sich schon im Prozess der spirituellen Entwicklung befindet? Folglich erkennt man, dass die höhere Lenkung ganz entgegengesetzt in Bezug auf die Verlangen handelt: Sowohl bezüglich der empfangenden als auch der gebenden Verlangen, bezüglich der Völker der Welt im Menschen und Israel in ihm. Sie ist so „irrational“, dass uns dieses Gegenteil nicht bewusst ist. Wir wollen die ganze Zeit über diese Erscheinungen direkt richten, weil unsere Verlangen noch nicht korrigiert sind.

Ich fühle, dass ich in meinen gebenden Verlangen keine Erfolge erzielt habe und in den empfangenden Wünschen läuft alles gut. Ich empfinde so, weil ich mich auf der nicht korrigierten Stufe befinde und deshalb denke, dass die egoistischen Verlangen über die Verlangen des Gebens herrschen sollen. In den gebenden Verlangen fühle ich mich winzig und schlecht, und in den empfangenden Verlangen leuchtet der Gewinn.

So handelt der “Richter”, der in mir lebt, weil er „danach richtet, was seine Augen sehen“. Und nur wenn in mir der Punkt im Herzen erwacht, welchen ich an die Umgebung anbinde und dadurch meine Freiheit der Wahl realisiere, werde ich in den neuen Werten des Gebens gefestigt und kann mich in meine Verlangen, Absichten und Gedanken vertiefen, um diese in der richtigen Form zu klären. Solche Arbeit findet immer statt.

Auszug aus dem Unterricht „Vorwort zum Buch Sohar“, 18.08.2013

Das Begreifen anstelle des Wortspiels [117315]

Der Unterschied zwischen der Unreinheit (Klipa) und der Heiligkeit besteht darin, dass Klipa zuerst verstehen will – statt sofort zu handeln, um erst infolge der Handlung das Verständnis zu erreichen, wie gesagt wird: „An Deinen Handlungen haben wir Dich erkannt“. Die dunkle Kraft will in der Vernunft begreifen und sucht nicht das spirituelle Begreifen.

Der Unterschied ist sehr fein und erscheint unbedeutend, aber um ihn muss man die ganze Zeit kämpfen. Denn gerade hier verläuft der Schnitt zwischen der leeren Philosophie – den Besserwissern, die unsere Methode kritisieren, als würden sie selbst etwas von der Spiritualität verstehen – und dem wahren spirituellen Weg. Wie kann man etwas verstehen oder über etwas sprechen, ohne spirituelle Erkenntnis zu haben?

Die Menschen können nicht verstehen, dass es außer den intellektuellen Überlegungen noch spirituelle Erkenntnis – die Veränderung der Eigenschaften und der Wahrnehmung des Menschen – gibt, in welchen er Lichter, Parzufim und Welten offenbart; und über die kann er sprechen.

Und stattdessen nimmt der Mensch Worte aus der Kabbala, Worte der Kabbalisten, die die spirituellen Kräfte und Systeme offenbart haben und „jongliert“ mit ihnen, als würde er verstehen, worum es sich dabei handelt bzw. was hinter jedem Wort steht. Es handelt sich also nur um ein Spiel mit der spirituellen Welt, wie bei einem Kind, das mit den Spielzeugen, mit dem Auto oder dem Panzer, spielt. Die Kinder stellen sich vor, dass alles tatsächlich geschieht, aber wir schauen sie an und wissen, dass es nur ein Spiel ist.

Ebenso urteilen die Menschen über die Kabbala, obwohl sie nur oberflächliche Informationen haben und über keinerlei Erkenntnis verfügen. Jedoch gereicht diese Tatsache auch zum Vorteil, denn bald werden auch sie den Fehler erkennen und das wahre Wissen anstreben; sie werden sich uns anschließen wollen.

Auszug aus dem Unterricht „Vorwort zum Buch Sohar“, 18.08.2013

Bereite die Ziegel für den Bau vor [117198]

Das Problem besteht darin, dass wir falsch aus den Abstiegen heraus gehen und nicht verstehen, dass die Abstiege jene Orte sind, aus denen neues Wachstum und Blüte hervorgehen. Wir sehen in ihnen weder die Möglichkeit für eine Veränderung noch erkennen wir den Sinn dieser Zustände.

Es gibt eine spirituelle Vereinigung (Siwug), die Mieternachts geschieht – gerade danach wird der Mensch geboren. Deshalb muss man verstehen, dass die ganze Arbeit während des Abstiegs, durch die Klärungen in der Dunkelheit, durch die Offenbarung der eigenen nicht verborgenen Natur geschieht. Die Finsternis zwingt uns, das Licht zu fordern: Aber nicht das Licht des Tages, das uns das Wissen verleiht, sondern das Licht der Barmherzigkeit, das uns ermöglicht, die zerbrochenen Gefäße zu erkennen, die uns in der Nacht gezeigt werden. Wegen ihrer Gegensätzlichkeit zum Licht erscheinen sie uns in der Form der Finsternis.

Wir beginnen, diese Verlangen zu empfinden und sie mit den Verlangen des Gebens zu vergleichen und die neuen Gefäße vorzubereiten. Das ist die Vereinigung des höheren Vaters und der Mutter (Siwug Aba we-Ima) – die Vorbereitung auf die Geburt des Menschen in der spirituellen Welt. Man muss einfach konstruktiv damit arbeiten, was in der Dunkelheit offenbart wird, und mit Freude und der Empfindung der Wichtigkeit des Ziels verstehen, dass der Aufstieg ganz aus der Dunkelheit erbaut wird.

Der Abstieg gibt uns das Material für den Bau. Die Umrisse der Finsternis sind die Gefäße für die Offenbarung des Lichts, wie die Wände des Hauses. Die Dunkelheit sind die Ziegeln, die wir in Baublöcke umwandeln müssen; und nur daraus können wir uns aufbauen. Außer dem Verlangen zu genießen haben wir nur eine Absicht, die bestimmt, wie dieses Verlangen zu verwenden ist.

Das Verlangen und die Absicht ist alles, was in der Schöpfung existiert. Deshalb müssen wir uns den Absichten gegenüber schöpferisch verhalten, weil dies für uns lebensnotwendig ist.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 13.09.2013

Den Schöpfer kann man weder verstehen noch messen [117146]

Im Buch Sohar steht geschrieben: „Unter allen Weisen der Völker gibt es niemanden wie dich“. Es handelt sich dabei um Eigenschaften innerhalb eines Menschen. Cohen (Priester), Lewi, Israel – werden „Juden“ weil sie zur Einheit (Jehud) streben, welche im Hebräischen die selbe Wurzel haben. Wissenschafter oder Philosophen streben dasselbe an, doch es ist reine Theorie ohne jegliches Verlangen danach, sich zu ändern oder zu korrigieren.

Das ist nur Arbeit im Verstand und nicht im Herz. Aber wir müssen das Herz, das heißt die Verlangen des Menschen korrigieren. „Die Philosophen“ wollen dasselbe mit dem Verstand erreichen und werden deshalb verwirrt; sie beschäftigen sich mit „Götzendienst“ und erzeugen in ihren Köpfen allerlei Phantasien.

Alle Eigenschaften außer Israel (die direkt zum Schöpfer gerichtet ist) heißen „Völker der Welt“, da sie nicht danach streben, mit dem Schöpfer verbunden zu sein, um Ihn zu erfreuen. Die Völker der Welt werden auf 70 Völker und Israel auf 12 Stämme und noch eine Menge andere Teile unterteilt; das bedeutet, diese Teilung nimmt kein Ende. Dabei schließt jeder von uns alle anderen ein. Dies ist die Folge des Zerbrechens der Gefäße und dient uns als Vorbereitung.

Wenn wir deshalb im Buch Sohar über einen Philosophen oder Gerechten lesen, müssen wir diese auf Eigenschaften in uns beziehen. Die gesamte Tora schreibt über einen Menschen, der in sich die ganze Welt einschließt. Die Frage besteht darin, ob dieser Mensch dazu als etwas erschaffen wurde, das den Schöpfer aufgrund der ihm gegebenen, inneren Gefäße begreift: Seinem Verlangens zu empfangen und die Weisheit seines Verstandes.

Natürlich, nicht! Die Erweiterung unserer Verlangen, durch die wir den Schöpfer erfassen und nicht über Ihn philosophieren, wie es die Weisen aus den „Völkern der Welt“ tun, geschieht nur mit Hilfe der höheren Kraft, die uns den Schirm und das reflektierte Licht vermittelt. Das ist eine ganz andere Erweiterung der Gefäße verglichen mit jenen, die wir durch Weisheit vergrößern.

Wenn ein Mensch eine Wissenschaft logisch studiert dann wachsen nur sein Verstand und seine intellektuellen Fähigkeiten. Dabei werden aber seine Gefäße der Wahrnehmung für das Höhere System, das göttliche System, nicht besser. Er erforscht nicht die Kräfte, die ihn lenken und kann den Schöpfer nicht begreifen. Man kann den Schöpfer nur nach dem Erwerb Seiner Eigenschaften begreifen. Und wenn ein Mensch seine Eigenschaften nicht ändert, dann befindet er sich unter der Macht des Verlangens zu empfangen; und der Verstand, welcher der Sklave des Verlangen zu empfangen ist und ihm dient, versucht stets, es zu befriedigen.

So arbeiten wir in dieser Welt und man kann nichts dagegen tun. Solange keine Hilfe von oben kommt, die unsere Gefäße der Wahrnehmung ausdehnt, und wir auch keine neuen Verlangen des Gebens bekommen, werden wir den Schöpfer nicht erfassen. Wir werden nicht die geringste Vorstellung davon haben, was die spirituelle Welt ist.

Auszug aus dem Unterricht „Vorwort zum Buch Sohar“, 18.08.2013