Frage: Man stößt uns durch Schläge auf den richtigen Weg und diese Schläge kommen hauptsächlich von anderen Menschen. Aber ich füge den Menschen meinerseits auch Leiden zu, das heißt, ich bin ein Werkzeug in den Händen des Schöpfers in Bezug auf sie. Wenn ich ihnen diese Schläge nicht zufügen würde, dann würde der Mensch keinen Stoß bekommen. Ich verfolge nicht die Absicht, genauso so zu handeln, dass ich jetzt einen Menschen zu seinem Glück anstoße! Aber wenn danach das Begreifen des eigenen Bösen erfolgt, dann stellt sich dieser Schreckmoment ein, das ich ein SOLCHER Mensch bin. Soll ich mich dann trösten, weil es doch richtig war, eine SOLCHE Rolle zu spielen, die möglicherweise für andere notwendig war?
Meine Antwort: Weder die Leiden noch die Schläge beschleunigen die Korrektur. Nur das Höhere Licht bewirkt das Streben nach Korrektur. Und jene negative Ladung, die im Menschen nach einer Menge von Leiden angesammelt wurde, kann zum Resonanzboden werden, der ein neues, von oben gegebenes Streben nach Korrektur verstärkt, d.h. er wird die Gedanken des Menschen auf der Suche nach der Methode, die zum Glück führt, verstärken.
Deshalb ist es falsch zu sagen, dass man zur Korrektur angestoßen wird, indem man anderen Leiden zufügt.
Unsere Selbstsucht zwingt uns dazu, die vorausgegangenen Taten in Bezug auf andere zu sehen und dabei eine starke Reue zu empfinden. Diese Handlung bewirkt die Klipa, und eines der Ziele dieser Handlung ist das Festigen unserer Aufmerksamkeit auf dem Niveau „unserer Welt“, um auf diesem Niveau die Gründe, Folgen, Rechtfertigungen usw. zu suchen. Dadurch wird der Mensch von seiner Hauptarbeit, der Offenbarung der Höheren Lenkung durch den Schöpfer abgelenkt, und zwar in allem, was mit ihm geschieht.
Frage: Warum sind Sie zum Entschluss gekommen, dass gerade jetzt die Zeit dafür reif ist, die Kabbala an alle zu verbreiten? Außerdem haben mich die Worte verblüfft, dass es unnötig sei, die physischen Gebote zu erfüllen. Was ist die Quelle solch einer mutigen Behauptung?
Meine Antwort: Über die Notwendigkeit der Massenverbreitung der Kabbala schrieben eine Menge Kabbalisten. Ihre Aussagen kann man im Buch „das Gute erkennen“ finden.
Es ist falsch zu behaupten, dass die Erfüllung der physischen Gebote unnötig ist, da der Begriff des Gebots nicht physisch, nicht materiell ist. Ein Gebot ist die besondere Handlung, die uns unter die Einwirkung der korrigierenden Kraft stellt, des Lichts, das zur Quelle zurückführt. Damit eine solche Korrektur geschieht, ist die Absicht wichtig, die hinter der Handlung steht – was genau, warum es getan wird, welches Ziel wir erreichen wollen usw.. Die jüdischen Bräuche ( im Volk als die Gebote bekannt, jedoch von Kabbalisten einfach als Bräuche bezeichnet), beziehen sich auf das Verhältnis zwischen den Wurzeln und den Zweige, und sie äußern in den materiellen Zweigen die entsprechende spirituelle, innere Handlung. Wenn der Mensch danach strebt, diese Verbindung zu begreifen, und dafür die physischen Handlungen zur Erinnerung an die spirituellen Wurzeln verwendet, wobei ihm bewusst ist, dass der Begriff des Spirituellen das Geben, die Nächstenliebe beinhaltet, dann gibt die Erfüllung der Bräuche ihm die lebenswichtigen Rahmen, die zum spirituellen Aufstieg beitragen. Die Kabbala ist keinesfalls dagegen. Aber wenn die Ausführung der physischen Handlungen zum Selbstzweck wird, wenn sie nicht zur Nächstenliebe, sondern zur Selbstzufriedenheit führt, dann wird sie zum „Todesgift“, weil sie den Menschen vom spirituellen Aufstieg abschaltet. Deshalb soll der Mensch genau erkennen, was und warum er etwas tut.
Abgelegt unter: Allgemein - Kommentare deaktiviert für Antworten auf die Fragen aus dem Blog, 30.06.2013