Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Im Namen meiner Brüder bitte ich

Dadurch, dass jeder seinen Egoismus annulliert und nach Wegen sucht, um sich mit den anderen zu verbinden – bemühen sich alle, sich gemeinsam zu verbinden.

Darüber hinaus ist es selbstverständlich und wird uns klar, dass wir aus eigenen Kräften keine Verbindung erzielen können, und dann entsteht in uns ein Gebet.

Jeder erlangt ein gewisses Maß der Eigenschaft des Gebens, schließt sich in sie ein, aber im Endeffekt müssen alle darin die Stufe „Yaakov“ erlangen – diese nennt sich die  Mittlere Linie.

Dank der gemeinsamen Anstrengungen erlangen wir unsere Wurzel – das  vorhandene System der Verbindungen untereinander. Das bedeutet, dass wir aus Jessod von Malchut geben möchten.

Einen solchen Zustand erzielend, erheben wir ein Gebet, MA“N, und wir bitten darum, dass uns das Umgebende Licht in der richtigen Form verbindet. Und  dann, im Geben aus Jessod von Malchut, erzielen wir Keter und dann enthüllt sich uns der Schöpfer innerhalb unseres Verlangens.

Die Mechanik funktioniert so, dass wir die einzelnen Sfirot, die sich jedem von uns offenbaren, zu der Sfira Jessod verbinden, wobei jeder einzelne sich annulliert. Dank dieser allgemeinen Selbstannullierung beginnen wir Malchut zu geben und so werden wir zu einem Gefäß, um das Licht von Keter zu bekommen – wir steigen auf die Stufe Keter hinauf.

Das ist ein Prozess, der die ganze Realität bis zum Ende der Korrektur in sich einschließt. Unsere nächste Aufgabe besteht darin: Jeder soll sich bemühen, sich über sich selbst zu erheben und sich in die anderen einzuschließen.

Dadurch schließt er sich  der allgemeinen Anstrengung aller an. Eine solche Vorbereitung müssen wir vor den anstehenden Kongressen durchführen. Durch diese gegenseitigen Anstrengungen werden wir ein  gemeinsames Gebet offenbaren, in dem jeder die Anstrengungen der Freunde und ihr Verlangen zur Verbindung  spürt und versteht.

Und Er möchte ihnen dabei  helfen. Er fühlt, wie groß Ihr Verlangen ist, sich untereinander zu verbinden, um das Geben an den Schöpfer zu erreichen.

Deswegen steht geschrieben: „Im Namen meiner Brüder und Nächsten bitte ich um Frieden für dich“. Das heißt, er bittet für die Freunde, dass sie ein korrigiertes Verlangen erlangen, womit sie dem Schöpfer geben können.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 04.07.2013

Nach der Tora sind alle gleich

Wenn das Unglück geschehen wird, dann wirst du die Seele für die Seele geben; das Auge für das Auge, den Zahn für den Zahn, die Hand für die Hand, das Bein für das Bein, die Brandwunde für die Brandwunde, die Wunde für die Wunde, den Stoß für den Stoß. [Tora, „Exodus“, „Mischpatim“, 21:23-21:25]

Der Mensch nimmt alles, worüber in der Tora geschrieben wird, linear, egoistisch wahr. Und sie spricht nur über die Vereinigung der Menschen und die Konstruktion der allgemeinen integralen Gesellschaft, genannt „Adam“ – „ähnlich dem Schöpfer“.

Ihn bauen wir alle. Ob wir es wollen oder nicht, wir sind die Teilnehmer der Konstruktion dieses „Riesen“, und unsere Teilnahme soll nach der Instruktion erfolgen, die „Tora“ heißt (vom Wort „Oraa“ – die Instruktion). In ihr wird darüber gesprochen, wie ein Mensch korrigiert werden kann, wenn er sich irrt. Wie auch bei einer beliebigen Instruktion, an deren Ende es das Kapitel „Die möglichen Fehler und ihre Beseitigung” gibt.

Deshalb sind alle oben angeführten Hinweise, die Beschädigung der Augen, der Hände, der Beine usw. nichts anderes als die Beziehungen zwischen den Menschen auf der Ebene der zehn Sefirot, womit man einen beliebigen Mangel beseitigen muss, denn „das Unglück“ ist eine absichtslose Niederlage.

Wenn der Mensch aber absichtlich mit Bosheit durch eine egoistische Handlung der allgemeinen Konstruktion des Integralsystems, der allgemeinen Korrektur, schadet, dann gelten hier ganz andere Gesetze.

Frage: Was bedeutet, „die Seele für die Seele, das Auge für das Auge zu geben“?

Meine Antwort: Es handelt sich um die Niveaus der Korrektur: Nefesh, Ruach, Neshama, die man ergänzen muss.

Die gesamte Tora wird von der Welt unmittelbar auf dem materiellen Niveau wahrgenommen, aus ihr stammen verschiedene Glauben, Lehren, Religionen und das ganze Übrige. Und so dauert es Jahrtausende lang.

Wenn man über die Anwendung der Tora auf dem materiellen Niveau spricht, so ist in ihr gesagt, dass es weder die Sklaven noch die Herren gibt und dass alle vor dem Gesetz absolut gleich sind. Im Prinzip handelt es sich um die Gesellschaft, die es sogar heute noch nicht gibt. In der modernen Gesellschaft entscheidet die Bestechung alles: du gibst das Geld und kannst alles machen, was du willst.

Und wenn man „die Gesetze der Könige“ vom Rambam liest, dann kann man darin erkennen, wieviele Pflichten und Verbote ein König im Vergleich zum einfachen Menschen erfüllen muss. Das heißt: nach der Tora sind wir alle gleich.

Auszug aus dem TV-Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 20.05.2013

Die Liebe zum Lehrer

Kongress in Sankt Petersburg. Lektion vor dem Kongress

Frage: Wie kann man in sich das Gefühl der Liebe zum Lehrer richtig aufbauen und wodurch kann es gezeigt werden?

Meine Antwort: Der Begriff Rav/Lehrer stammt vom Wort „der Große“. Ihn zu lieben bedeutet, ihn zu respektieren. Zu respektieren und zu lieben bedeutet, auf seine Ratschläge zu hören. Und mehr ist für diese Liebe nicht notwendig.

Wenn ihr liebt, dann bedeutet das, ihr hört mir zu oder ihr versucht meine Ratschläge, und das, was ich meinen Schülern sage, was unsere Lehrer schreiben, zu befolgen – darin besteht im Prinzip die ganze Liebe. Und ich versichere euch, dass sie gegenseitig sein wird.

Auszug aus dem Unterricht vor dem Kongress in St. Petersburg, 11.07.2013

Die Inversion, die die Wahrnehmung der Welt verändert

Kongress in St. Petersburg. Lektion vor dem Kongress

Frage: Wie kann man spirituell vorwärts kommen, wenn man dabei den ständigen materiellen Druck und den Druck der materiellen Gesellschaft empfindet?

Meine Antwort: Und wer gibt ihn euch? – Die Höhere Kraft, die einheitliche Kraft der Natur, die alles lenkt und unser gemeinsames Schicksal bestimmt.

Es begegnen euch solche Momente, wo ihr das vergesst und versucht, anstelle des Schöpfers die Probleme auf jemand anders zu verlagern. Die Gesellschaft ist nicht schuld. Nur Er ist schuldig. Aber wie können wir Ihn beschuldigen? Wie kann die Höhere Kraft, die sich im Zustand der absoluten Liebe und des Gebens befindet, schlecht sein? Es geht darum, dass ihr sie so wahrnehmt, weil eure egoistische Absicht diese positive Kraft inversiert. Deshalb nehmt ihr die ganze Umwelt negativ wahr.

In Wirklichkeit ist die ganze Welt um uns herum – unendliche Güte und Liebe. Ändert eure Absicht und ihr vergesst alle Probleme.

Und andererseits muss man für jene Probleme danken, die euch sichtbar werden, weil gerade diese euch darauf hinweisen, was verändert werden soll.

Auszug aus dem Unterricht vor dem Kongress in St. Petersburg, 11.07.2013