Frage: Die Kabbalisten schreiben über die Kategorie „Israel“, in der alle unzertrennlich miteinander verbunden und vollständig voneinander abhängig sind. . Was ist das für eine Kategorie? Wer gehört dazu?
Meine Antwort: Ich werde dir ein Geheimnis verraten: ich war gestern tagsüber kein „Israel“. Gegen Abend hat sich mein Zustand ein wenig verändert: ich kam bis nach „Jerusalem“, stieg später „ins Tal“ hinunter, traf dann „die Löwen“, stieg folglich zum „Himmel“ hinauf und flog weg…
Und heute früh, als ich aufgewacht bin, verhielt ich mich weder wie „Israel“, noch wie „die Völker der Welt“ – ich war ein „Tier“ …
Als „Israel“ (ישראל) wird das empfangende Verlangen bezeichnet, das sich „direkt zum Schöpfer“ richtet (Jaschar-El – ישר – אל).
Wenn du nach irgendwelchen Eiweißsubstanzen fragst, dann weiß ich nicht, nach welcher Kategorie sie sich verhalten. Zuerst muss man ihre Verlangen und die Absicht prüfen, dann wird dir später klar sein, ob sie „Israel“ sind und wenn ja, auf welchem Niveau sie sich befinden. Sagen wir, vor dir würde ein gebürtiger Grieche und ein gebürtiger Jude sitzen, wenn du aber in sie hineinschaust, könnte der Grieche „Israel“ und der Jude „Sünder“ auf „der tierischen“ Stufe sein.
Alles wird definiert durch das Verlangen und die Stärke der Absicht. Selbstverständlich korrigiert sich „Israel“ zuerst. Wenn es in mir den Teil „Israel“ und den Teil „Völker der Welt“ gibt, so werde ich zuerst die reineren Gefäße/Verlangen korrigieren.
Diese Ordnung wird auch auf unsere Welt projiziert: hier gehören wir zu „Israel“ und sind deshalb verpflichtet, ob wir wollen oder nicht, uns jetzt bereits zu korrigieren.
Jedoch werden die Juden auch im spirituellen Sinn in diese zwei Teile aufgeteilt: „Israel“ und „Völker der Welt“. Wieviele Vertreter von „Israel“ wird man unter dem jüdischen Volk antreffen? Möglicherweise nur eintausend aus 12-14 Millionen…
Frage: Wer soll dann die Pflicht auf sich nehmen, zum “Volk Israel“ wie “ein Mensch mit einem Herzen“ zu werden?
Meine Antwort: Derjenige, der sich als Teil dieses Volkes fühlt. Das sind schon die inneren Details der Wahrnehmung, die man weder mit Worten noch nach dem Pass beurteilen kann.
Frage: Und Sie waren gestern nicht unter diesem Volk?
Meine Antwort: Nein. Gestern Abend war ich unter „den Völkern der Welt“, und heute früh bin ich als „Tier“ aufgewacht. Ich hoffe, dass ich im Laufe des Tages „ein guter Junge“ sein werde und bis zur Stufe „des großen Hohepriesters“ wachsen werde.
Ich werde natürlich mehrmals fallen, fast bis zum Zustand von Aman und anderen Bösewichten hinuntersteigen. Sie werden sich in mich „einkleiden“, und ich werde mich wie sie fühlen, ich werde mich in diese Personen, die in der Tora beschrieben sind, wahrhaftig einleben.
Die Tora umreißt die inneren Konturen, beschreibt die inneren Rollen, die wir auf dem Weg zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer wiedergewinnen sollen. Ich kann Ihm nicht hundertprozentig verglichen werden, bevor ich in die Rolle von Aman, Hitler oder dem Pharao nicht hineinschlüpfe. Ich muss mich sowohl von diesen, als auch von anderen reinen Seelen des Gebens, die ihnen entgegenstehen, beeinflussen lassen. Erst dann werde ich tatsächlich korrigiert.
Somit geht es nicht nur darum, um einfach als „Tier“ aufzuwachen. Wenn sich alles eben darauf beschränken würde, dann wäre ich sofort „aus dem Spiel“. Man darf den spirituellen Weg überhaupt nicht mit dem Körper verbinden, damit was du jetzt mit deinem materiellen Blick siehst. Das ist der grausame Fehler. Richte niemals nach äußerlichen „Bildern“ und den Empfindungen des Körpers – richte nur gemäß den Verlangen und Absichten.
In der ganzen Realität gibt es nur das empfangende Verlangen, das gebende Verlangen und die Absicht, die das egoistische Verlangen so korrigiert, dass es gebend wird.
Das ist alles. Außer dem gibt es nichts weiter – nur drei Parameter: das Licht, das Gefäß und der Schirm zwischen ihnen.
Frage: Was ist mit den sechshunderttausend Bürgen, über die Baal HaSulam im Artikel „Bürgschaft“ schreibt? Sollen sie aufwachen und auf dem Weg zur Korrektur vereinigt werden?
Meine Antwort: Ich werde dir wiederum ein Geheimnis verraten: kaum dass du in solche Zustände gelangen wirst, in denen du sechshunderttausend Bürgen brauchen wirst, wirst du sie sofort finden. Sie werden plötzlich vor dir stehen, als ob sie immer da gewesen wären …
Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 07.05.2013
Abgelegt unter: Israel - Kommentare deaktiviert für Die Rollen, die uns befallen