Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wenn alles zum Wohle ist

Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 42: „… wo drei Stufen (unbelebt, pflanzlich, tierisch) nicht für sich erschaffen wurden, sondern nur, damit die vierte Stufe, der Mensch, sich mit ihrer Hilfe entwickeln und erheben kann. Und daher haben sie keine andere Bestimmung als nur dem Menschen zu dienen und ihm zu nutzen.

So auch in allen spirituellen Welten, deren drei Stufen (unbelebt, pflanzlich, tierisch) nur dazu erschaffen wurden, der Stufe des „Sprechenden“ – den Seelen der Menschen zu dienen und zu helfen. Und daher gilt, dass sie sich alle in die Seele des Menschen „kleiden“, das heißt zu seinem Nutzen.

Wir befinden uns also im Zentrum der Realität. Alles ist für die Entwicklung der Menschenseele geschaffen. Alles ist für sein Wohl hergerichtet, d.h. mit Hilfe der effektivsten Mittel wird er an die Vollkommenheit herangeführt. Dafür wurde die ganze Wirklichkeit geschaffen und ihr ganzes Programm dient diesem Ziel und dementsprechend entwickeln wir uns unter optimalen Bedingungen zum besten Zustand.

Das Problem entsteht dann, wenn es um unsere Teilnahme an diesem Prozess geht. Und deshalb sehen wir uns alle zusammen und jeder einzelne für sich in einem unvollkommenen, schlechten Zustand auf allen Stufen der Entwicklung. Im besten Fall, wenn wir alle uns gegebenen Mittel richtig einsetzen würden, dann könnten wir uns auf jeder Stufe in der Welt der Unendlichkeit empfinden.

Jedesmal würden wir die aktuelle Stufe realisieren, ohne irgendwelche Beschränkungen spüren zu müssen – wie es in der Unendlichkeit ist, wenn der Schöpfer im ganzen Verlangen enthüllt wird. Später werden seine neuen Schichten offenbart, aber in diesem Moment ist der Wunsch mit dem vollen Schirm und dem vollen Licht vollständig korrigiert.

Wir sollen somit nicht „den ganzen Weg“ leiden,  und auf Gmar Tikun, das Ende der Korrektur warten. Wenn wir uns gerade jetzt in der richtigen Weise verwirklichen, werden wir fühlen, dass es niemanden, keine einzige Kraft gibt, die uns schaden kann. Wir werden sehen, dass es nichts Schädliches und Schlechtes in den königlichen Gemächern gibt. Wir werden fühlen, dass es nur den Schöpfer, der die ganze Welt ausfüllt, gibt. Und so ist es auf jeder Stufe. Außerdem werden wir dann auch die Zeit der Verhüllung als Aufstieg wahrnehmen. Es ist darüber geschrieben: „Die Finsternis wird wie das Licht leuchten“.

Tatsächlich erreichen wir jedoch nicht  die maximale Beschleunigung und rücken in der Regel auf „dem mittleren“ Weg auf. Wir bekommen verhältnismäßig schwache Schläge und bemühen uns sofort in der mittleren Linie zu sein.

Auszug aus dem Unterricht nach der „Einführung in das Buch Sohar“, 14.04.2013

Ohne Verbreitung gibt es keinen Fortschritt

Erst jetzt, wo wir begonnen haben  mit der integralen Bildung und Erziehung in die Welt hinauszugehen, leisten wir tatsächlich unsere spirituelle Arbeit, nicht nur äußerlich, sondern auch unsere innere Arbeit. Alles, was früher war, war eine Periode der primären Vorbereitung.

Und jetzt haben wir zur Praxis gewechselt. Das ist hauptsächlich für uns, für die Lehrer und für die Gruppen notwendig und erst danach für die, die wir aufklären möchten. Diejenigen von uns, die unterrichten, bringen dann die neuen Bedürfnisse der Menschen in die Gruppe.

Bei den Spießbürgern werden diese Bedürfnisse auf dem irdischen Niveau geäußert: wie können wir uns vereinigen, wenn wir nicht wissen, wie und warum wir uns in diesem Zustand befinden? Und in dir steigt dieses Bedürfnis auf eine höhere Stufe, zu dem höheren Parzuf hinauf. Du beginnst, diese Bedürfnisse schon auf deinem Niveau zu verarbeiten, sie rufen in dir fürchterliche Leiden und Veränderungen hervor: wie ist diese Kraft zu erreichen, damit sie ihnen weiter gegeben werden kann. Das heißt, ohne ein Bedürfnis/Chissaron von außen, ohne die Verbreitung der Integralmethodik bleibt ihr einfach auf demselben Niveau, hängt  in der Luft und entwickelt euch nicht.

Frage: Was ist mit jenen Freunden, die bis jetzt in diesen Prozess nicht integriert sind, wir aber bereits als ein Team handeln müssen. Wie ist damit umzugehen? Sie überzeugen oder mit ihnen verhandeln?

Meine Antwort: Ihr müsst sie verpflichten und nicht weniger. Wenn sie nicht mitmachen, dann sollen sie gehen, denn so können sie nicht mit uns zusammen zur Korrektur fortschreiten. Wenn wir nicht verbreiten, bedeutet das, dass wir nicht aufsteigen. Derjenige, der nicht verbreiten will, will auch nicht aufsteigen.

Sogar ein Taubstummer kann behilflich sein, er kann demjenigen helfen, der unterrichtet – zum Beispiel kann er die Stühle aufstellen oder etwas anderes tun. Er muss daran teilnehmen! Im extremsten Fall soll er am Computer sitzen und sich mit der Verbreitung im Internet beschäftigen. Aber wenn er sich an der Verbreitung gar nicht beteiligt, warum soll die Gruppe überhaupt solchen Ballast beibehalten? Ihr werdet für ihn arbeiten. Er wird euch aufhalten und ihr werdet nicht aufsteigen können.

Auszug aus der virtuellen Lektion, 07.04.2013

Wenn du dich ärgerst, dann bist du nicht im Recht

Frage: Wie ist der Zustand zu erkennen, wo du selbst handelst und die Lenkung des Schöpfers verneinst?

Meine Antwort: Dieser Zustand lässt sich sehr einfach erklären: wenn du dich ärgerst und mit der höheren Lenkung nicht einverstanden bist, wenn du von der Gruppe und dem Schöpfer getrennt wirst und alleine deine eigenen Programme verwirklichst. Dazu kommen alle Zustände, in denen du keine Verschmelzung mit dem Schöpfer empfindest.

Wenn du bemerkst, dass du in bestimmten Zuständen und Situationen die Macht des Schöpfers nicht empfindest, obwohl du dich mit der höheren Lenkung verbinden wolltest, um mit Ihr gemeinsam zu handeln, dann bedeutet dieser Zustand, dass das gegebene Verlangen zerbrochen ist und die Korrektur braucht. Solange du es nicht korrigieren wirst, wird sich auch deine Empfindung nicht verändern. Du kannst im voraus nicht sagen, dass alles in Ordnung ist, weil das Ziel die Erreichung der Einheit mit dem Schöpfer, die Verschmelzung ist.

Deshalb gibt es keine Wahl: du bist verpflichtet, in diesen Situationen, Verlangen und Absichten zu arbeiten, um durch sie die Verschmelzung zu erreichen, bei der sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbinden, bei der du und der Schöpfer zu einem Ganzen, zu allen Zeiten, allen Handlungen, Gedanken und Absichten vereinigt werdet.

Wenn sich irgendein Problem findet, dann muss man es so lösen, als ob es keinen Schöpfer gäbe. Obwohl du weißt, dass es Niemanden außer Ihm gibt, sollst du dich dennoch am entgegengesetzten Pol befinden. Du ärgerst dich und der Zorn ist ein Merkmal der Selbstsucht.

Scheinbar gibt es keinen Grund, um sich zu ärgern, weil alles nach dem Willen der höheren Lenkung geschah? Aber der Mensch hat immer die Freiheit des Willens. Es ist schmerzhaft zu erkennen, dass man die Korrektur machen könnte und die Leiden, die unangenehmen Situationen vermeiden könnte, um dem Schöpfer dadurch Genuss zu bereiten, und es doch nicht tut.

Hier geschieht der Zusammenstoß zwischen dem Prinzip „Es gibt Niemanden außer Ihm“, der direkten und indirekten Lenkung des Schöpfers, der Macht einer Kraft – und der Freiheit der Wahl des Menschen, „der Macht vieler Kräfte“.

Man kann das so lange nicht verstehen, bis man die erste Enthüllung – die mittlere Linie, wo sich die zwei entgegengesetzten Pole treffen, nicht erreicht. Dann verstehen wir, was der Glaube über dem Verstand bedeutet, wo sich Plus und Minus, die entgegengesetzten Zustände, treffen: „Es gibt Niemanden außer dem Schöpfer“ und „Wer wird mir helfen, wenn ich es nicht selbst tue?“, und zwar in Bezug auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die sich im Menschen einander ergänzen.

Ohne ein solches Gefäß des Gebens können wir diese zwei Pole nicht  miteinander verbinden und die Einheit der höheren Lenkung nicht verstehen. Deshalb raten uns die Kabbalisten, wie man handeln muss ohne auf ausführliche Erklärungen einzugehen, denn um diese Erklärungen verstehen zu können, muss man schon über die korrigierten Eigenschaften verfügen.

Alles klärt sich mit unseren Instrumenten der Wahrnehmung. Wenn der Mensch richtig handelt, dann offenbaren sie sich ihm allmählich und er ist fähig etwas zu fühlen und der Lenkung zuzustimmen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 14.04.2013

Der Endzustand der Gruppe (oder den Kern aus der Kirsche drücken)

Wir werden in den Gruppen ein spezielles Verfahren in Gang setzen, bei dem die Gruppe nun eine solche Form annimmt, dass wir schließlich nicht unsere persönlichen Zustände spüren, sondern die allgemeinen Zustände, durch die wir gehen.

Wir beginnen diese gemeinsam zu durchlaufen,  und dies wird das Volk Israel in Ägypten genannt, wenn ein Schlag dem anderen folgt, und dann werden wir uns zusammen darüber erheben. Die zehn Plagen Ägyptens finden nicht weit entfernt von uns statt, dort wo der Pharao ist, sodass wir sie aus der Ferne beobachten können und uns freuen. Diese Schläge finden in uns statt und unser persönlicher Pharao erlebt sie! So sind wir damit belohnt worden, in Richtung Endzustand der Gruppe als einer Nation fortzuschreiten.

Wer ängstigt sich nicht in der Dunkelheit, sei es, weil er nicht genug für die Verbindung mit der Gruppe tut und weil es ihm noch an innerer Arbeit mangelt. Unbewusst läuft er vielleicht vor dem Problem davon, bleibt auf Distanz anstatt die Wahrheit ein wenig zu berühren. Hier handelt die Abwehrkraft eines Menschen, die jemanden erschrickt und daran hindert in die Gruppe zu gehen und Dinge zu klären.

Wenn er kein Verlangen hat  „aus seinem Körper zu springen“, so hat er den Druck des Schöpfers, der ihn wie eine Kirsche ausquetscht bis der Kern herausspringt, nicht anerkannt. Wie sonst kann man in die Wellen des Roten Meeres springen? Nur so, unter Druck, wie bei einer Kirsche. Kannst du dir vorstellen wie groß dieser Druck ist?

Wenn die geistige Welt über der körperlichen Welt steht,  was so viel heißt wie über Leben und Tod, dann sollte ich spüren, dass ich für diesen Übergang bereit bin. Dieser Körper, dieses Leben mit allem, was es enthält, ist wertlos verglichen mit der Welt, in die ich eintreten werde. Die Schale, die uns daran hindert vorwärts zu kommen, kann nur durch die Kraft der Liebe, der gegenseitigen Sorge und nur durch die gemeinsame Arbeit  mit allen aufgebrochen werden.

Wenn du nicht die allgemeine Besorgnis  für die Gesellschaft, für die Gemeinschaft, für die gesamte globale Gemeinschaft von Bnei Baruch, für die ganze Welt fühlst, wirst du nicht in der Lage sein, an diesem Prozess beteiligt zu sein. Während du an der Seite stehst, wird vielleicht ein Teil der Gruppe schon hindurch gehen, an dir vorüber gehen, und du hörst, siehst oder fühlst es nicht. Instinktiv ignorierst du die Schwierigkeiten, schützt dich, damit hält du dich selbst auf Abstand. Wir müssen in alles was die Gruppe, die Gesellschaft und die globale Gemeinschaft von Bnei Baruch betrifft, involviert sein, und sensibel und wachsam mit den Schwierigkeiten und Veränderungen, die jeder erlebt, umgehen. Wer auch immer nicht aktiv an diesem allgemeinen Prozess beteiligt ist, wird als „Frauen, Kinder, Sklaven, als Schafe und Ziegen“, bezeichnet. Diese Kategorien bezeichnen alle Menschentypen in unserer globalen Gruppe, die irgendwie mit uns verbunden sind, jedoch nur äußerlich.

Dementsprechend erhalten nur „ 600.000 Seelen“ die Tora.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Shamati-Artikel Nr. 61, vom 05.04.2013

Alles wird in der Ähnlichkeit begriffen

Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 41: Und man muss wissen, dass die ganze Wirklichkeit, das ganze Universum sich in fünf Welten aufteilt, die Adam Kadmon, Azilut, Brija, Yezira, Assija heißen.

„Die Welten“ sind die Maße meiner inneren Verbindung mit dem Schöpfer, mit dem Geben. Ich schaue Ihn durch die Prismen der Welten an. Dabei kann ich mit dem Geben in diesem oder jenem Ausmaß einverstanden sein, und zwar entsprechend meinem Avijut (der Tiefe meines Verlangens), von der Nullstufe bis zur Stufe vier. Und insgesamt sind das die Etappen des Begreifens bis zur vollen Verschmelzung.

Frage: Wofür sind diese Welten-Verhüllungen nötig?

Meine Antwort: Damit wir den Schöpfer allmählich enthüllen, Ihm in den Eigenschaften gleich werden. Es handelt sich um das folgende Gesetz: jede beliebige Erscheinung in der Realität kann nur entsprechend der Ähnlichkeit der Eigenschaften begriffen werden. Solange ich mich unter dem Einfluss meiner egoistischen Natur, außerhalb des Schöpfers, befinde und mit Seinen Eigenschaften nicht übereinstimme, kann ich Ihn nicht empfinden. Wenn in mir der Punkt im Herzen erwacht, beginne ich das Gegenteil des Schöpfers zu empfinden, so dass in mir die Möglichkeit für die Entwicklung, für die Vergrößerung des Punktes und die Annäherung an den Schöpfer erscheint. Und bis dahin bin ich von Ihm durch meine Selbstsucht abgeschnitten: Er ist das Geben und ich das Empfangen, ich habe zu Ihm keine Verbindung. So funktioniert das Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften.

Frage: Kann man dann sagen, dass das Maß der Ähnlichkeit meine Sensibilität zum Nächsten widerspiegeln?

Meine Antwort: Ja. Meine Beziehung zu den anderen oder zum Schöpfer ist eigentlich dasselbe. Das Wichtigste ist der Bewegungsvektor von sich aus nach draußen.

Man muss verstehen, dass wir uns im einheitlichen Zustand genannt „die Welt der Unendlichkeit“ oder „Malchut der Unendlichkeit“ befinden. Jedoch trennen uns davon die Stufen der Trübung unserer Gefühle ab. Die speziellen Schirme schwächen unsere Empfindungen, die wie Filter der Wahrnehmung der Welt der Unendlichkeit auferlegt sind und als Folge empfinden wir nur „die äußerliche“ Welt, obwohl in Wirklichkeit alles in unserem Inneren geschieht.

Die Wirklichkeit ist unveränderlich, aber sie wird mir in Form dieser Welt vorgestellt. Der ganze Unterschied besteht nur in der Trübung, in der Verwirrung der Gefühle.

Frage: Wie kann man sie schärfen?

Meine Antwort: Alles hängt von der Sensibilität, der Feinfühligkeit gegenüber meinem Nächsten ab, sowie davon, ob ich ihm die gleiche Bedeutung, wie mir selbst verleihen kann. Deshalb steht geschrieben: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Einführung zum Buch Sohar“, 14.04.2013

Die Freude der Rückkehr ins Elternhaus

Es gibt drei Zustände: den Anfangszustand nach Vollendung der Schöpfung, den Zustand im Laufe der Korrektur und die endgültige Korrektur. Diese Zustände existieren nur bezüglich der sie begreifenden Menschen, aber in Wirklichkeit befinden wir uns in Malchut, der Welt der Unendlichkeit – innerhalb des Verlangens der Schöpfung, die ihren Schöpfer begreift.

Das Begreifen erfolgt infolge der allmählichen Veränderung seitens der Schöpfung und der Erreichung der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer. Im Maße der erreichten Ähnlichkeit, begreift das Geschöpf jedesmal tiefer den Schöpfer, bis es in allen seinen Eigenschaften, allen Handlungen dem Schöpfer gleich wird. Dadurch realisiert das Geschöpf das Vorhaben der Schöpfung, “den Geschöpfen einen Genuss zu bereiten”.

Kaum hat sich das Verlangen zu genießen bis zu dem Zustand, in dem es schon seine Existenz begreift und empfindet und sich die Frage stellt: „Wer mich erchaffen hat und warum ich existiere?“ entwickelt, ist es notwendig, alle Gedanken und Handlungen nur auf die Erreichung der Ähnlichkeit und die Offenbarung des Schöpfers zu richten. Und so kommen wir dem Schöpfungsziel näher.

Das Wichtigste ist es, in jedem Augenblick daran zu denken, wie man diese Handlungen ausführen kann, die der Schöpfer an mir ausführt. Alles anzunehmen, weil es von der Höheren Kraft kommt, außer Der es nichts gibt, und zu verstehen, dass die ganze Macht in den Händen des Himmels liegt, sowie zu entscheiden, dass „nur ich mir selbst helfen kann“, um das Einverständnis und die Verschmelzung mit der einzigen Wurzel zu erreichen, die alles lenkt.

Und Zeichen einer solchen Einstellung ist die Freude. Und ihre Realisation liegt nur in der Vereinigung, im Streben, das ganze Geschöpf zu seiner einen allgemeinen Wurzel zu bringen.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 14.04.2013

Zusammen lösen wir alle Probleme

Frage: In der weiblichen Gemeinschaft herrscht nicht immer eine nette, freundliche Atmosphäre oder eine gegenseitige Unterstützung, deshalb entstehen oft zwischen den Frauen nicht besonders gute Beziehungen. Was ist damit zu tun?

Meine Antwort: Erstens betrifft das natürlich die Frauen. Zwischen ihnen entsteht eine natürliche Konkurrenz und nicht so eine künstlich kultivierte wie bei den Männern. Damit zwischen den Männern irgendwelche Konkurrenz entsteht, soll ein bestimmter Grund vorliegen. Und bei den Frauen ist der Kampf zwischen ihnen, von der Natur aus gegeben. Deshalb muss man sie ständig beruhigen.

Die Frauen wirken auf uns beruhigend bei den Problemen, die mit dem Aufstieg verbunden sind. Und wir sollen sie bei den Problemen, die mit dem Abstieg verbunden sind, beruhigen, denn wenn zwischen ihnen jegliche Art von Streitigkeiten anfangen, bedeutet dies einen Rückschritt in der Entwicklung. Bei den Männern entstehen die Konflikte hauptsächlich durch die Enthüllung und Verhüllung des Lichtes und nicht weil sie gegeneinander sind. Die Konflikte entstehen  durch die Empfindung des spirituellen Aufstiegs, wenn die höhere Kraft mit unserer Selbstsucht zusammenstößt. Und zwischen den Frauen geschieht das durch die Interaktion auf dem irdischen Niveau. Deshalb müssen wir uns gegenseitig unterstützen: die Männer auf die eine Weise und die Frauen auf die andere Art und Weise.

Auszug aus der virtuellen Lektion, 07.04.2013

Die Frau folgt dem Mann

Frage: Jetzt kann man in unserer Gemeinschaft folgende Organisation der Frauen beobachten: Es gibt Frauen, die ruhig und still sind, sehr viel leisten, dennoch sehr unbemerkbar sind. Und es gibt Frauen-Feministinnen, die ihre Meinung aktiv vertreten und im Großen und Ganzen keine Männer brauchen. Aber wir sprechen darüber, dass unsere Methodik auf einer gegenseitigen Unterstützung beruht.

Meine Antwort: Wir ermöglichen den Frauen, sich zu entwickeln, klären sie auf, schaffen allerlei Voraussetzungen – das alles nur unter unserem „Dach“, keinesfalls – abgesondert.

Von ihrer Seite fordern wir aber, dass es eine deutliche Unterstützung gibt, sie reißen nichts an sich, sie drängen sich nicht in den Vordergrund, sie unterstützen und helfen. Das ist nicht die zweite Rolle. Das ist einfach jene Stelle der Frau, dank der sie auch wirklich hilft und selbst aktiv am spirituellen Prozess teilnimmt, eben nur ein Schritt hinter dem Mann.

So war es immer in jedem natürlichen Haushalt, so soll es auch entsprechend dem Bau von Seir Anpin und Malchut sein. Denn Malchut reicht bis zur “Brust” des Seir Anpins. Das ist ihr maximaler Zustand. Und in der Zukunft, am Ende der Korrektur, wird Malchut in gleicher Höhe mit Seir Anpin sein, was als  „zwei große Leuchten“ bezeichnet wird.

Deshalb ist es von der Frau erforderlich, dass sie entsprechend dem höheren System handelt. Wenn das höhere System anders wäre, gäbe es dementsprechend keine Probleme mit der Stellung der Frauen in der Gruppe. Wir müssen alles tun, was uns von Natur aus vorwärts bringt.

Frage: Aber wie ist es tatsächlich zu realisieren?

Meine Antwort: Die Frauen sollen unterstützen, helfen und die Männergruppe betreuen. Sie sollen so handeln, wie eine Mutter dies tut, sie sollen Ecken und Kanten mildern. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass auch sie nicht  weniger Erschütterungen und Probleme wie die Männer haben, sie tragen sie nur anders aus – ruhiger, weil sie der Natur näher sind und genau innerhalb ihrer Möglichkeiten diese „Gefühlsschaukel“ bei den Männern mildern.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 07.04.2013

Das Herz, die Vernunft und das Netz zwischen uns

Frage: Worin besteht Ihrer Meinung nach der grundlegende Unterschied zwischen dem Individuum und der Gruppe bezüglich Herz und Vernunft?

Meine Antwort: Gerade darin, wie Sie die Frage eben formuliert haben: bei der Vereinigung in das einheitliche, geschlossene System geht das persönliche „Ich“ vollständig verloren, d.h. das individuelle Herz (die Gefühle) und die persönliche Vernunft (das Gehirn) verschwinden, und die vereinigten Herzen und die vereinigte Vernunft beginnen an ihrer Stelle zu “arbeiten”, sodass das Netz der Verbindung zwischen uns sichtbar wird.

Wobei das nicht einfach nur das Netz der Verbindung zwischen uns ist, denn wir annullieren uns freiwillig und gerade das Netz, das infolge unserer Annullierung entsteht, funktioniert und arbeitet weiter. Das, was innerhalb dieses Netzes geschieht, heißt “Die Enthüllung des Schöpfers in der Seele”. Der Schöpfer offenbart sich im Netz unserer Beziehungen, in unserer Seele.

Erwachsene Einstellung zu Problemen

Eine erwachsene Einstellung zu Problemen ist eine solche, wenn du weißt, dass du nur dann ans Ziel kommst, wenn du Probleme meisterst, sie überwindest. Du überwindest unangenehme Empfindungen in deinem Egoismus, die Dunkelheit, und bittest trotz dieser Finsternis um Kontakt mit der Gruppe, mit dem Schöpfer. Womöglich ist deine Bitte verlogen, insgeheim wartest du nur darauf, dass dein Problem verschwindet, dass die Finsternis nur ein bischen verfliegt, um eine kurze Verschnaufpause, Erleichterung oder Selbstsicherheit zu empfinden. Aber du hältst dich zurück, suchst die Verbindung zur Gruppe, zu den Artikeln, zum Lehrer.

Du bist wie ein Baby, das auf die Arme genommen werden möchte. Du suchst jegliche Unterstützung, welche dir erlaubt, nicht darum zu bitten, die Dunkelheit zu zerstreuen, sondern du verlangst, dich darüber zu erheben und an den Schöpfer zu denken, nicht an deine eigenen Empfindungen. Du kümmerst dich um seinen Genuss, nicht um Deinen! Wenn es dir gelingt auf diese Weise zu denken, dann  wirst du demgemäß Freude empfinden können.

Wenn du fähig bist noch mehr danach zu streben, dem Schöpfer Genuss zu bereiten und zwar in der Gruppe und anhand aller weiteren Mittel, dann freust du dich umso mehr. Wenn nicht, dann bitte darum, damit du das Leben in fremden, äußeren Verlangen empfinden kannst, das heißt nicht am eigenen Leib, sondern dort, wo sich deine Seele befindet. Die Krankheitssymptome verschwinden, wenn du aufhörst darüber nachzudenken: du schließt dich dem Schöpfer an.

Du gehst aus deiner Haut heraus, als ob du sterben würdest  und bindest dich an den Schöpfer, an die Seele an, dabei vernachlässigst du deinen Körper. Das nennt man “das Leben im Glauben über dem Verstand”, das “Heraustreten aus sich selbst”, den “Übergang über die Grenze zwischen dem Leben und dem Tod”, wenigstens in geringem Maße.

Später kommst diesem Übergang näher und näher, so dass du folglich den Tod besiegen kannst. Wir müssen wenigstens dieses Modell des Übergangs verinnerlichen und danach wird bereits alles nach diesem Prinzip, im selben Stil verlaufen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 04.04.2013