Israel in den Schriften und im Geist
Baal HaSulam, „Die Nation“: Es ist eine Schande zuzugeben, dass wir einen der wertvollsten Verdienste während des Exils verloren haben. Das Wichtigste dabei war der Verlust des Bewusstseins für die Staatsangehörigkeit, das natürliche Gefühl, welches verbindet und jeden von uns und jede Nation stützt. Die Fäden der Liebe, welche die Nation verbinden, die so natürlich und urtümlich in allen Nationen sind, haben sich degeneriert und von unseren Herzen losgelöst, sie sind weg.
Einmal mehr besteht die einzige Hoffnung darin, die natürliche, nationale Liebe, die sich in uns verdunkelt hat, zu entdecken und zu entzünden. Diese Arbeit geht allem anderen voraus.
Als erstes sollten wir nicht vergessen, dass wir tatsächlich nicht eine Nation wie alle anderen Nationen sind. Die Erschaffung der Welt, die „70 Nationen der Welt“ (die zehn Sefirot mal sieben), stammen von Seir Anpin in der Welt von Azilut. Es gibt verschiedene Formen von Malchut, jede Nation hat typische Eigenschaften, die eine bestimmte Eigenschaft des Schöpfers zeigt. Letztendlich vereinen sich alle Nationen in dem Bild von Seir Anpin, dem Schöpfer.
Also, wo ist in diesem Bild der Ort von Israel? Israel ist die Absicht, die Sehnsucht danach, das aktivierende Element und nicht mehr als das. „Israel“ bedeutet, „direkt zum Schöpfer“ (Yashar-El), und es muss alle Nationen der Welt in diese Form bringen. Diejenigen, die einen Punkt im Herzen haben, einen „Funken“ des zerbrochenen Massach (Schirm), führen diese Mission aus.
Wir waren einmal eine einzigartige Nation, die sich von allen anderen Nationen unterschied, die auf besonderen Beziehungen, welche auf dem Prinzip „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, oder zumindest „füge keinem anderen das zu, was dir selbst verhasst ist“, beruhte. Dieses System wurde bereits von Abrahams Gruppe gegründet und wurde bis zur Zerstörung des Tempels auf verschiedenen Stufen beibehalten. Während dieser ganzen Zeit lebten wir jenseits des Machsom (Schirm), im Geben.
Im Großen und Ganzen ist die Bedingung für die Existenz des Volkes Israel, die uns das Überqueren des Machsom und das Erreichen des spirituellen Lebens ermöglicht, eine gute gemeinsame Verbindung. Wenn diese Verbindung verloren geht, werden wir nicht mehr „Israel“ im spirituellen Sinn genannt und sind nicht mehr im „Land Israel“, das heißt im Verlangen direkt auf den Schöpfer gerichtet.
Heute leben wir unter den Nationen der Welt, die uns hassen und der Grund dafür ist klar. Wenn die Gefäße (Wünsche) von der Ebene von Azilut auf die Ebene der Hüllen fallen, auf die unreinen Welten BYA, befinden sie sich selbst unter dem „Druck der Evolution“, der sie zwingt ständig voranzuschreiten.
Allgemein gesprochen gibt es Lichter, Funken und Gefäße. Die Gefäße spüren, dass sie von den Funken abhängen, das heißt von den Menschen mit dem Punkt im Herzen, ohne die es unmöglich ist, das Licht zu empfangen. Folglich übernehmen sie all unsere Bräuche: unsere Religion, Sitten, Moral, Gesetze und so weiter. Auf der anderen Seite hassen sie uns, weil sie von uns nicht das erhalten, was sie brauchen. Das ist so, da sie unbewusst etwas anderes erwarten.
Dies wird so lange fortgesetzt, bis wir den Völkern der Welt zeigen, dass wir unsere Rolle ernsthaft in die Praxis umsetzen wollen. So werden wir wieder das Volk Israel, das im Land Israel lebt und seine Rolle in Bezug auf die 70 Nationen der Welt erfüllt. Dies ist so, da insbesondere sie die „Materie“ der Schöpfung sind, diejenigen, die die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer erreichen müssen.
Wir sind nur ein Massach, eine Absicht, die Eigenschaft von Bina, während der Hauptteil Malchut ist. Die richtige Kombination und Zusammenarbeit zwischen uns und den Völkern der Welt ist die Basis für unser Fortschreiten zum Schöpfungsziel. Das Volk Israel kann nicht für sich selbst existieren, ohne die Völker der Welt. Wir müssen die Gemeinsamkeit und Korrektur erreichen und das hängt nicht von der Welt ab, sondern davon, wie wir entsprechend den Zeiten und den aktuellen Bedingungen, die wir erfüllen müssen, handeln. [105160]
Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die israelische Nation“, 15.04.2013