Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Alles wird in der Ähnlichkeit begriffen

Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 41: Und man muss wissen, dass die ganze Wirklichkeit, das ganze Universum sich in fünf Welten aufteilt, die Adam Kadmon, Azilut, Brija, Yezira, Assija heißen.

„Die Welten“ sind die Maße meiner inneren Verbindung mit dem Schöpfer, mit dem Geben. Ich schaue Ihn durch die Prismen der Welten an. Dabei kann ich mit dem Geben in diesem oder jenem Ausmaß einverstanden sein, und zwar entsprechend meinem Avijut (der Tiefe meines Verlangens), von der Nullstufe bis zur Stufe vier. Und insgesamt sind das die Etappen des Begreifens bis zur vollen Verschmelzung.

Frage: Wofür sind diese Welten-Verhüllungen nötig?

Meine Antwort: Damit wir den Schöpfer allmählich enthüllen, Ihm in den Eigenschaften gleich werden. Es handelt sich um das folgende Gesetz: jede beliebige Erscheinung in der Realität kann nur entsprechend der Ähnlichkeit der Eigenschaften begriffen werden. Solange ich mich unter dem Einfluss meiner egoistischen Natur, außerhalb des Schöpfers, befinde und mit Seinen Eigenschaften nicht übereinstimme, kann ich Ihn nicht empfinden. Wenn in mir der Punkt im Herzen erwacht, beginne ich das Gegenteil des Schöpfers zu empfinden, so dass in mir die Möglichkeit für die Entwicklung, für die Vergrößerung des Punktes und die Annäherung an den Schöpfer erscheint. Und bis dahin bin ich von Ihm durch meine Selbstsucht abgeschnitten: Er ist das Geben und ich das Empfangen, ich habe zu Ihm keine Verbindung. So funktioniert das Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften.

Frage: Kann man dann sagen, dass das Maß der Ähnlichkeit meine Sensibilität zum Nächsten widerspiegeln?

Meine Antwort: Ja. Meine Beziehung zu den anderen oder zum Schöpfer ist eigentlich dasselbe. Das Wichtigste ist der Bewegungsvektor von sich aus nach draußen.

Man muss verstehen, dass wir uns im einheitlichen Zustand genannt „die Welt der Unendlichkeit“ oder „Malchut der Unendlichkeit“ befinden. Jedoch trennen uns davon die Stufen der Trübung unserer Gefühle ab. Die speziellen Schirme schwächen unsere Empfindungen, die wie Filter der Wahrnehmung der Welt der Unendlichkeit auferlegt sind und als Folge empfinden wir nur „die äußerliche“ Welt, obwohl in Wirklichkeit alles in unserem Inneren geschieht.

Die Wirklichkeit ist unveränderlich, aber sie wird mir in Form dieser Welt vorgestellt. Der ganze Unterschied besteht nur in der Trübung, in der Verwirrung der Gefühle.

Frage: Wie kann man sie schärfen?

Meine Antwort: Alles hängt von der Sensibilität, der Feinfühligkeit gegenüber meinem Nächsten ab, sowie davon, ob ich ihm die gleiche Bedeutung, wie mir selbst verleihen kann. Deshalb steht geschrieben: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Einführung zum Buch Sohar“, 14.04.2013

Die Freude der Rückkehr ins Elternhaus

Es gibt drei Zustände: den Anfangszustand nach Vollendung der Schöpfung, den Zustand im Laufe der Korrektur und die endgültige Korrektur. Diese Zustände existieren nur bezüglich der sie begreifenden Menschen, aber in Wirklichkeit befinden wir uns in Malchut, der Welt der Unendlichkeit – innerhalb des Verlangens der Schöpfung, die ihren Schöpfer begreift.

Das Begreifen erfolgt infolge der allmählichen Veränderung seitens der Schöpfung und der Erreichung der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer. Im Maße der erreichten Ähnlichkeit, begreift das Geschöpf jedesmal tiefer den Schöpfer, bis es in allen seinen Eigenschaften, allen Handlungen dem Schöpfer gleich wird. Dadurch realisiert das Geschöpf das Vorhaben der Schöpfung, “den Geschöpfen einen Genuss zu bereiten”.

Kaum hat sich das Verlangen zu genießen bis zu dem Zustand, in dem es schon seine Existenz begreift und empfindet und sich die Frage stellt: „Wer mich erchaffen hat und warum ich existiere?“ entwickelt, ist es notwendig, alle Gedanken und Handlungen nur auf die Erreichung der Ähnlichkeit und die Offenbarung des Schöpfers zu richten. Und so kommen wir dem Schöpfungsziel näher.

Das Wichtigste ist es, in jedem Augenblick daran zu denken, wie man diese Handlungen ausführen kann, die der Schöpfer an mir ausführt. Alles anzunehmen, weil es von der Höheren Kraft kommt, außer Der es nichts gibt, und zu verstehen, dass die ganze Macht in den Händen des Himmels liegt, sowie zu entscheiden, dass „nur ich mir selbst helfen kann“, um das Einverständnis und die Verschmelzung mit der einzigen Wurzel zu erreichen, die alles lenkt.

Und Zeichen einer solchen Einstellung ist die Freude. Und ihre Realisation liegt nur in der Vereinigung, im Streben, das ganze Geschöpf zu seiner einen allgemeinen Wurzel zu bringen.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 14.04.2013