Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Selbstannullierung ist der Anfang aller Anfänge

Frage: In welcher Form beeinflusst der Höhere den Unteren: gibt Er dem Unteren eine fertige Form oder nur die Energie, die Kraft?

Meine Antwort: Was gibt die Mutter dem Embryo? Das Blut, die unbelebte Stufe. Aus dieser unbelebten Stufe im Embryo entwickelt sich schon die pflanzliche und die tierische Stufe. Aber wie kommt ihre Form zustande? Die Form entsteht infolge der Annullierung seitens des Embryo. Im Maß seiner Annullierung wird er bereit sein, die Form des Höheren anzunehmen.

Jedoch gibt der Höhere ihm die Form innerhalb der Selbstannullierung des Unteren – das eine hängt unmittelbar von dem anderen ab. Deshalb gibt es hier keine eindeutige Antwort. Der Höhere gibt dem Unteren das einfache, abstrakte Licht – und auf diese Weise erfolgt alles in den Beziehungen zwischen allen Stufen. Der Untere nimmt dieses einfache Licht, das Licht der Unendlichkeit, an, denn für ihn ist der Höhere die Unendlichkeit, er kennt nichts anderes, was höher wäre. Aber wenn er dieses Licht annimmt, dann beginnt er im Maß der Selbstannullierung und der Ähnlichkeit mit dem Höheren, im Maß seines Verständnisses und der Empfindung, in seinem Inneren die neue Form abzubilden. Jedes Mal ergänzt er seine Form auf diese Weise.

Deshalb ist die Selbstannullierung der Anfang aller Anfänge!

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 28.01.2013

An der Verbindung arbeiten!

Frage: Wie können wir einem Freund helfen, für den die Verbreitungsarbeit wichtiger als die Gruppenarbeit geworden ist, was sich negativ auf die Gruppe auswirkt?

Meine Antwort: In erster Linie sollte er verstehen, dass die Verbindung mit den Freunden das ist, was ihn in die Höhere Welt führt. Wenn er nicht an die Gruppe gebunden werden kann, bedeutet es, dass er einfach vor der spirituellen Arbeit, vor der spirituellen Verbindung davonläuft.

Ich verstehe, dass man immer davor weglaufen und sich der Verbreitung widmen möchte, denn dort fühlt man sich groß, wichtig usw. Doch vor der Verbindung in der Gruppe kann keiner davonlaufen, jeder muss mit aller Kraft versuchen, zusammen mit den Freunden zu sein, wie fehlerhaft sie einem auch erscheinen mögen!

Es ist so, dass du sie in dem Maße deiner Unkorrigiertheit siehst, deswegen solltest du weder sich selbst noch sie rechtfertigen, du solltest nichts tun, außer einfach an der Verbindung arbeiten. Achte nicht auf ihre Fehler, als würdest du sie nicht sehen – arbeite du an der Verbindung!

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 03.02.2013

 

Das Leben erscheint wie ein Augenblick oder ein Augenblick wie ein ganzes Leben

Wie geschrieben steht: „Mache dir einen Rav und kaufe dir einen Freund.“ Dies bezieht sich auf die Verbindungsarten, die wir zwischen uns und zwischen uns und dem Schöpfer erreichen können. Unsere Korrektur vom Zerbrechen hängt von dieser Verbindung ab. Denn wir entdecken die spirituelle Wirklichkeit in den korrigierten Gefäßen – in den Verbindungen zwischen ihnen – in dem Ausmaß, in dem wir uns verbinden, das Zerbrechen überspringen und es korrigieren.

In der körperlichen Wirklichkeit leben wir in unserem Verlangen, bis wir die körperlichen Reshimot (die spirituellen Gene) auf der tierischen Stufe erfüllen. Wenn ein Reshimo ausgereizt ist und ein anderes hervorkommt, empfinden wir das als unseren Tod. Und die Geburt eines neuen Reshimo wird als weiteres Leben bezeichnet, als eine neue „Reinkarnation“.

Jedoch können wir ständig die spirituellen Reshimot erneuern, indem wir jedes Mal die Verbindung zwischen uns korrigieren. Versteht ein Mensch, dass er diese spirituellen Reshimot erfüllen, sie klären und korrigieren kann, dann empfindet er in den korrigierten Reshimot seine nächste Existenzstufe, also das spirituelle Leben.

Das körperliche Leben wird von einem Reshimo auf der tierischen Stufe erfüllt, und wenn es vollständig erfüllt ist – was bedeutet, dass es die Phasen von Ibur (Schwangerschaft), Jenika (Säugling) und Mochin (Verstand) durchläuft –, stirbt der Mensch. Auf der „Sprechenden Stufe“ jedoch können wir viele Reshimot erfüllen, indem wir sie ständig ändern und ersetzen; wir können in ihnen unseren Fortschritt bzgl. der Erlangung der spirituellen Welt empfinden.

Im Gegensatz zur körperlichen Welt, die in den körperlichen Reshimot verspürt wird, fühlen wir die spirituelle Welt in den korrigierten spirituellen Reshimot, also innerhalb der Verbindungen zwischen uns. Es zeigt sich, dass wir gleichzeitig in zwei Welten leben: in körperlichen Reshimot, also im Empfinden unseres Körpers – und in verdorbenen spirituellen Reshimot, indem wir die verdorbene Verbindung zwischen uns spüren.

Wenn wir diese Verbindung korrigieren, dann entdecken wir in den korrigierten Reshimot die spirituelle Stufe: anstelle einer zerschmetterten Welt empfinden wir die korrigierte Welt. Entsprechend spüren wir die neu korrigierten Verlangen und – in ihnen – das Licht, das sie je nach Stufe ihrer Verbindung füllt.

Das Einzige, was wir brauchen, ist daher, für die grundlegende Notwendigkeit, die minimale Existenz für die Reshimot auf der tierischen Stufe zu sorgen und so schnell wie möglich mit Hilfe der Korrektur der Reshimot auf der „Sprechenden Stufe“ voranzuschreiten.

Auszug aus dem 1. Teil des täglichen Kabbala-Unterrichts, 23.01.2013, Schriften des Rabash

Erwachsensein

Frage: Ist es typisch für die Bildung einer Gruppe, dass es Zeiten gibt, in denen die Notwendigkeit der Vereinigung sich über die Notwendigkeit von Unterrichten, Workshops, Kongressen oder von der Beteiligung an der Verbreitungsarbeit erhebt?

Meine Antwort: Ich weiß von mir, dass ich immer abwechselnd in dem einen oder anderen involviert war. Plötzlich wollte ich das Material weiter studieren, dann wieder mehr verbreiten, dann wollte ich in der spirituellen Entwicklung engagiert sein oder auch in solch “weltliche” Dinge wie das Erstellen von Buch-Layouts oder die Vorbereitung der Buch-Veröffentlichungen vorantreiben.

Ein Mensch hat immer diese Stimmungsschwankungen in verschiedene Richtungen. Wir müssen alle diese Zustände durchlaufen. Das ist ein natürlicher Prozess unseres Wachstums und dann wird allmählich alles ins Gleichgewicht kommen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht vom 02.03.2013

Wie soll man Prioritäten setzen?

Frage: Was kann eine Frau tun, wenn die Verbreitung fünf bis sechs Stunden am Tag dauert und es keine Zeit mehr für die Arbeit in der Gruppe, insbesondere die Teilnahme an Workshops gibt? Wie können wir Prioritäten für die verfügbare Zeit setzen?

Meine Antwort: Ich denke, man muss zwangsläufig eine gewisse Zeit der eigenen inneren Arbeit widmen. Auch wenn die Verbreitung in der weltweiten Öffentlichkeit  sehr wichtig ist, weil wir ohne sie nicht voran kommen, wenn man dem inneren spirituellen Fortschritt keine Aufmerksamkeit widmet, dann ist das auch nicht gut.

Du würdest hinter dem Material zurückbleiben. Du würdest nicht mit den anderen sein wie in einem gemeinsamen Team usw. Wir müssen immer noch die Prioritäten so setzen, dass die innere Arbeit, nämlich hauptsächlich die Frauen-Workshops und die allgemeinen Unterrichte und Workshops, nicht zu Gunsten der Verbreitung ins Hintertreffen geraten.

Du solltest deinen Zeitplan verdichten und unsere gemeinsamen Aktivitäten nicht verpassen, insbesondere die Seminare.

Aber ohne die Verbreitung ist es auch unmöglich, nicht weil jemand uns dazu auffordern würde, sondern weil wir nur so im Inneren genau die Lücken aufdecken, die dann mit dem höheren Licht gefüllt werden können. Und wenn wir studieren, ohne das Studierte an andere weiter zu geben, werden wir nur leere Neunmalkluge bleiben, weil wir dann nur mechanische Kenntnisse erwerben, aber keine spirituelle Weisheit.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht vom 02.03.2013

Der Vorteil der Frauen

Frage: Die Hauptkraft bei der Arbeit für die Verbreitung der Integralen Erziehung sind Frauen, die momentan noch wenig in die Verbindung mit der Gruppe integriert sind. Sollen sie auch zwischen den Menschen den Ansatz der Einheit, der Vereinigung verbreiten?

Meine Antwort: Heute nehmen die Frauen in gleichem Maß wie die Männer an den Seminaren teil, die angeblich nur für die Männer bestimmt sind. In Wirklichkeit vermischen wir diese Gruppen nicht, um  Hindernisse in den Männerköpfen zu vermeiden.

Die Frauen bekommen dieselbe Energie wie die Männer, aber sie befinden sich einfach hinter den Kulissen. Sie können nicht den ganzen Morgenunterricht, sondern nur einen Teil davon hören, und es genügt ihnen, da sie in ihrem Inneren fühlen, wie wichtig das ist, worüber da gesprochen wird.
Diese Empfindung stammt aus der weiblichen Bestrebung zur Stabilität, zur Sicherheit, zur Zuverlässigkeit, aus der natürlichen Anziehungskraft zu günstigen Bedingungen für die Geburt der neuen Generation. Dies ist das stärkste Verlangen des weiblichen Teiles der Natur, der stabilste Zustand für die Fortsetzung der Generation – dazu fühlt sich die Frau hingezogen. Das Gefühl der Sicherheit ist für die Frau das Wichtigste im Leben.

Die Gebärmutter ist das Zentrum der weiblichen Chissaron/Bedürfnisse. Deshalb versteht sie alles. Deshalb ist es für mich einfacher, mit den Frauen  zu arbeiten: sie haben das natürliche Bedürfnis zur integralen Verbindung, weil sie darin die maximale Stabilität erkennen.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 20.01.2013