Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Nur Verantwortungsbewusstsein, und keine Rechtfertigungen!

Frage: Kongresse lassen uns verbinden, schnell und effektiv handeln, erstaunliche Ergebnisse erzielen. Was könnte uns eine ähnliche Kraft verleihen, so etwas jeden Tag zu tun?

Meine Antwort: Verantwortungsbewusstsein. Stellt euch müde oder vielleicht sogar kranke Eltern vor. Doch wenn das Kind fordert und weint, stehen sie trotzdem wider Willen auf und machen alles, was es braucht. Und das ist nicht leicht, denn keiner hat Lust dazu, nur Verantwortungsbewusstsein.

Das Gleiche ist in der Gruppe:  Jeder muss Pflichtbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein besitzen. Ich muss spüren, dass ich in einem Boot mit ihnen sitze und kann es mir nicht erlauben, ein Loch darein zu bohren.

Natürlich könnte man sagen: „Freunde, ich fühle mich heute nicht gut, tut mir leid, ich bin krank“ und noch ein Weilchen liegen bleiben. Doch wie kann ich es tun, wenn ich weiß, dass auf mich gewartet wird?

Wenn ihr glaubt, dass niemand eure Abwesenheit bemerkt, weil ihr so unbedeutend, so unauffällig seid, dann irrt ihr euch.

Ich sage es euch aus der eigenen Erfahrung der Wahrnehmung der Höheren Welt: Jeder von euch bedeutet nicht weniger als ich. Aus diesem Grund bedeutet eure Untätigkeit nichts anderes als das Fehlen eines großen Beitrags im gemeinsamen Kli/Gefäß. Ihr müsst es gut verstehen, daran denken, einander an die Verantwortung erinnern, damit diese bei euch immer auf der Höhe ist.

Das ist die allererste Bedingung, weil der Schöpfer einen Menschen erschaffen hat, und zwar mich, und alle anderen existieren nur, damit ich mich mit deren Hilfe formen kann. Andererseits hat der Schöpfer meinen Freund erschaffen, und mich hat er erschaffen, damit ich ihm helfe und nur als Mittel zu seinem Aufstieg zum Schöpfer diene. Und das ist wirklich so!

Darum müssen wir uns gegenseitig ergänzen und uns daran festhalten, denn auf diese Weise erschaffen wir die gegenseitige Bürgschaft zwischen uns. Wir dürfen es nicht vergessen.

Ich kann mir keine Nachsicht erlauben, kann mich nicht krank stellen oder noch weitere Gründe für meine Untätigkeit ausdenken, sondern muss mich trotz dieser ganzen Schläge des Schöpfers maximal an allem beteiligen. Er wird mir natürlich die ganze Zeit verschiedene Rechtfertigungen für meinen Egoismus liefern, und die Gruppe muss mich daran erinnern, dass der Schöpfer auf diese Weise mit mir spielt.

Auszug aus der 7. Lektion des Nowosibirsk-Kongresses, 09.12.2012

Kongresse: Ein potentieller Sprung

Kongress in Nowosibirsk, Lektion 6

Im Grunde genommenenden Kongresse nie, weil die Stufe, die wir auf jedem Kongress erreichen, lediglich ein kleiner Sprung, ein Startplatz für das weitere Vorankommen ist. Alles hängt davon ab, mit welchen Gedanken wir nach den Kongressen nach Hause fahren: vergessen wir sie oder halten wir alles, was wir dort erlebt haben, durch innere Kraftanstrengung in uns fest und lassen diesen Zustand auf keinen Fall abkühlen!

Mit der Zeit  werdet ihr euch daran gewöhnen, euch ständig von innen zu kontrollieren und euch über die Hindernisse zu erheben. Auf diese Weise werden die Eindrücke von den Kongressen wachsen, sich ausbreiten, ihr werdet mehr verstehen: wo war ich eigentlich, was ist dort geschehen.

Ihr werdet einen überwältigenden Zustand enthüllen, den ihr auf dem Kongress nicht erlebt habt. Dieser Zustand kommt gerade nach dem Kongress, wenn alle möglichen Hindernisse auftauchen: unterwegs, zu Hause, im Alltag. Wenn ihr euch ständig über sie erhebt – auf alles äußerlich reagiert und im Inneren die ganze Zeit den Zustand, den ihr auf dem Kongress erlebt habt, haltet, werdet ihr sehen, wie ihr in diesem Zustand neue Nuancen wahrnehmt. Das Bewusstsein wird wachsen! Wenn ihr beginnt, euch mit Hilfe des Egoismus über alle Probleme zu erheben, werdet ihr gerade dann verstehen, was es bedeutet.

Deshalb ist der Kongress ein noch unbewusster potentieller Sprung. Danach fallt ihr in einen chaotischen, gefühlsmäßigen Zustand, in dem alles verworren ist, und erst später, wenn ihr beginnt, an dem Egoismus zu arbeiten, damit dieser euch nicht abkühlen lässt und vom Weg abbringt, erst dann begreift ihr diesen Zustand. Er wird lichthell, er wird zu eurem persönlichen Zustand, ihr lasst ihn durch euch hindurch. Deshalb sind Momente der scheinbaren Entfernung vom Zustand, den ihr auf dem Kongress erlebt habt, sehr wichtig.

Versucht, diesen Zustand die ganze Zeit festzuhalten! Wir können uns umarmen, uns küssen, auseinandergehen – das alles ist unwichtig, doch im Inneren soll jeder diesen Zustand festhalten! Die antiegoistische Arbeit an sich selbst muss kontinuierlich geführt werden! Den Egoismus nicht vernichten, sondern an ihm, zusammen mit ihm arbeiten! Dann werden wir aufsteigen.

Auszug aus der 6. Lektion des Nowosibirsk-Kongresses, 09.12.2012