Die stärkste Waffe
Baal HaSulam: „ Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie“: Ebenso sind alle fixierten Bilder, die uns bekannt sind und mithilfe welcher wir eben Stoffe definieren, unbeständig und existieren nicht von allein aus eigener Kraft. Ihre Formen sind lediglich Derivate von Einflüssen wie Wärme und Kälte. Folglich ist die Basis der Materie die „Kraft“, die in ihr eingeschlossen ist.
Während des Unterrichts lesen wir von der Kraft, die für uns die Materie „umreißt“, welche in Wirklichkeit nicht existiert. Wenn wir während des Lesens zusammen halten, wenn wir an die vereinte Gruppe denken und die allumfassende Kraft zwischen uns enthüllen wollen, dann entdecken wir eine ganze Welt und leben in ihr in einer viel klareren, emotionaleren und intensiveren Weise als in unserem jetzigen Leben.
Das ist keine Phantasie. Ruf diese Kräfte wach! Nun schaust du müde die Freunde an und sie schauen in der gleichen Weise zu dir zurück. Ruft diese Kräfte gemeinsam wach und ihr werdet verstehen, dass es Welten zwischen euch gibt und dass alles von eurer Nähe und Einheit in Verstand und Gefühl abhängt, in euren Sehnsüchten und Neigungen, in dem Wunsch, eure innere Essenz gemeinsam zu fühlen. Plötzlich werdet ihr sehen, wie diese abstrakte Kraft sich in etwas Reales und Konkretes verwandelt.
Bisher hast du nur „grobe“ materielle Kräfte wahrgenommen: Hitze, Kälte, Druck, usw. Aber es gibt viel feinere und stärkere Kräfte in einem Menschen als die in der Mikro-Welt auf Atom-Ebene wirkenden Kräfte. Diese feinen Kräfte offenbaren die wahre Materie in dir. Wenn du in diesen Bereich eindringst, entdeckst du den Anfang und das Ende von allem, den gesamten Schöpfungsplan. Hier in dieser Welt gibt es aber nichts als ein falsches, äußeres Bild, welches nur dazu bestimmt ist, dich zu verwirren und durch falsche Anreize auf die Korrektur zu fokussieren, ohne dir dabei den freien Willen zu nehmen und dich zu einem Roboter werden zu lassen.
Diese Erkenntnis soll uns auf das Wichtigste ausrichten – auf die Entwicklung der Kräfte, die zwischen uns sind. Sie sind die stärkste „Waffe“ gegen das Böse, gegen all unsere Probleme. Selbst in unserer imaginären Welt sind die subatomaren Kräfte viel stärker als die gewöhnlichen Kräfte der Makrowelt. Eine Menge Energie ist erforderlich, um eine Kollision zwischen Partikeln in einem Speicherring zu verursachen. Wir aber begeben uns in das Feld unserer persönlichen Kräfte, die zwischen den Freunden wirken. Deren Stärke übersteigt unermesslich die Möglichkeiten dieser Welt.
Es ist eine reale Kraft. Wir müssen nur bei ihr ankommen und lernen, mit ihr umzugehen, da sie nicht ohne die Absicht, für das Wohl des Nächsten zu geben, enthüllt wird.
Frage: Bedeutet dies, dass es Kräfte in mir gibt, die es mir ermöglichen, eine neue Realität zu entdecken? Wie kann ich sie finden?
Meine Antwort: Beginne zu handeln, dich anzustrengen, die Verbindung mit den Freunden zu festigen, dich vor ihnen zu annullieren und ihnen zu erlauben, sich mit dir zu verbinden. Beschwöre sie, damit sie dich mit der Größe des Ziels beeindrucken können. Wir sollten solche Anstrengungen jeden Tag unternehmen, jeden Augenblick, weil der Wunsch zu empfangen sich ständig erneuert und uns zwingt, unsere Beziehungen neu aufzunehmen, das ganze HaWaJaH. Das ist unsere ganze Arbeit.
Wenn du die Kräfte, die dich mit den Freunden verbinden, wachrufst und so korrekt wie möglich ausrichtest, die Kraft des Gebens und die Kraft des Empfangens, dann wirst du entdecken, dass die Beziehungen zwischen euch viel wichtiger sind als die materielle Welt.
Das wird kommen, denn ihr studiert und wartet auf das Licht, das zur Quelle zurückführt, und es wird euch beeinflussen. Plötzlich entdeckst du, dass die Beziehungen zwischen euch das Wichtigste sind, und dann wirst du direkt in ihnen die neue spirituelle Materie entdecken, die viel realer und konkreter ist als das, was dich heute umgibt. Sie wird so stark sein, so bedeutend und so echt, dass sich das temporäre, imaginäre Bild von dieser Welt im Hintergrund auflösen wird.
Auszug aus dem 4. Teil des täglichen Kabbala-Unterrichtes, 18.12.2012, „Die Weisheit der Kabbala und die Philosophie“