Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die stärkste Waffe

Baal HaSulam: „ Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie“: Ebenso sind alle fixierten Bilder, die uns bekannt sind und mithilfe welcher wir eben Stoffe definieren, unbeständig und existieren nicht von allein aus eigener Kraft. Ihre Formen sind lediglich Derivate von Einflüssen wie Wärme und Kälte. Folglich ist die Basis der Materie die „Kraft“, die in ihr eingeschlossen ist.

Während des Unterrichts lesen wir von der Kraft, die für uns die Materie „umreißt“, welche in Wirklichkeit nicht existiert. Wenn wir während des Lesens zusammen halten, wenn wir an die vereinte Gruppe denken und die allumfassende Kraft zwischen uns enthüllen wollen, dann entdecken wir eine ganze Welt und leben in ihr in einer viel klareren, emotionaleren und intensiveren Weise als in unserem jetzigen Leben.

Das ist keine Phantasie. Ruf diese Kräfte wach! Nun schaust du müde die Freunde an und sie schauen in der gleichen Weise zu dir zurück. Ruft diese Kräfte gemeinsam wach und ihr werdet verstehen, dass es Welten zwischen euch gibt und dass alles von eurer Nähe und Einheit in Verstand und Gefühl abhängt, in euren Sehnsüchten und Neigungen, in dem Wunsch, eure innere Essenz gemeinsam zu fühlen. Plötzlich werdet ihr sehen, wie diese abstrakte Kraft sich in etwas Reales und Konkretes verwandelt.

Bisher hast du nur „grobe“ materielle Kräfte wahrgenommen: Hitze, Kälte, Druck, usw. Aber es gibt viel feinere und stärkere Kräfte in einem Menschen als die in der Mikro-Welt auf Atom-Ebene wirkenden Kräfte. Diese feinen Kräfte offenbaren die wahre Materie in dir. Wenn du in diesen Bereich eindringst, entdeckst du den Anfang und das Ende von allem, den gesamten Schöpfungsplan. Hier in dieser Welt gibt es aber nichts als ein falsches, äußeres Bild, welches nur dazu bestimmt ist, dich zu verwirren und durch falsche Anreize auf die Korrektur zu fokussieren, ohne dir dabei den freien Willen zu nehmen und dich zu einem Roboter werden zu lassen.

Diese Erkenntnis soll uns auf das Wichtigste ausrichten – auf die Entwicklung der Kräfte, die zwischen uns sind. Sie sind die stärkste „Waffe“ gegen das Böse, gegen all unsere Probleme. Selbst in unserer imaginären Welt sind die subatomaren Kräfte viel stärker als die gewöhnlichen Kräfte der Makrowelt. Eine Menge Energie ist erforderlich, um eine Kollision zwischen Partikeln in einem Speicherring zu verursachen. Wir aber begeben uns in das Feld unserer persönlichen Kräfte, die zwischen den Freunden wirken. Deren Stärke übersteigt unermesslich die Möglichkeiten dieser Welt.

Es ist eine reale Kraft. Wir müssen nur bei ihr ankommen und lernen, mit ihr umzugehen, da sie nicht ohne die Absicht, für das Wohl des Nächsten zu geben, enthüllt wird.

Frage: Bedeutet dies, dass es Kräfte in mir gibt, die es mir ermöglichen, eine neue Realität zu entdecken? Wie kann ich sie finden?

Meine Antwort: Beginne zu handeln, dich anzustrengen, die Verbindung mit den Freunden zu festigen, dich vor ihnen zu annullieren und ihnen zu erlauben, sich mit dir zu verbinden. Beschwöre sie, damit sie dich mit der Größe des Ziels beeindrucken können. Wir sollten solche Anstrengungen jeden Tag unternehmen, jeden Augenblick, weil der Wunsch zu empfangen sich ständig erneuert und uns zwingt, unsere Beziehungen neu aufzunehmen, das ganze HaWaJaH. Das ist unsere ganze Arbeit.

Wenn du die Kräfte, die dich mit den Freunden verbinden, wachrufst und so korrekt wie möglich ausrichtest, die Kraft des Gebens und die Kraft des Empfangens, dann wirst du entdecken, dass die Beziehungen zwischen euch viel wichtiger sind als die materielle Welt.

Das wird kommen, denn ihr studiert und wartet auf das Licht, das zur Quelle zurückführt, und es wird euch beeinflussen. Plötzlich entdeckst du, dass die Beziehungen zwischen euch das Wichtigste sind, und dann wirst du direkt in ihnen die neue spirituelle Materie entdecken, die viel realer und konkreter ist als das, was dich heute umgibt. Sie wird so stark sein, so bedeutend und so echt, dass sich das temporäre, imaginäre Bild von dieser Welt im Hintergrund auflösen wird.

Auszug aus dem 4. Teil des täglichen Kabbala-Unterrichtes, 18.12.2012, „Die Weisheit der Kabbala und die Philosophie“

Die Grenze, an der das Böse zum Guten wird

Baal HaSulam, Artikel „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“, Punkt 78:Selbst wenn die ganze Welt sagt, du seist rechtschaffen, sieh dich in den eigenen Augen als boshaft,” besonders in deinen eigenen Augen.Dies bedeutet, dass man sich selbst als boshaft betrachten soll, solange einem nicht die Öffnung der Augen für die Tora zuerkannt wurde. Mache dich nicht selbst zum Narren, indem du dich in der gesamten Welt als rechtschaffen darstellst.

Die Menschen verfügen über keinen eigenen Willen, wenn es um gute oder böse Handlungen geht. Was die Spiritualität, die angeborenen natürlichen Qualitäten eines Menschen betrifft, so zählt es nicht, wie schön oder gebildet oder ungezogen jemand ist. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem jemand eine Offenbarung und ein Zeugnis des Schöpfers verdient, welches seine guten Absichten garantiert, bis dahin bleibt er böse.

Aber dann, wenn jemand eine Offenbarung erreicht hat und das Licht ihn weiter in der Höhe festhält, von da an wird er ein guter Mensch, ein gerechter Mensch sein. Bis dahin sollen wir keine Berechnungen über andere anstellen, darüber, wer schlecht oder gut ist. Was den spirituellen Weg angeht, hängt alles vom Durchkreuzen der heißersehnten Barriere ab – des Machsom.

Auszug dem 3. Teil des täglichen Kabbala-Unterrichtes, 16.12.2012

Harte Zeiten für Europa

Meinung: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnte Hinweise darauf ab, dass das Schlimmste für die Euro-Zone vorbei sei, sie sagte, die Währungsunion sei jahrelang mit einem harten Reformkurs, langsamen Wachstum und hoher Arbeitslosigkeit konfrontiert gewesen.

„Ein Grund, warum ich mit meinen Prognosen vorsichtig bin, ist der Anpassungsprozess; die Veränderungen, die wir durchmachen, sind sehr schwierig und schmerzhaft“, sagte Frau Merkel.

Sie meinte, die europäische Union würde die Errungenschaften des Arbeitsmarktes nicht zu spüren bekommen und weitere Strukturreformen würden sich seit mehreren Jahren schwierig gestalten. Auch das Jahr 2013 könnte zu einer weiteren Herausforderung werden.

„Nächstes Jahr – und das sagt auch der EZB-Präsident – werden wir sehr niedrige Wachstumsraten haben, und wir werden ein negatives Wachstum in einigen Ländern beobachten. Weiterhin erwarten wir eine sehr hohe Arbeitslosigkeit“, sagte Frau Merkel.

Mein Kommentar: Egal, wie herzzerreißend das alles ist, aus Propagandisten müssen Realisten werden. Nach und nach werden wir uns alle an die Tatsache gewöhnen müssen, dass nicht wir die Welt regieren, sondern dass sie von der Natur nach einem strengen Programm gesteuert wird. Dieses kennenzulernen und zu verstehen, wie man sich daran anpassen kann, macht das Studium der Kabbala möglich.

 

Hör nicht damit auf, womit du begonnen hast – du bist nicht nur für dich selbst verantwortlich

Wir müssen akzeptieren, dass der spirituelle Weg kontinuierliche Arbeit ist. Nur musst du heute die Gleichgültigkeit besiegen und morgen wirst du es mit Hass zu tun haben – einem so starken Hass, dass du zu allem bereit sein wirst außer dazu. Es kommt ein Zustand auf dich zu, der über deine Kräfte hinausgeht, auch nur an deine Freunde zu denken, da es dir schlimmer als der Tod erscheint. Die Freunde werden in dir eine schreckliche Abneigung hervorrufen. Du wirst nicht in der Lage sein, mit ihnen in Kontakt zu treten, sie anzuschauen, an sie zu denken. Jedoch wird es zur gleichen Zeit die gleiche Art von Arbeit sein: die Wichtigkeit des Ziels und des Schöpfers, der Freunde und der Gruppe anzuerkennen.

Wir müssen ständig von morgens bis abends den gleichen Kurs beibehalten und uns so auf jede Lektion vorbereiten. Soweit wir ein gewisses Maß an Verbindung und Einheit erreichen, werden wir darin die spirituelle Welt entdecken. Das Maß der Einheit ist auch das Maß unserer Spiritualität. Unsere gemeinsame Wahrnehmung wird als „Schöpfer“ bezeichnet, es kommt aus den Worten „Komm“ und „Sieh“ (Bo – Reh). Wo kannst du kommen und sehen? Eben in dieser gemeinsamen Wahrnehmung. Wenn wir nicht daran arbeiten, gibt es auch nichts, worüber wir sprechen können. Wir müssen uns jede Sekunde selbst vorbereiten und uns nur darauf konzentrieren.

Wenn du das nicht willst, verschwende keine Zeit, und dann ist es auch besser, wenn du die weltlichen Freuden genießen gehst. Wenn du dich nicht beim Wichtigsten anstrengst, dann ist dein gesamter spiritueller Weg eine Lüge. Es ist besser, das Leben wie „jeder andere“ zu genießen, um schneller zu verstehen, dass wir endlich etwas tun sollten. Ansonsten ist es, wie es geschrieben steht: „Ein Narr sitzt mit gefalteten Händen und isst sein eigenes Fleisch.“

Rabash sagte oft: „Zur Not kann man das Leben genießen“, weil jemand, der das Leben genießt, dem Schöpfer dafür von Herzen dankt. Du aber quälst und verzehrst dich und verfluchst den Schöpfer. Also geh, hab Spaß, trink ein Bier mit Freunden in der Kneipe, mach einen Spaziergang, verdiene Geld und genieße das Leben. Was ist schon dabei?

Wenn wir das nicht tun, müssen wir in unserer Arbeit zielstrebig voran gehen. Wenn wir es auf uns genommen haben, etwas zu tun, dann müssen wir es tun, was wir auf uns genommen haben und nicht unserer Schwäche erliegen. Das Wichtigste dabei ist das Gefühl der Verantwortung. Denn die gegenseitige Bürgschaft bedeutet eben die gegenseitige Verantwortung: Ich bin verantwortlich für jedermann. Wenn es dabei nur um mich ginge, dann hätte ich alles schon vor langer Zeit aufgegeben. Allerdings bin ich für alle verantwortlich. Mein Gewissen sollte mich nicht ausruhen und nicht entspannen lassen.

So sollte ich auch nicht auf besondere Gelegenheiten warten. Ich muss jetzt beginnen, mir Gedanken zu machen: Wie werde ich morgen zum Unterricht kommen? Bin ich bereit, mich mit den Freunden zu verbinden und das Licht, das zur Quelle zurückführt, zu ersehnen? Will ich einen „Ort“ für die Anheftung an den Schöpfer schaffen?

Die Größe des Ziels, die Größe des Schöpfers müssen in uns immer stärker brennen.

Auszug aus dem 4. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts vom 19.12.2012, „Die Weisheit der Kabbala und die Philosophie“