Nowosibirischer Kongress, Lektion 4
Frage: Was bedeutet, den Schöpfer zu erfreuen?
Meine Antwort: Den Schöpfer zu erfreuen, Ihm Genuss zu bereiten, Ihn zu lieben – das alles sind sehr schöne Worte. Wie kann man aber irgendeine Kraft lieben, selbst wenn sie ewig ist und alles lenkt? Diese Worte werden von den Menschen ausgesprochen, damit sie sich darauf einstimmen können.
Nur durch die Nächstenliebe können wir die Liebe zum Schöpfer erlangen.
Im Artikel „Ein Gebot“ gibt es einen Hinweis darauf: du sollst die Liebe zum Schöpfer erreichen. Wie kann man aber die Liebe befehlen, oder sich dazu verpflichten? Es ist nur dann möglich, wenn wir an der Nächstenliebe arbeiten, die allgemeine Masse unserer Bestrebungen schaffen, wenn wir die allgemeine Verbindung oberhalb der Selbstsucht aufbauen, und sie mit unserer gegenseitigen Liebe bedecken. Wie gesagt ist: „Alle Versündigungen wird die Liebe bedecken“.
Wenn wir die Eigenschaft der allgemeinen gegenseitigen Verbindung aufbauen, und uns an alle richten, damit sie die Liebe in sich entwickeln, dann bildet sich in unserer inneren Selbstsucht eine ganz neue Struktur: die gegenseitige Verschmelzung, der gegenseitige Einschluss.
Liebe bedeutet, dass ich deine Verlangen nehme und mich um sie kümmere, ich denke nur daran, wie sie zu erfüllen sind – und du denkst an meine Verlangen, und so weiter. Liebe bedeutet, die Verlangen der anderen anstelle der eigenen zu erfüllen, wobei man sie für dieses Ziel verwendet.
Wenn ich in meinem Inneren solche Bedingungen schaffe, dann baue ich in mir dadurch einen Gefäß auf, das für das Geben arbeitet. Dieses allgemeine Gefäß, das wir zusammen erschaffen, beinhaltet unsere allgemeine, summarische Komponente, die wir als „die Liebe des Schöpfers“ bezeichnen.
Wir beginnen nicht nur das allgemeine Gefäß, die Beziehung und die Liebe zu den anderen Menschen, das Geben zu empfinden, sondern wir empfinden auch, was uns selbst dabei erfüllt. Diese Empfindung heißt der Schöpfer, hebräisch „Bore“ („bо“ – komme, „re“ – siehe). Wenn wir das allgemeine spirituelle Gefäß erschaffen, dann wird darin der Schöpfer offenbart.
Deshalb ist das Hauptgebot sehr einfach: „Liebe deinen Nächsten“. Durch die Nächstenliebe, innerhalb des von dir geschaffenen Gefäßes wirst du die Liebe zum Schöpfer und entsprechend Seine Liebe – zu dir empfinden.
Frage: Worin besteht das endgültige Ziel dieser Arbeit?
Meine Antwort: Du erlangst innerhalb deiner korrigierten Selbstsucht die volle Ähnlichkeit und die Verschmelzung mit Ihm. Folglich kannst du auf das Niveau des Schöpfers hinaufsteigen.
Darin besteht das endgültige Ziel der Schöpfung.
In deinem Inneren entsteht die Empfindung, dass du dich in der vollen Verschmelzung mit Ihm aufhältst, wobei dein “Ich” nicht verschwindet, weil dein ganzes Gefäß bestehen bleibt.
Das heißt, die Empfindung des Gegenteils wird nicht annulliert, da die Verschmelzung mit dem Schöpfer darüber hinaus erfolgt, andernfalls würde es zur gegenseitigen Aufhebung kommen.
Deshalb müssen wir unsere Selbstsucht, wie ein Material betrachten, mit dessen Hilfe wir vorwärts gehen können. Man soll es respektieren, denn das Material ist eine kehrtseitige Reflexion des Schöpfers. Das heißt, unsere ganze Welt ist Seine Reflexion auf unserem Niveau.
Auszug aus der 4. Lektion des Kongresses in Nowosibirsk, 07.12.2012
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