Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Zwinge nicht die anderen dich mitzuschleppen!

Wenn du während des Abstiegs keine richtige Handlung ausführst, errichtest du eine doppelte Sperre vor dir. Eine Hürde solltest du bei der Enthüllung einer neuen Leere überwinden, doch du hast sie weggestoßen und gesagt, dass du dazu nicht imstande bist.

Jetzt musst du warten, bis der Schöpfer sich wieder an dich wendet, das heißt, es werden sich in dir neue Bedingungen für die Korrektur des gleichen Problems, aber in einer anderen Form enthüllen. Der Schöpfer tauscht einen Engel, eine Kraft durch eine andere aus und gibt dem Menschen eine neue Gelegenheit, voranzukommen.

Der Mensch agiert innerhalb eines vollkommenen Systems und muss seinen Teil in diesem System, der von ihm abhängt, ergänzen, um das Bestehen des gesamten Systems zu gewährleisten und es zu dem Ziel voranzutreiben. Diese Bewegung findet im gesamten System statt, in dem jedes Element erwacht und von den anderen abhängig ist, entsprechend der Reihenfolge der Korrektur von unten nach oben, entlang der Kette von Informationsgenen (Reshimot).

Wenn der Mensch aber sein Reshimo nicht realisiert, was wird dann geschehen? Daraus folgt, dass die anderen gezwungen sind, seine Arbeit für ihn zu machen. Aus diesem Grund schadet der Mensch allen sehr, wenn er Aufgaben, die ihm gestellt werden, nicht erfüllt. Damit schadet er dem gesamten System, der ganzen Gruppe. Er lässt die Gruppe nicht vorankommen und lässt sie quasi Strafrunden drehen, indem er sie zwingt, zusätzliche Korrekturen zu vollbringen, um das zu vervollständigen, was er nicht tun konnte.

Sie müssen ihn auf ihrem Rücken mitschleppen, wie in einem Kampf, wenn ein Schwerverletzter mitgetragen werden muss. Das ist ein sehr trauriger Zustand für die Gruppe.

Da das ganze System geschlossen ist und die Reihenfolge der Reshimot bestimmt, wer als erster handeln muss, wer danach und wie wir miteinander verbunden sind, hängen unsere Handlungen voneinander ab und ergänzen einander. Dadurch, dass du deine Aufgabe nicht rechtzeitig erfüllst, bewegst du dich selbst und die Welt in Richtung Schuld statt Rechtfertigung.

Du stehst genau an der Waagenzunge und neigst sie mal zu einer Seite mal zur anderen und trägst dadurch die Verantwortung für die ganze Welt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 24.09.2012

Die Bürgschaft ist eine Bedingung für die spirituelle Geburt

Dank der gegenseitigen Bürgschaft erreicht der Mensch einen solchen Zustand, in dem er spürt, dass alle ihn unterstützen, um ihn mit dem Nötigsten zu versorgen. Und dann wird er in der Lage sein, an die anderen zu denken – nur unter dieser Bedingung wird er sich über seinen Egoismus erheben können.

Es gibt keine anderen Kräfte. Das Ego ist die einzige Kraft, die über uns herrscht, und nur die Gruppe ist dazu in der Lage, sie zu neutralisieren.

Wenn die Gruppe meinen Egoismus nicht annulliert, werde ich es selbst nie können. Ich werde für immer in ihm begraben sein und nicht auf die Welt kommen können, nicht aus ihm rauskommen können. Die Bürgschaft ist für mich ein Gesetz des Lebens, eine Bedingung für meine spirituelle Geburt.

Solange ich von der Gruppe kein Gefühl des völligen Versorgtseins, der Sicherheit, der Geborgenheit bekommen habe, werde ich mich nicht über mich selbst erheben können. Im Grunde genommen bedeutet genau das die Bürgschaft, die in mir ein solches Gefühl entstehen lässt – das hängt nicht mehr von mir ab. Wenn die Freunde mich mit ihrer Bürgschaft beeinflussen, spüre ich, dass ich ganz damit aufhöre, an mich selbst zu denken. Auf diese Weise funktioniert das.

Man könnte es mit einem Kleinkind vergleichen, das sich in den Armen seiner Mutter geborgen fühlt und keine Sorgen hat. Es glaubt instinktiv daran, dass es mit allem Nötigen versorgt wird. Genau so muss ich mich fühlen – wie ein Kind in den Armen der Gruppe, das alle Sorgen, alle Gedanken, alle Befürchtungen, alle Fragen vergisst.

Mir bleibt kein einziger Faden, der in meine eigene Richtung führt, als würde ich in der Luft schweben. Von diesem Moment an bin ich in der Lage, an die anderen zu denken.

Die Rede ist von den unverbrüchlichen Gesetzen, von den Kräften, die auf uns einwirken. Das sind keine Phantasien oder wage Vermutungen von mir. Wenn die Kraft der Bürgschaft auf mich einwirkt, werde ich unbedingt von mir selbst abschalten können. Und das hängt nicht davon ab, ob ich das möchte oder nicht. Wenn die Freunde mit so einer Kraft auf mich einwirken, befreie ich mich von der Macht meines Egos. Von diesem Moment an bin ich in der Lage, an den Nächsten zu denken.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 24.09.2012

Unterschätzte Rolle der Praxis

Frage: Wozu brauchen die Massen der Menschen die Arbeit in der Gruppe, wenn man ihnen einfach ein Buch zum Lesen geben kann, in welchem alles erklärt wird?

Meine Antwort: Und wo werden dann die Menschen das Kli / Gefäß erschaffen, wo beginnen sie die höhere Kraft zu fühlen? Sie benötigen die Praxis!

Selbst wenn sie nichts mit Kabbala zu tun haben, sollen sie trotzdem spüren, dass in der Einheit eine besondere Kraft liegt, mit welcher sie die Welt und sich selbst ändern können, alles drumherum umgestalten, alles schärfer sehen. Mit Hilfe dieser Kraft, der Eigenschaft des Gebens, fangen sie an, wie mit Röntgenstrahlen in die Tiefe der Geschichte und in die Materie zu sehen. Sie erheben sich über Zeit, Ort und Bewegung in die nächste Dimension. Und wenn sie das nicht untereinander praktizieren, sondern das Buch liegend auf dem Sofa lesen, dann wird sich dadurch nichts ändern.

Das Lesen ist gut für die Vorbereitung, für das
„Aufwärmen“, aber nicht für die Realisierung.

Frage: Also müssen die physischen Treffen unbedingt stattfinden?

Meine Antwort: Ja, die Kabbalisten praktizieren diese Treffen von alters her, weil der Kontakt zwischen den Menschen erforderlich ist – er soll genau hier, wahrhaftig, umgesetzt werden.
Der Schöpfer zeigt sich nicht in einem Menschen, er zeigt sich nur im Kontakt zwischen den Menschen. Deshalb soll außer dir mindestens noch eine weitere Person dabei sein. Es ist jedoch schwierig, zu zweit zusammenzuarbeiten. Zehn Menschen sind dafür ideal.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht 26.08.2012

Ein Gebet um das Unmögliche

Unity Kongress. Vorgespräch

Der Unterschied zwischen allen Handlungen besteht nur darin, ob sie zum Schöpfer führen oder nicht. Der Schöpfer kann nicht enthüllt werden, wenn davor keine Verbindung unter allen stattgefunden hat, ohne jegliche Unterschiede, zum allgemeinen Wohl von allen, so dass ich selbst nicht mehr existiere – ich führe nur diese Handlungen aus und denke nicht mehr an mich selbst. Und ich sehe und weiß noch nicht einmal, was genau ich gemacht habe. Ich brauche das nicht, anderenfalls könnte ich womöglich damit beginnen, einen Genuss aus meinen Verdiensten zu ziehen.

Das spiegelt ein wenig wider, was Geben bedeutet. Und natürlich ist es nicht möglich, solche Eigenschaften zu erlangen. Indem wir es immer mehr für uns klären, vergewissern wir uns dessen Unmöglichkeit und beginnen allmählich zu verstehen, dass es zu uns von irgendwo außerhalb kommen muss.

Je mehr wir uns anstrengen und sehen, dass wir dazu nicht in der Lage sind, desto offensichtlicher wird es für uns, dass hier nur die höhere Kraft, etwas Unreales, helfen kann. Und dann verlangen wir, dass es geschieht. Das ist bereits ein Gebet.

Auszug aus dem Gespräch vor dem Kongress, 20.09.2012

Wie können wir ein Verlustgeschäft vermeiden?

Frage: Wir beginnen unseren Kongress, nachdem wir bereits vieles auf unserem Weg erlebt haben. Wie können wir uns an dem Ziel festhalten, wie eine Bulldogge, die ihren Biss nicht lockert? Wie können wir das Leben in den Anstrengungen finden und nicht nach einer billigen Belohnung in Form von Begeisterung verlangen?

Meine Antwort: Der Genuss soll durch Anstrengungen hervorgerufen werden. Es ist mir egal, ob der Kongress erfolgreich sein wird – ich genieße dadurch, dass wir alle zusammen Anstrengungen unternehmen.

Versteh doch, in der Spiritualität gibt es keine Pausen. Wenn du keinen permanenten Druck ausübst, verschwindet die Spiritualität. Sie existiert nur, solange jeder deiner Augenblicke sich von dem vorangegangenen unterscheidet. Du musst dich in einem unaufhörlichen Aufstieg befinden, ständig etwas hinzufügen. Dieser Zusatz, dieses Gefälle zwischen den Augenblicken, ist die Wahrnehmung des spirituellen Lebens.

Ein Zustand kann nur hier – in unserer „unbelebten“ Welt – anhalten, erstarren. Genau dafür existiert sie, damit wir von hier den Weg beginnen.

Und deshalb müssen wir dadurch genießen, dass wir einen immer stärkeren Druck ausüben, noch mehr und noch mehr – Genuss durch Anstrengungen.

Frage: Wie kann ich die Anstrengung fixieren?

Meine Antwort: Du muss die Größe Desjenigen erkennen, an der du gibst.

Frage: Wie können wir diese Anstrengung zu einer gemeinsamen machen?

Meine Antwort: Anders kann sie gar nicht sein. Allein wirst du den Schöpfer nicht finden, nur zusammen mit den anderen. Denn der „Schöpfer“ ist die ganze Gruppe, ihr Zentrum: dorthin verströmst du ein immer größeres Geben und erhältst dadurch Genuss. Dieser Genuss wird eben durch den Zusatz und nicht durch den Zustand an sich hervorgerufen.

Genauso möchte ein Mensch, der eine Million verdient hat, in nächster Sekunde noch mehr haben und gibt sich nicht mit dem Erreichten zufrieden.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Vorwort zum Buch „Panim Meirot“, 20.09.2012

Schnelle Hilfe für den Kranken

Frage: Wie kann die Gruppe mich erwecken?

Meine Antwort: Genau darin besteht ein Teil unserer gegenseitigen Bürgschaft. Ich muss spüren, dass, wenn ich die anderen nicht erwecke, sie es für mich auch nicht tun werden. Genau darin besteht das Hauptproblem, warum wir einschlafen und nicht vorankommen, warum wir der Welt hinterherhinken. Anstatt die Welt zur Korrektur hinter uns herzuziehen, warten wir ab, bis die Welt ihre Krankheit, das Zerbrechen, noch mehr offenbart.

Wenn eine gefährliche Krankheit sich in einem dir nahestehenden Menschen, in deinem Kind, von Tag zu Tag immer mehr bemerkbar machen würde und es sich immer schlechter fühlen würde, würdest du dann auch so ruhig warten, bis es ihm ganz schlecht geht? Würdest du etwa nicht ein Heilmittel für ihn suchen und dich bemühen, irgendeinen Weg zu finden, um ihn zu überreden, es zu nehmen?

Machst du dir solche Sorgen um die ganze Welt? Wenn nicht, dann erfüllst du nicht deine Mission. Die Gruppe erweckt dich nicht und du erweckst nicht die Gruppe.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 14.09.2012

Stürmische Tage vor dem Neuen Jahr

Nachdem der Mensch eine Erweckung zur Spiritualität erfahren hat, hängt sein weiterer Aufstieg vom Verlangen ab. Es wird nichts anderes von ihm verlangt, außer dem Verlangen, welches Gebet, MaN, heißt.

Und das ist nur unter der Bedingung möglich, dass der Mensch dafür dankbar ist, dass er ein solches Bestreben erhalten hat, und selbst die Wahrnehmung der Wichtigkeit des Ziels, der nächsten Stufe entwickelt. Und außerdem, wenn er über all dem ein weiteres Bedürfnis in sich formt, und zwar diesen Aufstieg nicht für sich zu vollbringen, sondern um dem Schöpfer Genuss zu bereiten. Wie in dem berühmten Beispiel, in dem der Gast sich bedienen lässt, um dem Gastgeber eine Freude zu machen.

Auf diese Weise bereitet er sich auf das Erhalten der Hilfe von oben vor, die sein Verlangen zu einem korrekten macht. Und selbst wenn ihm nicht bewusst ist, wie egoistisch seine Berechnung in Wirklichkeit ist, ist es unwichtig, noch genügt das. Später wird er erkennen, dass seine Berechnung unrein ist. Aus diesem Grund wird das als Vorbereitungszeit, lo liShma, bezeichnet.

Das ist eine natürliche egoistische Berechnung, und es ist unmöglich, über den eigenen Egoismus sofort auf einmal zu springen. Er enthüllt sich uns allmählich, in dem Maße, in dem wir in der Lage sind, Anstrengungen zu unternehmen und gegen ihn zu arbeiten: gegen das, was uns angenehm und geläufig ist, und bereit sind, auf den eigenen Stolz zu treten, um uns mit den anderen zu verbinden.

Das ist alles nicht einfach, doch wenn der Mensch dem jedes Mal Aufmerksamkeit schenkt, kommt er voran. Das Problem besteht darin, dass jeder versucht, sich in die eigene Ecke zurückzuziehen, sich hinter dem Studium, dem theoretischen Lernen des Geschriebenen zu verstecken, was absolut nichts mit dem spirituellen Vorankommen und der inneren Korrektur zu tun hat. Der Mensch füllt seinen Verstand mit trockenem Wissen und lässt von der Arbeit im Herzen ab.

Die Arbeit im Herzen ist jene, die gegen ihn gerichtet ist, um dieses steinerne Herz in ein lebendiges zu verwandeln. Doch wir vergessen, wobei wir die Hauptanstrengungen unternehmen sollen. Jeder findet eine bequeme Nische für sich und glaubt, auf dem Weg zu sein. Und so fällt er sogar aus dem lo liShma heraus. Denn lo liShma bedeutet, dass, obwohl ich mich noch im Egoismus befinde, ich trotzdem Anstrengungen unternehme, um mich aus ihm zu erheben.

Wo ist denn meine tägliche Arbeit, die auf die Verbindung mit den anderen, auf den Selbstverzicht gerichtet ist, darauf, auf mich selbst zu treten, mein Ich zu annullieren, die Wichtigkeit der Meinung der Gruppe anzunehmen, der Sklave meiner Mission zu werden? Bin ich dazu fähig, mich selbst zu prüfen, ob ich mich genau in einem solchen Zustand befinde? Denn eben dieser Zustand heißt „lo liShma“.

Die ganze Arbeit von Moses in Ägypten ist ein Beispiel für die Arbeit lo liShma. Er möchte sich aus der Knechtschaft befreien und fürchtet es, weil er begreift, dass er sich unter der Herrschaft des Pharao, seines Ego, befindet, und nicht weiß, wie er mit ihm sprechen soll. Bis es dazu kommt, dass der Schöpfer selbst ihn an die Hand nimmt und zum Pharao bringt, während er ihm bei allem hilft.

Der Schöpfer kämpft selbst gegen den Pharao. Er ruft: „Lass uns zum Pharao gehen!“ – doch der Mensch fürchtet sich noch. Er weiß, dass sein Egoismus der Alleinherrscher über ihn ist und wie schwach er ihm gegenüber ist. Er schwankt ständig: eigentlich ist er bereit zu gehen, aber auch nicht bereit. Wenn er den Schöpfer wenigstens darum bitten würde, vorzugehen, damit er sich hinter Ihm verstecken könnte, und so vor den Pharao zu treten. Doch er möchte gar nicht gehen, er traut sich nicht, sich nicht nur an sein Ego zu wenden, sondern auch an seine eigenen Eigenschaften, die als Volk Israel bezeichnet werden.

Während er sich in einem System befindet, welches ihn, den Pharao, den Schöpfer, das Volk verbindet, muss er all diese Verbindungen klären und darf sich nicht hinter dem Studium der Theorie oder hinter irgendeiner Arbeit verstecken, die nur ein Mittel ist. Es ist sehr wichtig, zu klären, was lo liShma bedeutet.

Wenn der Mensch zu liShma gelangt, wird für ihn alles klarer, bestimmter. Man kann nicht sagen, dass es einfacher wird, doch die Erfahrung hilft einem, während der Mensch sich in der Vorbereitungszeit in irgendeine Ecke zurückzieht und bereit ist, dort bis zum Ende seiner Tage zu bleiben. Und es ist ein großes Problem, wenn die Gruppe ihn nicht erweckt und in die richtige Richtung lenkt. Er aber muss sich kleiner als sie sehen, um dem, was sie sagen, Gehör zu schenken.

Das Gefühl der Kraftlosigkeit einerseits und die Notwendigkeit unbedingt voranzukommen andererseits – dieser Zustand wird als „stürmische Tage“ bezeichnet. Den Menschen überkommt die Angst, dass er keine Angst davor hat, den Wunsch des Schöpfer nicht erfüllen zu können – den Ort für Seine Offenbarung an alle Geschöpfe zur Verfügung zu stellen, sich zu opfern, um den Schöpfer den Geschöpfen näher zu bringen.

Das alles erweckt in ihm die Angst. Er möchte sehr damit beginnen, diesen Schritt praktisch zu realisieren – was für ihn den Anfang eines Neuen Jahres bedeuten würde.

Auszug aus der Vorbereitung auf den Unterricht, 14.09.2012

Solange er nicht zum Menschen wird

Die Methode der Kabbala ist für die Veränderung des Menschen vorherbestimmt, bis er zum Menschen, zum Adam wird, was dem Schöpfer „ähnlich“ (dome) bedeutet. Jeden Augenblick, tagtäglich soll man an der Erhöhung der Wichtigkeit dieser Methode arbeiten. Denn wir werden ständig von der Spiritualität abgelenkt, als ob der Schöpfer sich vor uns verhüllen würde.

Uns scheint es so zu sein, dass unsere Zustände sich die ganze Zeit verändern: mal fühlen wir uns dem Schöpfer näher, dann wieder weiter entfernt von ihm. Aber verständlicherweise geschieht es nur in unserer Empfindung. In Wirklichkeit erwachen in uns die neuen informativen Gene, die wir korrigieren sollen.

Im Menschen gibt es 613 Verlangen bezüglich des Schöpfers. Es handelt sich nicht um die materiellen Wünsche dieser Welt, sondern um die Verlangen, die zum Schöpfer gerichtet sind. Gerade diese soll der Mensch korrigieren, denn er soll sich wie der Schöpfer verhalten, das heißt vollständig auf das Geben ausgerichtet sein, um dadurch dem Schöpfer die Freude zu bereiten.

Der Schöpfer hatte von vornherein, noch im Vorhaben der Schöpfung beabsichtigt, den Geschöpfen Genuss zu bereiten. Der Mensch soll also auch einen solchen Zustand erreichen, in dem das Hauptziel die Bereitung des Genusses für den Schöpfer ist.

Die Gleichheit der Eigenschaften mit dem Schöpfer erhebt den Menschen auf die Stufe des Schöpfers, so dass er die Verschmelzung mit Ihm, die vollkommene Vereinigung erreicht, was auch das Endziel ist.

Und auf dem Weg zum Ziel gibt es eine Menge der Etappen des Aufstiegs. Auf der ersten Etappe entwickelt der Mensch im Laufe der tausendjährigen Geschichte und vielen Lebenskreisläufen den Genuss seines gewöhnlichen, irdischen Verlangens. Die Kreisläufe des Lebens werden ersetzt, da das Verlangen die ganze Zeit wächst und immer mehr und mehr erreichen will, darin werden in jedem Augenblick die neuen informativen Gene (Reshimot) offenbart.

Es ist deshalb sinnvoller, nicht die Körper zu beachten, die leben und sterben, sondern diese informativen Gene, die sich im Verlangen zu genießen offenbaren, und dem Menschen eine Illusion der Empfindung seiner Existenz im Körper geben.

Auf der zweiten Etappe der Entwicklung, welche die Verlangen betrifft, erscheint bei einigen Menschen das Streben, den Schöpfer zu offenbaren, den Sinn des Lebens zu erkennen. Adam Rischon bekam als erster ein solches Streben, weshalb er als erster Mensch bezeichnet wird, und nach ihm, die anderen. Solche Menschen heißen Kabbalisten, weil sie die Methode der Korrektur übernehmen, dank welcher sie die Enthüllung des Schöpfers entsprechend der Ähnlichkeit ihrer Eigenschaften mit Seinen Eigenschaften erreichen.

Die Kabbalisten gehen eine Menge Etappen von Entwicklung und Lebenskreisläufen durch, aber es sind schon andere Kreisläufe – die das Begreifen des Schöpfers, und der lenkenden Naturkraft beinhalten.

Nachdem man das erste Erwachen zum Spirituellen erlangt hat, gehen wir in die so genannte Periode der Vorbereitung ein. Auf dieser Etappe machen wir viele Zustände durch, entsprechend der Methode, inwieweit wir sie verstehen. Denn obwohl sie für das Studium zugänglich ist, wurde sie in den Seelen noch nicht offenbart.

So kommen wir voran, bauen die Gruppe auf und bemühen uns die ganze Zeit, einander zu begeistern. Die Hauptarbeit besteht darin, die Wichtigkeit der Methode zu erheben und in der eigenen Veränderung.
Nichts muss man in unserer Realität verändern, außer dem Menschen, wobei man nur ihn auch tatsächlich verändern kann.

Und im Menschen selbst soll man noch klären, was genau verändert werden kann, nämlich nur die Absicht unserer Verlangen. Und die Verlangen selbst sollen konstant bleiben. Der Mensch verfügt über 613 Verlangen bezüglich des Schöpfers, und er soll ihre egoistische Absicht auf das Geben korrigieren.

In Wirklichkeit, fühlt er nicht, dass in seinem Inneren die 613 Verlangen existieren, dass sie egoistisch sind, und dass er den Schöpfer nur ausnutzen will. Der Mensch hat noch keine Beziehung zum Schöpfer, keine Verbindung zu Ihm. Aber allmählich wird diese Verbindung, sowie unser böser Anfang offenbart. Und wenn sich der Mensch in der Selbstsucht befindet, dann braucht er die Korrektur, die Tora, „ein Gewürz“. Und wenn er mit ihrer Hilfe seine Absicht verändert, d.h. anstelle des eigenen Wohls auf das Wohl der Höheren Kraft gerichtet ist, dann bedeutet es, dass er ein Gebot erfüllt hat.

Auf diese Weise begeht er 613 Korrekturen, befolgt 613 Gebote, wodurch sein Gefäß vollständig korrigiert wird und er darin den ganzen Genuss empfindet, welchen der Schöpfer für ihn vorbereitet hat. Diese Empfindung bringt den Menschen folglich an die Quelle zurück. Folglich erreicht der Mensch sein Ziel.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 07.09.2012

Das Herz der Gruppe

Frage: Was ist das „Herz der Gruppe“?

Meine Antwort: Das Herz der Gruppe sind gemeinsame Verlangen, die fähig sind, in der gegenseitigen und ergebenen Verbindung miteinander zu sein. Und nun können sie den Egoismus, über den sich jeder erhoben hat, gemeinsam nutzen und diese Verlangen opfern. Das heißt, sie bekommen die Arbeit im Tempel, in ihrem gemeinsamen Zuhause, im gemeinsamen Verlangen. Und dort, im Inneren der Verschmelzung miteinander, enthüllen sie die Verschmelzung mit dem Schöpfer.

Die Verschmelzung unter den Freunden ist das Gefäß, und als Zusammenfassung all dieser vereinten Verlangen kommt die Verschmelzung mit dem Schöpfer zum Vorschein. Wie geschrieben steht: „An Deinen Taten werden wir Dich erkennen“ – im Gefäß wird das Licht enthüllt.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Vorwort zum Buch „Panim Meirot“, 11.09.2012

Das Schloss im Herzen, welches verschlossen ist

Frage: Was sind die Anzeichen dafür, dass man auf dem richtigen Weg zum Palast des Königs ist?

Meine Antwort: Der Palast des Königs befindet sich nicht irgendwo auf einem Berggipfel. Das ist kein uns aus der Ferne lockender Umriss eines Schlosses oder des magischen Disneylands.

Der Palast des Schöpfers befindet sich im Inneren, im Herzen des Menschen. Und das ist kein Bild, welches der Mensch sich vorstellen möchte. Es ist ihm unangenehm, daran zu denken, wie er sein Herz in den Palast des Schöpfers verwandeln soll. Denn das verpflichtet ihn sofort zu irgendwelchen Handlungen, zwingt ihn, unangenehme Zustände zu durchlaufen, die Gesetze des Gebens anzunehmen, sich zu ändern, um sich selbst, sein Verlangen in den Tempel des Schöpfers zu verwandeln.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 10.09.2012