Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Einen “Menschen” finden

Auf einem Seminar ist jeder verpflichtet, sich die ganze Zeit zu prüfen und Freunde sollten sich gegenseitig dabei unterstützen, in dem sie sich vielleicht sogar immer daran erinnern. Vom Anfang bis zum Ende des Workshops, sollte man davor Angst haben, aus der Verbindung herauszufallen.

Im ganzen Leben muss man versuchen, sich in der Mitte der Gruppe festzuhalten und nicht nur im Unterricht oder im Seminar. Doch die Unterrichte und Seminare sind die wichtigste Zeit für die Arbeit, wenn alles durch unsere gemeinsamen Gedanken entschieden wird. Es erfordert eine gegenseitige Unterstützung, die ohne Worte und zur gleichen Zeit, mit innerer Stärke erfolgen soll. Es sollte ein gemeinsames Feld enthüllt werden, dass uns die ganze Zeit erweckt und „in der Luft“ hält. Es hängt von uns ab.

Als ob du mit Freunden einen Vertrag unterschreiben würdest, dass sie sich immer darum kümmern werden, dass du dieses Feld in Gedanken nicht verlässt. Bezahle sie, damit sie sich um dich sorgen. Dies nennt man: „Kaufe dir einen Freund“. Du muss ihm etwas geben, damit er zu allen Zeiten daran interessiert ist, dich wach zu rütteln.

Wie kann er dich wach rütteln, wenn wir uns alle auf einer Ebene befinden und er selbst dieses Erwachen braucht? Hier handelt es sich um eine höhere Macht, über die gesagt wird: „Der Schöpfer wohnt inmitten seines Volkes“. Wenn wir zwischen uns entscheiden, dass wir uns verpflichten, sich gegenseitig wach zu rütteln, dann wird auch der Schöpfer uns erwecken. Er gibt uns so eine Kraft, dass mindestens eine Person in seinem Bewusstsein, der Gruppe ständig im Kontakt mit der spiritueller Kraft sein wird.

Das bedeutet „Der Schöpfer wohnt inmitten seines Volkes“. Wenn die Verbindung existiert, so wird sie als das Haus der Versammlung für das Gebet (Beit Knesset) genannt, dem der Schöpfer beiwohnt.

Man sagt: „Ich kam in das Gebetshaus und fand dort keinen einzigen Menschen.“ Wenn zwischen uns die Verbindung entsteht, dann kommt der Schöpfer und findet darin einen „Menschen“!

Auszug aus dem Unterricht nach der „Lehre der Zehn Sefirot“, 17.07.2012

Punkt der Freiheit – Anfang der Seele

Frage: Wo befindet sich der Punkt, an dem meine freie Wahl anfängt? Was soll er beinhalten? Wie sehe ich durch ihn die Welt? Wie unterscheide ich die wichtigen Handlungen von den unwichtigen, die wertvollen Dinge von den Unbedeutenden, wie baue ich die Skala der Prioritäten auf?

Meine Antwort: Die Freiheit der Wahl fängt mit einem Punkt an, der die Grundlage der Seele bildet. Gerade damit fängt die Seele an. Und deshalb ist die Suche nach diesem Punkt im Laufe der Vorbereitungsperiode das wichtigste für uns..

Den Punkt der Freiheit kann man nur dann erlangen, wenn man die erste, die kleinste Stufe der Eigenschaft des Gebens erreicht hat. Dann beginnen wir zu verstehen, was und woraus man wählen kann. Denn die Auswahl erfolgt immer zwischen zwei Alternativen.

Wenn wir zwei identische Sachen zur Auswahl hätten, dann könnten wir nichts auswählen. Wir würden zwischen den beiden hin und her schwingen, und würden keine Entscheidung treffen können. Man muss irgendeinen Nachteil oder einen Vorteil der einen Alternative bezüglich der anderen finden.

Deshalb ist die freie Wahl nur dann möglich, wenn ich die Eigenschaft des Gebens der Eigenschaft des Empfangens vorziehe. Wenn ich diese Eigenschaften unterscheiden kann und entscheide, dass ich die Eigenschaft des Gebens unbedingt bevorzuge, dann kann ich wählen, sowie entscheiden, was besser und was schlechter bezüglich jeder beliebigen Frage ist.

Das heißt, für die freie Wahl soll ich vor allem frei von meinem Verlangen zu genießen sein, und wissen, dass ich die Eigenschaft des Gebens jeden Augenblick bevorzugen kann. Gerade diese Vorgehensweise bestimmt mein Niveau, meine Stufe. Indem ich jedes Mal die Eigenschaft des Gebens der Eigenschaft des Empfangens bevorzuge, komme ich voran. Dies ist das Einzige, was ich machen soll.

Aber der allererste Punkt der freien Wahl, durch den wir aus dem Exil herauskommen und „ein freies Volk im eigenen Land (Arez)“ werden, das heißt im eigenen Verlangen (Razon), frei von der Selbstsucht werden, erscheint in jenem Augenblick, in welchem der Mensch den „Machsom“, die Grenze zur spirituellen Welt überquert. Und davor liegt die Zeit der Vorbereitung.

Und nach dem Machsom gehen wir den dürftigen Weg, der sich durch die Wüste hinzieht, und wir wählen das Land Israel, das heißt wir wollen das Verlangen erreichen, das direkt zum Schöpfer gerichtet (Israel) und vollständig gebend ist. Aber wir empangen darin anfangs keinen Nutzen. Es sind eben die „40 Jahre der Wanderung durch die Wüste“, obwohl es einem erscheint, er könnte sie zu Fuß in einer Woche überqueren, wie es in der Sinaiwüste gewesen war. Warum soll man dennoch 40 Jahre lang durch die Wüste wandern?

Diese Zeit ist notwendig, damit der Mensch alle spirituellen Begriffe in seinem Inneren begreift und bewusst das Verlangen des Gebens auswählt, welches als das Land Israel genannt wird. Er soll auf das egoistische Verlangen, das als Ägypten bezeichnet wird, verzichten, was in solch einem Zustand erfolgt, der für ihn die Wüste bedeutet.

Nachdem er das Land Israels betritt, stehen ihm noch mehr Hindernisse bevor. Denn dort beginnt das Verlangen zu genießen, die spirituellen Genüsse zu empfinden, und er ist verpflichtet, sie zu überwinden, um für das Geben zu empfangen.

Kurz gesagt, bedeutet die Freiheit der Wahl den Zustand, in dem der Mensch immer den Glauben über dem Verstand, das heißt die Eigenschaft des Gebens vor der Eigenschaft des Empfangens bevorzugt.

Und in der materiellen Form äußert sich dieser Zustand darin, dass ich jede Empfindung wie die Offenbarung des Schöpfers in mir vorstelle. Denn nur Er hat mir solch inneren Empfindungen gegeben und nur Er zeigt mir diese Welt um mich herum. Er spielt mit mir von zwei Seiten: sowohl von innen, als auch von außen, und lässt mir nur einen freien Punkt der Wahl, damit ich eine richtige innere Einstellung zur Außenwelt erlange, die Er in mir abgedruckt hat.

Und im Endeffekt, soll ich mich und die Außenwelt verbinden: eine einheitlichen Form offenbaren, die „es gibt Niemanden außer dem Schöpfer“ heißt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 27.07.2012

Gold wert

Frage: Sollte man Menschen, welche die Kurse der integralen Erziehung besuchen, zum Lehrer ausbilden lassen?

Meine Antwort: Aufjedenfall! Schließlich muss die Methode über die Korrektur des Menschen die ganze Menschheit erfassen. Jeder Mensch, der es versteht, und in der Lage ist diese Methode zu erklären, wird in der Öffentlichkeit gewürdigt. Sie werden in jedem Unternehmen, den Firmen, Behörden, Schulen, und in den Familien benötigt werden, als Familienberater, als eine Art Psychologe, usw. Die Menschen werden sie brauchen.

Daher müssen wir unbedingt aus unseren Freunden Lehrer heranbilden, die gleichzeitig Kabbala und die Methode über die integrale Erziehung studieren. Sie sind das Fundament, die Quelle, durch die die höhere Kraft auf der ganzen Welt wirken wird.

Und die Menschen werden es spüren. Jeder von Ihnen wird Gold wert sein. Er wird sehr geschätzt und außerordentlich begehrt sein. Deshalb müssen wir aus ihnen unbedingt Lehrkräfte und Pädagogen für die integralen Erziehung bilden, und das für jedes Alter: für Männer und für Frauen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 15.07.2012

Der einzige Anlass für die Reue

Anfangs betrachten wir alle unsere Laster und die Vorzüge als Bestandteil von uns selbst. Wenn im Menschen irgendeine schlechte Eigenschaft offenbart wird, die unmöglich zu dulden ist, dann beginnt er, die vergangenen oder gegenwärtigen Taten zu bedauern. Besonders bereut er die Vergangenheit – die Nahe oder die ferne Vergangenheit.

Aber dadurch wird er nicht geheilt, auch wenn es ihm so erscheint. Statt die Vergangenheit zu bedauern, soll er über dieser Empfindung der Reue, welche ihm der Schöpfer gestattet, entscheiden, dass es „niemanden außer dem Schöpfer“ gibt. Denn alles, was in der Vergangenheit geschah, hat eigentlich der Schöpfer getan. Und der Mensch braucht nicht seine Taten zu bedauern.

Im Gegenteil, soll er seinen egoistischen Gefühlen nicht nachgeben, in der Annahme, dass er jetzt der Gerechte ist, weil er eben seine schlechten Taten, seine schlechte Beziehung zu jemandem, die Fehler, die eigene Schwäche und die Bosheit bereut. Denn das alles hat der Schöpfer vorbereitet. Er möchte dem Menschen gerade dadurch zeigen, dass dieser noch nicht fähig ist, diese Ereignisse mit dem Schöpfer zu verbinden.

Deshalb muss man nicht die Vergangenheit bedauern, sondern dass man jetzt nicht alles auf den Schöpfer beziehen kann.

Und wenn es so ist, worin besteht dann die Geringfügigkeit des Menschen? Nicht darin, dass er einst schlecht war, sondern weil er jetzt über seine Empfindung hinaus nicht beschließen kann, dass es „niemanden außer dem Schöpfer gibt“. Gerade darin bestehen seine Mängel und Schwächen.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 02.08.2012

Den Schöpfer zu bitten

Frage: Was bedeutet es, den Schöpfer zu bitten?

Meine Antwort: Den Schöpfer zu bitten bedeutet, dass du dir der Kraft bewusst bist, die innerhalb der gesamten Schöpfung wirkt, dass du verstehst, davon abhängig zu sein, da nichts außer dieser Kraft wirkt. Du beginnst zu empfinden, dass diese Kraft real existiert, gilt und alles lenkt, so dass du dich an Sie wenden kannst.

Dazu ist die Offenbarung nötig, dass nicht du selbst, sondern Er zu deinem Wohl oder zu deinem Nachteil handelt. Du überlegst dann, wie Er einwirkt, was Er macht, welche Handlungen Er für dich begehen soll. Und Er bereitet für dich allerlei Übel vor, damit du dich endlich beachtest, und erkennst, wer du bist, dass du zu nichts taugst. Gerade diese Zustände werden in der jetziger Krise der Welt offenbart.

Und dann beginnst du, in diesem Begreifen voranzukommen, sowie zu erkennen, wovon du in Wirklichkeit abhängst, bis du Ihn zuerst als das Böse offenbarst, weil es dir eben schlecht geht. Später kommst du allmählich voran, beginnst klüger zu werden und zu verstehen, dass alles doch zu deinem Wohl geschieht, selbst wenn du dich dabei schlecht fühlst. Er wirkt auf dich ein, um dich zum Guten zu erwecken, wie ein guter Erzieher es tun würde. Und obwohl es dir in deinen Empfindungen anders vorkommt, und es dir immer noch nicht gut geht, beginnst du dennoch Seine Eigenschaften wahrzunehmen, Seine Handlungen wohlwollend und bewusst zu akzeptieren.

Du assoziierst dich mit Ihm trotz der schlechten Empfindung. Und diese Einstellung ermöglicht dir eine neue Vernunft und neue Gefühle – die Spirituellen anstelle der Materiellen. Und obwohl der Körper leidet, willst du mit diesem Plan der Schöpfung verschmelzen, d.h. du beachtest dein Ziel mehr als deinen Körper. Dann bittest du ihn, dich zu erheben, du begehst solche Handlungen, damit der Höhere dir neue Werte gibt, folglich wirst du stärker in der Vernunft und in den Gefühlen zu Ihm, du bist mit Seinem Plan, mit allen Seinen Handlungen verbunden, anstelle im Verlangen zu Genießen eingeschlossen zu sein. Je mehr du darum bittest, desto höher wird auch der Wert des Gebens und der Liebe über dem Empfangen und der Trennung von den anderen sein. Und so kommst du immer weiter voran.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 01.08.2012

Die spirituelle Elemententabelle

Frage: Wie kann sich das unbelebte Niveau gegenüber dem Licht öffnen?

Meine Antwort: Es öffnet sich dem Licht, indem es sich noch mehr schließt.

Das Elementarelement – der Wasserstoff – verfügt über das leichteste Atom. Und umgekehrt, die komplizierten Elemente mit der großen atomaren Masse synthetisieren die Wissenschaftler mühsam mithilfe der mächtigsten Beschleuniger. Grob gesagt, unterscheiden sich die Elemente in ihrem „Gewicht“: Der Materie wird immer das größere „Ego“ hinzugefügt, aber sie setzt dennoch fort, sich am stabilen Zustand festzuhalten. Die letzten schwersten Elemente können nicht mehr die Stabilität unterstützen, so dass sie die Energie im Laufe des radioaktiven Zerfalls freisetzen. Folglich gehören diese Elemente nicht mehr zum unbelebten Niveau, sondern sind eher das Übergangsglied zum Pflanzenniveau.

Bekannterweise setzen die unbelebten Körper nichts frei, sondern halten an der Beständigkeit ihrer Struktur fest, so lange es nur geht. Andererseits ist das Pflanzenniveau schön zum Geben fähig. Es hat einen belebten Schirm, dieses Niveau schließt und öffnet sich, kontaktiert die Umwelt, atmet, setzt etwas frei, gleicht sich den Pflanzen in unserer Welt an. Dabei sind alle seine Handlungen auf das Geben gerichtet, denn anderenfalls würde es sich schließen.

Das tierische (belebte) Niveau kann sich schon bewegen, den Ort für das Geben frei wählen. Seine Schirme multiplizieren sich, so dass es über eine größere Macht über sein Verlangen verfügt.

Frage: Wie kann das unbelebte Niveau sich kontrollieren bzw. sich schließen?

Meine Antwort: Dank dem Licht, das zur Quelle zurückführt. Es gibt keine andere Kraft, die uns den Schirm geben könnte. Je größer der Schirm ist, desto intensiver kann ich den Schöpfer offenbaren – desto besser kann ich den Schöpfer verstehen.

Angenommen, ich würde mich heute mit den Freunden vereinigen, so dass ich mittels des Studiums noch zehn Gramm des Schirmes bekommen würde. Dann kann ich im selben Maß mein Ego kontrollieren (schließen); denn der Schöpfer, oder die Kraft des Gebens, wird für mich wichtiger, ich verbessere mein Verständnis des Systems, und meine Werte ändern sich in Bezug auf das Geben usw.. Und so jedes Mal, immer mehr und mehr.

Frage: Und was passiert dann, wenn es unmöglich ist, sich (meinen Zustand) zu kontrollieren, wie es beim Zerfall eben geschieht?

Meine Antwort: Auf allen Niveaus gibt es Aufstiege und Abstiege. Jetzt, im Laufe der Vorbereitung, haben wir noch keine unbelebte Stufe erreicht. Jedoch wird auch diese Etappe, gleich allen anderen, in vier Stadien unterteilt: in die unbelebte, die pflanzliche, die tierische (belebte) und die menschliche Etappe. Hier gilt das Programm auch, sowohl für jeden im Einzelnen und für alle zusammen. Nur wir können die Situation nicht kontrollieren.

Frage: Wie kann man sich richtigerweise dem Prozess anschließen?

Meine Antwort: Sich mehr mit den anderen während des Studiums und mithilfe des Lichts, das zur Quelle zurückführt, vereinigen, und dann diese Linie im Laufe der Verbreitungsarbeit und in unserer ganzen Tätigkeit fortsetzen.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch Sohar“, 30.07.2012