Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Schöpfer in Gestalt des Freundes

Frage: Wie kann ich in den Kongress eintauchen? Wie kann ich bereits brennend dort ankommen, um von Anfang an alle spüren zu können?

Meine Antwort: Dafür musst du alle Artikel von Rabash über die Arbeit in der Gruppe, über die Annullierung deiner selbst vor den anderen, über den Blick auf sie als auf die Großen, die sich in vollkommener Korrektur befinden, über das Akzeptieren jedes Freundes als eines großen Kabbalisten erneut ernsthaft durchlesen.

Du musst versuchen, hinter allen Worten, die du von dem Freund hörst und die dir dumm vorkommen, zu sehen, dass durch ihn der Schöpfer mit dir spricht. Wenn du dich auf diese Weise einfügst, beginnst du in seinem Inneren wirklich das, was hinter ihm steht, zu erfassen.

Du musst einfach dieses egoistische Bild, welches dir zeigt, dass sie alle nichts verstehen, nichts wissen und wer sie überhaupt sind usw., zerbrechen. Du musst durch sie hindurch das Erscheinen der Höheren Kraft sehen. Und das ist erst dann möglich, wenn du sie betrachtest, als würde dein Fokus verschwimmen, und du beginnst, wirklich die Gemeinschaft und den Schöpfer zu sehen.

Frage: Stelle ich mich darauf ein, jeden, der mir entgegenkommt, oder den Saal im Ganzen so zu sehen?

Meine Antwort: Den Saal im Ganzen und sogar jeden, der dir entgegenkommt. Du musst alle, die am Kongress teilnehmen, die auf irgendeine Weise plötzlich dort gelandet sind, als diejenigen, die der Schöpfer dorthin geführt hat, ansehen.

Zwischenbemerkung: Auf dem Kongress in Vilnius haben Sie gesagt, dass der Mensch auf eine natürliche Art und Weise die anderen sortiert: die einen mag er, die anderen nicht, aber die meisten nimmt er noch nicht einmal wahr.

Meine Antwort: Es ist nur am Anfang so, bis zum ersten Einschluss, danach verschwinden alle diese physischen Unterschiede. Dann beginnt er zu erkennen, dass das alles ein System, eine einzige Gestalt ist.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Zwei und zwischen ihnen alle Welten

Frage: Ich verstehe, dass ich über meinem egoistischen Verlangen die Absicht zu geben in Bezug auf den Freund aufbauen muss. Wie soll ich aber prüfen, dass ich die gleiche Absicht auch auf den Schöpfer beziehe?

Meine Antwort: Auf der einen Seite steht das Verlangen zu genießen, auf der anderen das Licht, der Schöpfer. Diese beiden müssen sich zu einem Ganzen verbinden. Und um sie zu dieser Einheit zu bringen, wurde ein System erschaffen, welches die Familie, die Gesellschaft, diese Welt und die höheren Welten – das gesamte Universum – mit einschließt.

Doch im Grunde genommen nehmen an dieser Handlung nur zwei teil: das Verlangen zu genießen und das Verlangen zu geben. Und um sie zu verbinden und zur Einheit zu bringen, wurde zwischen ihnen diese ganze Umgebung aufgebaut, durch die sie sich verbinden müssen.

Auf der eine Seite steht der Mensch und auf der anderen der Schöpfer, und in der Mitte die Familie, die Gesellschaft, die Gruppe, die Menschheit mit ihrer ganzen Geschichte, das ganze System der höheren Welten und ihre Handlungen. Das alles befindet sich zwischen ihnen und verbindet sie miteinander.

Wenn der Mensch die Verbindung mit dem Schöpfer erlangen möchte, hat er nur eine Möglichkeit, sich durch die Gruppe zu prüfen – also im Grunde genommen durch jene Welten, die sich zwischen ihm und dem Schöpfer befinden. Nur so können sie miteinander in Kontakt treten.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 05.08.2012

Das Wichtigste ist die Kommunikation!

Frage: Können wir versuchen, auf dem Kongress stille Workshops zu den Themen „Stehen am Berg Sinai“, „Geburt“, „Wüste“ etc. durchzuführen?

Meine Antwort: Nein. Ich finde, das sollten wir nicht tun, weil – während der Eine spricht, die Anderen Zeit haben, sich einzufügen, nachzudenken und seine Worte wahrzunehmen.

Ohnehin, wenn wir beginnen, solche Einschlüsse untereinander durchzuführen, wird die Zeit zusammengepresst. Und der Mensch durchläuft eine Menge Zustände nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Anderen, deshalb macht es keinen Sinn, einfach zu schweigen. Im Gegenteil, hier basiert alles auf der Koordination, auf dem Kontakt untereinander. Das Wichtigste ist die Kommunikation.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Frage unseres Blog-Lesers über die Kinderlosigkeit 05.08.2012

Frage: Schon länger als ein Jahr beunruhigt mich die Unmöglichkeit meiner Frau, schwanger zu werden. Wir beide sind schon längst über dreißig, sind aber immer noch kinderlos. Wir haben nicht rechtzeitig an die Kinder gedacht, und müssen jetzt dafür büßen. Meine Frau ist ständig krank, sie hat gynäkologische Probleme. Jeden Monat warten wir mit der Hoffnung auf die Schwangerschaft, aber sie tritt nicht ein. Wir sind so traurig und nervös geworden. Ich studiere schon ca. ein halbes Jahr an der Kabbala-Akademie. Ich bitte Sie, sagen Sie mir, was ich tun muss, welche Veränderungen ich verwirklichen muss, um endlich Vater zu werden.

Meine Antwort: Lassen Sie sich nicht in die Ecke treiben. Solche Beunruhigung, besonders bei den Frauen, verhindert vollkommen ihre Möglichkeit der Empfängnis.

Deshalb ist es Ihre Pflicht, vor allem zu lernen, sich über die Familie, über die Frau zu freuen, unabhängig von Ihrem unerfüllten Verlangen. Die Freude – wie wir lernen – ist ein Zeichen des Lebens, eine wichtige Bedingung.

Weiterhin sollen Sie ab diesem Moment und weiterhin Ihr Zusammenleben so führen, dass Sie Ihrer Frau ununterbrochen die Zeichen der Aufmerksamkeit schenken, und ihr ständig andeuten, dass Sie nur sie mögen, und nicht „ihr Gerät“ für die Geburt der Kinder.

Wir lernen diese tiefen Grundlagen der notwendigen Korrekturen in der Kabbala: Erstens existieren das natürliche Verlangen, Kinder zu haben, sowie alle Vorbedingungen dafür nur im weiblichen Teil der Schöpfung, innerhalb der Frau, deshalb sollen diese nicht durch die psychologischen Störungen, durch die Beunruhigung oder Vorurteile, wie sie in der gegenwärtigen Gesellschaft üblich sind, beansprucht werden. Zweitens ist für das Geschöpf jede Erscheinungsform des Schöpfers, „das Zeichen der Aufmerksamkeit“ von seiner Seite eine Quelle des Lebens. Ebenso erfolgt es in den Beziehungen zwischen dem Mann und der Frau: sie (die Schöpfung) wartet auf das Licht, deshalb nimmt sie jedes beliebige Wort und die Handlung des Mannes als das Zeichen der Aufmerksamkeit oder der Unaufmerksamkeit wahr. Seine Beziehung ihr gegenüber erhöht oder vermindert ihre Lebenskraft und alle ihre natürlichen Möglichkeiten und die Vorbedingungen.

Unterschiede in der Familie überwinden

Integrale Familie – das ist in erster Linie eine Familie, in der beide verstehen, dass sie eine Einheit bilden müssen. Sie müssen sich über ihre natürlichen Unterschiede erheben.

Wir sind untereinander alle völlig unterschiedlich und können uns nicht einmal vorstellen inwiefern. Denn wenn unser Egoismus ausbricht und wir entweder im Affektzustand (Angst oder Reizung) sind oder in einem Zustand des Glücks und der Euphorie, dann kommen in uns solche Neigungen zum Vorschein, von welchen wir nicht einmal ahnen konnten, dass wir sie haben.

Das bedeutet, dass wir trotz unserer Unterschiede zu einer gewissen Art der integralen Zusammenarbeit kommen müssen. Was folgt daraus? Wir brechen den Menschen auf gar keinen Fall und versuchen nicht, ihn zu ändern. Wir treiben ihn zu einer Zusammenarbeit mit Anderen an, wie beim Puzzle, wo die Rundungen und Höhlungen der unterschiedlichen Teile des Bildes eine Verbindung zwischen ihnen erlauben, so dass ein Gesamtbild entsteht. Natürlich werden hier einige Grundlagen der Psychologie gebraucht, die Arbeit mit sich selbst, die Zusammenarbeit mit den Anderen, um gleichzeitig sich selbst und die Anderen zu verstehen. Wenn wir das alles dem Menschen geben, werden sie mit großer Sicherheit anders werden.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 08.07.2012

Um nicht beim zerbrochenen Trog zu landen

Frage: Wenn ich in der Familie zustimmen und einräumen soll, dann genügt es jedes Mal, einfach einen Kompromiss einzugehen?

Meine Antwort: Nein, der Kompromiss nützt nichts. Den Kompromiss erlangt man unter dem Druck der äußeren Kraft: Es bleibt ihnen nichts übrig, sie haben keine Wahl, weshalb sie schon notgedrungen diese Handlung ausführen. Diese falsche Lösung basiert auf der Existenz der egoistischen Zustände, die zwischen den Menschen entstehen.

Sie sollen darüber nach dem Prinzip „zeige mir alle deine Verlangen, und ich werde sie allmählich erfüllen“ hinaufsteigen. „Und wenn du willst, dann kann ich dir von meinen Wünschen erzählen“.

Frage: An der Stelle erinnere ich mich an das Märchen „Über den goldenen Fisch“ – an die Alte, die nur an die Erfüllung der eigenen egoistischen Verlangen gedacht hat.

Meine Antwort: Lasst uns in der Familie etwas anderes vereinbaren. Die Familie ist im Prinzip etwas sehr Nahes, Intimes, Geschlossenes, und nicht die riesige Gesellschaft, in der wir unter dem Druck der Natur die guten Beziehungen mit allen Übrigen schaffen sollen. Lasst uns wenigstens in der Familie diese Einstellung umzusetzen. Wir könnten einach die Gegenseitigkeit vorspielen: Ich fülle deine Verlangen aus, du füllst meine Wünsche aus, wir machen es so, dass jeder mit dem anderen zufrieden ist.

Sie werden erkennen, inwiefern dabei ihre gegenseitigen Forderungen sinken werden: Sie werden plötzlich fühlen, dass sie auf Vieles verzichten können, da es dafür keine Notwendigkeit gibt; sie werden sogar bereit sein, allem zuzustimmen, wobei es ihnen dennoch gut und komfortabel gehen wird.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 08.07.2012

Vortrag für sich selbst

Frage: Warum verbreiten wir, als würden wir die Welt korrigieren wollen, wenn wir nur uns selbst korrigieren müssen?

Meine Antwort: Du siehst andere Menschen um dich herum, die scheinbar über einen eigenen Willen verfügen und fremd für dich sind. Doch auf diese Weise eröffnet sich dir die Spaltung deiner eigenen Wahrnehmung – der Unterschied zwischen dir und der korrigierten Seele.

Eine korrigierte Seele spürt, dass es keine Außenwelt gibt, sondern die ganze Welt in deinem Herzen existiert. Und solange du nicht so empfindest, ist es ein Anzeichen für deine eigene Unkorrigiertheit. Deshalb musst du dich um die anderen kümmern und sie überzeugen. In dem Maße, in dem du sie außerhalb von dir wahrnimmst, musst du an sie herantreten.

Du gehst an sie wie an fremde Menschen heran, die du an die Korrektur heranziehen musst. Und wenn du es richtig machst, dann erziehst du dich selbst in deinem Inneren. Indem du scheinbar sie korrigierst und dich an die Menschen wendest, korrigierst du in Wirklichkeit dich selbst in deinem Inneren – und deshalb verändern sie sich!

Du denkst, du gehst in die Welt hinaus und hältst Vorträge für die anderen? Im Grunde genommen hältst du Vorträge für dich selbst. Du glaubst, dass du versuchst, sie zu verändern? Du überzeugst dich selbst, dich zu ändern!

Du kannst nicht direkt an dich selbst herantreten und die Korrekturen in dir selbst vornehmen. Du verfügst nicht über diese Kraft. Und die Kraft des Egoismus hilft dir dadurch, dass du Mängel bei den anderen bemerkst, ihnen zu helfen, diese zu korrigieren. Und in einer solchen trügerischen Form korrigierst du dich selbst.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Von hinten und vorne umfasst Du mich“, 02.08.2012

Gebt den Weg für das Licht frei!

Frage: Ist es wichtig, dass der Freund sich auf dem Kongress in ständiger Annullierung seiner selbst vor dem gemeinsamen Strom oder in ständiger innerer Klärung seines Zustandes auf der Suche nach neuen Empfindungen befindet?

Meine Antwort: Nein. Er hat nichts, womit er seine Zustände klären könnte! Er hat kein inneres Licht! Er hat nichts. Gerade durch den Einschluss in die anderen ruft er das innere Licht hervor, welches diese Zustände in ihm zum Vorschein bringt. Anderenfalls wird er mit dem Kopf denken und zu nichts kommen. Er muss den Weg für das Licht freigeben, welches seine nächsten, inneren, höheren Zustände zutage bringen würde.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Im Wirbel der Gefühle

Frage: Wie können wir auf dem Kongress vom Wissen zum Empfinden übergehen?

Meine Antwort: Wenn Menschen zusammenkommen, verlieren sie ihr Wissen und stellen sich sofort aufs Empfinden ein, weil die Gesprächsthemen an sich, der Einschluss ineinander und die aufkommende gegenseitige Anhängigkeit den Menschen sofort zu der Suche nach gemeinsamen Empfindungen antreiben, ob er das möchte oder nicht. Wenn er mit vorgefertigten Phrasen oder Auszügen aus diversen Artikeln, die bei ihm hängengeblieben sind, um sich schmeißt, dann bedeutet es, dass er überhaupt nicht im Thema und nicht in Verbindung mit den anderen ist.

Er muss aus sich heraus sprechen, egal, mit welchen Worten. Er muss seine eigenen Gefühle ausdrücken, die die gegenseitige Verbindung und das, was sich in ihr offenbart, betreffen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Einen solchen Kongress hat es noch nie gegeben!

Frage: Wie können wir uns selbst überzeugen, dass uns kein weiterer gewöhnlicher Kongress erwartet, sondern dass es auf diesem Kongress wirklich etwas Besonderes geben wird?

Meine Antwort: Erstens sind wir an einem Zustand angelangt, in dem die Welt danach verlangt. Die Welt hat bereits längst die Talsohle erreicht, es wird einfach nur verschwiegen, übertüncht. Doch hinter dieser Fassade verstecken sich solche Probleme, die bereits nach außen dringen, wie sehr sie auch versteckt werden mögen. Und deshalb, obwohl es bis heute versucht wird, alle von der Wahrheit fernzuhalten, hilft es nicht mehr.

Also sehen wir einerseits, dass die Welt uns dazu zwingt. Und das ist das Wichtigste; denn die Kabbala wurde gerade deshalb enthüllt, weil die Welt beginnt, in die integrale gegenseitige Anhängigkeit zu geraten. Doch niemand außer den Kabbalisten besitzt die Methode zur Erhaltung der Gesellschaft, der Welt, der Familie und von sich selbst in diesem integralen Zusammenwirken. Deshalb hat die Kabbala auf diesen Moment gewartet, um enthüllt zu werden und zur Methode für die Errichtung einer neuen Gesellschaft zu werden. Wir müssen an uns selbst demonstrieren, wie das gemacht werden kann, und in den Lektionen und Workshops lernen, wie wir es auf eine Art und Weise weitergeben können, dass alles sehr klar und deutlich rüberkommt.

Jeder, der zum Kongress kommt, ist im Grunde genommen ein potenzieller Verbreiter, der Lektionen und Workshops durchführen, runde Tische organisieren kann usw. Zumindest, selbst wenn der Mensch nicht alles komplett lernen kann, wird er trotzdem etwas aufnehmen und später auf unseren Lehrgängen zu Ende lernen können. Ich baue sehr darauf.

Und alle Zustände, die der Mensch durchlaufen muss, von Null bis zur vollständigen Verbindung untereinander, müssen wir durchlaufen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012