Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Über den irdischen Verlangen schweben

Frage: Sollten Mann und Frau während des Kongresses getrennt voneinander wohnen?

Meine Antwort: Ich glaube, sie sollten doch getrennt wohnen, um von jeglichen irdischen Beziehungen vollkommen abschalten zu können. Man sollte sich von allem lösen und sich nur in diese spirituelle Handlung einreihen! Deshalb sollten Frauen und Männer wahrscheinlich in getrennten Zimmern wohnen, wie es in der Armee, in den Wohnheimen und anderen ähnlichen Einrichtungen üblich ist.

Frage: Und was ist mit den tierischen Verlangen?

Meine Antwort: Es wird keine tierischen Verlangen geben, weil sie durch jene enorme Kraft, die über alle herrschen wird, neutralisiert werden. Ihr werdet von allen irdischen Verlangen abschalten.

Wenn es ein gelungener Kongress ist, werdet ihr nichts außer dem Gefühl der Vereinigung mehr brauchen. Alles andere wird euch abstoßen. Ihr werdet alles zurückweisen, was euch ablenken könnte. Wenn der Kongress ernsthaft und stark ist, dann wird genau das passieren.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Das Leiden ist eine Prüfung der Liebe

Wir lieben den Schöpfer wie die Quelle, aus der wir den Genuss bekommen. Es ist klar, dass diese Liebe eigennützig und egoistisch ist. Wenn er im Gegenteil uns leiden lassen würde, dann hätten wir Ihm gegenüber nur den Hass verspürt.

Aber der Mensch, der die spirituelle Arbeit vollbringt und deshalb als „Arbeiter des Schöpfers“ genannt wird, bezieht die Leiden auf die eigene Selbstsucht und bemüht sich zum Schöpfer mit der Liebe zu verhalten. Das heißt, er teilt sich innerlich in zwei Teile: in den empfangenden und in den gebenden Teil. Im empfangenden Teil empfindet er die Leiden, aber er will sich darüber erheben. Dann wird seine Empfindung der Leiden nur in Form einer Prüfung wahrgenommen, die ihm bestätigen kann, dass seine Liebe alle Verbrechen abdeckt. Er kann sich also über alle Zustände, die ihm Leiden bereiten erheben.

Folglich kann er verstehen, erkennen und sich darin überzeugen, dass seine Beziehung zum Schöpfer keinesfalls von seiner Selbstsucht abhängt. Anderenfalls hat der Mensch keine Möglichkeit und kein Kriterium für die Prüfung.

Deshalb basieren die Wechselbeziehungen mit dem Schöpfer darauf, dass der Mensch sein Verlangen einschränkt, und Zwecks des Gebens empfängt, was für seine ursprüngliche Selbstsucht schlechter als Tod wahrgenommen wird. Nur dann kann er überzeugt sein, dass seine Liebe zum Schöpfer vollkommen ist und von keinerlei Bedingung abhängt.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht 12.08.2012

Lehrer für die Welt

Frage: Auf dem Kongress wird es in den Pausen Buch-, Internetpräsentationen usw. geben. Wird das nicht von dem inneren Strom des Kongresses ablenken?

Meine Antwort: Es ist so, dass wir bei alledem darüber nachdenken müssen, womit wir ferner in die Welt hinausgehen. Der Mensch fährt nach dem Kongress nach Hause – und wie geht es weiter?

Da unser Aufstieg nach oben von unserer Verbreitung in die Breite abhängt, müssen wir alle mit dem Wissen versorgen, womit wir uns im Großen und Ganzen beschäftigen: Internet, Bücher, Vorträge, Seminare, runde Tische usw. Das alles werden wir allen erzählen müssen. Deshalb sollte es in den Pausen kurze 15-minütige Präsentationen geben.

Womit verlassen wir diesen Kongress? – Damit, dass wir weiter in die Welt hinausgehen. Jeder von uns sollte versuchen, Lehrer, Seminarleiter, Verbreiter usw. zu sein.

Ich wende mich persönlich an euch alle!

Die Welt wird die integrale Methode brauchen, sie braucht sie jetzt schon, begreift es nur noch nicht. Ihr werdet sehen, noch ein paar Monate und man wird euch hinterher laufen, ihr werdet gebraucht, weil außer euch niemand spüren wird, was getan werden soll, um das richtige Ergebnis in absolut jeder Angelegenheit zu erzielen, weil ihr integral denken werdet.

Ihr werdet zu den Lehrern für die Welt – zu den Beratern von Premierministern und Bankern bis hin zu einfachen Arbeitern, weil ihr sehen werdet, warum es so und nicht anders sein soll. Das ist das, was als „komme zum Segnen“ bezeichnet wird. Ihr werdet gebraucht und gefragt. Deshalb solltet ihr doch in die Verbreitung integriert sein.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Werft diese krumme Brille weg

Frage: Könnten Sie ein konkretes Beispiel für die korrigierten familiären Beziehungen vorführen? Bis jetzt war es für mich nicht ganz klar.

Meine Antwort: Zum Beispiel scheint es bei der Frau so zu sein, dass der Mann sie nicht unterstützt und sie sich deshalb einsam fühlt. Aber sie muss sich ihm gegenüber so verhalten, als ob sie seine hundertprozentige Unterstützung empfinden würde. Statt sich dadurch beleidigt zu fühlen, weil ihr Mann sie gar nicht unterstützt, bedankt sie sich dafür, dass seine Unterstützung ihr sehr hilft.

Was wird der Mann darauf antworten? Erstens wird er erstaunt sein, weil er doch auf die Auseinandersetzung, auf den Konflikt mit der Frau vorbereitet war. Er wird denken, dass sie ihn einfach verspottet. Aber diese Situation ist nicht nur verdreht, sondern sie ist das Gegenteil vom entgegengesetzten Gegenteil… Sie sieht deine Mängel, trägt sie auf sich über und spricht mit dir über deine Vorzüge, welche sie dann erkennen würde, wenn ihre Selbstsucht sie nicht daran hindern würde.

Frage: Es ist unverständlich, wie ich etwas sagen kann, wenn ich es doch nicht empfinde?!

Meine Antwort: Verstehen Sie, wir sehen nicht die Welt um uns herum, sondern nur uns selbst! Jeder Mensch besitzt einen „Filter“ vor den Augen, der ihn nur das erkennen lässt, was für ihn gut oder schlecht ist. Anhand dieses Filters kann ich mich entweder entfremden oder mich dem Nützlichen nähern. Auf diese Weise agiere ich eben in dieser Welt.

Ich erkenne die reale Welt nicht, die außerhalb von mir existiert, weil ich ständig die Augen zudrücke. Ich verstehe die Außenwelt nicht und kenne nichts darüber. Sie erscheint vor mir in Form des Bildes, welches mir mein egoistisches Verlangen zeichnet.

Wenn ich jedoch beginne, dieses egoistische Verlangen wie den Feind wahrzunehmen, weil ich die Welt als das Gute erkennen möchte, dann werde ich sofort diese egoistische, krumme Brille abnehmen wollen. Deshalb spreche ich positiv über alles, was mir als schlecht vorkommt. Dabei lüge ich nicht, weil ich mich dir gegenüber wie eine Mutter zu ihrem Kind verhalte und mir alle deine Eigenshaften gefallen.

Wenn ich also die egoistische Brille abnehmen werde, dann werde ich dich anders wahrnehmen, denn um mich herum existiert nur die vollkommene Welt .

Frage: Aber diese krumme, kritische Brille habe ich immer noch an?!

Meine Antwort: Du willst jedoch erkennen, was sich in Wirklichkeit dahinter verbirgt, dich über deinen Verstand erheben. In diesen Linsen ist doch deine natürliche Selbstsucht eingelötet. Und deshalb schaust du durch diese Linsen deine zweite Hälfte an und siehst in ihr nur die Mängel.

Wenn es die gewöhnliche Brille wäre, dann hättest du sie einfach abnehmen und wegwerfen können – aber diese Linsen sind in dir eingepflanzt Und deshalb sollst du alles Schlechte als das Gute erkennen, weil du dich daran erinnerst, dass du immer durch die krumme Brille schaust.

„Alle Verbrechen wird die Liebe überdecken“, was bedeutet, dass anstelle der Verbrechen nur die Liebe bleiben wird. Du magst alles, was in deinem Partner ist. Du bemerkst einfach keine Mängel, weil die Gewohnheit zur zweiten Natur wird. Bemühe dich ununterbrochen, bis deine neue Wahrnehmung zur Gewohnheit wird!

Lasst uns an der Stelle vereinbaren, dass wir uns von diesem Augenblick und weiter zu Hause so benehmen werden, als ob wir beide vollkommen wären und zwischen uns keinerlei Widersprüche entstehen würden. Als ob wir füreinander das Maximum an Gutem tun wollen, um folglich wie ein Körper zu sein. Nicht physisch, im Bett, sondern seelisch, innerlich. Nach einer Menge solcher Übungen werden Sie sehen, wie diese Beziehung sich plötzlich verwirklicht.

Aber natürlich ist hierfür der öffentliche Druck seitens der Umgebung nötig, als ob ihr dieses endlose Seminar niemals verlassen würdet. Ihr befindet euch ständig in der richtigen Absicht. Dann wirst du plötzlich erkennen, wie die Natur innerhalb und außerhalb von dir beginnt, sich zu verändern. Die Welt wird dir anders vorkommen, du selbst und alle Beziehungen werden sich verändern. Wie geschrieben steht: „Ich habe die andere Welt gesehen“.

Es scheint eine Art psychologischer Übung zu sein, aber darin gibt es eine sehr große Tiefe. Wir brauchen eine kollektive Kraft, die uns beeinflussen und helfen wird, solche Trainings zu beginnen. Aber hier gibt es eine sehr wichtige Bedingung: der Lehrer in solcher Gruppe soll aus „Bnei Baruch“ sein.

Auszug aus dem 33. Gespräch über das neue Leben, 12.07.2012

Mütterliches Kapital

Frage: Sie sagen, dass wir unter heutigen besonderen Umständen die Hilfe seitens der Frauen benötigen. Was ist das für eine Kraft, ohne die wir es nicht schaffen?

Meine Antwort: Es hat mal jemand gesagt, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine Frau steht. Offenbar, je erfolgreicher er ist, desto ernsthafter – milde ausgedrückt – geht sie an die Sache ran.

Und deshalb möchte ich mich an alle unsere Frauen wenden – sowohl an diejenigen, deren Männer mit uns studieren, als auch an jene, die nicht verheiratet sind. Zeigt den Männern bei jeder Gelegenheit, dass die Frauen Vereinigung und Korrektur von ihnen erwarten. Sie sollen sehen, dass in jeder Frau eine sehr große Besorgnis über die aktuellen Bedrohungen, die sich immer mehr ausbreiten, existiert – damit wir uns über den jetzigen Zustand erheben und ihn korrigieren.

Jede Frau soll das zeigen. In der Familie werden selbstverständlich die größten Erfolge erzielt, wenn der Mann spürt, dass die Frau reale spirituelle Handlungen von ihm erwartet.

Es ist sehr wichtig, dass jede Frau Anstrengungen unternimmt. Denn Frauen besitzen eine besondere Gabe, die es ihnen erlaubt, sogar ohne Worte, auf der Gefühlsebene Männer zu erwecken, Verlangen in sie hineinzubringen und sie in die richtige Richtung zu steuern. Das ist nicht einfach eine weibliche, sondern eine mütterliche Eigenschaft.

Und der Mann, weil er nicht gebären kann, bleibt in gewisser Weise ein „Kind“ und verfügt über die entgegengesetzte Neigung – zuzuhören. Wir, Männer, brauchen also sehr die weibliche Unterstützung.

Frage: Die Frau verspürt von Natur aus einen ständigen Mangel. Worauf soll dieser heute gerichtet sein?

Meine Antwort: Die Welt befindet sich in einer Krise, und diese Krise ist entstanden, damit wir sie mit Hilfe der Vereinigung korrigieren können. Zuerst verbinden wir uns in den Gruppen, dann im Volk Israel, auf dem „Gebiet“, woher das Licht, das zur Quelle zurückführt, kommt, und später in der ganzen Welt. Wir müssen dafür sorgen, dass die Korrektur in dieser Reihenfolge stattfindet. Das ist das, was die Frau von ihrem Mann und überhaupt jede Frau von jedem Mann verlangen soll. Sanft, aber unnachgiebig. Das können sie…

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Ha Uma“ („Die Nation“), 12.08.2012


Der letzte Kongress?

Frage: Ist der bevorstehende Kongress der letzte?

Meine Antwort: Warum der letzte?!

Wenn wir eine dermaßen enge Verbindung miteinander eingehen, dass wir uns nicht mehr vereinen, einander näher kommen und uns trennen müssen und eine vollkommene ständige Verbindung zwischen uns entsteht, dann werden wir solche Veranstaltungen nicht mehr brauchen.

Wenn wir zu einem solchen Zustand kommen, werden wir uns wie Kabbalisten fühlen, für die es keine irdischen Entfernungen gibt – sie existieren nicht. Wir erlangen die nächste Stufe, die nächste Dimension, in der keine Zeit oder Entfernung herrscht. Dann wird es der letzte Kongress sein. Und wenn nicht, dann werden weitere folgen müssen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Verbindung für alle

Frage: Können wir die Zeitung „Ha Uma“ („Die Nation“) wieder zusammen lesen?

Meine Antwort: Wir können alle zusammen die Zeitung „Ha Uma“ („Die Nation“) lesen, weil sie über die Verbreitung der Methode der Korrektur (der Vereinigung) spricht. Und obwohl es dort in einer spezifischen Form um das Volk Israel geht, ist die allgemeine Richtung für alle gleich.

Im Moment streben wir die Verstärkung unseres Einflusses in Israel an, weil alle vom herannahenden Krieg sprechen, und obwohl dieser nicht gefürchtet wird, gibt es einen Grund für uns, unsere Erklärung über die Notwendigkeit der Vereinigung um des Friedens willen zu verschärfen.

Alles für die Verbindung!

Frage: Wie können wir auf dem bevorstehenden Kongress in den Pausen, während der Mahlzeiten usw. nicht das Gefühl des Workshops verlieren?

Meine Antwort: Wir müssen solche äußeren Bedingungen schaffen, damit sie die Menschen permanent in diesem Zustand halten. Der Mensch kommt morgens zum Kongress und geht abends. In dieser Zeit muss er eine Vielzahl von spirituellen Zuständen durchlaufen und abends als ein anderer Mensch, der er morgens gekommen ist, gehen. Er geht ins Bett und schaltet buchstäblich ab.

Das Gleiche passiert den Tag darauf und auch den darauf folgenden, das heißt, es sind drei Tage sehr ernsthafter Arbeit. Wir müssen alles dafür tun, um den ganzen Kongress in einem solchen Tempo und in einer solchen Reihenfolge verlaufen zu lassen, damit der Mensch ständig vorankommt. Selbst Pausen und Mahlzeiten müssen eine solche Wirkung auf ihn haben – sie müssen ihn zwingen und nach vorne bringen.

Der Kongress ist eine sehr ernsthafte Veranstaltung. Es darf keinen Alkohol geben, er ist absolut verboten. Wir müssen zu einer Stufe aufsteigen, auf der keine Notwendigkeit darin besteht. Uns reicht das Adrenalin aus den Workshops.

Ihr werdet spüren, dass ihr alle zusammen seid, in der „gleichen Haut“ steckt – der Schöpfer wird euch umhüllen.

Frage: Wie können wir die Welt als eine Schöpfung sehen? Wie können wir über dem Bruch die Einheit sehen?

Meine Antwort: Das muss sich nicht im Verstand, nicht in der Betrachtung offenbaren, sondern auf der Gefühlsebene in euch zum Vorschein kommen. Die inneren Beziehungen der Welt werden sich enthüllen, und ihr werdet es in eurem Inneren sehen.

Frage: Wie können wir den allgemeinen Mangel, Chissaron spüren?

Meine Antwort: Das geschieht aus dem allgemeinen Einschluss ineinander heraus. Denn alle unsere linken, d.h. alle möglichen egoistischen Empfindungen gehen aus dem gegenseitigen Einschluss hervor.

Frage: Welches Kli/Gefäß würden Sie gerne vor sich sehen?

Meine Antwort: Es muss bereit sein, alles für die Verbindung zu tun – nichts anderes! Dadurch gelangen wir in Übereinstimmung, ins Gleichgewicht mit dem Höheren Licht, es kommt in uns zum Vorschein – und das war es. Die Umsetzung ist tatsächlich nicht einfach, doch deren Prinzip ist sehr einfach: es gibt eine Kraft, die in dir arbeiten wird, wenn du ihr die Möglichkeit dazu gibst.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.07.2012

Spirituelle Rücklagen für schlechte Zeiten

Wenn du vom Schöpfer gesegnet wurdest, d.h. des spirituellen Aufstiegs würdig geworden bist, wenn du in der Lage bist, zu beten, zu studieren, zu arbeiten, musst du in dieser Zeit alle deine Kräfte aufbringen. Du spürst, dass es dir plötzlich gelingt – dann nutze diese glückliche Gelegenheit und unternehme möglichst viele Anstrengungen. Denn es werden Zeiten kommen, in denen du nicht in der Lage sein wirst, auch nur einen Finger zu krümmen.

Außerdem sollte man möglichst viel in die Gruppe investieren, als würde man Geld auf ein Bankkonto einzahlen, das mit riesigen Prozenten an dich zurückgeht, und zwar dann, wenn du es am meisten brauchst. Das sind deine Rücklagen für schlechte Zeiten: wie ein Kühlschrank mit einem Wochenvorrat an Lebensmitteln, Rente fürs Alter oder Krankenversicherung für den Krankheitsfall.

Wenn unser Gefäß empfangend ist, dann kann es Kraft, Verständnis, Energie, Bereitschaft und Verbindung mit dem Ziel speichern und für schlechte Zeiten aufbewahren. Es ist so, dass unser Gefäß aus zwei Teilen besteht: einem offenen und einem verborgenen. Der offene Teil ist mein kleines Verlangen, das ich in unserer Welt wahrnehme: Essen, Sex, Familie, Geld, Ruhm, Macht, Wissen und am Rande ein wenig Spiritualität für die Würze.

Doch mein wahres Gefäß sind alle Geschöpfe: die gesamte unbelebte, pflanzliche, tierische Natur und die Menschen, die ganze Welt. Das alles sind meine Verlangen. Und wenn ich in sie investiere, dann kehrt es zu mir zurück, wahrscheinlich sogar ohne mein Wissen.

Deshalb, wenn ich die Möglichkeit habe, in die anderen zu investieren, dann sollte ich das tun, denn es wird zweifelsohne zu mir zurückkehren. Und alles, was ich jetzt in sie investiere, hat in gewisser Weise etwas mit dem Geben zu tun, denn ich empfinde sie als fremd. Deshalb wird der böse, egoistische Trieb als Gegenhilfe gegen mich selbst bezeichnet, denn das Ganze hilft mir bereits jetzt.

Wenn ich mit den Freunden, mit der Welt arbeite, meine Kräfte in sie investieren und sie zum Guten führen möchte, investiere ich auf diese Weise in mein Gefäß im spirituellen Sinne, indem ich gegen meinen Egoismus arbeite. Und ich bin dazu in der Lage, es einfach mechanisch zu tun. Es ist unwichtig, welche Absichten ich dabei habe, doch währenddessen führe ich die richtigen Handlungen aus. Solch eine große Hilfe leistet uns unser Ego, welches gegen uns arbeitet.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 08.08.2012

Das Wichtigste ist die Geduld

Frage: Was kennzeichnet die Geduld, die in unserer Arbeit notwendig ist?

Meine Antwort: Geduld zu haben bedeutet, hartnäckig das Ziel zu verfolgen. Wie geschrieben steht: „Was auch geschieht, laufe nur nicht weg!“

Es wird erzählt, wie Rabbi Akiba als Einziger einen Schiffbruch überlebt hat und nicht im stürmischen Meer untergegangen ist. Er hat sich an einem Brett festgehalten und beugte den Kopf vor jeder kommenden Welle nieder – und so erreichte er die Küste.

Genauso sollten auch wir vorgehen: was auch geschieht, ich setze meinen Weg fort. Ich kann leiden, mir Sorgen machen, bin möglicherweise nicht in der Lage, etwas zu tun, dennoch gehe ich weiterhin zu den Unterrichten, höre zu, beteilige mich an der Arbeit. Ich kann gerade nicht brennen und mich begeistern lassen, denn es gibt verschiedene Zeiten, aber ich tue alles, wozu ich in der Lage bin. Das Wichtigste ist die Bereitschaft sich zu fügen – dies ist eine sehr wichtige Eigenschaft.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 08.08.2012