Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Wurzeln des Hasses der Völker

Frage: Warum widersteht die Menschheit jenem Teil, der ans Geben gerichtet ist?

Meine Antwort: Es ist ein sehr klarer Widerstand. Denn in diesem Teil des allgemeinen Verlangens gibt es den Punkt des Lichtes (•). Demzufolge entsteht zwischen dem Verlangen und dem Licht der große Bruch (Δ), der den Hass hervorruft.

Hier werden die Tiefmechanismen aktiv, die auf der Höhe der inneren Kräfte der Natur funktionieren, dort, wo die Lichter und die Gefäße zusammenwirken. Und solange wir die anderen Verlangen nicht korrigieren, damit sie sich dem Licht auch angleichen, werden dieser Hass, dieser Antisemitismus bleiben. Und sie werden außerdem noch wachsen, um uns zu den Korrekturen anzustoßen.

Frage: Also ist der Hass der Völker dazu vorbestimmt, dass ich über dem Verstand arbeitete?

Meine Antwort: Wenn du diesen Hass als einen Grund für die Flucht von den Leiden betrachtest, dann wird er zum sehr groben Reizerreger. Wenn du ihn aber mit der Dankbarkeit, wie die Antriebskraft zur Handlung annimmst, dann wirst du die guten Ergebnisse ernten. Alles hängt von der Wahrnehmung ab.

Aber wie dem auch sei, du hast keine Anlässe für die Kritik gegenüber den Völkern für ihre antisemitischen Stimmungen. Im Gegenteil – die Korrektur kann nur von deiner Seite erfolgen: sie wird angemessen sein, wenn du den Antisemitismus nicht zu beseitigen versuchst, sondern ihn für die Korrektur der Welt anwendest, damit der Schöpfer in allen seinen Teilen offenbart werden kann.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“ „, 04.06.2012

Die glückliche Kindheit im Schatten des Schöpfers

Frage: Was bedeutet es, im Glauben über dem Verstand zu arbeiten?

Meine Antwort: Die Arbeit im Glauben über dem Verstand ist das Geben. Das heißt, ich will zum Gebenden werden, die Form des Schöpfers annehmen, die Liebe verspüren, mich über die Selbstsucht zu erheben, mich für das Wohl der anderen einzusetzen, mich mit anderen zu verbinden. Es bedeutet, dass ich das Geben mehr als die eigenen Eigenschaften des Empfangens schätze.

Vor allem möchte ich aus der Macht meines egoistischen Verlangens herausgerissen werden und mich darüber erheben. Es bedeutet, dass ich die Ägyptische Sklaverei verlasse und die Eigenschaft Bina über Malchut erreiche. Und wenn ich davon befreit wurde und mich über dem Ego so erhoben habe, dass es mich nicht mehr fesseln kann, dann kann ich sogar beginnen, mit diesem Verlangen zu arbeiten.

Die Stadien des Embryos (Ibur) und der Ernährung (Yenika) symbolisieren den Aufstieg über dem Verlangen zu genießen. Und der erwachsene Zustand (Mochin) ist schon die Arbeit innerhalb dieses Verlangens. Die Arbeit am Verlangen zu genießen erfolgt im Zittern, im Geben zwecks des Gebens (Chafez Chessed), in den Eigenschaften von Bina infolge der Verschmelzung mit dem Schöpfer, in Seinem Schatten, wie das Kleinkind, das die Mutter umarmt und sich der Mutter vollständig hingibt. Folglich bekommt es die Kräfte, über seine Selbstsucht hinaufzusteigen.

Und später, wenn das Kind erwachsen wird, kann es schon selbst mit der eigenen Selbstsucht arbeiten. Dieser Zustand heißt schon die „Rückkehr mit der Liebe“.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 04.06.2012

Müdigkeit, Schweigen und sonstige Probleme

Kommentar: Nehmen wir an, dass während des Seminars ein Mensch eingeschlafen ist, aber niemand übernimmt die Verantwortung um ihn aufzuwecken.

Meine Antwort: Du sollst den Freund immer helfen. Wenn er eingeschlafen ist, wirst du dich etwa darum bemühen, dass er sich jetzt ausschlaffen kann? Es ist doch schade um seine Zeit!

Im Prinzip stört sein Schlaf nicht, besonders dann, wenn er krank oder müde ist, er schaltet sich trotzdem zusammen mit uns in den Prozess ein. Aber wir sollen daran denken, dass er lieber die Kraft und die Mühe investiert um davon mehr gewinnen bzw. profitieren kann. Deshalb ist es besser ihn aufzuwecken.

Frage: Kann der Mensch während des Seminars einfach nur schweigen?

Meine Antwort: Es gibt Menschen, denen es schwer fällt nur einen Satz, vor allen in einer Runde zu sagen, es fällt ihnen sehr schwer, sie müssen sich ständig überwinden. Es gibt verschiedene Zustände: manchmal können sie viel sprechen und können nicht aufhören und manchmal kriegen sie nicht mal ihren Mund auf.

Man muss sich dazu zwingen, etwas Druck auf sich selbst auszuüben. Wenn der Mensch das nicht macht, wird er nicht die Motivation haben, um zu verstehen worum es im Seminar geht und kann sich nicht an der allgemeinen Diskussion beteiligen.

Er muss das Gefühl der Angst haben, einen Druck von Innen, Furcht und Scham verspüren. Das wird ihn nach vorne bringen! Und warum brauchen wir alle diese Eigenschaften? Wie würden wir uns ohne sie entwickeln?

Kommentar: In der Fokus-Gruppe saßen Männer mit Erfahrung, und es war erstaunlich zu sehen, dass der Mensch wie ein Kind sein kann und die ganze Zeit alles von Neuem beginnt.

Meine Antwort: Bezüglich der spirituellen Welt gehen wir immer auf eine neue Ebene zu und werden quasi „neugeboren“, darin ist absolut nichts bekannt, du beginnst alles von Neuem: neuer Sinn, neuer Geschmack, alles ist dir neu.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 27.05.2012

Die integrale Verbindung im Visier

Frage: Auf was sollen wir uns jetzt konzentrieren? Worauf sollen wir besser unser Engagement richten? Ich meine damit sowohl die Verbreitung, als auch die Gruppenarbeit.

Meine Antwort: In der Gruppenarbeit müssen unsere Bemühungen und Anstrengungen auf unsere Seminare am Sonntag gerichtet sein.

An anderen Tagen sollen es noch irgendwelche Unterrichte sein. Ich sehe, dass es einige Gruppen gibt, die das sehr ernst nehmen. Die Unterrichte sind in der Regel so angeordnet, dass sie der Verbindung dienen. Nahezu im gesamten Kursmaterial ist die Rede davon. Selbst in der „Lehre der zehn Sefirot“, wird über die Verbindung gesprochen, über die Beziehung zwischen den Seelen. Alles, was da beschrieben wird, betrifft nur die Verbindung bzw. die Beziehung der Seelen in einem einzigen System.

Darüber hinaus haben wir Kurse für die Lektoren der Bewegung „Gegenseitige Verantwortung“ geschaffen, darin werden die Lektoren für 99% vorbereitet. Sie werden später zu den Leitern und Organisatoren von Seminaren, runden Tischen, etc. sein. Bis zum heutigen Tag sind etwa 300 Menschen dafür ausgebildet und es kommen immer wieder Neue hinzu – es kommt also die nächste Welle.

In unserem Land haben wir einen Zustand erreicht, in der wir ständig als Dozenten, Berater für die Bildung in Schulen, Betrieben, im Rathaus und anderen Orten eingeladen werden.

Ich denke, dass die durch uns vorbereiteten Experten, innerhalb von wenigen Monaten im Stande sein werden, verschiedene Organisationen beitreten zu können. Denn in jedem Fall, nähern wir uns einem Zustand, in dem kein Geschäft betrieben werden kann, wenn dieses nicht intern reorganisiert wird und die Leute nicht in gewisser Weise, richtig untereinander in kleine integrale Gemeinschaften zusammengefasst werden. Ohne diese Bemühungen wird nichts funktionieren!

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 27.05.2012

“Wie wundervoll und angenehm ist es, wie Brüder zusammen zu sitzen”

„Wie wundervoll und angenehm ist es, wie Brüder zusammen zu sitzen.“ Dies sind die Freunde, die zusammen sitzen und nicht voneinander scheiden. Anfänglich sehen sie wie Feinde aus, die einander töten wollen. Danach aber kehren sie zu brüderlicher Liebe zurück. Dann schreien sie: „Wie wundervoll und angenehm ist es, wie Brüder zusammen zu sitzen.“ Indem sie das tun, erreichen sie Ähnlichkeit mit dem integralen System der Natur und stimmen dann mit ihr überein. In ihrer gemeinsamen Liebe enthüllen sie die Essenz der Natur, ihre Perfektion und Ewigkeit.

Das Buch Sohar, Kapitel „Acharei Mot“

Das schwarz-weiße Kino mit Happy End

Es ist gesagt, dass es „Niemanden außer Ihn“ gibt, dass es keine andere Kraft gibt, die in der Welt gelten würde, außer dem Schöpfer. Aber woher kann dann der Mensch die Kräfte für die Arbeit nehmen? Und wie kann er dann überhaupt eine selbständige Handlung begehen, die mechanisch, materiell, seelisch, aus dem Verlangen oder dem Gedanken erfolgt?

Doch es existiert eine einzige Quelle der Energie, die genauso wie die Sonne funktioniert und die ganze Erde belebt. Eine einzige Kraft liefert die Energie an alle Teile der Natur, in allen ihren Arten, und zwar materiell und spirituell. Alles Positive und das „scheinbar“ Negative kommt zu uns aus einer Quelle.

Somit kommen die Faulheit, die manchmal den Menschen bewältigt, alle Hindernisse, die seinen Aufstieg zur Offenbarung des Schöpfers verhindern, auch von der Höheren Kraft. Und der Mensch befindet sich in der Mitte und soll entscheiden, wie diese Höhere Lenkung anzunehmen ist, das heißt, wie er sich zu den Kräften verhalten soll, die auf sein Verlangen einwirken.

Das ganze Universum ist eigentlich nur das Verlangen des Menschen, welcher empfindet, dass er selbst und die unbelebte, pflanzliche, tierische Natur und die Menschen um ihn herum existieren. Aber das alles, sowohl das Innere als auch das Äußere, wird nur innerhalb seines Verlangens vorgestellt und stammt aus der Höheren Kraft.

Folglich soll er alle diese Formen, dieses Realitätsbild, an die Höhere Quelle anbinden. Und indem der Mensch es zu tun versucht, beginnt er im ganzen Prozess, in allen mit ihm geschehenen Ereignissen, eine lenkende Hand zu erkennen – die Erscheinungsform einer Höheren Lenkung des Schöpfers, außer der es nichts anderes gibt.

Der Schöpfer hat alles so vorbereitet, dass wir diese einzige Lenkung in Form einer Menge von Kräften empfinden, die miteinander kämpfen, die positiv und negativ sind und sich im Endeffekt in der mittleren Linie miteinander verbinden, sowie dem Menschen helfen, diese einzige Höhere Kraft zu offenbaren.

Wenn der Mensch diese eine Kraft offenbart, dann beginnt er, das allgemeine Programm, das System der Schöpfung, zu erkennen. Und sein Verlangen, in dem eine solche Realität offenbart wird, führt ihn ins System der Welten hinein. Nachdem er das Bild der Wahrnehmung der Realität begriffen hat und mit Hilfe eigener Bemühungen darin nur eine lenkende Kraft erkennt, dann geschieht plötzlich ein solches Ereignis, das alle Früchte seiner Arbeit zerstört.

Folglich soll er wieder beginnen, mit den neuen Informationsdaten (Reshimot) zu arbeiten, die in seinem Inneren aufwachen, und alles auf eine Kraft zu beziehen, die gut ist und nur das Gute schafft. Aufgrund der Enthüllung der Reshimot seitens des Schöpfers und der Bemühungen seitens des Menschen arbeiten sie wie Partner zusammen. Der Schöpfer bereitet dem Menschen jedes Mal die neuen Bedingungen vor, die der Mensch richtig anwenden soll, um dieses Mosaik zu sammeln, worin dann nur eine Kraft gelten wird.

Sie wird ihn verwirren, sich enthüllen und wieder und wieder verhüllen. Es ergibt sich, dass der Mensch ständig zum Gesamtbild das Fehlende beiträgt, um darin das Wesen des Schöpfers zu offenbaren.

Jedes Mosaikstückchen, jedes Reshimo, jeder Zustand und jede Situation helfen dem Menschen zu erkennen, dass alles von einer Höheren Kraft kommt, und die Kräfte des Guten und des Bösen gemeinsam einwirken, um ihm zu ermöglichen, das Bild zu erkennen, das aus den schwarzen und weißen Fragmenten besteht. Er soll weder das Schwarze noch das Weiße beachten, sondern nur die eigene Zugehörigkeit an die einzige Quelle, aus der diese zwei Kräfte kommen.

Und so wird er die Höhere Lenkung offenbaren. Seine Aufgabe besteht nur darin, die Anstrengungen zur Offenbarung des Schöpfers vorzunehmen, weil darin die Gründe für das ganze Geschehen innerhalb des Menschen und in der von ihm empfundenen Realität sowie im Prozess, den er dank dieser Emotionen durchlebt, liegen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 03.06.2012

Die Liebe ist eine Brücke über dem Hass

Die gesamte Realität wird in drei Teile aufgeteilt: es gibt mich, sowie einen spirituellen Funken in mir, der mich beunruhigt und zwingt, noch eine weitere Realität zu enthüllen und es gibt die mich umgebende Welt.

Die mich umgebende Welt wird aufgeteilt in nahestehende oder fremde Menschen, auf die unbelebte Natur, Pflanzen und Tiere. Dahinter verbirgt sich die Höhere Kraft. Ich nehme die gesamte sichtbare Realität außerhalb von mir wahr, als ob ich zu ihr keinen Bezug hätte. Es sind aber die Teile von mir, die ich wegen dem Zerbrechen das in meinem Bewusstsein und in der Empfindung geschah, nicht empfinde.

Als ob ich die schmerzstillende Injektion in die Hand bekäme, und sie dadurch an der Sensibilität verloren hätte, so das ich dadurch nicht fühlen könnte, dass es meine Hand ist. Man könnte sie sogar abschneiden, und ich würde es nicht bemerken, da die Narkose so stark ist.

Ebenso empfinde ich die ganze Welt, als ob sie keinen Bezug auf mich nehmen würde.
Meine Arbeit besteht eben darin, gegen diese Narkose, gegen diese Empfindung zu kämpfen.

Es wurde absichtlich so gemacht. Wenn ich daran denke, dass diese Welt nicht mir gehört, als ob ich eine Narkose gegen meine eigene Selbstsucht bekäme, dann kann ich mich zu ihr altruistisch verhalten, als ob ich sie an einen Fremden geben würde. Ich kann lernen, diese Welt zu lieben.

Ich soll keine Selbstliebe entwickeln, denn ich mag mich selbst sowieso egoistisch. Aber jetzt kann ich lernen, andere zu mögen, die von mir mithilfe dieser Narkose, dieser Illusion des Zerbrechens abgetrennt sind. Denn die Liebe ist die Eigenschaft des Schöpfers, und nicht die Eigenschaft der Schöpfung.

Infolge des Zerbrechens ermöglicht uns der Schöpfer, eine solche Eigenschaft zu bekommen, die unserer Natur nicht eigen ist, die wir von Anfang an nicht besitzen. Wir verstehen überhaupt nicht, was die Liebe ist. Wenn ich aber versuche, die Menschen und die Außenwelt, wie mich selbst zu lieben, das heißt die Nächstenliebe zu entwickeln, dann führt diese innere Arbeit zur Empfindung der wahren Liebe.

Ich arbeite gegen die Selbstsucht. Es gibt mir besondere Kraft, die die ganze Zeit meinem Egoismus widersteht. Auf diese Weise geschieht der Kampf zweier Kräfte, die in zwei verschiedenen Richtungen gelten. Das Verlangen zieht den Genuss zu sich heran, aber über ihm gibt es den Schirm (die Kraft meines Widerstands), der diesen Genuss abstößt und bereit ist, ihn nach oben zu geben.

Infolge der Wechselwirkung dieser Kräfte kann ich folglich begreifen, was es tatsächlich heißt, einen Fremden und nicht das eigene Kind, den Hund oder den eigenen Körper zu lieben.

Je weiter ich mich entwickle, desto größer wird mein Hass gegenüber meinem Nächsten – aber ich entwickle darüber die Kraft der Liebe. Nur diese Empfindung ist eben die Liebe, wenn sie über dem Hass erhoben wird. Wie es heißt: „Alle Verbrechen wird die Liebe verhüllen“. Aufgrund vom Zusammenstoß zweier entgegengesetzter Eigenschaften, kann die Schöpfung die Eigenschaft des Schöpfers erlangen. Anderenfalls wäre es unmöglich und wir würden für immer innerhalb der Natur bleiben, aus der wir geschaffen wurden.

Wenn wir wie die Schöpfung (Niwraim) werden wollen, dass heißt uns zu selbständigen Persönlichkeiten entwickeln, die sich außerhalb des Schöpfers (Bar) befinden, und gleichzeitig Seine Eigenschaften und den höheren Zustand erreichen wollen, dann sollen wir in unserem Inneren solchen kämpfenden Mechanismus aufbauen. In unserem Inneren werden immer zwei entgegengesetzten Kräfte gelten: die Kraft des Verlangens zu genießen und die Kraft des Gebens, die wir eigenständig über dem Egoismus entwickeln können, also die Liebe über dem Hass.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 01.06.2012

Protestaktionen der Occupy-Bewegung in Frankfurt

Meldung: („The Wall Street Journal“, USA): In Frankfurt haben ca. 20 Tausend Menschen an den Protestaktionen der Occupy-Bewegung teilgenommen, wobei sie gegen die harten Sparmaßnahmen in Europa, die dominierende Stellung der Banken und gegen das, was die Demonstranten als den „wilden Kapitalismus“ bezeichnet haben, demonstriert haben.

Im letzten Jahr gingen Tausende Menschen auf die Straßen, um an den Protestaktionen der weltweiten Occupy-Bewegung teilzunehmen. Doch aufgrund dessen, dass die deutsche Wirtschaft relativ stabil und die Arbeitslosenrate unwahrscheinlich niedrig ist, verliefen diese Protestaktionen im Sande. Doch die langanhaltende Schuldenkrise in Europa entfacht immer wieder neue Demonstrationen.

Deutschland, die größte Wirtschaftsmacht Europas, wollte keine harten Sparmaßnahmen bei sich einführen, unter denen aktuell südeuropäische Länder wie Griechenland, Portugal und Spanien leiden. Doch ausgerechnet Deutschland bestand auf den radikalen Ausgabenkürzungen in ganz Europa, um Haushaltsdefizite kontrollieren zu können.

Mein Kommentar: Die Sparmaßnahmen widersprechen der modernen Wirtschaft der Konsumgesellschaft, die nur auf der Vergrößerung und Ausbreitung und nicht auf dem vernünftigen Konsum basiert. Da die Gesellschaft aber genauso wie die Welt global verbunden worden ist, wird Deutschland eine Bumerang-Reaktion von allen EU-Ländern bekommen. Es kommt die Zeit, in der keiner für sich allein stark sein kann, sondern nur durch die Verbindung mit den anderen zu einem gemeinsamen System. Die Welt verwandelt sich von einer linearen, individuellen, egoistischen, digitalen zu einer runden, integralen, altruistischen, analogen.

Persönliche Barriere überwinden

Frage: Auch wenn wir die gesamte Information über die Entwicklung der Krise und den raschen Wandel in der Welt sammeln, sind die meisten Menschen nicht in der Lage, diese wahrzunehmen – sie wollen nichts davon hören, nichts verändern und leben weiter wie bisher.

Meine Antwort: Es ist ganz natürlich – sie sind in ihrem individuellen Egoismus gefangen. Diese ganze Information ist für sie fremd, deswegen verschließen sie die Augen davor. Bei ihnen existiert, wenn nicht die Aggression, dann zumindest der Schutzmechanismus nicht vor irgendetwas Neuem, sondern vor ihren inneren gegensätzlichen Eigenschaften.

Hier muss man einen sehr sanften, leichten und vielleicht sogar einen spielerischen Ansatz wählen, sie beliebäugeln, begeistern, integrales Wissen in ansprechende bzw. attraktive Form verpacken. Das können Videos, Filme, alle Arten von spielerischen Ansätzen sein, welche die Geschichte der Menschheit zeigen und über die aktuellen Zustände erzählen, sie aber nicht direkt wissenschaftlich mit Grafiken und Tabellen bombardieren, sondern Informationen sinnlich, nah dem menschlichen Verstand übermitteln, am Beispiel seiner Lebensverhältnisse. Und daran wird er lernen.

Die Menschen nehmen Informationen am Beispiel anderer auf eine andere Art und Weise wahr als an der eigenen Person. Dieser Ansatz erlaubt es, die persönliche Barriere des Menschen zu überwinden – er lernt daraus und beginnt allmählich das zu verstehen, was im großen und ganzen über ihn selbst gesagt wird.

Nach allen nur denkbaren Erklärungen in Form von Filmen, Videos und Theaterszenen soll es zu Diskussionen kommen. Und hier passt sich der Mensch langsam an alles an und versteht, dass wir über ihn reden, über unsere Welt, unser Leben, unsere Nichtübereinstimmung mit äußerlichen gesamtmenschlichen, zivilisatorischen Systemen. Also ist es notwendig, eine neue Form der Annäherung zum Menschen hin zu finden.

Zum ersten Mal in unserem Leben werden wir mit der Erziehung konfrontiert, welche sich „gegen“ den Menschen richtet . Wir haben ihm beigebracht: „Das musst du wissen, um erfolgreich, stark, allwissend und vernünftig zu sein, sich gegenüber anderen zu überwinden, zu erheben und zu gewinnen.“ Und nun bringen wir ihm bei, dass er gleich wie die anderen sein muss: „Du musst auf dem gleichen Niveau mit ihnen verbunden sein. Das Wichtige ist, nicht über ihnen zu stehen, sondern mit ihnen zusammen zu sein“. Das heißt, hier spielen wir praktisch gegen unseren Egoismus, d.h. wir sollten daher viel weiser und intelligenter als unser Egoismus sein, um ihn auszuspielen.

Im Prinzip ist die integrale Methode „Hilfe gegen dich selbst“, d.h. gegen deinen Egoismus, und dagegen kann man nichts machen. Wir müssen verstehen, dass das der gleiche Ansatz wie bei einem kleinen Kind sein muss, dem man die Dinge beibringen will, welche er sich nicht anzueignen wünscht, und versuchen, ihn mit Hilfe einer alternativen Methode anzunähern. Und allmählich erkennt er selbst, „eben so muss ich handeln, eben so muss ich mich verhalten.“

Aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 20.05.2012

Das Licht ist gleich, die Verkleidungen sind verschieden

Ein Prozent der Menschheit, das den Schöpfer enthüllen möchte, muss die Verbindung zwischen Ihm und allen anderen herstellen. Eben dafür wurde uns dieses Verlangen gegeben. In Wirklichkeit verbirgt sich das Schöpfungsziel gerade in den 99%, während ein Prozent die Erweckung erhält, um nach dem direkten Willen des Schöpfers zu handeln. Somit besteht unsere einzige Aufgabe darin, den 99% zu dienen.

Frage: Ihr Ziel ist ein gutes Leben in der materiellen Welt mittels der Methode der Bürgschaft und der Vereinigung. Und unser Ziel ist der Schöpfer. Wie passt das zusammen? Wie lassen sich im Endeffekt diese zwei Ziele – das materielle und das spirituelle – vereinen?

Meine Antwort: Für dich ist dieses Ziel spirituell, weil du das Licht anziehen und den Schöpfer enthüllen musst, um etwas zu haben, was du an die anderen weitergeben kannst. Dabei gibst du das Licht bereits in einer entsprechenden Verkleidung an sie weiter.

Auch wir selbst empfangen das höhere Licht eingekleidet in unser umgebendes Licht. Und die Massen bekommen von uns die Kraft, die Anleitung und die Lösungswege eingekleidet in die Methode der Bürgschaft und der Vereinigung. Selbst wenn ihr Ziel materiell ist, wirkt das Licht dennoch von innen, geht durch uns zu ihnen – und plötzlich nehmen sie Veränderungen im Verstand und in den Gefühlen wahr.

Unter der Einwirkung des Lichts spüren wir, dass sich etwas in unserem Inneren verändert hat. Die Welt erlebt das nicht, obwohl auch sie sich mit der Zeit verändert. Doch jetzt werden die Menschen auch Veränderungen spüren, die von einer gewissen inneren Kraft ausgelöst werden. Sie wird sie verändern, und plötzlich werden sie anfangen, die Welt mit anderen Augen zu betrachten, anders über die Geschehnisse und über sich selbst zu urteilen… Das ist das Resultat der Einwirkung des Lichts, das zur Quelle zurückführt. Eben dieses Licht vollzieht das aus dem Inneren heraus und nicht wir. Wir müssen lediglich die Verbindung zwischen dem Schöpfer und allen anderen herstellen. Die belebende Tinktur muss durch die ganze Schöpfung über den Kanal, der von der Unendlichkeit bis zur tiefsten Stufe führt, durchlaufen.

Letztendlich, wenn die Botschaft über die Einheit von uns kommt, wird sie unbedingt in die Tat umgesetzt, und die Situation beginnt sich zu verbessern.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“, 01.06.2012