Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Spitze des Fadens

Frage: Die Kabbalisten berichten über die Eigenschaft des Gebens. Ich empfinde jedoch diese Eigenschaft nicht. Ich habe nicht mal den Anfang des Fadens …

Meine Antwort: Wenn du das Bedürfnis nach der Eigenschaft des Gebens entwickelst, dann wirst du auch begreifen, was sie ist. Wenn du versuchst, deinem Freund mit der Eigenschaft des Gebens zu begegnen, dann wirst du sehen, dass du keinerlei solcher Verlangen empfindest. Diese Erfahrung wird dir das Verständnis über die Wichtigkeit der Eigenschaft des Gebens geben. Dann wirst du vermuten können, woran es dir mangelt.

Ich will die Einheit mit den Freunden erreichen. Sie sind miteinander vereint und ich bin von ihnen getrennt. Eigentlich will ich keine Verbindung, ich bin dazu unfähig, ich vergesse sie. Der Funke meines Verlangens erlischt und nur unter den Freunden kann ich ihm wieder Leben verleihen, selbst wenn ich mich aufgrund der Scham mit ihnen verbinde.

Ich nähere mich ihnen an, arbeite in der Gruppe und beginne zu verstehen, wie sehr es mir an der Liebe fehlt. Meine Bemühungen schaffen allmählich das Bild der Eigenschaft des Gebens. Ich denke über die Vorteile nach und bereite auf diese Weise das Gefäß, das Verlangen vor. Dieses Verlangen ist noch nicht echt, aber meine Bemühungen ziehen das höhere Licht heran, welches meinem Verlangen entspricht. Es kommt aus der Vollkommenheit, aus der Unendlichkeit und erreicht diese Welt. Ich versuche mein Glück und gleiche darin einem Kind, das etwas unwissend macht. Aber diese Anstrengungen sind wichtig, denn das Licht leistet seine Arbeit. Und es ermöglicht mir, zu der Eigenschaft des Gebens aufzusteigen.

Auszug aus dem Unterricht zu dem „Vorwort zur Lehre der Zehn Sefirot“, 02.02.2012

Neuigkeiten der Protestbewegungen

Nachricht aus New York: Neben der Antikriegsdemonstration in New York und anderen Städten der Welt hat die Organisation „Globale Evolution“ zu einem weltweiten 24-stündigen Meditationsmarathon auf Facebook aufgerufen, um das Bewusstsein zu erweitern. Sie schreiben: „Wenn du nicht weißt, wohin mit deiner Liebe, und du dich nach Veränderungen sehnst, ist das Einzige, was du tun kannst, diese Liebe an die Welt weiterzugeben. Das Einzige, was sie jetzt braucht, ist die Liebe!“

Für den 27. Februar ist eine weitere „Okkupationsaktion“ geplant – der weltweite Solidaritätsmarsch. In der Ankündigung heißt es, dass das Wichtigste die Menschheit ist und die Nationalität keine Rolle spielt. Die Menschen rund um den Erdball verbinden sich in den Märschen zu den Hauptstädten und Parlamenten, wo während der friedlichen Demonstrationen der Einheit Kerzen angezündet werden.

Artikel in der Zeitung „Lietuvos rytas“ („Litauischer Morgen“)

Im Vorfeld meines Besuches in Litauen

hat die größte litauische Zeitung „Lietuvos rytas“

(Auflage 130000)

einen Artikel über die Kabbala auf der Grundlage eines Interviews, das ich einem Journalisten der Zeitung gegeben habe, veröffentlicht.

Zu der Liebe durch die Barrikaden des Hasses

Wenn ich den Freunden gegenüber gleichgültig bin und mich nichts stört, dann ist das ein Zeichen dafür, dass ich noch nicht damit begonnen habe, den Hass zu enthüllen, geschweige denn die Liebe. Wenn ich jedoch bereits Abstoßung ihnen gegenüber empfinde, dann ist das der Einfluss des höheren Lichts, welches beginnt, mich anzuleuchten und mir meinen bösen Trieb, meinen Egoismus zu zeigen.

Nicht jeder ist zu einer solchen Arbeit bereit: es kann sein, dass der Mensch sich mit den anderen verbindet und sich dabei gut und angenehm fühlt, er findet es interessant, zusammen mit allen anderen in die Wüste zu gehen, sie zu umarmen, und empfindet keinen Hass. Der Hass kann nur durch das Licht, das zur Quelle zurückführt, enthüllt werden.

Du wunderst dich, dass es eine solche Richtung zur Quelle geben kann?! Ja, das ist der Weg zur Quelle.

Das Wichtigste ist, nicht daran zu verzweifeln, dass du einen solchen Hass enthüllst, der dich abstößt, und nicht zu rufen: „Wo ist denn nun mein Vorankommen? Was ist das für eine Belohnung für all meine Anstrengungen?“ Wenn zu trotz allem weitergehst und dich mit den Freunden verbinden willst, weil es keinen Ausweg gibt und weil die Kabbalisten es so empfehlen, wenn du dich beugst, dann begreifst du, dass das Geben, die Enthüllung des Schöpfers nur durch Verbindung erreicht werden kann. Doch du erkennst, dass du selbst nicht in der Lage bist, dich zu verbinden, und begreifst dann, dass die Verbindung nur durch das umgebende Licht möglich ist.

Der Hass zu Freunden kommt ebenfalls vom Licht – jedoch ohne unsere vorausgehende Bitte. Das ist die Enthüllung des Bösen. Und zu dessen Korrektur müssen wir uns bereits zielgerichtet an die höhere Kraft wenden und sie bitten, sich zu zeigen, um uns die Möglichkeit zu geben, uns mit den anderen zu verbinden.

Auf diesem Weg gibt es viele Aufstiege, Abstiege, Enttäuschungen, eine lange Zeit der Hilflosigkeit, in der du nicht imstande bist, weder zu einer Seite noch zur anderen zu neigen. Wir werden absichtlich zermürbt, bis das höhere Licht endlich hilft und du beginnst, die Freunde zu schätzen. Und hier muss noch geklärt werden, ob du sie einfach so schätzt oder weil du den Schöpfer schätzt.

Israel, die Tora und der Schöpfer müssen sich immer zu einem Ganzen verbinden – dann lässt es dich in die richtige Richtung zielen. Israel (du selbst) ist voller Hass, die Tora ist das höhere Licht, das dich zur Quelle zurückführt und dir hilft, über dem Hass die Liebe aufzubauen. Und dann, in der mittleren Linie, indem du die rechte und die linke Linie richtig verbindest, enthüllst du den Schöpfer und alles verschmilzt sich zu einem Ganzen.

Das ist die Richtung unserer Arbeit.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 31.01.2012

Gerechtfertigte Kritik oder Verbrechen?

Frage: Wie können wir gerechtfertigte Kritik von dem Verbrechen in Bezug auf die Liebe zu Freunden unterscheiden?

Meine Antwort: Wir müssen versuchen, alles genauestens zu klären. Doch die ganze Klärung sollte von einer einzigen von Anfang an festgelegten Bedingung ausgehen, das heißt, der Anfang und das Ende müssen in einem Punkt zusammenkommen, und zwar, dass wir diese Klärung im Interesse des gemeinsamen korrigierten Gefäßes/Verlangens durchführen.

Diese Bedingung muss unbedingt vorhanden sein, und dazwischen können Klärungen stattfinden. Jede Auseinandersetzung ist ein Zusammenstoß, ein Kampf, ein Streit. Jede Überprüfung besteht darin, dass du verschiedene, ungleiche, einander entgegengesetzte Materialien verbindest und prüfst, worin sie sich unterscheiden. Die Analyse beruht immer auf dem Vergleich zweier Gegensätze – wie sehr und worin sie einander widersprechen.

Bei einer noch tieferen Analyse bedeutet das die Überprüfung jeder Eigenschaft in Bezug auf das Schlangengift, das „steinerne Herz“, den wahrhaft bösen Trieb. Auf diese Weise verlaufen alle Überprüfungen, selbst wenn es uns nicht bewusst ist, doch sie alle finden in Bezug auf das egoistische „Netto“-Verlangen, den riesigen Egoismus, statt; denn in Bezug auf das Licht können wir nichts messen.

Aus diesem Grund kann es in den Gruppen zu Auseinandersetzungen, zu Streitereien kommen – doch jede Klärung muss unbedingt mit dem Punkt beginnen, der uns vorankommen und aufbauen lässt. Wie geschrieben steht: „Die Ohrfeige eines Greises bringt den Bau voran“.

Wir sind bereit, alles zu klären und das Unbrauchbare zu zerstören (wie geschrieben steht: gerade die „Ohrfeige“ eines Greises), und das wird den Aufbau vorantreiben, es wird dazu beitragen, endlich die richtige Verbindung zu erreichen. Doch richtig muss sowohl der allererste als auch der letzte Punkt sein.

Woher sollen wir wissen, welche Handlungen richtig sind? Richtig sind jene Handlungen, die auf das allgemeine Wohl, auf das Wohl von allen gerichtet sind.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 02.02.2012

Die letzte Chance

Frage: Welche Hilfsmittel können wir bei der Vorbereitung auf den Arava-Kongress verwenden?

Meine Antwort: Versuche, dir vorzustellen, dass es deine letzte Chance ist.

Die Rede ist nicht vom materiellen Leben, auf welches viele bereit sind zu verzichten. Die Hälfte der Weltbevölkerung würde den Knopf des schmerzfreien Ausschaltens drücken, wenn es die Möglichkeit gäbe. Die Menschen haben nicht so sehr Angst vor dem Tod, sondern vor dem, was ihn begleitet.

Also müssen wir uns zum Nachdenken über die Bedingungen, die uns heute zur Verfügung stehen, verpflichten. Nach unseren Kongressen, nach den Vorbereitungen und der Verbindung gibt es einfach kein Zurück mehr. Die ganze Welt macht sich Sorgen um ihre Zukunft und weiß nicht, womit sie rechnen soll. Sie steht hilflos den Krisenprozessen gegenüber. Und wenn wir keine Kraft des Zusammenhalts finden, werden wir nichts mit uns selbst und mit der Welt tun können. Falls wir versagen, werden wir nicht dem materiellen, sondern dem spirituellen Leben ein Ende setzen.

Auch Frauen müssen das verstehen – sie sollen sich um uns sorgen und Druck auf uns ausüben. Männer müssen das ebenfalls verstehen. Wir müssen uns über alles erheben, was uns trennt, über Streitereien und Missverständnisse, über Reibereien und Konflikte. Mehr noch: soll es sie doch geben – das wird uns eine noch größere Möglichkeit geben, uns über sie zu erheben. Denn der Mensch wächst nur mit dem Wachstum des Egoismus, aus dem Gegensatz zu ihm. Soll er sich also immer höher auftürmen – wir brauchen nur Ausdauer, und wir werden jedes Mal Erfolge erzielen können.

Ich bin optimistisch gestimmt. Wir haben Kräfte in Israel und auf der ganzen Welt. Selbst wenn einige Gruppen schwierige Zustände durchlaufen, wird sich alles zum Besten fügen, so ist der Weg. Die Kinderkrankheiten lassen sich nicht umgehen – mehr noch: sie stärken unser Immunsystem für das ganze Leben.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Vorwort zum Buch Sohar, 03.03.2012

Ihr fragt? – Ich antworte …

Frage: Wird Europa wieder attraktiv für die Welt sein?

Meine Antwort: Wenn sie aus der Verzagtheit und aus der Kraftlosigkeit auferstehen wird und beginnt, den neuen Weg zu suchen, dann wird sie trotz des Alterns, trotz des Aussterbens und den Wirtschafts- und kulturellen Krisen attraktiv, gleich dem aufwachenden, wiedergeborenen Vogel Phönix.

Gerade die Suche nach der neuen Ideologie, welche sich in der Integration verbirgt, kann zum guten Beispiel des neuen Weges zur Einigkeit der Welt werden, welches auf Europa die Aufmerksamkeit, die Sympathie und die Teilnahme heranziehen wird.

Frage: Von welchen biblischen Vorfahren stammen die Völker der Welt?

Meine Antwort: Adam hatte drei Söhne: Set, Kain und Abel. Der Abel war kinderlos und wurde von Kain getötet. Alle Nachkommen von Kain sind während der Überschwemmung umgekommen. Die Nachkommen von Set und die Familie von Noah haben sich vor der Überschwemmung gerettet, und von ihnen stammt die gesamte Menschheit.

Verlangen, das die Wüste erblühen lässt

Frage: Ende Februar fahren wir erneut in die Arava-Wüste. Wie können wir dabei das, was wir beim ersten Mal erreicht haben, nicht verwischen lassen?

Meine Antwort: Dieser Durchgang unterscheidet sich vom letzten. Ihr werdet sehen, dass sich beim ersten Mal alles plötzlich ereignet hat, mit einer kindlichen, unbefangenen Naivität. Damals haben wir einen Erfolg erzielt, doch diesmal ist der Erfolg nur nach vielen Problemen, großen Überlegungen und Zweifeln möglich.

Denn das Verlangen wird mit jedem Mal größer und schlauer, leistet einen immer größeren Widerstand. Wie hoch du auch aufsteigen magst, dein böser Trieb erhebt sich über dich. Aus diesem Grund können wir das, was war, nicht wiederholen.

Das Wichtigste ist, uns damit zu beschäftigen, uns vorzubereiten, zu begreifen, dass wir uns verbinden müssen, dass es keinen anderen Ausweg gibt, dass es sich anderenfalls noch nicht einmal lohnt, damit anzufangen. Es macht keinen Sinn, in die Wüste zu fahren, wenn wir kein wahres Verlangen mitnehmen. Und ein wahres Verlangen entsteht in einem zerbrochenen Herzen.

In der Wüste gewinnt und rettet sich derjenige, der sich wirklich an dem Weg festhält. Einerseits fühlt er sich innerlich leer, andererseits hat er das Fadenende. Und dieses Fadenende ist die Verbindung mit Freunden. Denn letztendlich verlassen wir nicht die Wüste – sie verwandelt sich von allein in das Land Israel, fließt wie Milch und Honig. Die gesamte spirituelle Fülle erhalten wir „an Ort und Stelle“, wenn wir uns verbinden. Dann verwandelt sich die Wüste, die zwischen uns liegt, in das gelobte Land, in die Absicht, die zum Schöpfer gerichtet ist. Und dort werden wir Ihn enthüllen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Vorwort zum Buch Sohar, 03.02.2012

„Ich suche meine Brüder“

„Das Gebet eines Armen“ ist genau das, was wir brauchen, wenn wir eine solche Handlung wie den Kongress in der Wüste vollbringen, und zwar das richtige Verlangen, den Mangel, finden wollen. Denn außer dem Verlangen brauchen wir nichts – wir existieren im Licht der Unendlichkeit, innerhalb des Verlangens des Schöpfers zu geben. Uns fehl nur das Gefäß, um dieses Geben empfangen zu können.

Genau das brauchen wir. Wie können wir genau wissen, was uns der Schöpfer geben will? Worum sollen wir bitten? In der Tora steht über den Beginn des Weges geschrieben: „Da fand ihn ein Mann, dass er irreging auf dem Felde; der fragte ihn und sprach: Wen suchst du? Josef antwortete: Ich suche meine Brüder“ – die Einheit mit den anderen.

Wie können wir die Einheit erreichen, wenn alle von Hass erfüllt sind und nicht wissen, wo sie sich befinden, wenn sie nicht begreifen, dass sie über ihr tierisches Dasein wachen – auf das Feld gehen, um zu jagen oder zu hüten; während derjenige, der dem Schöpfer ähnlich werden möchte, einen Menschen sucht – sich danach sehnt, denselben Teil von Adam (dem Schöpfer ähnlich) in dem anderen zu erkennen.

Damit beginnt man später, das Exil, den Pharao und die dringende Notwendigkeit zu enthüllen, seiner Gewalt zu entkommen. Alles wird in der Verbindung zwischen den Menschen enthüllt.

Deshalb, wenn wir auf das „vom Schöpfer gesegnete Feld“ gehen wollen, und zwar genau für diese Arbeit – zu spüren, dass wir uns in der Wüste befinden und die Einheit erreichen müssen -, werden wir möglicherweise in dieser Verbindung enthüllen, dass wir von Hass erfüllt sind, dass der Pharao, die Schlange, sich unter uns befindet. Doch das wird uns dazu bewegen, den Schöpfer um Hilfe zu bitten. Wollen wir hoffen, dass es geschieht.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 02.02.2012

Die Beschleunigung der Zeit

Das Studium des Buches Sohar hilft uns, die Zeit zu beschleunigen. Wenn ich mich im Laufe von, sagen wir, fünf bis zehn Jahren entwickeln soll, dann kann das Studium des Sohars in mir diese Veränderungen sogar durch einige wenige Lektionen hervorrufen.

Es ist eben der Unterschied zwischen dem tierischen und dem menschlichen Niveau, die fast unmöglich zu vergleichen sind. Ein Tier wird nie in der Lage sein, eine dem menschlichen Niveau ähnliche Handlung auszuführen. Es ist der qualitative Unterschied in der Entwicklung der Schöpfung.

Wenn wir den Sohar lesen und nicht daran denken, wie uns das Licht beeinflussen kann, ist es möglich, dass unsere Entwicklung nur sehr langsam voran kommt. Wenn wir den Sohar ohne Absicht lesen, dann kann diese Handlung sogar eine negative Wirkung haben. Das Studium des Sohar ruft in uns sehr starke Veränderungen hervor.

Aber wenn wir das Studium um die richtige Absicht ergänzen, dann bringt das Licht, das zur Quelle zurückführt, zusätzlichen Schwung in die Entwicklung auf unserem Weg von der Selbstsucht zur Nächstenliebe. Nur dann können wir einen Zustand der Einsicht erreichen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 01.02.2012