Gerechtfertigte Kritik oder Verbrechen?
Frage: Wie können wir gerechtfertigte Kritik von dem Verbrechen in Bezug auf die Liebe zu Freunden unterscheiden?
Meine Antwort: Wir müssen versuchen, alles genauestens zu klären. Doch die ganze Klärung sollte von einer einzigen von Anfang an festgelegten Bedingung ausgehen, das heißt, der Anfang und das Ende müssen in einem Punkt zusammenkommen, und zwar, dass wir diese Klärung im Interesse des gemeinsamen korrigierten Gefäßes/Verlangens durchführen.
Diese Bedingung muss unbedingt vorhanden sein, und dazwischen können Klärungen stattfinden. Jede Auseinandersetzung ist ein Zusammenstoß, ein Kampf, ein Streit. Jede Überprüfung besteht darin, dass du verschiedene, ungleiche, einander entgegengesetzte Materialien verbindest und prüfst, worin sie sich unterscheiden. Die Analyse beruht immer auf dem Vergleich zweier Gegensätze – wie sehr und worin sie einander widersprechen.
Bei einer noch tieferen Analyse bedeutet das die Überprüfung jeder Eigenschaft in Bezug auf das Schlangengift, das „steinerne Herz“, den wahrhaft bösen Trieb. Auf diese Weise verlaufen alle Überprüfungen, selbst wenn es uns nicht bewusst ist, doch sie alle finden in Bezug auf das egoistische „Netto“-Verlangen, den riesigen Egoismus, statt; denn in Bezug auf das Licht können wir nichts messen.
Aus diesem Grund kann es in den Gruppen zu Auseinandersetzungen, zu Streitereien kommen – doch jede Klärung muss unbedingt mit dem Punkt beginnen, der uns vorankommen und aufbauen lässt. Wie geschrieben steht: „Die Ohrfeige eines Greises bringt den Bau voran“.
Wir sind bereit, alles zu klären und das Unbrauchbare zu zerstören (wie geschrieben steht: gerade die „Ohrfeige“ eines Greises), und das wird den Aufbau vorantreiben, es wird dazu beitragen, endlich die richtige Verbindung zu erreichen. Doch richtig muss sowohl der allererste als auch der letzte Punkt sein.
Woher sollen wir wissen, welche Handlungen richtig sind? Richtig sind jene Handlungen, die auf das allgemeine Wohl, auf das Wohl von allen gerichtet sind.
Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 02.02.2012