Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die wunderbare Verwandlung eines unverbesserlichen Egoisten

Frage: Mich zieht das Bild der neuen, korrigierten Beziehungen zwischen den Menschen, welches Sie beschreiben, sehr an. Gerade mich als Vater haben ihre Beispiele über die Kinder und die schwierigen Situationen in den Schulen beeindruckt.

Ich würde wirklich gerne in so einer Welt leben, die Sie beschreiben. Aber gleichzeitig überkommt mich der Zweifel: denn es steht geschrieben, dass „das menschliche Herz von Geburt an Böse ist“. Und Sie wollen, dass der Mensch plötzlich gut wird? Warum sollte dieser unverbesserliche Egoist plötzlich so eine Verwandlung erleben?

Meine Antwort: Der Mensch wird die Tatsache genießen, dass er sein Ego von nun an in der gegenteiligen Form verwendet. Er wird um sich herum die Beispiele sehen und das gleiche tun.

Um einen Menschen zum Gebrauch seines eigenen Egoismus in der richtigen Weise zu bringen, brauchen wir die Unterstützung der Gesellschaft, die Einwirkung von Gut und Böse, d.h. die Belohnung und die Bestrafung. Wir müssen Unterstützung durch die Kinder formieren, damit sie ihre Eltern respektieren, oder eben auch nicht, und zwar in Bezug auf diese Eigenschaften.

Wir spielen mit dem Egoismus des Menschen in allen möglichen Formen, organisieren seine Umgebung. In dieser Umgebung gibt es mehrere Ebenen. Denn in einem Menschen selbst gibt es diese vier Ebenen, und genau so viele Kreise bzw. Bereiche sind notwendig, um seine Umgebung aufzubauen. Es ist notwendig, ihn durch seine Kinder zu beeinflussen, damit er fühlt, dass die Kinder ihn bewerten und überprüfen, inwiefern er der Gesellschaft gibt. Die Meinung der Kinder ist sehr wichtig für den Menschen.

Ein anderer Kreis sind die Nachbarn, der dritte – die Mitarbeiter, und der vierte – der Staat, wobei ihn alle nach dem gleichen Prinzip einschätzen. Eine solche Umgebung sollte um einen Menschen herum aufgebaut werden, aber ohne einem Gefängnis zu gleichen, aus dem er entkommen will, sondern mit der Rücksicht auf unser Egoismus gestaltet. Denn das ist unsere Natur.

Aber wir müssen auch verstehen, wie viel wir gewinnen, wenn wir nicht unser Ego unterdrücken, sondern lernen, es in der richtigen Weise zu benutzen.

Wenn ich beispielsweise dank meinem großen Egoismus ein Vermögen für meine Kinder machen kann, dann nutze ich es aus, damit davon alle profitieren. Das heisst, das Problem besteht nicht in der Existenz meines Egos, denn es kann von großem Nutzen für alle sein. Die Frage ist nur, wie ich es nutze.

Wenn die Gesellschaft verlangt, dass ich es für das Wohl aller nutze, dann sollte ich das auch tun. Und wenn das nicht gelingt, dann sollte ich versuchen, mich zu korrigieren. Alles hängt von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab, weil ein Mensch ein Produkt seiner Umgebung ist. Deshalb müssen wir ohne Druck und Gewalt handeln.

Aus dem 6.Gespräch über das neue Leben 03.01.2012

Der Welt die Lösung geben

Indem wir ein Netz gegenseitiger Verbindung schaffen, leiten wir die Welt und werden zum weltweiten „Zentrum des Gebens“. Die Menschheit erprobt die Leiden, ist aber dennoch unfähig, deren Grund zu begreifen, und deshalb begreift nicht, wie sie zu beseitigen sind. Das ist schon jetzt sichtbar und wird künftig noch stärker empfunden werden. Deshalb sollten wir so schnell wie möglich den Menschen von der Ursache der Krise erzählen, wir sollten über ihre Natur sprechen und darüber, wie sie zu lösen wäre.

Anderenfalls kann man nicht darüber sprechen, dass wir das Geben in der Welt verbreiten. Wir müssen mit all unseren Kräften an den Nöten der Menschen teilnehmen, uns um ihren Schmerz und ihre Bedürfnisse mehr als um unsere eigenen sorgen. Dies ist unsere Hauptaufgabe, eben dafür existieren wir. Deshalb muss man sofort an die Welt eine Erklärung des Geschehenden hinaustragen. Denn sie wird niemals alleine die Lösungen finden. Es verpflichtet uns, Netzwerke für die Bildung, für die professionelle Vorbereitung zu schaffen.

Dies ist eben unsere Arbeit. Dank ihr werden wir selbst vorankommen können: nur in der Verbreitung, in der Sorge um den Nächsten.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema “ Fragen und Antworten“, 28.02.2012

Was können wir geben?

Kongress in der Arava-Wüste. Lektion №1

Frage: Wenn wir stets beabsichtigen, nur selbstsüchtig zu empfangen, und nun diese Absicht verändern wollen , um das Geben zu erlangen, was genau können wir dann geben? Wir können doch nichts geben, denn wir wünschen nur zu empfangen…

Meine Antwort: Wir können an die Gruppe unser Verlangen nach dem Geben verleihen. Das reicht. Die Füllung kommt vom Schöpfer, und die Sehnsucht nach dem Geben kommt von uns. Ich selbst habe nichts zu verleihen, es gibt nichts, was ich geben kann. Ich werde dir genau das geben, was Er mir „für dich“ gibt. So studieren wir die Verbindung zwischen den Parzufim: der Höhere empfängt zuerst und gibt dem unteren dann das, was er vom noch Höheren empfangen hat.

Wir sollen zwischen uns nur die Absicht aufbauen, damit ich das Verlangen nach dem Geben habe, und mich nicht darum sorge, was ich geben kann.

Auszug aus der 1.Lektion des Arava-Kongresses, 23.02.2012

Die historischen Daten

Frage: Geben Sie uns bitte, für die bessere Orientierung in der Geschichte der Kabbala, einige historische Daten durch.

Meine Antwort:

Adam: vor 5772 Jahre oder 5772 – 2012 = 3760. V.u.Z. – das Datum seiner Offenbarung der höheren Welt. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die hebräische Zeitabrechnung. Für die vollständige Offenbarung der höheren Welt von allen Menschen in der Welt sollen 6000 Jahre vergehen – d.h. in den 6000 – 5772 = 228 gebliebenen Jahren wird die ganze Menschheit die höhere Welt offenbaren. Die übrigen Daten:

Moses: 1392 – 1272 v.u.Z., die Offenbarung des Schöpfers am „Berg Sinai“ – 1312 v.u.Z.

Joshua: 1354 – 1244 v.u.Z.

Die Uhrväter: 1244 – 889 v.u.Z.

Die Propheten: 889 – 352 v.u.Z.

Die Mitglieder der großen Versammlung: 352 – 312 v.u.Z.

Rabbi Akiba – 1-2 Jh. unserer Zeitrechnung

Rabbi Schimon Bar Jochai, der Autor des Buches Sohar – 2 Jahrhundert unserer Zeitrechnung

Die Verfasser der Mischna: 312 v.u.Z. – 218 unserer Zeitrechnung

Die Verfasser des Talmuds: 218 – 636

Die Gaonen: 636 – 1140

Es gibt keine Kongresse zweiter Wahl

Frage: Auf dem Arava-Kongress haben wir eine gewisse Kraft erreicht. Wie können wir diese nutzen, um jedem zu helfen, die innere Latte hoch zu setzen? Wie können wir diesen Geist bewahren und so voranschreiten, dass jeder innere Anstrengungen unternimmt?

Meine Antwort: Vor uns liegen drei Kongresse: in Litauen, in Brasilien und in den USA. Die Rede ist von den ineinander übergreifenden Ereignissen, die innerhalb von zwei Monaten stattfinden und sich auf ein Thema konzentrieren werden: unsere Einheit und die daraus resultierende Massenverbreitung. Mit anderen Worten: innere und äußere Bürgschaft.

Ab heute müssen wir die Verbindung mit der Stufe, die wir in der Arava erreichet haben, verstärken und bei der richtigen Organisation dieser Kongresse mithelfen, damit sie nicht zu „lokalen Ereignissen“ werden. Uns reicht die regionale Herangehensweise nicht, jeder Kongress muss zu einem internationalen werden: alle setzen sich vor die Bildschirme, alle nehmen daran teil und kommen voran. Dann werden wir alle zusammen mithilfe dieser Kongresse zu einer neuen Stufe aufsteigen.

Es wird nicht abwechselnd gemacht, wir können es uns nicht leisten, wie Kinder abwechselnd mit einem Spielzeug zu spielen. Das schadet uns. Auf dem Arava-Kongress waren alle Gruppen mit uns verbunden – genauso müssen wir auch weiter machen.

Das Programm eines jeden Kongresses betrifft alle – ohne Ausnahme; und darum müssen alle unsere Gruppen, alle Freunde aus der ganzen Welt mit aller Kraft dafür sorgen, dass jeder Kongress die maximale Stärke entfaltet. Das betrifft äußere Formen, aber das Wichtigste ist der innere Kern und die Vorbereitungen auf die Handlung. Der Mensch muss hundertprozentig bereit, voll bis zum Rand zum Kongress kommen – so, dass kein Tropfen mehr reinpasst. Das betrifft alle Schüler, egal, wo sie sind.

Vor jedem Kongress müssen alle frühzeitig den Content, das Programm, die vorbereitenden Materialien bekommen. Der Mensch muss sich danach ausstrecken, danach streben; wir haben keine anderen Mittel zum Vorankommen.

Das Kongressprogramm muss gut durchdacht werden, damit nicht das Gleiche mehrere Unterrichte hintereinander angehört werden muss. Wir müssen neue Sachen hören, und ich habe noch etwas zu sagen – doch in Wirklichkeit werdet ihr nur dann etwas Neues hören können, wenn ihr dazu bereit seid. Nur dann werde ich noch mehr öffnen können, dank eurem Zusammenhalt, eurem neuen Verlangen.

Ich hoffe sehr, dass ihr mit großer Ernsthaftigkeit an die Sache herangeht. Es geht um die gemeinsame Arbeit, die Verantwortung beschränkt sich nicht auf die Organisatoren oder physische Teilnehmer. In der Arava waren Hunderttausende Menschen mit uns zusammen – das ist eine Riesenkraft.

Also, diese Woche wiederholen wir noch die Materialien aus der Arava und machen uns dann an die zügige und sehr intensive Vorbereitung auf den Kongress in Litauen. Außerdem müssen wir ein ganzheitliches Programm vom Anfang des Litauen-Kongresses bis zum Ende des New Yorker Kongresses zusammenstellen, einschließlich meiner Treffen mit den Gruppen in Kolumbien und Chile sowie des Brasilianischen Kongresses.

Es geht um enorm viele Stunden, um eine wunderbare Gelegenheit, dank welcher wir einen Ruck nach vorne machen können. Alles hängt von der Vorbereitung ab.

Auszug aus dem Unterricht nach der Einführung zu Talmud Esser ha Sefirot, 27.02.2012

Kredit für die Zukunft

Frage: Ist die Stufe, die wir auf dem Kongress erreicht haben, ein Kredit, den wir abarbeiten müssen, oder das Ergebnis unserer vorherigen Anstrengungen?

Meine Antwort: Die einen haben das als Lohn, die anderen als Vorauszahlung erhalten. Jeder hat sowohl das eine als auch das andere in einem bestimmten Verhältnis bekommen. Vieles davon haben wir erhalten, um diese Vorauszahlung von nun an zu realisieren. Wir durften etwas in der Einheit, in der Verbindung wahrnehmen. Uns wurden absichtlich verschiedene Zweifel von oben geschickt, und gerade durch sie haben wir neue Erscheinungsformen in der Verbindung zwischen uns wahrgenommen. Wir müssen verstehen, dass das wahrhaft ein Geschenk von oben ist. Nun müssen wir dieses Geschenk in unserem Inneren verarbeiten, es realisieren.

Ich persönlich betrachte es eher als einen Kredit für die Zukunft, den wir nun realisieren müssen. Ich unterschätze nicht all jene Anstrengungen, die wir unternommen haben, doch entsprechend dem Zustand, in dem wir uns befanden, stand uns das nicht zu. Wir haben diese Vorauszahlung erhalten, weil wir uns angestrengt haben, doch haben wir sie nicht als Lohn, sondern als Kredit bekommen, mit dem wir nun arbeiten müssen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 26.02.2012

Nur eine völlige Integration kann Europa retten

Meinung: (Nouriel Roubini, Nicolas Berggruen, von „The Gardian“): „Die Krise in der Eurozone zieht die ganze globale Wirtschaft runter – eine echte wirtschaftliche und politische Union ist jetzt dringend notwendig.

„Nachdem man sich viele Monate durchgewurstelt hat – aber nicht bis an die Wurzeln der Systeme in der wirtschaftlichen, steuerlichen und finanziellen Krise gekommen ist – ist Europa am Scheidepunkt. Wenn es weiter fortfährt mit dem Status Quo, Unruhe anstelle von Entschiedenheit, wird die Eurozone auseinanderbrechen und die nationalen Wirtschaften werden geschwächt. Nur durch das Voranschreiten zur vollen Integration – jetzt – kann sich Europa selbst retten.

„Zusammen mit dem anhaltenden Parteienkollaps und der eindeutigen Schlüpfrigkeit in der Erholung in den Vereinigten Staaten, zieht die Regierungskrise Europas die ganze globale Wirtschaft runter.

„Es gibt Handlungsbedarf, um Glaubwürdigkeit wiederherzustellen“.

„Zusätzlich müssen wir, indem wir die notwendigen Steuereinsparungen und Strukturreformen verfolgen, vorsichtig sein, um nicht irgendeine zerbrechliche Erholung in der kurzen Zeit zu untergraben.

„Um in der globalisierten Welt mitzuhalten, muss Europa eine ehrgeizige Agenda für Wachstum und Arbeitsbeschäftigung auflegen, um die Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Produktivität anzutreiben.

…..Ohne Wachstum wird die Versuchung für wirtschaftlichen Nationalismus steigen.

„Weiterhin kann die politische Integration und Union nur Hand in Hand, Schritt für Schritt, erbaut werden, durch ein breites und tiefes Engagement der Öffentlichkeit.“

„Darum ist eine wachsende europäische Integration, und nicht eine, die sich verringert, die einzige Lösung.“

Mein Kommentar: Wir werden nicht fähig sein, uns weiter zu entwickeln; alles wird reduziert werden, bis es die Bedingung einer vernünftigen Produktion und eines vernünftigen Konsums erreicht, besser als Überproduktion und Überkonsumierung, um einer Überhäufung willen. Die Natur wird uns zwingen, ihr integraler Teil zu werden, was bedeutet, in einer vernünftigen Weise zu empfangen und zu geben.

Wir werden zu dieser Wirtschaft kommen, und namentlich Integration, Vertrauen und Einheit werden uns diese harmonische Union erschaffen lassen. Da wird es nicht mehr reich noch arm geben – das wird die Natur nicht erlauben. Eine Person wird belohnt werden für sein oder ihr Einbringen in Form von Respekt, Anerkennung, Kreativität, und das Gefühl der nächsten Stufe der Harmonie, höher als dieses Leben…

Warum erfolgen die Schläge unter die „Gürtellinie“?

Frage: Es ist klar, dass der Schöpfer die Bitterkeit zum Leben des Menschen beifügt, sonst würde der Mensch nie in Richtung der Eigenschaft des Gebens schauen. Aber warum kommen die Schläge auf einem so niedrigen Niveau: Gesundheit, Geld, grundlegende Bedürfnisse, Probleme in der Familie? Warum erfolgen die Schläge nicht auf einem höheren Niveau? Sie würden dann die Eigenschaften wie Macht, Eitelkeit u.ä. betreffen. Denn gerade in dieser Sphäre sollte die Korrekturen erfolgen.

Meine Antwort: Schau, Baal HaSulam an: einer der größten Kabbalisten ertrug die materiellen Leiden, sein Essen zu Hause ging zu Ende und es gab Feindlichkeit im Umfeld. Es gab alles. Es ist schwierig überhaupt zu rechtfertigen und zu verstehen, was mit den Kabbalisten jeglichen Alters geschah, unabhängig davon auf welcher Stufe des spirituellen Begreifens sie sich befanden.

Die Ursache besteht darin, dass sie in der allgemeinen Struktur eingeschlossen sind und nicht das bekommen, was sie selbst verdient haben, sondern das, was im Rahmen der allgemeinen Korrektur gefordert wird. Wir wissen, wie das Leben von Rabbi Akiva endete, wie die Bücher von Rambam verbrannt wurden. Das alles ist nicht zufällig, sondern auf diese Weise hat alles die höhere Kraft geregelt. Diese Menschen sind in die Welt eingeflochten und unterliegen den allgemeinen Bedingungen. Wir sind nicht in der Lage ihre Probleme nachzuvollziehen.

Den einfachen Menschen hätte das verwundert: „Was ist das für ein Hindernis? Wie kann ein Kabbalist es nicht überwinden?“ In Wirklichkeit wissen wir nicht, auf welcher Stufe sich dieser Kabbalist befindet und welche Belastung des Herzes er gerade erlebt. Lege ein Bleistift auf den Boden und er wird ihn nicht überspringen können. Wir denken, dass so was einfach nicht sein kann? Und nichtsdestotrotz kann es doch sein.

In der entsprechenden Weise sollen wir uns gegenüber den Freunden verhalten. Beurteile keinen, bevor du an seiner Stelle gewesen bist. Denn du kannst nicht erkennen, du verstehst nicht, in welchem Zustand er sich gerade befindet. Möglicherweise, bekommt er solche Hindernisse, die er einfach nicht überwinden kann. Wenn wir es nur begreifen würden, dann würden wir uns gegenseitig anders wahrnehmen.

Frage: Und dennoch, gibt es das Verlangen, das auf Reichtum, Ruhm, Macht oder Wissen gerichtet ist. Aber die Schläge kommen auf einem niedrigeren Niveau…

Meine Antwort: Der Mensch wird genau an der Stelle getroffen, wo es am meisten schmerzt. Wie soll der Höhere ihn „stechen“, damit er fühlt? Der Höhere muss die richtige Stelle wählen. Und die Berechnung hier wird allgemein, im Bezug auf die ganze Welt erzeugt.

Frage: Woher weiß der Schöpfer, was für jeden einzelnen notwendig ist?

Meine Antwort: Es handelt sich um ein vollkommenes System aus der Welt der Unendlichkeit, das alles organisiert. Denkst du etwa, dass der Schöpfer mit dem Rechner sitzt, um seine Berechnungen zu machen. Nein, es ist das riesige Analogsystem, in dem alles vollkommen ist. Es arbeitet ständig, für dieses System sind Arbeit und Ruhe dasselbe. Darin gilt der unveränderliche Algorithmus. Es gibt keine Zeit, keine Bewegung, keinen Raum – alles befindet sich im Gleichgewicht.

Aus diesem Systemgleichgewicht der spirituellen Stufen steigen zu uns die Zustände herunter, die sich im Raum ausbreiten, sich auf Sekunden, Tage und Jahre legen. So entsteht aus der Vollkommenheit der unvollkommene Zustand.

Jedem offenbart dieses System genau das, was gefordert wird und bestimmt die Parameter, die in unterschiedlichen Umständen geäußert werden.

Frage: Aber warum nimmt es diese schrecklichen Formen an?

Meine Antwort: Wir verstehen das egoistische Verlangen in seiner ganzen Tiefe nicht. Wir wissen nicht, was in diesem Abgrund geschieht. Denn genau wir sind der Vollkommenheit der Natur entgegengesetzt. Du muss dich noch ein bisschen gedulden, bis du diese Vollkommenheit kennenlernen wirst. Dann wirst du gewiss dem Schöpfer nichts vorwerfen können…

Auszug aus dem Unterricht nach dem „Vorwort zur Lehre der zehn Sefirot“, 13.02.2012

Die Chance des Lebens

Frage: Wegen des bevorstehenden Kongresses empfinde ich eine viel zu große Angst und Druck. Es gibt kein Gefühl der Freude und der Liebe, nur Vorschriften und Drohungen. Ich will nicht mehr dorthin fahren. Warum bin ich in so einen Zustand geraten?

Meine Antwort: Weil du nie gedacht hast, dass ein Kongress kein Picknick ist. Du bist immer zu unseren Kongressen wie zu den Festen gekommen, die voller Lektionen, Auftritte, Konzerte, Tänze und Mahlzeiten sind. Wenn der Mensch sich mithilfe dieser Handlungen erweckt, sind sie für ihn ernsthaft und nutzbringend. Und wenn nicht, kann er sich einfach des Lebens erfreuen, ohne an das Wichtigste heranzukommen.

Genauso kamen manche früher in den Tempel, weil es dort immer frisches Fleisch und guten Wein gab. Andere wiederum kamen mit etwas anderen Gedanken dorthin.

Heute treiben wir den Menschen dazu an, zu begreifen, wo er sich befindet. Jeder soll das begreifen und dem zustimmen, in jedem soll die größte Besorgnis wohnen. Die Tora führt sogar äußere Anzeichen für einen solchen Zustand an, indem sie Erschütterungen, Blitze etc. beschreibt. So ist es auch.

Und dabei soll ein solch wichtiger Status Freude in uns hervorrufen. Selbst wenn es in den Eigenschaften der Überwindung (Gwurot) geschieht, eröffnet sich dir dennoch eine höhere Stufe – natürlich wenn du deren würdig bist. Und wenn nicht, wirst du hier den Ort deines Begräbnisses finden. Also entscheide dich, ob du kommen solltest.

Die Qualität der Teilnehmer ist wichtiger als deren Quantität. Es ist eine Sache, die gegenseitige Bürgschaft in den Massen zu verbreiten, und etwas ganz anderes, in der Wüste spirituell aufzusteigen.

Wenn der Mensch wie zu einem Picknick dorthin kommt, wird er sich selbst schaden. Wenn er unsere Kräfte verdünnt, uns durch seine fremden Gedanken und Verlangen stört, wird er später dafür bestraft. Ein solcher Mensch sollte nicht kommen. Hier ist nur für diejenigen Platz, die mit aller Ernsthaftigkeit an die Sache herangehen.

Ich kann diejenigen verstehen, die nach reiflicher Überlegung zuhause bleiben. Gerade das würde eine ernsthafte Einstellung bedeuten: Der Mensch hat Angst, ist sich unsicher, versteht, dass er innerlich noch schwach ist…

Tja, vielleicht wird sich in zweitausend Jahren noch eine Chance bieten?

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Statuten des Arava-Kongresses“, 20.02.2011

Karten auf den Tisch

Frage: Wodurch soll sich unsere Absicht auf dem Arava-Kongress von der, die wir früher hatten, unterscheiden? Worauf sollen wir uns vorbereiten?

Meine Antwort: Unsere Absicht auf diesem Kongress sollte die große Angst, die große Besorgnis beinhalten: vielleicht unterstütze ich die gemeinsame Anstrengung nicht in entsprechender Weise?

Wie beim Pokern lege ich die Karten auf den Tisch und aktiviere alle Ressourcen. Ich will mich ganz für das Licht, das zur Quelle zurückführt, hingeben. Ich bin bereit, meinen Beitrag zu leisten und alle zum Ziel anzutreiben. Darüber hinaus möchte ich durch die Vereinigung mit allen Freunden die Kraft erhalten, die mich nicht mit ihnen, sondern mit dem, was über uns ist, verbindet. Wir müssen uns bemühen, dass alle Verbrechen von der Liebe bedeckt werden, wir müssen der Bürgschaft und der Einheit entgegenstreben.

Der Unterschied besteht hier darin, dass wir diesmal selbst handeln, ohne äußere Kreise, im gemeinsamen Gedanken, Verlangen und in der gemeinsamen Absicht. Wir lassen sie nicht los, wir bleiben ständig in ihr. Wir attackieren nicht nur und nicht so sehr rational, sondern eher im Verlangen und in der Absicht.

Das ist das, was wir vorbereiten – der Rest hängt von den Teilnehmern ab. Sie bauen diesen Zustand auf.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Statuten des Arava-Kongresses“, 20.02.2011