Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Zusammenstöße in Athen – gesetzmäßig!

Zwischenfall: In Athen haben sich Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei ereignet. Tausende Protestierende sind gegen die Budgetkürzungen, Steuererhöhungen, Lohnkürzungen und Kürzungen der sozialen Leistungen.

Kommentar: Leider ist der Grund für die Lage aller Länder und für den Unmut des Volkes – einer. Es ist eine allgemeine Krise der Nichtübereinstimmung der Gesellschaft der integralen Matrix, in die wir aktuell „hineinfahren“. Und es hängt nicht von unserem Wunsch ab, aber wir sind verpflichtet, ihr zu entsprechen.

Unsere Nichtübereinstimmung der Natur wird von uns als eine Krise empfunden. Und uns werden weder Budgetkürzungen noch Steuererhöhungen helfen – diese vorübergehenden Maßnahmen sind erst dann gut, wenn wir gleichzeitig die Bevölkerung über die globale integrale Welt lehren, eine Welt, in die wir „hineinfahren“.

Die spirituelle Arbeitsteilung

Es gibt gebende Gefäße, Galgalta we Ejnaim, genannt „Israel“, was „direkt zum Schöpfer“ bedeutet. Nur diese Gefäße können Licht anziehen, weil sie Ihm nah sind und nur über die Kraft des Gebens verfügen.

Und es gibt auch die empfangenden Gefäße, ACHAP, „die Völker der Welt“. In Wirklichkeit sind genau sie wichtig, und für sie entscheidet sich alles. Aber sie selbst sind nicht im Stande, das Licht auf direkte Art zu empfangen, sofern die Gefäße „Israel“ es nicht an sie weiterleiten.

So ist die Rollenverteilung: Galgalta we Ejnaim müssen für ACHAP das Licht anziehen, und ACHAP soll den eigenen Wunsch für Galgalta we Ejnaim liefern, damit diese für sie das Licht weiterleiten. Nur eine solche gegenseitige Kooperation wird es uns ermöglichen, die vollständige Korrektur zu erreichen.

Alle Menschen in der Welt, die den Punkt im Herzen haben, d.h. den Drang nach Anziehung des Lichtes, werden „Israel“ – Isra-El, „direkt zum Schöpfer“, genannt. Und all jene, denen es an diesem Drang fehlt, können das Licht nicht direkt anziehen und werden „die Völker der Welt“ genannt, ACHAP. Zusammen benutzen sie ihre Natur, um in der Zusammenarbeit das Licht anzuziehen und die Enthüllung des Schöpfers in einem gemeinsamen Gefäß zu bekommen.

Aber, damit sich zwischen ihnen eine Verbindung einstellt, geht Israel ein Zerbrechen durch. Israel steigt zu dem Ende der Korrektur, auf die Stufe des Tempels, und dann zerbricht der Tempel, d.h. Israel fällt von der spirituellen Höhe in die Kräfte der Unreinheit hinein, in die Völker der Welt, und vermischt sich mit ihnen, so dass ACHAP sich in Galgalta we Ejnaim einschaltet, und Galgalta we Ejnaim in ACHAP. Im Ergebnis befinden sich dann sowohl jene als auch die anderen in egoistischen Absichten.

Doch sobald die Vermischung bzw. die „Verbannung“ endet, können sie das Licht wieder anziehen und die Korrektur vollziehen. Zuerst werden die Galgalta we Ejnaim korrigiert, die sauberen Gefäße, in denen die Reshimot übrig blieben, die Aufzeichnungen des korrigierten Zustandes.

Sie haben die Möglichkeit, das Licht anzuziehen, und dank des gegenseitigen Einbindens mit ACHAP gibt es jemanden für das Anziehen des Lichts . Und dann erhalten ACHAP von Galgalta we Ejnaim das Leuchten, welches ausreicht, um nach oben eine Linie der Verbindung zu legen. Im Ergebnis stellen sie die vollständigen zehn Sefirot dar und ziehen dabei ein großes Licht an.

Und so, in der Interaktion, gelangen wir zur Endkorrektur.

Aktuell befinden wir uns am Anfang der Korrektur von Galgalta we Ejnaim, des Israels. Wenn sie korrigiert sind, dann werden sie in diesem Maße die Korrektur für ACHAP heranziehen, d.h. zu den Völkern der Welt.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Ramchal „Über die Weisheit“, 13.05.2011.

Kabbala „light“

Die Wissenschaft der Kabbala , die der Welt erklärt werden soll, ist nicht jene Kabbala, die wir in Unterrichten nach den Büchern Sohar, TES und Werken von Rabash und Baal HaSulam studieren. Auch unser angepasster Text des Buches Sohar bietet den Menschen lediglich eine folgeführende Erzählung, einen bequemen Zugang, eine Möglichkeit, das Buch zu öffnen und sich dabei nicht in ihren listigen Verflechtungen zu verlieren, welche dazu noch mit Auszügen in aramäischer Sprache vermischt werden.

Die Wissenschaft der Kabbala, die die Welt benötigt, das sind die Artikel wie „Die Gabe der Tora“, „Die gegenseitige Bürgschaft“, „Der freie Wille“, „Der Frieden“, „Der Frieden in der Welt“, „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“. Sie sind in einer leichten Sprache geschrieben und geben ausführliche Erklärungen. Es ist notwendig, zusätzlich noch einen Tropfen „Shamati“ hinzuzufügen, aber wiederum ohne all das, was einem Menschen nur als eine schwer begreifbare Sprache erscheinen lässt.

Anders gesagt: die Welt benötigt eine leichte Version. Sie kann z.B. in der Form eines Buches präsentiert werden, das sich für alle eignet. Sagen wir mal statt „Kabbala für Anfänger“ -„Kabbala für das Volk“, ein Buch, das alle Themen einfach und mit Bedacht erläutert; die Themen stehen dabei klar in einer gegenseitigen Verbindung und lassen keine Frage unbeantwortet.

Denn in erster Linie sollen den Völkern die grundlegenden Sachverhalte erklärt werden, damit sie wenigstens einen kleinen Teil dessen begreifen, was passiert. Und danach werden die Menschen das Buch Sohar in der einen oder anderen Form für sich entdecken – als ein Mittel der eigenen Korrektur.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „ Der Horn des Messias“

Der gesamte Weg ist eine Suche

Frage: Können Sie alle Zustände beschreiben, die wir von unserem heutigen Zustand bis zur aufrichtigen Bitte um das Geben durchlaufen müssen?

Meine Antwort: Es sind keine klaren, für uns verständlichen, konsequent fortlaufenden Stufen. Diese Zustände ändern sich – sie kommen und gehen.

Es ist aber klar, dass der Mensch ganz am Anfang glaubt, alles selbst, ganz allein, erreichen zu können und von niemandem abhängig zu sein – weder vom Lehrer noch von der Gruppe. Er denkt, dass ihm die Bücher genügen, um vorankommen zu können.

Später erwartet ihn eine Offenbarung – die Frage ist nur, wie viel Zeit er dafür brauchen wird. Manchmal stopft der Egoismus ihm dermaßen die Ohren und die Augen zu, dass er nichts sieht, und so können Jahre vergehen. Manchmal geht es aber schneller.

Doch alle Schritte, die wir durchlaufen müssen, sind Stufen der Erkenntnis der eigenen Unfähigkeit, das Ziel zu erreichen, und der Abhängigkeit vom Lehrer, von der Gruppe, von der unternommenen Anstrengung auf diese oder jene Art und Weise. So steigen wir Stufe für Stufe auf, bis wir die Erkenntnis erlangen, dass wir nur vom Schöpfer abhängen, der alle vorangegangenen Faktoren vereint: als ich auf den Lehrer, die Bücher und die Gruppe angewiesen war…

Jetzt enthülle ich, dass alles in Ihn eingebettet ist – in diese Erkenntnis, die als „Schöpfer“ bezeichnet wird. Und dann erkenne ich wirklich, dass alles um mich herum, außer mir selbst, Er allein ist und dass es niemanden sonst gibt. Ich begreife, dass ich nicht in der Lage bin und dass ich nicht kann, und dennoch muss ich mich beugen und ständig auf der Suche nach Ihm sein.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 05.07.2011


Unser Problem besteht darin, dass wir das Wichtigste vergessen

Unser Problem besteht darin, dass wir ständig den Schöpfer vergessen! Es ist klar, dass wir in der Gruppe arbeiten; denn es steht geschrieben, dass alles von ihr abhängt und wir nur dort die freie Wahl haben. Nur dort kann ich das tun, was von mir abhängt.

Ein anderes Mittel ist die Verbreitung. Wir verstehen, dass, wenn wir für die breite Öffentlichkeit verbreiten, wir uns in die Bestrebungen der Anderen einfühlen, unsere Verlangen aneinander weitergeben können.

Doch bei allen diesen Handlungen – während des Studiums, bei der Verbreitung, in der Gruppe – vergessen wir, dass wir sie nur ausführen, um dem Schöpfer Genuss zu bereiten. Dieses Verständnis verlieren wir immer wieder. Wir nehmen Ihn nicht wahr, also scheint Er für uns nicht zu existieren.

Manchmal erinnern wir uns an Ihn und denken: „Nun gut, irgendwann später werde ich dazu kommen“. Doch das ist falsch – ich bin nicht mehr wie ein Pfeil auf das Ziel ausgerichtet! Jede meiner persönlichen Anstrengungen, auch die Kleinste, muss von einer solchen Absicht begleitet werden, in der „das Endziel im Ursprungsgedanken enthalten ist“, und ich tue alles dafür, um dem Schöpfer Genuss zu bereiten, obwohl ich Ihn anfangs nicht wahrnehme und nicht weiß, wer Er ist.

Doch ich suche ständig, wie es in den Psalmen geschrieben steht: „Nachts in meinem Bett“ – sprich flach liegend, in einem Zustand, in dem der „Kopf“ und die „Füße“ (alle Sefirot) auf einer Höhe sind und es nichts gibt, weder Verstand noch Gefühle, also in einer vollkommenen Dunkelheit. Und dennoch „suche ich die Liebe meiner Seele“. Und obwohl ich nicht weiß, wo ich suchen soll und was das ist, stimme ich mich jedes Mal künstlich auf diese Suche ein, immer und immer wieder, und allmählich bekomme ich ein Gefühl dafür. Es beginnt zu funktionieren.

Das umgebende Licht soll genau dadurch angezogen werden, dass alle Handlungen auf die Freude für den Schöpfer gerichtet sind. Ansonsten heißt es, dass du eine Handlung begonnen, sie aber nicht zu Ende geführt hast. Sie wird dir nicht das nötige Ergebnis bringen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 05.07.2011

Es gibt keine Fehler, nur Enthüllungen!

Frage: Ist es möglich, keine Fehler auf dem spirituellen Weg zu machen?

Meine  Antwort: Offen gesagt, machen wir keine Fehler. Wir enthüllen einen unkorrigierten Wunsch, der in Wirklichkeit auch nicht fehlerhaft ist, der uns aber den Kontrast, den Unterschied zwischen zwei gegensätzlichen Zuständen aufzeigen soll. Ansonsten werden wir unfähig sein, den Zustand an sich wahrzunehmen.

Darum passieren uns niemals Fehler, es gibt keine Pannen. Aber der entgegengesetzte Zustand soll enthüllt werden. Wir sind Geschöpfe und sind deshalb unfähig, die Erscheinung an sich wahrzunehmen. Wir können sie nur wahrnehmen, wenn wir sie messen, bewerten und sie im Vergleich zu etwas anderem betrachten. Es muss mein „Ich“ und „das von mir Wahrzunehmende“ geben, ein Objekt verglichen mit einem anderen.

Die Erscheinung an sich lässt sich nicht wahrnehmen – es ist der Schöpfer vor der Erschaffung der Schöpfung, wenn über Ihn noch nicht einmal gesagt werden kann, dass Er gut ist und Gutes vollbringt. Für wen ist Er gut? Für wen vollbringt Er Gutes? Denn die Güte kann man nur einschätzen, wenn man sie mit dem bereits existierenden Bösen vergleicht.

Deswegen können wir auch nicht vom Wesen des Schöpfers sprechen, wie es die Philosophen versuchen. Denn wir können es weder wahrnehmen noch in Worte fassen.

Die Schöpfung beginnt damit, dass sie dem Schöpfer entgegengesetzt, wenigstens ein wenig von Ihm entfernt ist, und dieses „ein wenig“ verleiht der Schöpfung den eigenen Status, die Empfindung eines gegenüber dem anderen – schwarz gegenüber weiß, „Vorzug des Lichts aus der Dunkelheit“, und dann lässt sich auch darüber sprechen.

Wir wissen noch nicht einmal, wie eine Erscheinung für sich allein existieren kann. Ist es etwa möglich, irgendeine Form zu erbauen, die keine Unterscheidungen, keine Grenzen, keine charakteristischen Besonderheiten und Farbenschattierungen, also nichts, hat? Wir können so etwas nicht wahrnehmen. Dies ist etwas, wozu wir nicht im Stande sind zu empfinden. Wenn es keine Schattierungen, keine Unterscheidungen gibt, dann nehmen wir es nicht wahr. Weil alle unsere Wahrnehmungsorgane, wie die fünf irdischen Sinnesorgane, darauf aufgebaut sind, dass eine bestimmte Einwirkung auf meine Nervenenden einschlägt, und daraufhin bekomme ich einen bestimmten Eindruck: einen optischen, akustischen, taktilen, geschmacklichen oder auf dem Geruchssinn basierenden.

Ich brauche Nervenenden; es muss einen Zusammenstoß, ein einschlagendes Zusammenwirken zweier Gegensätze geben, und dann beginne ich, wahrzunehmen. Kein Schlag – keine Wahrnehmung. Und wann beginne ich den Schöpfer wahrzunehmen? – Aus dem Schlag (Hakaa), aus dem Zusammenstoß zwischen dem Verlangen und dem Licht heraus.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 24.06.2011

Die fünf globalen Schocks der Weltwirtschaft

Meinung: (Sean O’Grady, Wirtschaftsredakteur der Independent, 28.06.2011): Die OECD hat die fünf „globalen Schocks“ veröffentlicht, welche die Weltwirtschaft in den kommenden Jahren mit einer steigenden Häufigkeit destabilisieren werden.

„An der Stelle von traditionellen Gefahren wie Eroberungen, Kriegen, Hunger und Massensterben nennt die OECD Viruspandemien, Cyber-Attacken, Finanzkrisen, sozial-ökonomische Unruhen und magnetische Stürme“.

Das erste Ereignis aus der Serie der Vorhersagen war die Finanzkrise von 2008. Die steigende Häufigkeit der Krisen wird mit dem „Anstieg der gegenseitigen Abhängigkeit“ im Rahmen der globalen Wirtschaft begründet.

Kommentar: Wenn einzelne unkorrigierte (egoistische, nur über das eigene Wohl eng denkende) Menschen, Völker, Staaten zu einem ganzen Körper, einem gegenseitig abhängenden System werden, in welchem jeder nur das tut, was er als vorteilhaft für sich selbst sieht, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, ein solches System unvorhersehbar zu erschüttern, um das Vielfache.

Denn die gegenseitige Abhängigkeit schafft unvorhersehbare Kombinationen von Ursachen für jeden künftigen Zustand. Und unser Wissen dieses Systems erlaubt es uns nicht, es zu verstehen und zu berechnen. Das ist nur möglich, wenn wir es wie unser eigenes empfinden können. Und dies ist nur möglich, wenn wir alle selbst untereinander integral verbunden sind.

Und das ist möglich, wenn wir selbst über dessen Qualitäten und Eigenschaften verfügen. Und das wiederum ist nur über die Korrektur seiner selbst nach der Methode der Kabbala möglich, was als Enthüllung des Schöpfers in den Geschöpfen bezeichnet wird. Denn der Schöpfer ist in Bezug auf uns die Enthüllung unserer korrigierten Eigenschaften in uns selbst. Deshalb heißt Er BoRe – Bo, komme, erlange, und Re, siehe, enthülle in dir selbst.

… man kann aber auch das Buch der Propheten aufschlagen und erfahren, was uns erwartet, wenn wir die Natur durch unser Gleichgewicht mit Ihr nicht zur Ruhe bringen werden.

Alle Freuden der Welt

Baal HaSulam „Die Freiheit“:

Es wird gesagt: Lies nicht „charut“ („gemeißelt“), sondern „cherut“ („Freiheit“). Um zu zeigen, dass sie vom Engel des Todes befreit sind.

Es wird gesagt: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen und ich erschuf die Tora als Gewürz.“ Was ist die Tora? Sie ist das Mittel, das das Licht, welches erneuert, beinhaltet. Daher können wir das Höhere Licht auf uns ziehen und es bringt uns zur Quelle zurück, damit wir uns selbst von der bösen Neigung zur guten Neigung wandeln. Auf diese Weise ändern wir unser Verlangen zu empfangen, welches als „Engel des Todes“ bezeichnet wird, zum Verlangen nach dem Geben – dem „Engel des Lebens“. Das ist die Freiheit vom Engel des Todes.

In unserem empfangenden Verlangen können wir nichts außer dieser Welt wahrnehmen, und das entspricht einer tierischen Existenz. Wir leben, leiden, und sterben letztendlich. Wir können uns nicht einmal vorstellen, wie niedrig und mangelhaft dieses Leben ist. Bis wir das Geben erreichen, besteht unser ganzes Leben in der Flucht vor dem Leid und in solch niedrigen und jämmerlichen Freuden, dass sie keinen Platz in der spirituellen Welt haben. Die kleinste spirituelle Stufe ist um Myriaden größer, voller und vollkommener als all die Freuden dieser Welt zu allen Zeiten. Es ist unmöglich, sich das vorzustellen.

Um so eine große spirituelle Freude zu erschaffen, ist es notwendig, die Gefäße mit der Absicht zu geben vorzubereiten. Sei es wie es sei, wir werden nur mit der Eigenschaft des Gebens in der Lage sein, uns über den Engel des Todes zu erheben.

Aus dem vierten Teil des täglichen Kabbalaunterrichts, 24.6.2011, Die Freiheit

Die Matrix wartet nicht

Es ist Zeit, in das Netzwerk einzuwilligen, in das uns die Natur bettet. Wir müssen stufenweise erkennen, welche Bedingungen und Kräfte uns gegenüber stehen – quasi vor welcher Matrix wir stehen. Ohne eine ordnungsgemäße Bildungsbasis, die in der Gruppe oder im globalen Bildungssystem wurzelt, erscheint uns die Matrix als ein schreckliches Muster.

Werden alle von uns tatsächlich gleich sein und auf gleicher Basis empfangen? Ja, es bedeutet, dass jeder das Maß erhält, das den Bedürfnissen seiner tierischen Stufe entspricht. Der eine muss zweimal am Tag essen und der andere fünfmal. Einer braucht warme Kleidung und der andere gibt sich mit Sommerkleidung zufrieden. Also was? Das ist die Gleichheit. In den Schriften der letzten Generation schreibt Baal HaSulam, dass es notwendig ist, die Bedürfnisse von jedem Menschen zu kennen.

In unseren grundlegenden Anforderungen sind wir wie Tiere, und ein Tier nimmt niemals zu viel. Nachdem der Löwe eine Antilope gerissen hat, frisst er ein wenig davon und geht dann fort, lässt seine Beute zurück. Man fragt sich warum? Braucht er denn morgen kein Essen? Für ihn gibt es kein „Morgen“, es gibt keinen Überfluss über der Notwendigkeit. Als Ergebnis steht Nahrung für andere zur Verfügung.

In unserer globalen, integralen Erziehung müssen wir auch folgendes Thema untersuchen: Was es bedeutet, ein korrigiertes, normales „Tier“ zu sein. Und alles, was darüber hinausgeht, gehört zur Spiritualität.

Für so einen Ansatz brauchen wir die öffentliche Meinung und eine konsistente Bildung, welche sich auf Alltags-Beispiele bezieht. Es braucht Jahre, aber so ist die Korrektur.

Damit das innerhalb von 6000 Jahren erreicht wird, muss der Prozess im Vorhinein in Gang gesetzt werden. Eine oder zwei zusätzliche Reinkarnation können passieren, also was? Ein Mensch, der bereits daran arbeitet, sieht, wohin er geht; eine Perspektive öffnet sich vor ihm, und er fühlt sich zufrieden bei diesem Anblick. Bei allem spürt er die Ewigkeit, die Vollkommenheit, die darin integriert ist; er ist sich bereits bewusst, dass der Schöpfer hier präsent ist, er sieht die Macht der Wahrheit, die durch die Schleier hindurch scheint. Das gibt ihm unglaubliche Kraft.

Aus dem fünften Teil des täglichen Kabbalaunterrichts, 22.6.2011, Matan Tora, Die Gabe der Tora

Die Antlitze des Schöpfers

Wir sind entsprechend unserer Natur und dem Charakter unseres Handelns Empfangende. Je mehr man aber empfängt, um zu geben, umso höher steigt man als Gebender auf. Die Handlung an sich ändert sich nicht, was sich ändert, ist nur dein Bezug dazu. Und genau das verwandelt dich von jemandem, der empfängt, in jemanden, der gibt.

Kann der Schöpfer es wahrnehmen? Man kann dazu sagen, dass sich für den Gebenden nichts ändert, aber es ändert sich nur für den Menschen etwas. Denn dem Vollkommenen kann man nichts hinzufügen. Alle Seine Resonanzen und Eindrücke offenbaren sich in Wirklichkeit immer in dir selbst – und zwar in der Gestalt des Schöpfers, die du geformt hast.

So kannst du dich in Übereinstimmung mit Ihm bringen: du glaubst, dass Veränderungen in Ihm stattfinden würden, dass du Ihm mehr oder weniger Genuss bereiten würdest. Du würdest in gleicher Weise mehr leiden oder Genuss von Ihm empfangen, wie sehr Er von dir leidet oder Genuss empfängt usw.

Alle diese Beziehungen zeigen sich in der Schöpfung selbst – und zwar nur, um sie auf die Stufe des Schöpfers zu erheben, d.h. sie mit Vollkommenheit zu vervollständigen, welche der Eigenschaft des Gebens hervorgeht. Aus diesem Grund erscheint es, als würde der Schöpfer mit der Schöpfung spielen, nur um sie zu erziehen.

Auch den Kindern zeigen wir verschiedene Gesichtsausdrücke: wir lachen mit ihnen, machen ernste Gesichter, zeigen, dass wir uns ärgern – das alles der Erziehung wegen, um dem Kind möglichst viele Schattierungen zu zeigen, welche es lehren würden, mit sich selbst und der Umgebung richtig zu arbeiten. Aber in Wirklichkeit lenkt uns immer die Liebe, und nichts anderes.

Baal HaSulam schreibt darüber in der „Einführung zum Buch Sohar“ (Punkt 33):

Der Schöpfer wünscht sich, dass diese Bilder, die nur in den Seelen der Empfangenden gezeichnet werden, so gesehen werden, als würde Er selbst daran beteiligt sein, um die Erkenntnis der Seelen maximal zu erhöhen. So zeigt auch ein Vater, der mit seinem geliebten Sohn spielt, lediglich einen kleinen Teil von sich, indem er Bedauern oder Zufriedenheit ausdrückt, obwohl er weder das eine noch das andere empfindet. Er tut es lediglich, um seinen Sohn zu entwickeln und sein Verständnis zu erweitern.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Gabe der Tora“, 26.06.2011