Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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„Spirituelle“ Praktiken: die letzte Prüfung

Frage: Der Egoismus malt listig und erfinderisch verschiedene Bilder vor mir. Wie kann ich in ihnen die Lüge erkennen, die sich mir als Nächstenliebe präsentiert? Denn über die Liebe sprechen auch alle möglichen Religionen und Methodiken.

Meine Antwort: In unserer Welt bedeutet die „Nächstenliebe“ ein einfaches, primitives Spiel kleiner Egoisten. Kannst du etwa irgendwo die echte, große Liebe zum Nächsten finden, die auf einer gleichbleibenden Basis praktiziert wird?

Ja, Menschen gründen separate Siedlungen, um in Liebe miteinander zu leben: so gibt es ein Dorf in Italien, ein Dorf in Indien, ein ganzes Städtchen in Asien… Aber wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass es sich um die gleichen Egoisten handelt, die sich dafür entschieden haben, bequemere soziale Regelwerke einzuführen. Sie finden es bequemer, angenehmer – und darum haben sie sich verbunden, um sich das Leben etwas schöner zu machen.

Einst haben in Israel Kibbuzim floriert – landwirtschaftliche Siedlungen mit einem kollektiven Eigentum nach dem Vorbild von Kolchosen. Die Menschen haben beschlossen, dass es für sie besser sei, zusammen zu leben, da es größere Vorteile mit sich bringt. „Lasst uns auf unseren Egoismus ein wenig verzichten – und es wird uns gut gehen.“ Das ist einleuchtend, aber – ist es denn Altruismus?

Die Menschheit vermutet, dass ein Zugeständnis dem Nächsten gegenüber den Menschen zu einem Altruisten macht. Doch diejenigen, die die menschliche Natur ein wenig besser verstehen oder die Wissenschaft der Kabbala studieren, wissen, dass jedes Zugeständnis von einem Vorteil begleitet werden muss. Worauf der Mensch auch verzichten mag, es gibt immer einen Nutzen, den er davon trägt. Selbst wenn der Nutzen verborgen ist, existiert er dennoch immer.

Zum Beispiel bin ich bereit, in einem Kibbuz zu leben, weil es mir die Sorge nimmt, mein eigenes Leben ordnen zu müssen. Ist das etwa kein Vorteil? Ich habe keine Sorgen, ich tue lediglich das, was mir gesagt wird. Aber die Entwicklung hat ihren Lauf, und mit der Zeit wurden die Kibbuzim nicht mehr nachgefragt. Im Großen und Ganzen haben solche Gemeinschaften keine Zukunft.

Wir sehen bereits, dass sich alle Formen der Beziehungen zwischen den Menschen aufgrund des in ihnen wachsenden Egoismus ändern müssen. Die Veränderungen gehen weiter, und diese innere Dynamik muss auf irgendeine Art und Weise realisiert werden, ansonsten wird es zu einer Explosion kommen.

So geschah es im Laufe der Geschichte mit verschiedenen Religionen, Glaubensrichtungen und Methodiken. Heute erleben sie einen vorübergehenden Aufschwung – weil der Mensch sich wieder auf die Suche begeben hat, er führt die letzte Prüfung durch: Können sie etwas Reales bieten?

Nach dieser Prüfung werden sie endgültig fallen. Denn heute prüfen wir sie in Bezug auf den integralen Mechanismus, welchen die Natur vor uns stellt. So ein Kriterium hatten wir noch nie. Die Menschen durchblättern wieder die Seiten aller erdenklichen Praktiken, Konfessionen, mystischen Lehren – sie versuchen zu verstehen, ob sie uns in einer neuen, integralen Welt helfen werden?

Dieser Prozess wird ein wenig Zeit in Anspruch nehmen und sehr bald mit dem Scheitern von Erwartungen enden. Alle werden erkennen, dass es keinen Sinn hat, Hilfe von dort zu erwarten. Jedes geprüfte Objekt wird maximal ein paar Jahre durchhalten und danach sein Unvermögen offenbaren.

Denn wenn du die Natur des Menschen nicht änderst, damit er innerlich genauso integral wie die Natur selbst, die sich vor ihn stellt, wird, werden ihm keine Rezepte helfen.

Die einzige Methodik, die den Menschen global, integral und mit den anderen verbindet, ist die Methodik der Anziehung des Lichts, das zur Quelle zurückführt, die Wissenschaft der Kabbala. Man muss nur jedem die Möglichkeit bieten, das eigene Böse zu erkennen. Dann werden jegliche Mittel und deren Kombinationen entkräftet, und das gesamte Business mit seinen „spirituellen“ Maschen wird sich verflüchtigen.

Der Mensch wird sich nicht beruhigen können, weil die Welt sich verändert hat – und hier geht es nicht mehr darum, sich zu beruhigen, sondern um die inneren „Interessenskonflikte“. Niemand wird in einem integralen System überleben können, ohne diesem gleich zu sein.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Matan Tora“, 07.07.2011

Der Finanz-Turm zu Babel

Meinung (R. Matthews, Professor, Präsident der International League of Strategic Management): In der biblischen Geschichte versuchten die Bewohner von Babylon einen konsumorientierten Turm zu erschaffen, der direkt in den Himmel ragen sollte. Das Projekt scheiterte, als der Turm zusammenbrach und die Menschen die Fähigkeit, einander zu verstehen, verloren haben.

Zusammenfassung: Die Weltwirtschaft steht vor der tiefsten Krise seit der Großen Depression: Überschuldung, Notwendigkeit der ständig wachsenden Nachfrage, Fehlen des Verständnisses dafür, dass der Finanzsektor ein russisches Roulette ist und das moderne Businessmodell, das auf der Gier der Menschen basiert, prinzipiell instabil ist.

Die Weltwirtschaft ist insolvent: die Schulden übersteigen die Liquidität um 100%. Der Staatsbankrott ist unvermeidlich und wird die geopolitische Situation beeinflussen. Meinungsverschiedenheiten, Nationalismus und Terrorismus verschärfen sich. Die Versuche, den Klimawandel zu verhindern, werden scheitern. Andererseits könnte die Krise zu einer sehr inspirierenden Entwicklungsphase beitragen und neue Wege des Daseins eröffnen.

Einleitung: Gemäß der biblischen Geschichte begannen die Babylonier, einen Turm zu bauen, mit dem sie den Himmel zu erreichen versuchten. Der Turm stürzte ein, als sie die Fähigkeit zu kommunizieren verloren haben: sie haben aufgehört, die gleiche Sprache zu sprechen.

In den vergangenen 20 Jahren haben wir versucht, einen Turm zu Babel auf der Grundlage von Konsuminteressen zu errichten. Dieser war aus Schulden erbaut worden und fiel in sich zusammen, genauso wie auch das Vertrauen in die Stabilität der Finanzwelt.

Der Finanz-Turm zu Babel wurde aus einem symbolischen Kapitalguthaben gebaut, der nur einen spekulativen Wert hatte. Der Turm musste zusammenbrechen, als die Sprache der Kommunikation verloren ging – die Finanzsprache drückte plötzlich nur leere Versprechungen aus.

Die Zerstörung des babylonischen Turms. Obwohl die Krise ihren Anfang im Finanzsektor zu nehmen scheint, liegen ihre Wurzeln viel tiefer. Die hemmungslose Jagd nach Wettbewerbsvorteilen hat zu einem riesigen Volumen und einer Vielfalt an Waren und Dienstleistungen geführt. Die Marktteilnehmer sehen die Notwendigkeit in der Bildung der Nachfrage.

Unterdessen ignorierten die Ökonomen die Nachfrage und konzentrierten sich auf die Erhöhung des Angebots. In den vergangenen 20 Jahren äußerte sich die manische Suche der Firmen nach Wettbewerbsvorteilen in der Errichtung der Schulden durch Spekulationen.

Dieser Turm zu Babel wurde auf einer illusorischen Grundlage von Kapitalguthaben errichtet, welche ihren Wert nur so lange hatte, solange wir uns selbst bezüglich dieser Werte belogen haben.

Der Turm war dazu verdammt, früher oder später zusammenbrechen, und der kritische Moment kam, als die Sprache der Kommunikation verloren ging. Bauunternehmer, Lieferanten und Manager des Turms hörten letztendlich auf, miteinander zu kommunizieren, weil sie nicht mehr daran geglaubt haben, dass die gehandelten Vermögenswerte noch ihren realen Wert haben.

Der kritische Punkt oder Übergang zu einer neuen Stufe. Was sind die positiven Auswirkungen der Krise? Wir haben einen kritischen Punkt (die Phase des Übergangs) erreicht, an dem Veränderungen jeglichen Ausmaßes möglich sind.

Die Abnahme der Intensität der aktuellen Krise kann nur durch internationale Zusammenarbeit und nicht durch das Streben nach nationalen Wettbewerbsvorteilen erzielt werden.

Wohlstand hat enorme Vorteile, wenn er gleichmäßig verteilt ist. Der moderne Finanz-Turm, genauso wie sein biblischer Prototyp, verkörpert einen dummen Versuch, die grundlegenden Aspekte des Lebens sowie die Hoffnung im Rahmen der völlig materialistischen Unternehmen zu definieren.

Der Turmbau war ein Glücksspiel mit sehr hohen Einsätzen. Das Spiel mit dem negativen Betrag, in dem die Gewinne für die Sieger riesig waren, jedoch viel niedriger als der Schaden für die Gesellschaft, die in den kommenden Jahren leiden wird.

Neue Wege des Daseins. Das Wachstum des Reichtums basiert auf der Kluft zwischen der wissenschaftlichen und der spirituellen Entwicklung des Menschen. Außer der Verwirrung bei dem Verständnis des Reichtums wird nun Spiritualität (die Eigenschaft des Gebens und der Liebe) mit Mystik und Aberglauben verwechselt. Der Zusammenbruch des modernen Finanz-Turms zu Babel ist ein Signal für ein neues Verständnis des Daseins. Die Arbeit an dieser Problematik ist das Hauptziel der Internationalen Liga des strategischen Managements.

Unsichtbares Netz wahrnehmen

Frage: Woran sollen wir alle gemeinsam, die ganze Weltgruppe, während des Tages der Einheit denken? Wie können wir uns verbinden?

Meine Antwort: Jeder sollte tief in sich gehen und in seinem Inneren eine Kette finden, die ihn mit den Anderen verbindet – ein inneres Netz, das zwischen uns besteht. Mehr noch, der Mensch kann sowohl in dieser Welt als auch nicht mehr in dieser Welt sein, weil hier ein Netz zwischen den Verlangen, zwischen den Seelen und nicht zwischen den physischen Körpern besteht.

Hier, in diesem Netz, existieren Baal HaSulam und alle großen Kabbalisten der vergangenen Jahrtausende. Jeder von ihnen ist zusammen mit uns in unser gemeinsames Netz eingebettet. Heute gibt es Millionen von uns, aber in Wirklichkeit gibt es viel mehr, weil alle diese Seelen der gesamten Menschheitsgeschichte mit uns sind – Hunderte von Millionen dieser Seelen. Und sie alle zusammen bilden eine große spirituelle Kraft.

Wenn wir alle das Verlangen danach entwickeln, uns in diesem Netz zu vereinigen, dann werden wir uns nicht nur auf natürliche Art und Weise gegenseitig beeinflussen, uns in dieses Netz einzuklinken und es zur eigenen Verfügung für den spirituellen Aufstieg erhalten, wir werden außerdem auch einen Einfluss auf alle Menschen weltweit haben, die an dieses Netz angeschlossen sind, ohne es zu spüren. Wir werden anfangen, sie zu erwecken.

Lasst uns deswegen zuerst eine Vereinbarung zwischen uns treffen, damit wir unsere gemeinsame Verbindung deutlich spüren

Aus dem virtuellen Unterricht vom 26.06.2011

Damit der Euro gerettet wird, soll sich die Krise weiter verschärfen.

Meinung: ( A. Kaletsky, Kommentator „The Times“): Es gibt nur zwei Möglichkeiten, die griechische Krise zu regeln: entweder erklärt Griechenland seinen Staatsbankrott und verlässt den Euro-Raum oder die EU übernimmt eine gesamtschuldnerische Verpflichtung über die Schulden von Athen.

Es ist notwendig, die zweite Variante vorzuziehen, da das Zerbrechen des Euro-Raums undenkbar ist, und der Staatsbankrott Griechenlands, sowie die Geldentwertung eine Kettenreaktion hervorrufen werden: Alle EU-Länder werden ihre Ersparnisse in deutsche Banken bringen, was ihre Nationalbanken zum Bankrott führen wird.

Für die Euro-Rettung sind die kreditwürdigen Staaten Europas gezwungen, die Verantwortung für die Schulden Griechenlands, Irlands, Portugals (500 Mrd. Euro) auf sich zu nehmen. Aber dafür wird die EU ein einigendes Finanzministerium für alle Länder der EU gründen müssen.

Aber der Egoismus stellt ein Hindernis dar: Die reichen Länder wollen nicht zahlen, und die armen wollen ihre Souveränität nicht verlieren. Deswegen werden sich sowohl die Kreditoren als auch die Schuldner der einzig möglichen Lösung der Euro-Krise widersetzen, bis sie alle sonstigen Möglichkeiten ausgeschöpft haben.

Paradox, aber Tatsache, dass die nicht schwächer werdende Gefahr der Krise – eine notwendige Bedingung der vorübergehenden Finanzstabilität Europas darstellt . Für den Übergang zum „fiskalen Föderalismus“, der von der Krise heilen wird, soll sich die Krise noch verschärfen.

Die europäischen Führungsspitzen hoffen, dass die Krise sich allmählich beilegt – aber die Zeit arbeitet gegen das Überleben des Euro. Die Schulden-Länder verstehen ihre Macht: Deutschland, Frankreich und die EU sind bereit, alles Mögliche zu zahlen, um Griechenland oder Irland zu besänftigen, wenn sie mit Default drohen werden.

Wenn europäische Politiker tatsächlich den Euro retten wollen, dann sollen sie einen qualitativen Sprung zur fiskalen Föderation machen, und das möglichst schnell.

Kommentar: Wie einfach sehen alle diese Pläne aus, wenn man alle Geschehnisse in zwei Kräfte überführt – die egoistischen Kräfte von Menschen, den Staaten, der Welt und die altruistische Kraft des Schöpfers/Natur. Sie befinden sich im Gegensatz – und die Natur lehrt die Menschen geduldig die Unumkehrbarkeit des Entwicklungsprozesses und die Notwendigkeit des gegenseitigen Nachgebens, Erreichen einer Übereinstimmung, Vereinigung, gegenseitige Bürgschaft, Liebe.

Nun, die zwei Lager, stark und schwach, lehren einander Zugeständnisse, zeigen, wie sehr sie einander brauchen – bis zu dem Maße, dass sie die Notwendigkeit erkennen werden, sich voll über alle Unterscheidungen zu verbinden. Die Natur wird sie zwingen!

Der Welt dienen!

Frage: Wie soll das Volk Israel, das auf der materiellen Ebene unserer Welt lebt, sich an der gemeinsamen Korrektur beteiligen?

Meine Antwort: Wir müssen neben der Korrektur des spirituellen Israel auch seine materielle „Hypostase“ korrigieren. Sie ist das Ergebnis von Reinkarnationen der Seelen Israel, wobei das spirituelle Israel all jene sind, welche den Punkt im Herzen haben, das spirituelle Bestreben, mit welchem sie sich an den Prozess anbinden.

Der Unterschied zwischen ihnen liegt in ihren Gelüsten: der Mensch mit dem Punkt im Herzen sucht das Spirituelle, und der Mensch, dem es an diesem Punkt fehlt, sucht das Spirituelle nicht. Und dennoch – wenn der Mensch ohne den Punkt im Herzen zum Volk Israel gehört, dann muss er mit der Korrektur beginnen.

Richtig, es existiert das Prinzip, das besagt, dass es auf einem spirituellen Pfad keinen Zwang gibt. Und dennoch – diese Pflicht wurde Israel auferlegt. Es steht in der Tora geschrieben: « … und ihr werdet mir ein Königreich der Priester und ein heiliges Volk sein“. Die Zeit ist jetzt gekommen.

Selbstverständlich, die Pflicht derjenigen vom Volk Israel, die einen Punkt im Herzen haben, unterscheidet sich von der Pflicht jener, die diesen Punkt nicht haben, von denen, die noch nicht erweckt wurden. Dennoch wurde die Pflicht allen auferlegt, und der äußere Druck von ACHAP, den Völkern der Welt, ist genau darauf gerichtet, damit Galgalta we Ejnaim sich korrigieren.

Dieser Druck wird sich noch erhöhen. Je mehr wir uns verspäten, umso mehr will ACHAP – weil der Egoismus ständig wächst, er aber dennoch mehr entleert bleibt. Und darum wird sich auch der Druck auf Galgalta we Ejnaim verstärken. Die Völker regen damit Israel indirekt an, ihre Korrektur zu beschleunigen.

Und darum: Die Menschen mit dem Punkt im Herzen, d.h. das spirituelle Israel, und der einfache Jude, das materielle Israel, müssen die Korrektur auf sich selbst realisieren und das Licht für ACHAP anziehen.

Was kannst du machen? Es geht um ein Gefäß, dessen Teile genau auf diese Art gegenseitig verbunden sind.

Frage: Es bedeutet, es sollen zwei Prozesse parallel laufen?

Meine Antwort: Ich sehe darin keine zwei Prozesse. Am Ende der Einführung zum Buch Sohar schreibt Baal HaSulam über zwei Teile von Israel: über den inneren und den äußeren Teil. Der innere Teil – dies sind die „Arbeiter des Schöpfers“, die sich wünschen, Ihm zu dienen. Sie unterteilen sich wiederum in zwei Teile: der innere Teil wünscht, die Absicht des Gebens zu erreichen, und der äußere Teil produziert materielle Handlungen. Außerdem gibt es in Israel auch diejenigen, die nichts wissen und sich für nichts interessieren.

Das gleiche gilt auch für die Völker der Welt. Der innere Teil will sich uns anschließen und schließt sich uns auch an; er gehört zu Israel, obwohl er auch „Israel in den Völkern der Welt“ genannt wird. Und der äußere Teil ist diesbezüglich mehr gleichgültig, er verspürt nur die Leiden dieser Welt. Diese Menschen sollen wir ebenfalls erwecken – und zwar aus dem Grund, damit sie in Zukunft große Fehler vermeiden können, dass sie sich vor Zerstörung und schweren Problem bewahren. So werden auch sie sich uns anschließen.

Im Ergebnis dient die Korrektur genau diesem äußeren Teil – ACHAP. Sie sind das Ziel der Schöpfung. An der Spitze steht das Verlangen zu genießen, und Israel ist nicht das Ziel der Schöpfung, sondern lediglich deren Korrektur.

Darauf soll unsere ganze Arbeit gerichtet sein: sich korrigieren, um der Welt die Korrektur zu bringen, was das „Königreich der Priester“ heißt. Wir – sind Diener, wir dienen der Welt.

Wirf deinen Esel ab

Unser Weg ist mit der Entwicklung des Verlangens zu genießen verbunden. Wir alle befinden uns in einem gemeinsamen Verlangen. In diesem Verlangen sind vier Phasen der Ausbreitung des Lichts, Welten, Parzufim, Stufen enthalten… Alles ist dort drin.

Mit anderen Worten: dieses Verlangen ist zusammengesetzt. Genauso besteht auch unser Körper aus verschiedenen Organen und Teilen.

Unter den Teilen des Verlangens sind die einen mehr entwickelt und die anderen weniger. Andererseits unterscheiden sie sich durch ihre „Dicke“, sprich durch Awiut. Außerdem befinden sich die einen entsprechend ihrer Wahrnehmung dem Empfangen näher und die anderen dem Geben näher. Es gibt auch noch andere Abstufungen. Wenn man also dieses große Verlangen in seine Bestandteile zerlegt, wird jeder davon besonders in seinen Details und in seiner Zusammensetzung sein.

Es gibt darunter auch reine, weniger egoistische Teile, die vor allen anderen erwachen, um dem Licht entgegenzustreben, weil sie ihm nahe sind. Sie streben als erste nach dem Geben. Diese Teile sind unsere Freunde überall auf der Welt. Sie haben eine Sehnsucht nach dem Geben, nach dem Licht, nach der Suche nach dem Grund ihrer Existenz.

Sie wollen frei sein. Und die Freiheit vom Leben in dieser Welt äußert sich in erster Linie in der Frage: „Wofür lebe ich? Was bringt mir dieses Leben? Welchen Nutzen hat es?“

Diese Frage kommt infolge von Problemen und Leiden auf. Doch später, bei der Suche nach deren Ursache, beginne ich, danach zu streben, das Wesen des Lebens an sich zu ergründen. Probleme und Leiden interessieren mich nicht mehr – was soll man auch dagegen tun. Das Wichtigste ist jetzt für mich, bis zum Geheimnis des Lebens durchzudringen.

Das bedeutet, dass ich aufgewacht bin und mich vom normalen Lauf, von der nutzlosen Jagd nach der egoistischen Erfüllung lösen will. Ich kann nicht mehr meinem Verlangen zu genießen wie ein Sklave dienen. Für mich bedeutet es den Tod. Tag für Tag muss ich meinen „Esel“ mitschleppen, ihm etwas zu essen und zu trinken geben, bis er stirbt. Und dann sterbe ich, der treue Diener, mit ihm mit.

Diejenigen also, die beginnen, zu verstehen, dass es kein Leben, sondern Tod ist, kommen voran. Wenn der „Esel“ Hunger hat, füttere ihn, doch er soll dich tragen und nicht du ihn. Im Laufe dieses Lebens, solange du deinen „Esel“ fütterst, hast du die Möglichkeit, auf seinem Rücken zum großen Ziel zu gelangen. Wenn du ihn nicht auf deinen Schultern schleppst, sondern auf ihm reitest, bedeutet es, dass du ein Mensch bist.

Dies ist die erste Etappe der Erlösung vom Todesengel – von ständigen Sorgen allein um das materielle Dasein. Wenn du dich darum kümmerst, um die Lösung zu finden, ist es bereits etwas anderes – genau das bedeutet Leben. Denn im Grunde genommen hältst du den Kurs auf die Quelle des Lebens.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit“, 08.07.2011

Auf 500 Bewohner unserer Erde kommt ein Millionär

Meldung: (Agentur Boston Consulting Group): Trotzt der Wirtschaftskrise steigt die Anzahl der Millionäre weltweit weiterhin an.

Aktuell werden 12,5 Millionen natürliche Personen gezählt, deren Vermögen eine Million Dollar übersteigt. Die genannte Zahl beträgt 0,2% der Gesamtbevölkerung der Erde oder mit anderen Worten, auf 500 Erdbewohner kommt ein Millionär.

Kommentar: Der tendenzielle Anstieg der Anzahl der Millionäre bedeutet ein schnelles Vorankommen zur Erkenntnis des Bösen, der Ungleichheit, welche gegen das vollkommene Gleichgewicht als Hauptgesetz der Natur ist. Wann werden wir es aber begreifen – durch Katastrophen oder durch den Verstand? So weit begreifen, dass wir ein einziges Gesetz einführen werden – das Gesetz der Gleichheit beim vernünftigen Verbrauch und der Einigung.

Und wer sind die Richter?

Meldung: Das oberste Gericht der USA hat entschieden, dass es einzelnen Staaten nicht erlaubt wird, den Verkauf von Videospielen mit einem grausamen Inhalt an Personen, die ein bestimmtes Lebensalter nicht erreicht haben, einzuschränken. Die Entscheidung soll dem Schutz der ersten Verfassungsänderung der USA und dem Recht auf eine freie Selbstentfaltung der Kinder dienen. Aus diesem Grund wurde die Entscheidung getroffen, die Verbreitung solcher Spiele zu erlauben.

Kommentar: Die Kabbala erklärt, genauso wie es auch unsere Lebenserfahrung zeigt, dass der Mensch nur unter dem Einfluss der Umgebung geformt wird (siehe Artikel von Baal HaSulam „Die Freiheit“) und nur in der Wahl seiner Umgebung frei ist. Aber nachdem er die Umgebung gewählt hat, ist er nicht mehr frei, zu entscheiden, wie und was er zu sein hat, – er wird zu dem, was das ihn umgebende und durch ihn gewählte Umfeld aus ihm macht.

Und jetzt die Frage: Wenn wir dem Kind die volle Freiheit überlassen, berücksichtigen wir, dass es unfrei ist, da es als Egoist und faul zur Welt kommt, nur Vergnügen und keine Verantwortung wünscht? Das Kind selbst ist unfrei, und aufgrund seiner egoistischen Natur wählt es unfreiwillig eine schlechte Umgebung, schlechte Bücher und TV-Programme, eine schlechte virtuelle Umgebung.

Die Richter haben offensichtlich nicht die Tatsache berücksichtigt, dass wir mit verdorbenen und nicht neutralen Neigungen zur Welt kommen. Aus diesem Grund ist es notwendig, das Kind vor schlechten Einflüssen, mit welchen unsere Umwelt überhäuft ist, zu schützen. Denn sie wird von verantwortungslosen Menschen erschaffen, die auf Kosten unserer zarten, sensiblen, empfindsamen Kindern nichts als Geld verdienen wollen.

Deshalb gibt die Bibel die Anweisung, dass die Eltern ihre Kinder erziehen sollen. Es ist eine Pflicht der Eltern. Und man sollte sich auf keinen Fall auf den Staat oder die Gesellschaft verlassen.

Der Atheismus, die Religion und die Kabbala

Frage: Welchen Stand nimmt die Kabbala gegenüber ungläubigen und religiösen Menschen ein? Ich sehe, Sie versuchen irgendwie die ganze Zeit zwischen den beiden zu lavieren.

Meine Antwort: Sie haben recht.

Die Religion hält den Schöpfer dem Menschen ähnlich, das heißt, dass Er sich in Abhängigkeit der Handlungen des Menschen ändert. Darüber hinaus hat jede Religion nach eigenem Belieben eine eigene Vorstellung von dem Schöpfer und seinen Gesandten. Sie sind gezwungen, miteinander auszukommen oder einander zu bekriegen; denn ihre Meinung ist die Frage des Glaubens und damit ohne Beweise. Wer der Stärkere ist, der hat recht. Oder wir werden so handeln, als würden die anderen nicht existieren, dabei bleibt jeder in seiner Glaubensgemeinde.

Aber sie alle verbindet eins: Gottes Verhalten dem Menschen gegenüber ist davon abhängig, wie der Mensch sich zu Gott oder anderen Menschen verhält, das heißt, Gott verändert sich, mal ist er zornig, mal ist er gnädig. So sieht es der Mensch aus seinem Leben, seinem Schicksal heraus. Das bedeutet, man kann Gott mit Geschenken überhäufen, für das Paradies bezahlen, ihn gut einstimmen – und dann wird er gut zu euch sein. Die Sünden lassen sich durch den Gesang der Gebete bedecken; es besteht die Möglichkeit, sich vor Bestrafung und Richten freizukaufen. Ich gebe Almosen und wende den Schicksalsschlag von mir ab. Alles ist darauf aufgebaut, dass das äußere Verhalten des Menschen das Verhalten Gottes zu ihm ändert.

Atheisten verhalten sich zu Gott wie zur Natur: denn sie ist konstant, mechanisch und hat keinen eigenen Verstand und keine Planung. Sie hängt nicht von unserem Verhalten ihr gegenüber ab, sondern nur von unseren „mechanischen“ Einwirkungen auf sie.

Die Kabbala sieht die Natur und den Schöpfer als ein und dasselbe. Aber Er hat den Verstand, die Planung, das Ziel. Er hat Gefühle. Deswegen hat Er den Menschen im Laufe der Entwicklung (Evolution) in dieser Weise erschaffen, mit Gefühlen und mit Verstand, in zwei gegensätzlichen Systemen, als Egoist, d.h. mit dem Wunsch, in jedem Moment seiner Existenz Genuss zu bekommen. Er hat ihn auf so eine Weise geschaffen, damit der Mensch sich mit Hilfe der Methodik der Kabbala und der Naturkräfte (das umgebende Licht), ändert und dem Schöpfer dadurch ähnlich wird.

Damit erreicht der Mensch seine Unabhängigkeit (in anderen Zuständen wird er vollständig von der Natur und seinem Egoismus angetrieben, ist unfrei), Vollkommenheit, Ewigkeit und die Verschmelzung mit dem Schöpfer (den Status des Schöpfers). In der Kabbala ist der Schöpfer unveränderlich, absolut, absolut gut, und deshalb kann er sich nicht ändern; es verändert sich nur derjenige, der zuvor schlechter/besser aber nicht absolut war. Deshalb handelt es sich bei der Ansprache zum Schöpfer um eine Ansprache zu sich selbst, zur Selbsterkenntnis der Notwendigkeit, sich zu korrigieren, wie der Schöpfer zu werden – ein Vorbild der Güte.

Also, die Atheisten ändern die Welt, die Religiösen bestürmen den Schöpfer mit Bitten, und die Kabbalisten korrigieren sich selbst – dabei korrigieren sie die Welt.

Die Welt, in der es „niemanden außer Ihm gibt“

Der Mensch ist in einem solchen Zustand erschaffen worden, in dem er glaubt, dass es auch andere Menschen gibt und er von einer riesigen Welt umgeben ist. Doch all das sind seine inneren Verlangen, die er noch nicht miteinander verbinden konnte, um endlich zu erkennen, dass es nur ihn gibt, der gegenüber dem Schöpfer steht.

Er soll aber alle Verzerrungen, Hindernisse, fremde Gedanken und Verlangen, scheinbar „zufällige“ Ereignisse, die ihm widerfahren, nicht auf die zahlreichen imaginären Quellen und Ursachen, die er wegen der Unvollkommenheit seiner Arbeit zu sehen scheint, beziehen, sondern nur auf den Schöpfer.

Genau darin besteht die innere Arbeit. Denn alles, was der Mensch nicht auf den Schöpfer bezieht, sondern anderen Kräften zuschreibt: anderen Menschen, allen möglichen Ursachen, dem Schicksal und sogar sich selbst – das alles wird als „Götzen“ (fremde Götter) bezeichnet. Weil er in diesem Fall glaubt, von etwas anderem außer dem Schöpfer abhängig zu sein, als würde es eine weitere Kraft geben, die als eine Quelle der Einwirkung, ob gut oder böse, fungieren könnte.

Wir müssen das Prinzip „Es gibt niemanden außer Ihm“ realisieren – über allen Hindernissen, die uns absichtlich vom Weg abbringen, damit wir lernen, uns auf die einzige Kraft, auf die einzige Quelle einzustellen.

Und diese Arbeit wird in mehrere Aspekte, ja in mehrere Schritte unterteilt:

– Die Einzigkeit der Quelle feststellen: gibt es noch weitere Quellen oder ist Er die einzige?

– Die Natur der Quelle feststellen: ist Er gut oder böse?

– Die eigene Beziehung zu der Quelle feststellen: „um seiner selbst willen“ oder „um des Gebens willen“?

Die Arbeit in Bezug auf die Quelle führt der Mensch aus seinem persönlichen spirituellen Gefäß, Verlangen heraus – und zwar dadurch, dass er sich mit allen anderen verbindet und dann sich selbst als eine einzige Schöpfung wahrnimmt.

Außerdem verbindet er alle Kräfte, die auf ihn einwirken, alle unterschiedlichen Quellen zu einer einzigen Quelle. Es gibt also in dieser Arbeit mehrere Aspekte, abhängig davon, wie sich diese beiden – der Mensch und der Schöpfer – verbinden.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 07.07.2011