Dem Freund nicht schaden
Frage: Wenn sich der Mensch der Eigenschaft des Gebens nähert, wie wirkt sich das auf seine Arbeit in der Gruppe aus?
Meine Antwort: Er versucht ständig, das Gefühl der Bürgschaft aufrechtzuerhalten, damit die Freunde keinen Mangel empfinden, damit sie sich in der gegenseitigen Absicht zu geben festigen, damit sie daran denken und nicht einmal für eine Sekunde mit den Anstrengungen aufhören. Dann werden sie ebenfalls einen Einfluss auf ihn ausüben, und zwischen ihnen werden die Wichtigkeit des Ziels und die Herzenswärme herrschen.
Das ist das, was den Menschen beschäftigt. Denn die Gedanken an die Freunde sind viel wirksamer als die Gedanken an sich selbst. Die Sorge um das eigene Vorankommen wird nur eine sehr geringe Korrektur zur Folge haben, die durch Angst und andere Nebenberechnungen hervorgerufen wird. Andererseits, wenn er Anstrengungen in die Anderen investiert, bedeutet es, dass er definitiv den richtigen Kurs hält.
Gedanken, Absichten, Berechnungen, die nicht auf die Vereinigung mit der Gruppe, nicht auf die Verbindung der Freunde gerichtet sind, zielen an der Spiritualität vorbei. Sie ziehen kein Licht an, das zur Quelle zurückführt. Wichtig ist nur das, was du in der Gruppe zu tun beabsichtigst. Wenn du dich um den Zusammenhalt der Freunde, um ihre Zukunft kümmerst, dann ist das eine spirituelle Arbeit, die Früchte trägt. Alles andere ist es nicht.
Von Hillel stammt eine kurze Formulierung: „Was dir verhasst ist, das füge deinem Nächsten nicht zu“. Mit anderen Worten: Es gibt nichts anderes, woran du in deinem Leben denken sollst, als daran, deinem Freund keinen Schaden zuzufügen. Für deinen Egoismus ist das erst einmal genug. Versuche, dich selbst so zu korrigieren, dass du in jedem Augenblick, in allen sich enthüllenden Verlangen, nur daran denkst, dem Freund keinen Schaden zuzufügen.
Tu dies – und du wirst Erfolg haben; wenn du ein Verlangen danach hast, deinem Freund nicht zu schaden, wird sich dir plötzlich eine gute Haltung ihm gegenüber offenbaren.
Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Gabe der Tora“, 10.07.2011