Baal HaSulam, „Вie Bürgschaft“: Es wird gesagt – „Ihr werdet das besondere Volk unter allen Völkern sein“, d.h. ihr werdet für Mich zum besonderen Mittel (Segula), ihr werdet die Funken der Kduscha an alle Völkern der Welt weiterleiten.
Segula hat eine besondere Wirkung, mittels derer wir die egoistische Absicht in die altruistische umwandeln. Ich weiß nicht genau, wie es wirkt, aber dank ihr verändere ich mich, bekomme eine zweite Natur, betrete die andere Realität, die über meinem heutigen Zustand liegt. Wie es geschieht, ist mir unbewusst.
Deshalb wird der Auszug aus Ägypten als „ein Wunder“ bezeichnet. Die verborgene Kraft in der Tora, das Licht (Or), das zur Quelle zurückführt, ist „das besondere Mittel“ – Segula. Ohne Vorstellung, wie es wirkt, sehe ich nur die Ergebnisse: als hätte ich mich unter den Einfluss einer unbekannten Bestrahlung gestellt und mich dadurch verändert.
Obwohl es unverständlich ist, wie Segula funktioniert, aktiviere ich sie, indem ich versuche die vorgegebenen Bedingungen einzuhalten. „Mache so, – schreiben die Kabbalisten, – und du wirst jenes bekommen“. Ich kann diese kausale Zusammenhänge nicht nachvollziehen, aber ich weiß, dass die richtigen Handlungen meinerseits zu einer bestimmten Reaktion führen.
Der Kontakt mit Ihm ist mir nicht klar, ich fühle keine Verbindung zum Höherem, dennoch bin ich seiner Wirkung ausgesetzt und es verändert mich.
Deshalb wird diese Wirkung als „besondere“ bezeichnet. Ein solches „besonderes Mittel“ beobachten wir auch beim Kind, das in unserer Welt spielt und wächst. Welche Kraft sorgt für seine Entwicklung? Wir haben uns daran gewöhnt, dass die Spiele unsere Kinder entwickeln, und merken gar nicht, wie die Entwicklung erfolgt.
Welche Kraft wirkt ein: bei dem Kontakt des Kindes mit dem Spielzeug, mit den Bildern im Buch, mit den Tieren, die es sieht, bei den Autos, die vorbei fahren? Inwiefern fördert der Einfluss der Umwelt seine Entwicklung? Für uns handelt es sich um etwas Gewöhnliches, aber eigentlich geht es hier um „ein besonderes Mittel“.
Das Kind will wachsen, er strebt nach den Formen der erwachsenen Welt – und wird Erwachsen. Wenn wir uns vorwärts bewegen wollen, dann sollen wir einige Handlungen unternehmen, um die Höhere Kraft zu aktivieren, die uns großzieht. Wir haben die Freiheit der Wahl: suchen die richtige Umgebung, organisieren das Studium, planen unseren Tagesablauf, kümmern uns um unsere Absichten – so entwickeln wir uns.
Also ist „Segula“ das Ergebnis der bestimmten Handlungen des Menschen, obwohl er nicht weiß, was er aktiviert und was zu ihm als Antwort zurückkommt. Bei uns wird es in den Beziehungen mit der höheren Kraft realisiert, bei den Kindern – in den Beziehungen mit der Umwelt.
Das selbe Prinzip gilt bei den Beziehungen zwischen „Israel“ und „den Völker der Welt“, d.h. zwichen allen, die nach dem Schöpfer streben, und allen, die es nicht tun. So wie wir mit dem Schöpfer – so sind auch sie mit uns. Denn sie haben keinen Funken, keine Verbindung zu Ihm. Deshalb sollen wir die Wissenschaft der Kabbala – in der angepassten, zugänglichen Form, verbreiten.
Sie wollen ein gutes Leben hier und jetzt, der Schöpfer interessiert sie nicht. Dementsprechend sollen wir auch in der Verbreitung vorgehen, dann werden wir zum „besonderen Mittel“ und realisieren „unsere Besonderheit unter allen Völkern“.
Dank der Verbindung mit uns beginnen sie „unerwartet“, die Kräfte, das Verständnis, die Wünsche zu bekommen, welche früher bei ihnen nicht denkbar waren. Diese „Funken“ gehen aus der Unendlichkeit, vom Schöpfer – durch uns – an sie.
Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Bürgschaft“, 25.07.2011
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