Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Die Absicht – ist der vollendete Handlungsplan

Frage: Was bedeutet die „Absicht“?

Meine Antwort: Angenommen, der Wunsch befindet sich in einem Zustand, strebt aber einen anderen Zustand an. Hierfür muss er die Handlung hervorrufen, die ihn aus dem Anfangszustand in den neuen Zustand hineinführen wird.

Der ganze Plan dieser Handlung besteht darin: genau zu erkennen, wo ich mich momentan befinde, und wo ich mich später sehen will, sowie mit Hilfe welcher Handlungen und Kräfte, ich aus einem Zustand in den andern Zustand übergehen kann – genau dieses Programm heißt „die Absicht“ oder das Vorhaben.

Somit ist „das Schöpfungsvorhaben“ das vollkommene Programm, welches bestimmt, wie man beginnt und wo man endet, was für Schritte man auf dem Wege machen muss, welche Materialien, Kräfte und Mitteln zu verwenden sind, um das Anfangsvorhaben zu verwirklichen. Wie es gesagt ist: „Das Ergebnis der Handlung liegt im ursprünglichen Vorhaben“.

Das alles existiert in der Absicht im Potential, und realisiert sich später in der Praxis.

Das heißt, die Absicht ist nur dann vorhanden, wenn ich meinen laufenden Zustand gut erkenne und genau weiß, was ich folglich erreichen will. Die übliche Fragen sind: „Welche Absichten hast du? Was willst du erreichen? Wie gehst du vor?“

Die Absicht ist somit ein Ausdruck unseres Bedürfnisses der Veränderung, die wir schon einplanen, verstehen, empfinden, verwirklichen, und vollenden.

Die Handlung selbst wird mittels der Kraft des Lichtes vollbracht, und hat deshalb mit der Schöpfung nichts Gemeinsames. Die Schöpfung hat dagegen die Absicht: ob sie sich gut erforscht hat, ob sie den Schöpfer enthüllt hat, wie sie den Schöpfer zwingt, eine beliebige Handlung zu machen. Der Mensch muss also möglichst viel wissen.

Jedes Mal, wenn ich erwachsen werde, und die Stufen der Treppe erklimme, steigen gleichzeitig meine Ansprüche gegenüber dem Schöpfer an, wodurch alle Details Seiner Handlungen bestimmt werden. Ich weiß schon, wie Er handeln und auch mich beeinflussen wird. Ich erkenne in allen Details und Einzelheiten, welches Programm in meinem Inneren, in meinem „Körper“ (in den Wünschen) geschehen wird. Aus eigener Erfahrung begreife ich Ihn und Seine Handlungen.

Im Endeffekt erkenne ich solche Einzelheiten, dass ich Sein Programm an Seiner Stelle verwalten kann – ich verstehe dieses Programm, jedes seiner Elemente, alle Mittel, bis zu den winzigsten Details. Wenn ich das Ende der Korrektur (Gmar Tikun) erreiche, dann erkenne ich Seinen Plan vom Anfang und bis zum Ende, kenne alle Schritte – sowohl von Seiner Seite, als auch meinerseits. Das bedeutet, dass ich die vollendete Absicht erworben habe.

Das Licht wirkt immer ein. Aber wie wirkt Es ein, und wie kann ich Es dazu bringen, mich zu verändern – das alles ist schon die Arbeit des Menschen, welcher den Schöpfer, die Beziehung zwischen dem Licht und dem Wunsch erkennen muss.

Auszug aus dem Unterricht über „die Lehre der Zehn Sfirot“ „, 03.05.2011

Die ehrenvolle Aufgabe, ein Gerechter zu werden

Frage: Wie kann man vom Zustand „Sünder“, der nicht in der Lage ist, den Schöpfer zu rechtfertigen, zum Zustand „Gerechter“ übergehen?

Meine Antwort: Sich als „Sünder“ wahrzunehmen ist ein sehr guter, nützlicher Zustand, ohne den es nicht geht. Während in dir der Egoismus erwacht, du dich aber „unter dem Schutz der Tora“ befindest, hast also etwas, worauf du dich stützen kannst, – hast du das Licht, dank welchem du verstehst, dass du einen Fall, einen Abstieg durchlebst.

Du fällst, weil du noch nicht das neue Verlangen, welches sich gerade in dir enthüllt, korrigiert hast. Und darum nennst du dich „Sünder“.

„Sünder“ ist eine spirituelle Stufe, und zwar eine sehr ehrenvolle. Das bedeutet, dass ich einen Zustand erreicht habe, in dem der Schöpfer versteht, dass Er mir eine noch größere Last aufbürden kann und ich sie korrigieren kann! Er lädt mich quasi ein und teilt mir eine noch wichtigere, zusätzliche Aufgabe zu.

Ich habe jedoch noch nicht geschafft, diese zusätzliche Last zu korrigieren, und kann mich diesbezüglich nicht auf das Geben ausrichten, und deshalb halte ich mich in diesem Zustand noch für einen Sünder. Ich zerfresse mich jedoch nicht deswegen – sondern rechtfertige den Schöpfer, danke Ihm, freue mich auf die Möglichkeit, die sich mir eröffnet hat.

Das ist etwas ganz anderes, als das, was sich ein normaler Kleinbürger dabei denkt, wenn er das Wort „Sünder“ hört, – es ist im Gegenteil ein sehr würdevoller Zustand. Aus der gesamten Mannschaft hat der Anführer ausgerechnet mich ausgesucht und mir gesagt: „Nur du bist in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen!“

Mir wird also eine zusätzliche Belastung des Herzens gegeben, und damit mach ich mich auf den Weg zu einem Sondereinsatz. Doch im Moment bin ich noch ein Sünder – bis ich die Aufgabe erfüllt habe und zu einem Gerechten geworden bin.

Der Pharao verstand selbst, dass er ein Sünder und der Schöpfer ein Gerechter ist. Das heißt, jeder Zustand auf der spirituellen Leiter ist spirituell. Sünder sind hohe Stufen, die den Gerechten vorangehen. Auf diese Weise wechseln sich diese Zustände ab: mal Sünder, mal Gerechter, und wieder: Sünder und Gerechter, immer und immer wieder. Als ob ich mich auf zwei Beinen bewegen würde – das eine eines Sünders und das andere eines Gerechten.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 02.05.2011

Beispiel für alle Völker sein

Frage: Während des Völkermordes an den europäischen Juden haben nicht nur die Ideologen, sondern das ganze Volk einen instinktiven Hass gegen die Juden empfunden…

Meine Antwort: Sagen wir mal: das ganze Volk war bereit, die Völkermordpostulate tatsächlich anzunehmen, ohne jegliche Scham und Gewissensbisse. Es ist ein Krieg, ein ideologischer Krieg, der nur auf diese Weise zu gewinnen ist – indem das Volk, welches eine entgegengesetzte Idee besitzt, vernichtet wird.

Heutzutage sind dutzende Völker in der Lage, den gleichen Weg, den damals die Deutschen gegangen sind, zu beschreiten. Und jeder wird sofort spüren, dass in erster Linie gerade die Juden seine Hasser und Feinde sind. Dabei ist es unwichtig, mit welchen seiner Nachbarn er den Krieg führt: „Wir haben hier Unruhen, und die Juden sind an allem schuld“.

Jedes Volk, das den Weg des Faschismus gehen wird, wird sich ideologisch unerlässlich auf Israel stürzen. So ist die Natur, da kann man nichts dagegen tun.

Aus diesem Grund wird von uns nur eins verlangt – die Korrektur zu beschleunigen. Wir sind bereits soweit, dies tun zu können. Wir müssen uns korrigieren und vereinen und ein Beispiel und das Licht für alle Völker sein. Und dann werden sie verstehen, dass dieses Beispiel richtig und vollkommen ist und nicht nur eine Lösung in der Ebene unserer Welt mit sich bringt, sondern den Menschen auch zu der spirituellen Stufe, zum ewigen Leben aufsteigen lässt.

Indem wir mit einem solchen Beispiel vorangehen, werden wir den Dritten und den Vierten Weltkrieg und alle damit verbundenen Leiden verhindern können. Es gibt keine andere Lösung. Und darum muss sich jeder, der begreift, welche Gefahr dem jüdischen Volk und der gesamten Menschheit droht, mit aller Kraft und dem ganzen Herzen an der Korrektur beteiligen.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Holocaust-Gedenktag“, 02.05.2011


Der Weg zum Schöpfer ist für alle gleich

Frage: Kann sich eine Frau nur durch die Männergruppe auf den Schöpfer ausrichten?

Meine Antwort: Auf keinen Fall! Eine Frau muss sich ebenfalls persönlich auf den Schöpfer ausrichten! Das Vorankommen über die Männergruppe ist nur dazu da, um uns alle an diese Stufe heranzuführen. Die Ausrichtung ist dennoch individuell.

Hat eine Frau etwa keine Verbindung zum Schöpfer?! Wir schreiten gemeinsam voran: die Männer können nicht ohne das weibliche Verlangen vorankommen, und die Frauen können sich ohne die Anstrengung von den Männern nicht dem Schöpfer entgegen bewegen. Alles muss gleichermaßen vorhanden sein, genauso wie wenn wir Kinder zur Welt bringen.

Vorankommen bedeutet Geburt in jedem Stadium, wenn wir unseren nächsten Zustand entstehen lassen. Eine Frau kann allein kein Kind zur Welt bringen – genauso wenig wie ein Mann. Sie müssen zusammen sein, eine Familie gründen, sich um das gemeinsame Familienumfeld kümmern, und dann entstehen neue Zustände.

Und die Beziehung zum Schöpfer ist sowohl für Männer als auch für Frauen persönlich. Das Vorankommen kann jedoch nur als Gruppe erfolgen. Ich persönlich richte mich auf den Schöpfer aus. Doch woher empfange ich? Ich empfange durch die Gruppe.

Der Einfluss der Umgebung ist sowohl auf Männer als auch auf Frauen entscheidend. Auch eine Frau kann nicht vorankommen, wenn sie nicht durch die Umgebung beeinflusst wird, jedoch nicht durch die weibliche Umgebung, sondern durch die männliche.

Auszug aus einem Festtagsunterricht auf Russisch, 21.04.2011

Aus dem Abstieg heraus den Aufstieg erkennen

Weltweiter WE! Kongress, New Jersey, Lektion 8

Wir müssen verstehen, dass „der Gerechte tausendmal fallen und sich wieder aufrichten wird“. Es ist unmöglich, ohne Abstiege auszukommen, denn in ihnen erlangen wir das Verlangen, das Streben nach der Spiritualität.

Je mehr wir während des Abstieges arbeiten, um möglichst schnell aus ihm herauszukommen, je mehr wir versuchen, durch die eigene Kraft aufzusteigen, desto mehr reduzieren wir die Anzahl von Auf- und Abstiegen. Ich füge alles zu einem Auf- und Abstieg zusammen.

Und noch ein Hinweis: wir müssen versuchen, aus dem Abstieg heraus den Aufstieg zu erkennen. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass als Abstieg ein Zustand bezeichnet wird, in dem wir das höhere Licht immer noch wahrnehmen, denn unter dieser Ebene befindet sich der Zustand der völligen Bewusstlosigkeit.

Deshalb müssen wir uns während des Abstiegs auf irgendeine Weise vorstellen, wie der Aufstieg sein wird, was ich in ihm erlangen werde, wie ich mich selbst, die Gruppe, den Schöpfer – jene Kraft, die sich zwischen uns enthüllen wird – sehen werde. Es gibt kein Licht ohne Verlangen/Gefäß/Kli. Ich muss immer die Kraft des Schöpfers, die Kraft des Gebens sehen, die sich zwischen uns, in unserem gemeinsamen spirituellen Gefäß, in der Verbindung zwischen uns enthüllt.

Und deshalb spüre ich während des Abstieges, wie zuwider mir die Vereinigung ist, wie wenig ich sie will, wie entgegengesetzt ich ihr bin, wie wenig ich die Freunde, die Gruppe, und mich selbst in ihr schätze, – aus diesem Zustand heraus muss ich mir die Spiritualität vorstellen. Denn Spiritualität bedeutet nicht, in den Wolken zu schweben. Spiritualität bedeutet, dass ich die Kraft der Vereinigung zwischen uns ergründe, und in ihrem Inneren die spirituelle Welt, das gegenseitige Geben, die Erhebung über der egoistischen Materie. Und auf diese Weise komme ich voran.

Auszug aus der 8. Lektion des WE! Kongresses in New Jersey, 03.04.2011

Öffentlicher Vortrag in Italien

Am 20.05.2011

findet mein öffentlicher Vortrag statt

in Gran Loggia Regolare d’Italia,

in der:

via Calderini 68 scala Einterno 1

Er kann warten, ich nicht

Wenn wir spüren, dass wir in eine Art Schlaf verfallen und es uns schwer fällt, auch nur den kleinen Finger zu bewegen, müssen wir verstehen, dass es der Schöpfer ist, der uns diesen Zustand schickt. Er möchte uns anstelle der persönlichen zur allgemeinen Erweckung führen, damit wir gemeinsam beginnen, uns um einander Gedanken zu machen, und damit ich verstehe, dass, wenn ich die anderen nicht erwecke, ich auch selbst nicht erwachen werde.

Denn mein Ich ist das Maß, in dem ich die anderen erwecken kann. Nicht meine Person an sich – das ist alles die tierische Stufe, sondern diese zusätzliche Erweckung, die ich in das Gesamtnetz hineinbringen kann, wird als mein spirituelles Ich, mein spirituelles Gefäß (Kli, Verlangen) bezeichnet.

Jenes Maß an Erweckung, welches ich dort hineingebracht habe, liefert die Stärke des Verlangens, in dem ich die spirituelle Welt wahrnehme – ich nehme sie dort, im Inneren dieses Systems und nicht in mir wahr! In mir werde ich nichts spüren.

Das bedeutet, dass ich mich momentan der Erschaffung meines spirituellen Gefäßes entgegen bewege. Der Schöpfer organisiert absichtlich diesen Zustand für mich – Er lässt mich spüren, dass, wenn ich allein bleibe, mir nichts gelingen wird. Er scheint zu sagen: Du glaubst nicht – dann versuch mal! Zehnmal, hundertmal… Ich habe Zeit, Ich kann warten, bis die „Söhne Israel wegen ihrer Arbeit aufschreien“.

Nur wenn ich den nötigen Druck auf die anderen ausübe, wenn ich verlange und das gemeinsame Verlangen/Gefäß sich davon begeistern lässt, dann wird das mein Verlangen sein, dort werde ich die spirituelle Welt – jene spirituelle Erfüllung, die sie alle von mir bekommen haben, – wahrnehmen können.

Auszug aus dem Unterricht zu Die Zehn Sefirot, 27.04.2011