Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Alles hat sein Maß und Ziel

Selbst in der materiellen Welt haben wir keine Chance, zu einem Volk, das in seinem Land wohnt, zu werden, wenn wir uns nicht zuerst spirituell korrigieren. Nur von oben steigen Kräfte herab, die für uns hier materielle Bedingungen erschaffen.

Und ansonsten müssen wir versuchen, uns so gut wie möglich darüber klar zu werden, dass die materielle Welt nicht das Ziel, sondern das kleinste, das äußerste Mittel ist, mit dem der Aufstieg beginnt. In dieser äußerst verzerrten materiellen Realität, die sich auf der untersten Ebene befindet, müssen wir an der Vereinigung arbeiten, um in die spirituelle Welt hinauszugehen.

Und danach werden wir uns an alle Völker wenden und ihnen diese Arbeit präsentieren, damit sie sich auch untereinander verbinden. Letztendlich werden wir alle, die ganze Welt, zu einem Ganzen, zu einem Familie, und werden dann zu unserer spirituellen Stufe aufsteigen. Nur auf diese Weise werden wir unsere Bestimmung, unser Ziel, für welches wir auch existieren, realisieren können.

Alles muss die richtige Gewichtigkeit erhalten: unsere Welt im Vergleich zu der spirituellen Welt, das materielle Volk Israel im Vergleich zum spirituellen Land Israel. Jeder Teil muss sein Maß und Ziel haben, in Übereinstimmung mit dem Endziel. Gerade das Endziel bestimmt die Wichtigkeit dieses Teils und die Art seiner Anwendung.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Ererbung des Landes“, 10.05.2011


Spirituelle Informatik

Wenn wir wollen, dass der Sohar uns hilft, müssen wir das Verlangen, den Mangel, vorbereiten, damit das im Sohar verborgene Licht auf uns einwirkt, denn es muss etwas geben, worauf es einwirken kann.

Es kann nur ein „zerbrochenes“ Verlangen geben, es muss also als egoistisches Böses, als Unfähigkeit, uns miteinander zu verbinden, von uns wahrgenommen werden. Wir wollen uns verbinden, unternehmen Anstrengungen, und nur, wenn wir versuchen, uns zu verbinden, dazu aber nicht in der Lage sind, enthüllen wir das Verlangen, das Bedürfnis nach der Verbindung – genau dieses Verlangen müssen wir der Einwirkung des Lichts aussetzen.

Unsere Vorbereitungsarbeit besteht also darin, jedes Mal zu versuchen, uns immer tiefer in unseren Herzen zu verbinden, damit es keinen Unterschied zwischen uns gibt und alle auf ein gemeinsames Verlangen gerichtet sind, wo jeder spürt, dass er sein eigenes Ich, seine Identität verliert und in ein gemeinsames Wir eingebettet wird.

Wenn wir einen solchen Zustand erreichen, in dem wir uns danach sehnen, uns zu einem Ganzen zu vereinen, dazu aber nicht in der Lage sind, erwecken wir ein Reshimo (Informationsgen). Jene Kraft des Verlangens, mit der wir uns jedes Mal verbinden wollten, es aber nicht konnten, wird als Reshimo de Awiut (Information über das Verlangen) bezeichnet. Und der Zustand, den wir uns in unseren Träumen vorstellen – wie gut es sein wird, wenn wir uns im gegenseitigen Geben vereinen, und genau das wollen wir erreichen – wird als Reshimo de Hitlabshut (Information über das Licht) bezeichnet.

Dann kommen wir bereits mit diesen Reshimot zum Licht, damit es uns korrigiert und auf das zerbrochene Reshimo, welches wir nicht realisieren können, einwirkt, und es vollzieht diese Handlung.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 10.05.2011

Den Höheren oder sich selbst verändern wollen

Ein Gebet ist die Verbindung des Menschen mit der höheren Kraft, die seine ganze Wahrnehmung dieser Kraft zum Ausdruck bringt. Es gibt Menschen, die beten, wobei sie um ein besseres Leben in dieser Welt bitten, es gibt Menschen, die um die zukünftige Welt beten, es gibt auch Menschen, die scheinbar gar nicht beten und nicht an die höhere Kraft glauben.

Und dennoch machen sie sich Gedanken über ihre Zukunft, und jeder dieser Gedanken nennt sich Gebet. An wen ich mich dabei wende, ist bereits eine andere Frage: an die Natur, an das Schicksal, an irgendeine Ungewissheit, an meinen zukünftigen Zustand oder an die höhere Kraft, die je nach meiner Bitte heute böse und morgen gut sein kann.

Ein Gebet ist meine Handlung in Bezug auf den nächsten Augenblick, die Hoffnung, einen bestimmten Zustand zu erreichen. Das heißt, in diese Definition wird eine Vielzahl von Zuständen miteinbezogen, doch sie alle werden zweigeteilt, je nach dem, zu wem ich bete: zu Demjenigen, der sich verändert, und es liegt in meiner Kraft, ihn zu zwingen, sich zu verändern?

Und hier fangen die Menschen an, nach geheimen Methoden zu suchen, die ihnen ermöglichen würden, die höhere Kraft zu steuern, damit sie gutmütiger wird und die Realität und die Welt verändert. Auf dieser Hoffnung, den Höheren gütig stimmen zu können, basiert die gesamte mystische und religiöse Suche. Ein Mensch dieser Welt, der in seinem Egoismus lebt, hält es für möglich.

Es gibt jedoch eine andere, sehr seltene Herangehensweise, die besagt, dass die höhere Kraft sich nicht verändert – und du musst wissen, wie du dich selbst verändern kannst, indem du Kräfte benutzt, die dir von Natur aus gegeben sind! Das ist die kabbalistische Herangehensweise, die allen anderen Herangehensweisen entgegensteht.

Es ist unwichtig, ob der Mensch glaubt, dass es einen Gott oder mehrere Götter gibt, ob er es sich vorstellt, gegenüber der Natur oder einer anderen höheren Kraft zu stehen – wichtig ist seine Einstellung ihr gegenüber. Sucht er danach, wie er die Kräfte der Natur nutzen und sich selbst verändern kann, um das von ihm ausgesuchte Ziel zu erreichen – und dementsprechend hängt alles von ihm und von seiner Verbindung mit dieser Kraft ab?

Oder betrachtet er nicht sich selbst, sondern schaut nach außen und sucht nach Methoden, die höhere Kraft verändern zu können? Genauso, wie er sich auf egoistische Art und Weise danach sehnt, die ganze Welt verändern und alles für sich selbst ausnutzen zu können, geht er auch an die höhere Kraft heran und sucht danach, wie er Sie im eigenen Interesse ausnutzen kann und was er machen kann, damit Sie ihm mit der Güte zurückzahlt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 09.05.2011

Ein besonderer Ort auf der Landkarte der Menschheit

Frage: Wir wissen, dass Israel eine Bestimmung und kein Stempel im Pass ist. Und dennoch: haben diejenigen, die im Staate Israel leben, eine Aufgabe?

Meine Antwort: Zukünftig soll dieses Land zu einer Art Symbol des Staates werden, der vollständig auf der Kraft des Gebens, der gegenseitigen Liebe, der Bürgschaft, den Prinzipien „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, „Was dir verhasst ist, das tue deinem Nächsten nicht an“, dem Zusammenschluss zu „einem Menschen mit einem Herzen“ aufgebaut ist.

Hier ist jener Ort und hier sind jene Bedingungen, die dafür am Besten geeignet sind. Aus diesem Grund, wenn ein Mensch der Spiritualität entgegenstrebt, zieht es ihn gewissermaßen auch hierher. Der Staat Israel kann unmöglich auf Madagaskar oder in Uganda errichtet werden. Hier wirkt das Gesetz von Wurzel und Zweig, und das muss beachtet werden.

Wir haben also keine andere Wahl. Wir sind hier und müssen hier den Staat des Gebens und der Liebe errichten und somit ein Beispiel für die ganze Welt sein. Nur auf diese Weise werden wir alle Feinde besiegen, Unabhängigkeit erlangen und neue Opfer vermeiden können.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Volk Israel“, 09.05.2011

Einheit als Gefäß

Frage: Können wir in unserer Dimension den Schöpfer als eine Kraft der Vereinigung beschreiben und die Einheit der Organe unseres Körpers als Beispiel benutzen?

Meine Antwort: Nein, die Vereinigung ist ein Hilfsmittel, nicht das Ziel. Alle Körperorgane sind miteinander verschweißt, arbeiten in Harmonie und ergänzen einander und jedes annuliert sich selbst, um sich zu vereinen und den anderen zu dienen.

Deshalb wird der Körper zu einem integralen System, das eine bestimmte Kraft erweckt, die zur höheren Dimension gehört: der Kraft des Lebens. Es ist nicht einfach eine materielle Existenz auf der tierischen Stufe, sondern ein höherer Existenzzustand, die Erlangung der Ganzheit und des Ziels des Körpers.

Woher kommt er? Zunächst, durch die vier Phasen des Direkten Lichts, steigt alles von der Wurzelphase zur vierten Phase ab. Und dann, indem die Einheit erlangt wird, steigt die vierte Phase als erstes zu der Kraft auf, welche diese Ganzheit erschuf, d.h. sie geht zurück zur Wurzelphase.

Das ist ein allgemeines Gesetz: Indem eine niedrigere Stufe abgeschlossen wird, erreicht man den Anfang der nächsten. Darum erlangen wir eine höhere Kraft, wenn wir uns vereinen. Ganzheit ist ein Gefäß und die Kraft, die wir enthüllen, ist der Schöpfer.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 3.05.2011, Die Wichtigkeit der Verbreitung der Kabbala

Rabbi Shimons Gruppe besteht aus einigen Millionen Mitgliedern

Das Höhere Licht befindet sich an einem Ort, der „Shechina“ heißt, was die Vereinigung zwischen den Seelen ist. Mit unseren Anstrengungen müssen wir unter uns die Einheit erreichen. Dann werden wir das Licht enthüllen, das erbaut, erschafft, korrigiert und die ganze Schöpfung erfüllt.

Dieses Licht ist immer in der Shechina gegenwärtig, in der Gemeinschaft der Seelen, die zum Schöpfer streben (Knesset Israel), in der Vereinigung unter uns.

Der Sohar ist die gleiche Quelle des Lichts, jedoch unter der Bedingung, dass wir uns selbst (und es spielt keine Rolle, wieviele Millionen es von uns gibt) als Gruppe von Rabbi Shimon sehen, der zehn Menschen hatte, die zusammen saßen, die miteinander verbunden waren und dieses Licht – den „Sohar“, die höhere Erleuchtung“ – empfingen. Dies ist das Licht, das auf uns wirkt, uns korrigiert und uns erhebt.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 4.05.2011, Der Sohar

Der Mensch auf der letzten Stufe der Entwicklung

Frage: Wie wird der Mensch in der letzten Stufe seiner Entwicklung aussehen?

Meine Antwort: So, wie ich es sehe, wird er sich selbst einschränken, um die Natur nur in dem notwendigen Maße zu nutzen und wird keinerlei Mangel spüren, wobei seine ganze Sehnsucht sich auf das Wohlergehen von anderen richtet. Er wird nur soviel nutzen, wie es für eine körperliche Existenz notwendig ist, nur um sein Streben für das Wohlbefinden von anderen zu verwirklichen.

Währenddessen wird der Körper nur das bekommen, was gut, lebenswichtig und am nützlichsten ist, um gesund zu sein. Hinsichtlich der Sehnsucht nach anderen und dem Kontakt mit ihnen, wird es einem Menschen ermöglicht, das integrale System der völligen gegenseitigen Abhängigkeit für sich selbst zu enthüllen. Dabei wird er zur inneren Dimension der Natur gelangen, ihrer inneren Kraft, die vollkommen und ewig ist.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 1.05.2011, „Frieden in der Welt“

Das Maß von Sehnsucht und Streben

Schriften von Baal HaSulam, Brief 19: Die Seele ist das Maß des Strebens und der Sehnsucht….

Frage: Das Konzept der Menge der Sehnsucht und des Strebens kann einigermaßen verstanden werden, doch was ist die richtige Qualität?

Meine Antwort: Die Menge und die Qualtität eines jeden werden abhängig von der Wurzel seiner Seele und seiner Mission subjektiv bestimmt. Ähnlich wie in unserer Welt gibt es allerlei Arten von Zuständen, die wir an Höhe und Charakter mit dem Grad des Leidens oder der Freude eines Menschen messen können, der Stärke der Empfindung und dem Anteil ihres Eindrucks auf ihn.

Baal HaSulam gibt nur drei Beispiele, um sie zu berechnen. Obwohl wir viel mehr unterscheiden, läuft es am Ende auf diese drei hinaus: „an diesem Ort, zu dieser Zeit, in dieser Frau“ (diese Konzepte werden in der Unterrichtlektion erklärt).

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 1.05.2011, Schriften von Baal HaSulam

Wir sind bereits zu Hause!

Frage: Was bedeutet Freude in der Arbeit?

Meine Antwort: Mir werden ständig Hindernisse, Stiche, nebensächliche Gedanken geschickt – und ich bleibe in Freude darüber, dass ich sie erhalte! Denn dadurch studiere ich die ganze Zeit mich selbst mit Hilfe des Schöpfers, des Lichts, welches alle diese Empfindungen in mir erweckt. Es scheint mich mal in den eine, mal in den anderen Punkt zu stechen – durch irgendeinen Gedanken, irgendein Verlangen, irgendeine Haltung, und zeigt mir auf diese Weise, dass nicht alles in mir in Ordnung ist.

Frage: Doch wie können wir mit „verdientem Lohn nah Hause“, zu unserer Quelle zurückkehren, wenn wir nicht wissen, wohin wir gehen sollen? Ein Schiff orientiert sich im Meer nach den Sternen, ein Auto auf der Straße nach den Verkehrszeichen, doch in der spirituellen Welt gibt es keine Verkehrszeichen, wie können wir also den Weg dorthin finden?

Meine Antwort: In dem Augenblick, in dem du das richtige Verlangen in dir vorbereitet hast, wirst du plötzlich spüren, dass du dich bereits am richtigen Ort befindest! Plötzlich eröffnet sich, dass du nirgendwohin fahren musst… Ein entsprechendes Verlangen – und schon enthüllst du, dass du bereits zu Hause bist!

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 06.05.2011

Wer ist mit mir?

Frage: „Wie können wir, Ihre Studenten, uns mit Ihrer Seele verbinden?“

Meine Antwort: Was ist gemeint „mit mir?“ Ihr seid mit mir, wenn ihr euch selbst annulliert, Euer Verlangen gegenüber meinem einschränkt.
Wenn ihr an Unterrichten teilnehmt, heißt das nicht zwangläufig, dass ihr mit mir seid. Das ist noch nicht das Studium im wahrsten Sinne.

Im Grunde genommen, sollte die Vereinigung innerlich sein; sie erfolgt nicht über die Worte, die ihr hört. Wir verbinden uns durch Verlangen, Ziele und gemeinsame Aktionen. Derjenige, der die Eigenschaft des Gebens in die Tat umsetzt, ist derjenige, der studiert. In diesem Fall studiert ihr wirklich die Weisheit. Ihr werdet die Weisheit, das Licht von Chochma (Weisheit) von mir nicht erhalten können, wenn ihr nicht das Licht von Chassadim (Barmherzigkeit) als Gefäß aktiviert. Und Chassadim bedeutet Selbst-Annullierung und Vereinigung, wenn ihr dafür bereit seid.

Du machst in deinem Herzen Platz für jede Seele, und dann werden alle Seelen diesen Platz füllen. Die Gesamte Wirklichkeit kehrt zu dir zurück. Allerdings kehrt sie gerade durch deine Annullierung zurück.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 30.4.2011