Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wenn es dir hier nicht gelingt, wird es dir nirgends gelingen

Ich habe nicht die geringste Chance einen Wandel durchzuführen, es sei denn, ich vereinige mich mit meinen Freunden. Der Grad meines Aufstiegs hängt vom Ausmaß der Einheit zwischen meinen Freunden und mir ab.

Rabash schreibt hierüber in seinem Artikel „Der Zweck der Gesellschaft-2.“ Um sich zu vereinigen, muss sich jeder Mensch selbst vor dem anderen annullieren. Dies kann verwirklicht werden, wenn jeder Mensch die Vorzüge seiner Freunde anstatt deren Mängel sieht. Jemand, der sich anmaßt, er sei seinen Freunden selbst im geringsten Maß übergeordnet, wird nicht in der Lage sein, sich mit ihnen zu vereinigen und befindet sich daher in einer großen Verlegenheit.

Einige Menschen glauben, sie seien außerstande sich mit einer bestimmten Gruppe zu vereinigen, jedoch seien sie fähig dazu, sich mit einer anderen Gruppe zu vereinigen. Sie verstehen nicht, dass dies nichts mit der Gruppe zu tun hat. Ihnen wurde einfach gezeigt, was sie in Bezug auf ihren Egoismus sehen sollten, und sie werden keinen größeren Erfolg erzielen, indem sie sich an einen anderen Ort begeben.

Vielleicht denkst du, die Hauptgruppe von Bnei Baruch mit Michael Laitman ist so fortgeschritten und „eifrig.“ Niemand ist geschützt. Wenn du fortzuschreiten beginnst, wirst du lediglich schwierigeren Fragen, Problemen und Hindernissen gegenüberstehen.

Rabash sagte mir zu Beginn: „Bleibe in deiner Stadt und komme zu mir um zu lernen. Du sollst nicht sofort näher zu mir ziehen.“ Über zwei Jahre reiste ich hin und her, um mit ihm zu studieren, manchmal sogar zweimal am Tag.

Man sollte nicht glauben, dass man eine bessere Gelegenheit in einer anderen Gruppe besitze und dass es besser sei, sich mit anderen Freunden zu vereinigen. Wenn es dir dort, wo du bist, nicht gelingt, werden dir der Wechsel des Ortes und der Verhältnisse nicht helfen. Darauf gebe ich dir mein Wort. Letzten Endes erhält jeder Mensch, was auch immer, von Oben.

Es besteht kein Anlass den Lebensraum oder den Arbeitsplatz zu wechseln, es sei denn, du hast ernsthafte Probleme am Unterricht teilzunehmen. Wo auch immer sich ein Mensch befindet, er sollte sich dort mit seinen Freunden vereinigen. Wenn er dies tut, dann wird er dorthin geführt werden, wo er physisch und spirituell sein sollte.

Aus dem 3.Unterricht vom WE! Kongress, 02/04/2011

Das Buch der Bücher

Es gibt Bücher, über Wahrnehmungen in dieser Welt, die von normalen Menschen geschrieben wurden. Und es gibt Bücher, die von Kabbalisten geschrieben wurden, Menschen, die die höhere Welt erreichen und über ihre Empfindungen in der Spiritualität schreiben. Diese werden spezielle, heilige Bücher genannt. Heilig (Kadosh) wird buchstäblich als „getrennt“ übersetzt. Die spirituelle Welt ist von unserem Egoismus vollkommen getrennt. Folglich schreibt ein Mensch, der die Spiritualität aus seiner Wahrnehmung beschreibt, ein heiliges, besonderes oder getrenntes Buch.

Es gibt ein besonderes Buch unter allen Büchern, das von Menschen mit spirituellen Kenntnissen geschrieben wurde. In Kabbalistischen Quellen wird es einfach als „Das Buch“ bezeichnet, ohne Nennung seines Titels „Der Sohar.“ Dieses Buch ist so einzigartig, dass in Beziehung zu ihm, andere Bücher gar nicht als ein Buch betrachtet werden. Dies folgt daher, weil es von einer besonderen Gruppe von Menschen geschrieben wurde, die alle zehn der höchsten Sefirot in Malchut von der Welt der Unendlichkeit erlangten.

Die besondere Versammlung dieser zehn Personen fand vor ungefähr 2000 Jahren statt. Neun Schüler zogen sich, zusammen mit ihrem Lehrer Rabbi Shimon, in eine Höhle im Norden Israels zurück. Sie verblieben dort und studierten.

Die Höhle ist ein ganz besonderer Ort. Wenn mein Lehrer Rabash und ich nach Tiberius gingen, besuchten wir oftmals diese Höhle. Rabash liebte es wirklich dort zu sein. Er stand dort für einige Minuten und es sah so aus, als wäre er irgendwo anders, als ob er seinen Körper verlassen hätte. Dies ist der Bereich, wo er sich mit der spirituellen Kraft der zehn Sefirot verband, den zehn Seelen, die in dieser Höhle saßen, während sie die Welt der Unendlichkeit enthüllten.

Indem sie sich zusammen verbanden erlangten sie alle 125 spirituellen Ebenen, von unserer Welt, bis zur Welt der Unendlichkeit. Baal HaSulam schreibt in der „Einführung zum Buch Sohar“, dass solch ein hoher Grad von Erkenntnis, durch eine Gruppe von Menschen, nur einmal in der ganzen Geschichte auftrat, weil sie sich vereinigten und zusammen studierten.

Nur in der endgültigen Korrektur (Gmar Tikun) werden wir in der Lage sein, die gleiche Ebene zu erlangen, die von dieser Gruppe erreicht wurde, und wir werden dank ihrer Vereinigung dazu imstande sein. Sie schrieben im Buch Sohar, wie sie imstande waren sich zu vereinigen, was als Ergebnis dessen geschah und was in der Verbindung zwischen ihnen enthüllt wurde. Darin liegt die ganze Macht des Sohars.

Und dieses Buch kann uns eindeutig die größte Kraft der Korrektur für unsere Seelen geben. Daher ist dieses Buch so entscheidend.

Aus der 2. Lesung des WE! Kongresses vom 02/04/2011

Über die virtuellen Kongresse und die reale Verbindung

Frage: Im Vorfeld des Kongresses in Moskau haben Sie gesagt, dass es für uns an der Zeit wäre, uns an die virtuellen Kongresse zu gewöhnen und eine noch größere Verbindung zu spüren, während wir uns vor den Bildschirmen befinden. Was bedeutet das nun genau?

Meine Antwort: Ein Kongress bedeutet einen Ruck nach vorne. Doch abgesehen von solchen Ruckbewegungen müssen wir jeden Tag Verbindung untereinander halten, wobei sie sich ständig verstärken sollte. Mit Hilfe von Kongressen erschaffen wir Impulse zur Vereinigung, und in der Zeit zwischen den Kongressen brauchen wir eine ständige Verbindung, die von Tag zu Tag stärker werden sollte.

Es gibt keinen anderen Ausweg, wir müssen zu einer „runden“, globalen, integralen Welt kommen. Das sind nicht einfach nur Worte. Wir dürfen die Verbindung nach drei Kongresstagen nicht unterbrechen – die Verbindung muss an die Tagesordnung der gesamten Welt gesetzt werden. Das ist das, was von uns verlangt wird.

Aus diesem Grund müssen wir gegenseitige Beziehungen zwischen uns aufbauen, die uns ermöglichen werden, die Verbindung sogar virtuell zu halten, ohne einander sehen und hören zu können. Genau dafür wurde das Internet erschaffen, um der gesamten Welt zu helfen, durch gemeinsame Verbindung vereint zu werden, von der materiellen, virtuellen Verbindung zu der spirituellen Verbindung überzugehen. Und wir müssen dieses Mittel nutzen.

Deshalb vermute ich, dass unsere nächsten Kongresse nicht sehr groß sein werden, für 1000 bis 2000 Freunde, die aus der jeweiligen Region zusammenkommen. Und alle anderen werden virtuell daran teilnehmen, was absolut kein Hindernis für sie sein wird. Im Gegenteil: alle befinden sich in einem gemeinsamen Zustand, und die „virtuellen“ Teilnehmer spüren nicht die geringste Schwäche bei der Verbindung mit den Teilnehmern vor Ort.

Das wird uns die Möglichkeit geben, mehrere Kongresse im Jahr zu veranstalten, außerdem werden wir jeden Tag im Jahr eine untrennbare Verbindung halten können. Wir sollten damit aufhören, viel Geld für zwei große Kongresse im Jahr auszugeben, nach denen wir wieder in den gewohnten Zustand zurückfallen. Ich möchte den Akzent vom physischen auf den virtuellen Kongress, und weiter auf die tägliche innere Verbindung verlagern. Es ist sehr wichtig.

Ansonsten werden wir keinen Ort der Enthüllung des Schöpfers zwischen uns erschaffen können.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 18.04.2011

Liebe kann nicht zur Gewohnheit werden

Frage: Wird die Fürsorge für die Freunde irgendwann zu etwas Natürlichem für mich?

Meine Antwort: Nein. Natürlich kann für mich nur der Egoismus sein, der mich beherrscht. Alle weiteren Zustände befinden sich über ihm und werden durch fortwährende Anstrengungen erreicht.

Der Eintritt in die Spiritualität könnte mit dem Schweben über dem Boden in unserer Welt verglichen werden. Du kannst nicht einfach in der Luft schweben. Dafür bedarf es einer Kraft, die dich trotz der Schwerkraft in der Luft halten würde.

Die Schwerkraft ist die Kraft unseres Egoismus. Sie zieht mich immer herunter, und deshalb stürze ich sofort auf den Boden, sobald ich nicht mehr an das Ziel denke.

Wenn ich mich mit den anderen verbinden möchte, muss ich vor allem ununterbrochen Anstrengungen unternehmen, um mich „in der Luft“, im Bestreben nach der Einheit, halten zu können. Hier kann es keinerlei Nachsicht geben: eine Sekunde lang nicht daran gedacht – und schon stürze ich ab.

Aus diesem Grund wird die Fürsorge für den Nächsten niemals zur Gewohnheit, zur zweiten Natur werden. Und dafür können wir nur dankbar sein – denn dadurch haben wir die Möglichkeit, jede Sekunde unseren freien Willen zu realisieren.

Wenn ich von der Gewohnheit getrieben wäre, würde ich zu einem Engel werden. Ein Engel wird von seiner Natur – der Natur des Gebens – beherrscht. Er schwebt in der Luft, weil er „leichter als die Luft“ ist, er unterliegt nicht der Erdanziehungskraft, der Kraft der egoistischen Anziehung. Aber ein Mensch unterliegt ihr.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 18.04.2011

Gemeinsame Anstrengungen mit dem Höheren

Alle Zustände, die wir nach dem Auszug aus Ägypten zu sehen erwarten, müssen wir versuchen, bereits in Ägypten, jetzt, während wir in der Gruppe arbeiten, zu sehen. Trotz der Herrschaft des Egoismus wollen wir hier und jetzt die spirituelle Welt enthüllen. Nur wenn wir Anstrengungen unternehmen, werden wir jene Kraft, die das vollbringt, hervorrufen können.

Wir müssen einen Ort finden, an dem wir uns verbinden wollen, wir müssen begreifen, wie wir uns anstrengen, wie wir nach der Einheit verlangen sollen. Wir tun alles Mögliche durch unsere eigenen Anstrengungen und durch die Anstrengungen des Höheren. Wir bitten, wir verlangen von ihm, wir ziehen ihn an, damit er uns hilft – wir vergessen jedoch nicht unseren eigenen Beitrag.

Nur wenn wir es schaffen, den Ort, die Anstrengungen und den Charakter der Handlungen richtig zu bestimmen, werden wir eine Lösung finden können.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Baal HaSulam, 18.04.2011