Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Gebt auf unser gemeinsames Boot acht

Der Schöpfer ist verborgen, die Eigenschaft des Gebens ist verhüllt, die Zukunft ist verhüllt, und ich kann sie aus meiner egoistischen Perspektive nicht erkennen. In meinem derzeitigen Egoismus kann keine spirituelle Eigenschaft enthüllt werden, und ich habe keine andere Möglichkeit, ihre Enthüllung zu beeinflussen, als die Zusammenarbeit mit dem Umfeld. Tatsächlich enthülle ich meine Abneigung und Unfähigkeit, mich genau so zu vereinigen. Ich bin zu allem bereit – außer dazu!

Das wird „die Enthüllung des Bösen“ genannt; die Hindernisse kommen vom Pharao, und wenn wir sie nicht zusammen überwinden, werden sie uns unter sich begraben. Und diese Verbrechen und Konflikte, die in Ägypten stattfinden und dann in der Wüste, Kämpfe gegeneinander und den Schöpfer, sind alles Forderungen nach einer bestimmten Erfüllung, nach Strafe an dem Ort, an dem du nur an das Geben denken sollst und nicht an dich selbst.

Sobald du über deinen eigenen Vorteil nachdenkst, ist es ein Verbrechen. Sogar wenn du gar nichts empfängst, allein die Erwartung einer Belohnung zu deinem eigenen Vorteil, ist eine Sünde. Man muss nach diesem Sehnen nach Einseitigkeit streben und sicher gehen, dass diese Einseitigkeit sich stetig erhöht. Tatsächlich schwächt das Zweite die Spannung, das Verlangen für einen selbst entsteht ganz natürlich. Aus diesem Grund brauchen wir die Hilfe unserer Umgebung und die gegenseitige Bürgschaft.

Was hilft mir dabei, kein Loch in unser gemeinsames Schiff zu bohren, nicht an mich selbst zu denken, sondern nur an meine Umwelt, an unser zukünftiges Schiff? Nur die Unterstützung der Freunde. Denn ich stehe unter ihrem Einfluss, ihnen gehört mein Herz und mein Verstand, und sie werden wichtiger für mich als ich selbst. Das Umfeld muss mich mit einer solchen Einstellung ausstatten.

Das wird mir erlauben, mich selbst von selbstsüchtigen Gedanken zu trennen und meine gesamten Absichten, all meine äußeren Gefühle und Vorstellungen ähneln denen einer Mutter, deren gesamtes Verlangen, das Herz und die Gefühle bei ihrem Baby sind. Wenn ich beginne, das zu fühlen, bedeutet das, dass ich die Eigenschaft des Gebens empfange.
Aus dem ersten Teil der täglichen Kabbala Lektion 3/21/2011 zur Vorbereitung auf den WE! Kongress

Wenn das Ziel fordert

Frage: Wie kann ich die Gruppe und die Bindung mit den Freunden verstärken, wenn ich lediglich virtuell arbeiten kann?

Meine Antwort: Und wenn es virtuell ist, na und? Entfernung ist kein Hindernis, und es ist völlig unnötig, Händchen zu halten. Oder denkst du, dass ich dich kenne, wenn ich mit deinem Gesicht und deiner Persönlichkeit vertraut bin?

Wie hast du uns gefunden? Über das Internet. Denkst du, das war ein Zufall? In Wahrheit haben dich deine Verlangen mit dem gemeinsamen System von Adam verbunden, der Verbindung aller Teile der Welt. In diesem System gibt es vielfältige Gesellschaften oder Verbindungen entsprechend den Interessen und Verlangen, wie zum Beispiel Wissenschaft, Bankwesen, Gewerbe, Familie und so weiter.

Zusätzlich gibt es eine einzigartige Gesellschaft, die jene miteinander verbindet, die nach dem Zweck des Lebens und nach Erkenntnis suchen; wofür es wert ist zu leben. Diese Personen sind geographisch überall und in verschiedenen Gesellschaften ansässig, jedoch gleichzeitig, ohne es zu spüren oder sich dessen bewusst zu sein, schliessen sie zwischen sich selbst ihre eigene Gesellschaft, ein gewisses Feld von innerer, gemeinsamer Verbindung.

Wenn das Ziel beginnt, einen Menschen innerlich zu rufen, kommt er in Kontakt mit diesem Feld, er tritt aus seiner Gesellschaft hinaus und tritt in diese andere, besondere, Gesellschaft ein. So hast du uns im Internet gefunden.

Von nun an beginnt die neue Verbindung stärker zu wachsen. Wir mögen uns vorher nicht gesehen oder gekannt haben, jedoch haben wir mit der Zeit eine sehr große Wirkung aufeinander. Jeden Tag empfängst du die Gedanken und Verlangen von Millionen von Menschen aus der ganzen Welt, die ebenso angefangen haben über den Zweck der Schöpfung zu grübeln und dabei zueinander finden.

Aus dem 1.teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 04/11/2010, Schreiben von Rabash

Wir haben uns hier versammelt …

Aus den Schriften des Rabash, 1984, „Zweck der Gemeinschaft“: Wir haben uns hier versammelt, um eine Gemeinschaft für all jene zu gründen, die dem Weg und der Methode von Baal HaSulam zu folgen wünschen, den Weg, durch den man auf den Stufen des Menschen aufsteigt und nicht als ein Tier verharrt … Und deshalb versammeln wir uns hier – um eine Gemeinschaft zu gründen, wo jeder von uns dem Geist folgt, den Schöpfer zu beschenken.

Was heisst, „den Schöpfer zu beschenken“? Jedermann wird durch diese Begriffe verwirrt. Und gewöhnlich schrieb Rabash seine Beiträge in einer Sprache, an die wir nicht gewöhnt sind. Wir müssen diese Worte neu fassen, so dass sie vernünftig klingen. „Den Schöpfer beschenken“ heisst, die allgemeine Kraft der Natur zu erwecken (denn der Schöpfer ist Natur) und die Kraft des Schenkens im Ebenbild zur Natur zu erwerben, in Gleichwertigkeit der Form.

Baal HaSulam gibt ein Beispiel von der Situation mit einem Gast und einem Gastgeber. Ich kann das Schenken des Gastgebers in dem Maße enthüllen, in dem ich ihn beschenken will. Nur wie kann ich dies begehren? Schliesslich ist er für das Auge unsichtbar und ich werde ihn nicht enthüllen, bis ich mein inneres Verlangen enthüllt habe, ihn beschenken zu wollen.

Ich kann ihn nur in der Sehnsucht zu ihm enthüllen. Mit meinem Verlangen zu schenken, indem ich Gleichwertigkeit der Form erlange oder die gleiche „Eigenschaftt“ wie der Gastgeber erreiche, dann beseitige ich die Tarnung und „hebe den Schleier auf.“

Um das zu tun wurde mir die Gesellschaft gegeben, die Gruppe, in der ich das Schenken praktizieren kann. Dann, am gleichen Ort, unter den Freunden, entdecke ich den Gastgeber, den Schöpfer, und fahre fort Ihn durch die Gruppe und zusammen mit der Gruppe zu beschenken. So enthüllen wir Ihn.

Dies ist unsere Arbeit: Wir wollen uns untereinander vereinigen, um die allgemeine Kraft der Natur zu enthüllen, die schenkende Kraft, die sich in uns, in der Gruppe, befindet. Dort, innerhalb, wird es uns enthüllt und darin entdecken wir die spirituelle Welt, die aus fünf Ebenen oder fünf Welten besteht. Darin entdecken wir Partzufim, Ebenen, Sefirot und vieles mehr.

Aus der 5.Lesung auf dem WE! Kongress, der Zweck der Gruppe

Selbstverzicht um des Wachstums willen

Frage: Im materiellen Leben wird mir gesagt: sei eine Persönlichkeit, verwirkliche dich selbst, setze deine Bestreben in die Tat um. Und im spirituellen Leben muss ich im Gegenteil in der Gruppe aufgehen. Woher kommt diese Gegensätzlichkeit?

Meine Antwort: Indem du dich in die Gruppe einordnest, annullierst du dich nicht selbst. Du empfängst von den Freunden lediglich jene Kraft, mit deren Hilfe du dein Ich entwickeln musst.

Genauso annulliert der Samentropfen, der sich im Mutterleib einnistet, sich selbst nur, um Nahrung, Wachstumskraft zu erhalten. Es wächst jedoch er selbst und niemand anders.

Ich annulliere einen Teil von mir, um die Kraft des Höheren zu erhalten, doch dabei muss sie mich nicht beherrschen – im Gegenteil, mit deren Hilfe muss ich mich entwickeln, mein Ich großziehen. Ansonsten wird es kein Wachstum geben, und bei der nächsten Etappe werde ich nicht stark genug werden können, um mich an der Wand des Mutterleibes festzuhalten.

Hier verbinden sich zwei Gegensätze. Einerseits annulliere ich mich vor der Mutter, um nicht zu einem Fremdkörper in ihrem Organismus zu werden und keine Vergiftung auszulösen. Doch andererseits, indem ich mich annulliere, bekomme ich von der Mutter ihr Blut und wachse dadurch selbst. Es entwickeln sich meine Gene, meine Eigenschaften, bis hin zur Tatsache, dass ich männlichen Geschlechts sein kann, obwohl sie eine Frau ist.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“, 08.04.2011

Katzenglück

Baal HaSulam, „Die Freiheit des Willens“: „Das Kollektiv sollte daher die Meinung dieser Wenigen wie seinen Augapfel hüten, damit die Menschen nicht von der Welt hinweggefegt werden.

Denn sie müssen ganz sicher und mit absoluter Gewissheit wissen, dass die weiter fortgeschrittenen und die rechten Ansichten niemals im Machtbereich des Kollektivs liegen, sondern in den Händen der Schwachen, in den Händen einer unauffälligen Minderheit.

Denn jede Weisheit und alles Kostbare kommen in kleinen Mengen in die Welt. Daher sollen wir achtsam die Ansichten jedes Individuums schützen, da das Kollektiv unfähig ist, sie falsch oder richtig aufzuzeigen.“

Das äußert sich in den Beziehungen zwischen uns, in der Wissenschaft, in den Anschauungen. Je genauer eine zu analysierende Meinung erforscht werden soll, desto weniger Menschen sind in der Lage, sie zu verstehen, zu erörtern und für die Welt zu offenbaren. Es ist eine einfache Hierarchie, die in allem besteht, einschließlich der Wissenschaft der Kabbala. Denn alles geht vom Schöpfer aus und breitet sich von Ihm, von der gemeinsamen Seele, durch die gesamte Pyramide der Seelen aus, bis es bei den Massen ankommt.

Das Problem der Massen besteht darin, einen Anführer für sich auszuwählen, weil sie sich dabei nach dem eigenen Ziel des Lebens orientieren. Die modernen Anführer sind Meister des Versprechens:

– Was wollt ihr haben? Geld? Ich gebe euch Geld! Gesundheit? Ich gebe euch Gesundheit! Sicherheit? Ich gebe euch Sicherheit!

Mit anderen Worten: der Anführer folgt dem Volk. Er spürt die Erwartungen des Volkes und tritt dementsprechend vor dem Publikum auf.

Ähnlich gestalte auch ich meine Vorträge. Wenn sich ein fortgeschrittenes Publikum versammelt hat, das gleiche wie unsere Zuhörergruppe während der Unterrichte, dann spüre ich, dass ich den Menschen das wahre Ziel offenbaren muss – nicht das Verlangen des „Bauches“, sondern das wahre Verlangen, das Ziel, welches dem Egoismus eines jeden entgegengesetzt ist. Auf diese Weise trete ich als Anführer auf, der seinen Schülern vorangeht.

Was ist jedoch, wenn ich zu einem Vortrag komme und lauter „Kater“ vor mir vorfinde, die mich mit ihrem Katzenblick anschauen? Dann muss ich ihnen erzählen, dass jeder in der spirituellen Welt viele Mäuse, Milch und Sahne hat.

Genau darin besteht der Unterschied: ob ich dem Individuum oder dem Kollektiv folgen soll. Ich verhalte mich auf unterschiedliche Art und Weise gegenüber unterschiedlichen Zuhörergruppen: vor meine Schüler setze ich ein echtes Ziel und ziehe sie nach vorne, und an die Massen verteile ich „Bonbons“, indem ich ihnen über das materielle Nutzen erzähle: über die Gesundheit und das erfüllte Leben, über die Existenzsicherheit, über die Kindererziehung usw.

Aus diesem Grund, wenn wir das spirituelle Leben erlangen wollen, haben wir keine andere Wahl – wir müssen uns vor den Ansichten des Individuums beugen. Für uns sind es Baal HaSulam und Rabash, die uns durch ihre Bücher auf den Schöpfer ausrichten.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“, 08.04.2011