Die Tiefe des Punktes
Der Schöpfer erschuf das Verlangen zu Empfangen in Form eines Punktes und möchte dieses Verlangen durch fortlaufende Handlungen dazu bringen, sich selbst zu erkennen. Es ist nur möglich, etwas zu erkennen, aus dem Ergebnis der Erkennung des Gegenteils .
Folglich muss das Verlangen zu Empfangen sich selbst und den Schöpfer erkennen, eines gegenüber dem Anderen. Anders ausgedrückt muss es die ursprüngliche fundamentale Natur des Verlangens zu geben, sowie die Natur des erschaffenen Wesens, des Verlangens zu Empfangen erkennen, welches zu Beginn als das Gegenteil zum Geben erschaffen wurde.
Ursprünglich war das erschaffene Wesen ohne Verständnis und Erkennen von beidem. Es repräsentiert einen Punkt, der sich nur sehr wenig vom Schöpfer unterscheidet und daher wird er „Existenz aus dem Nichts“ genannt, während der Schöpfer „Existenz aus Existenz“ ist. Das ist alles, was zum erschaffenen Wesen gehört. Es kann alles andere von diesem Punkt aus, im Vergleich zum Schöpfer erlangen. Während sich das erschaffene Wesen in Bezug zum Schöpfer, dem Höheren Licht, der Eigenschaft des Gebens, entwickelt, sieht es sich schließlich selbst als dem Schöpfer maximal entgegengesetzt.
Sein Wachstum ist ein immer tieferes Erkennen, Verständnis, und eine immer tiefere Errungenschaft. Der Punkt bleibt gleich. Er verändert sich in keiner Weise, abgesehen von der Tatsache, dass er eine immer tiefere Erkenntnis davon bekommt, wie sehr er dem Licht entgegengesetzt ist. Indem er diese Tiefe erlangt, wird er zu einem schrecklichen „Monster“, einem bösen Trieb, der die Größe des Lichts durch das Gegenteil zu ihm erreicht.
Der Punkt erlangt all dies in vollkommener Tiefe, eine bodenlose Kluft zwischen ihm und dem Schöpfer enthüllend. Es ist unmöglich, eine Brücke über diesem Abgrund zu errichten. Im Wesentlichen gelangt der Punkt dahin, wo er erkennt, wie gründlich er vom Licht abgeschnitten ist.
Das bedeutet, dass er in seiner Wahrnehmung, seinem Verständnis und seiner Errungenschaft wächst. Er wächst in negativer Weise und enthüllt seinen eigenen Gegensatz zum Geben.
Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 27.03.2011, Die Prinzipien globaler Erziehung