Eine Quelle mit lebendigem Wasser
Frage: Warum ist es bei den großen Kongressen viel leichter über die gegenseitige Ablehnung hinwegzukommen?
Meine Antwort. 1. Bei einem Kongress ist ein Mensch nicht in seiner Gruppe. Er verschwindet in einem Ozean von Leuten, mit denen er keinen näheren Kontakt hatte, und daher konnte er seine Bosheit gegen sie nicht enthüllen.
2. Bei den Kongressen arbeiten wir nicht daran, das Böse in uns zu enthüllen, sondern wir erwecken eher die Tugenden. Allerdings kommen diese Tugenden trotz dem Bösen, das bereits enthüllt wurde und um Kräfte für die Zukunft zu erlangen.
Folglich spüren Menschen, die in der Gruppe nicht an sich selbst arbeiten, keinen Drang danach, zu einem Kongress zu kommen. Sie sehen das nicht als eine Chance zum Aufstieg. „Was werde ich dort tun? Springen? Singen? Ich kann genauso am Fernseher oder im Internet zuschauen, zu einer Zeit, die mir angenehm ist!“
In Wirklichkeit besteht ein grosser Unterschied zwischen einer virtuellen und einer physischen Teilnahme an einem Kongress, weil bei der letzteren ein Mensch Energie, Geld und große Anstrengungen aufbringt, um daran teilzunehmen. Darüber hinaus können wir die Wichtigkeit des physischen Kontakts nicht vor der Erlangung der Empfindung der höheren Welt für nichtig erklären. Daher ist der Kongress für Menschen gedacht, die dorthin zu kommen wünschen, um das Böse zu erkennen, das sie früher angesammelt haben und ebenso für jene, die sich danach sehnen, dort die Kräfte zu erhalten, um die Verwirklichung des Bösen in Zukunft überwinden zu können.
Die Tora spricht oft davon, wie sich Menschen früher an einer Quelle trafen, um sich mitzuteilen und Verbindungen herzustellen. So sollten wir uns bei einem Kongress wie Menschen fühlen, die sich an einer Leben spendenden Quelle in der Wüste versammelt haben, und aus dieser Quelle können wir die lebensnotwendigen Kräfte von Bina empfangen (Wasser ist die Eigenschaft des Gebens, die Qualität von Bina).
Aus dem 2.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 07/03/2011, Der Sohar