Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Seele des Menschen lehrt ihn

In der materiellen Welt ändern sich unsere Vorstellungen von der Schönheit ständig, und wir sind gezwungen, der Meinung der Mehrheit zu folgen.

Denn wir leben in der menschlichen Gesellschaft, und ob wir das wollen oder nicht, achten wir deren Werte – so ist unsere Natur. Jeder wird letztendlich das achten, was von der Mehrheit in seiner Umgebung geachtet wird.

Wir begreifen noch nicht einmal, wie haltlos all diese Werte sind. Die Mode hat sich bereits so oft geändert – in der Erziehung, in der Kultur, in der Industrie, in dem schöpferischen Schaffen, selbst in den Essgewohnheiten. Und wir sehen, dass sie kommt und geht, ohne einen wahren Wert unter sich zu haben. Alles, was über die Grenzen unseres tierischen notwendigen Daseins, das vom Körper benötigt wird, hinausgeht: einfaches Wohnen, Familie, Nahrung – alles Andere wird von uns nur geschätzt, weil es von der Gesellschaft geschätzt wird.

Doch die Spiritualität unterscheidet sich dadurch, dass niemand uns dorthin hinter sich herzieht. Wir müssen selbst eine Gesellschaft für uns aufbauen und sie selbst erwecken, damit sie uns hinter sich und durch sich in die Spiritualität zieht. Das heißt, in der spirituellen Entwicklung ist uns die Freiheit des Willens überlassen, und keiner wird uns mit Gewalt dazu zwingen!

Natürlich spornt uns der Schöpfer an und macht uns das Leben in dieser Welt schwer und beraubt uns der Erfüllung. Doch andererseits ist das Leben nicht so schwer wie in der Vergangenheit, und wir sterben nicht vor Hunger. Und doch spüren wir die innere Leere, die uns zur Entwicklung vorantreibt. Und wenn wir diese Leere in uns feststellen und darüber nachdenken, wozu wir leben, worin der Sinn und das Geheimnis des Lebens besteht, und diese Fragen nicht beantworten können, dann stellt sich heraus, dass keiner uns das sagen und erklären kann, keiner zieht uns hinter sich her.

Wir schauen uns um und sehen keine Beispiele. In allem anderen bekommen wir im Leben Beispiele: welchen Beruf man erlernen, welches Haus man bauen, was man kaufen, wie man etwas regeln und wem man ähnlich sein sollte. Die menschliche Gesellschaft gibt uns in allem ein Beispiel. Und nur die Spiritualität bleibt ohne Beispiele, als ob du dich in einem Vakuum befinden und jeden Tag oder sogar jeden Augenblick aufs Neue vor die Frage gestellt würdest, was du tun sollst – wohin du gehen sollst, wo du ein Vorbild, spirituelle Werte, ein Ziel finden sollst?

Das ist ein großes Problem. Doch andererseits müssen wir verstehen, dass das die Folgen der uns gegebenen Freiheit sind! Denn der Mensch, wenn er in die Spiritualität eintritt, baut seine Seele selbst auf. Keiner bringt ihm das bei. Es gibt viele Ratschläge und Bücher, doch das sind alles nur allgemeine Erklärungen um dieses Thema herum, die uns lediglich ein wenig unterstützen.

Doch letztendlich hängt alles vom Menschen ab. Und wenn er keine Umgebung für sich aufbaut, die ihm spirituelle Werte, die Ausrichtung vermittelt, die genauso gründlich ist wie in unserer Welt, die uns so viele Beispiele zeigt – dann wird er natürlich nicht wissen, wie er vorankommen soll.

Darin besteht der Hauptunterschied im spirituellen Vorankommen vom materiellen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 04.03.2011

 

Kabbala Akademie

Schreibt den Schöpfer in die Gruppe ein!

Kongress in Mezukej Dargot, Lektion 1

Frage: Während des Kongresses fällt es uns sehr leicht, uns zu verbinden, denn es erscheint uns sehr natürlich, uns zu annullieren, „den Kopf zu verlieren“, zu versuchen, uns mit den anderen zu vereinen, uns in sie hineinzudenken.

Doch es ist unheimlich schwer, das Gleiche in der eigenen Gruppe zu tun, nachdem man vom Kongress zurückgekommen ist. Es entstehen sehr viele Probleme, und es ist sehr schwer, das innere Wesen der Gruppe wahrzunehmen, plötzlich verschwindet alles. Wie kann das überwunden werden?

Meine Antwort: Lasst uns eine Übung machen: lasst uns in die Gruppe gehen, uns im Kreis setzen, einander anschauen – und nachdenken: „Was macht der Schöpfer mit uns?“ Wir wollen uns verbinden, wir arbeiten in der Gruppe, haben ein Kabbala-Zentrum eröffnet, uns versammelt, einen Ort für unsere Treffen vorbereitet – und keiner will kommen…

Schaut nur, was Er macht! Denn uns trifft keine Schuld, wir verfügen über keinen freien Willen. Schaut, wie Er uns erweckt! Wozu? Wofür braucht Er das? Was gewinnt Er dadurch?..

Ihr kommt nicht voran, weil ihr eine weitere Komponente, die es unter euch gibt, vergesst – die höhere Kraft, den Schöpfer, der alles arrangiert und vorbereitet.

Bringt Ihn mit rein! Geht eine Partnerschaft mit Ihm ein! Dann werdet ihr verstehen, was ihr tun sollt, wie ihr in der Verbindung unter euch und mit Ihm gemeinsam vorankommen könnt. Tragt Ihn in die Gruppenliste ein. Ich meine das absolut ernst, denn Er wohnt unter euch. Fangt an, gerade solche Freundesversammlungen, solche Besprechungen der Geschehnisse zwischen euch durchzuführen – dann wird sich alles klären.

Auszug aus der ersten Kongresslektion in Mezukej Dargot, 24.02.2011

Zum Zerbrechen aufsteigen

Frage: Es gibt Zustände, die von allen Gruppen, einschließlich Kindergruppen, durchlaufen werden. Wir spüren, dass wir eine bestimmte Stufe der Einheit erreicht haben, doch dann wächst der Egoismus, alles zerfällt, und wir verlieren das Gefühl der Sicherheit. Wie können wir es wieder erlangen?

Meine Antwort: Das ist ein guter Zustand. Wir gehen zusammen den spirituellen Weg, wir verbinden uns, um zusammen die spirituelle Welt zu erlangen. Mit anderen Worten: wir vereinen unsere egoistischen Kräfte mit der Absicht, in die Spiritualität einzubrechen und zum Schöpfer zu gelangen. Wir glauben, dass das unser Vorhaben ist, das wir diejenigen sind, die die „Partei anführen“.

Und dann fangen wir an, Hass, Abstoßung, Probleme untereinander zu enthüllen. Denn wir müssen erkennen, dass wir zum Geben nicht fähig sind, dass wir alle Egoisten sind, die sich nicht verbinden wollen, wenn vor ihnen ein Ziel steht, welches für ihren Egoismus unverständlich ist.

Als wir die Vereinigung in Angriff genommen haben, haben wir von der Spiritualität gesprochen und an sie gedacht, haben sie in den Unterrichten studiert. Und dadurch haben wir, im Grunde genommen, uns selbst „verdorben“. Denn wir haben das Licht von dort direkt in unsere egoistische Verbindung angezogen – und wegen des Ungleichgewichts, des Unterschiedes der Eigenschaften zwischen ihnen, ist sie natürlich zerfallen. Wir haben scheinbar das Zerbrechen enthüllt.

Hier müssen wir verstehen: wir haben die Wahrheit enthüllt, sind von der materiellen Stufe zur Stufe des Zerbrechens aufgestiegen. Wenn wir jetzt auf dieser Stufe anfangen, uns mit Hilfe des gleichen Lichts untereinander zu verbinden, werden wir die Korrekturmethode einsetzen und werden dann in den korrigierten Kelim die spirituelle Realität enthüllen. Gerade jetzt beginnen wir mit der Korrektur, und bis dahin hatten wir einfach nichts zum Korrigieren, denn wir haben uns mit unserem Egoismus verbunden und uns gefreut, wie toll es ist.

Jeder, der zum Zerbrechen gelangt und gegen seinen Egoismus handelt, muss sich trotz der Abstoßung mit den Freunden verbinden. Und das ist nur mit Hilfe des höheren Lichts möglich. Es hat mich von den anderen getrennt, und nun muss ich spüren, wie es mich mit ihnen wiedervereint. Und sobald es dies selbst im geringsten Maße getan hat, fange ich an, die spirituelle Welt wahrzunehmen. Denn die Verbindung zwischen uns ist bereits die Spiritualität.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Gefühl der Sicherheit“, 03.03.2011

Über die spirituelle Ausdauer

Alles hängt davon ab, inwieweit wir bereit sind, die in uns aufkommenden Verlangen auszuhalten.

Auf dem spirituellen Weg offenbaren sich böse, falsche Verlangen in dem Menschen, die ihm zeigen, wie weit er vom Ziel entfernt ist, wie sehr er diesem entgegengesetzt ist. Und wenn seine Umgebung sich richtig verhält, stellt er sofort fest, dass das alles zu seinem Wohl geschieht.

Auf diese Weise bedeutet meine Bereitschaft durchzuhalten, dass ich mich darauf vorbereite, jede Enthüllung des Bösen anzunehmen und sie zum Guten umzuwandeln. Wenn ich aber nicht dazu bereit bin, dann bringt mich jede neue Erscheinung des Bösen zum Fall, und ich will nicht aufstehen, weil ich verzweifelt bin oder einfach nicht weiß, was ich machen soll. Damit reißt auch schon die mir gebotene Chance ab.

Die Einwirkung der Umgebung, die die Verbindung zum Ziel hält, richtet den Menschen ständig auf dieses Ziel aus. Genau das ist auch die richtige Vorbereitung, die Bereitschaft durchzuhalten. Wenn ich diese Kraft vorbereitet habe, dann kommt dementsprechend auch das Böse zum Vorschein, in dem ich den Hebel für den Aufstieg zum Guten sehe.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 02.03.2011