Die Absicht kann nicht in Worte gefasst werden
Frage: Könnten Sie vielleicht von Ihrer Absicht während des Lesens des Buches Sohar erzählen?
Meine Antwort: Die Kabbalisten lehren uns, wie die Absicht sein soll. Jeder muss in dem Maße seines Verständnisses das Gelesene realisieren.
Es ist unmöglich, von der Absicht zu erzählen, weil es einem anderen nicht erklärt werden kann, denn die Absicht entstammt dem inneren Zustand eines Menschen, den er enthüllt.
Ich befinde mich in einem mir unbekannten Zustand. Ich enthülle ihn in dem Maße, in dem er in mir zum Vorschein kommt. Aus diesem Zustand, der sich mir enthüllt hat, erschaffe ich die Absicht.
Eigentlich ist es unmöglich, diese Absicht in Worte zu kleiden. Dafür gibt es keine Worte. Denn die Absicht enthält das innere Verlangen/Chissaron des Menschen, das Ausmaß seiner Verbindung mit der höheren Realität bei dem Versuch, Mittel zu finden, die ihn zu der größten Nähe mit dem Gastgeber/dem Schöpfer – zu der Verschmelzung (Siwug de Hakaa) mit Ihm – bringen.
Was sind das für Mittel? Die Bücher, der Lehrer, die Gruppe. Der Mensch umfasst alles, was er aus deren Gesamtheit versteht und empfindet, und erreicht durch sie die Verschmelzung mit dem Schöpfer.
Alle diese Mittel müssen präsent sein. Lässt du eins aus – gibt es keinen richtigen Kontakt. Dabei muss jedes von ihnen im richtigen Gleichgewicht zu den anderen stehen.
Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 28.03.2011