Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Eine Motivation, um eher geboren zu werden

Frage: Baal HaSulam schreibt, dass es nötig ist, zu verstehen, was Kabbala ist, bevor man sie studiert. Wie kann jeder ihre Sprache lernen, wenn sie so kompliziert ist?
Meine Antwort: Zu verstehen, was die Weisheit der Kabbala ist, bedeutet den Schirm zu erwerben, um sich über seinen Egoismus zu erheben und spirituelle Handlungen zu erkennen. Dann wirst du fähig sein, einen kabbalistischen Lehrer zu verstehen und zu lernen, was als nächstes zu tun ist. Du wirst begreifen und du wirst sofort alles praktisch bestätigen können, was er dir sagt, wie es auch bei Studenten in der normalen Welt geschieht.

Wie kann ich dir aber irgendwas erklären, bevor du in der Spiritualität geboren wirst? Es ist, als ob ich einem ungeborenen Kind im Leib seiner Mutter etwas über diese Welt erzählen würde. So erzählen Kabbalisten uns etwas von einer anderen Welt. Wir wohnen in dieser Welt innerhalb ihrer Sphäre, wie in einer Blase, während uns etwas über einen Ort außerhalb davon erzählt wird.

Darum arbeiten kabbalistische Texte wie „Wundermedizin“ (Segula) für uns. Die Artikel sind für Anfänger geschrieben, aber „Das Studium der zehn Sefirot“ ist für jene geschrieben, die in die Spiritualität geboren wurden, die schon „spirituelle Babies“ sind, denen von der Höhren Welt erzählt werden kann. Deswegen werden sie fortschreiten und anfangen, die neue Welt zu erkunden, in die sie geboren wurden.

Was jene betrifft, die noch immer im Leib ihrer Mutter sind, ist es nur ein Ansporn, eine Motivation, um so bald wie möglich geboren zu werden.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 14.02.2011, „Das Wesen der Weisheit der Kabbala“

In der Spiritualität gibt es keine Verzeihung

Frage: Was wird unter den Worten (Das Buch Sohar. Vorwort. Artikel „Das sechste Gebot“ Punkt 221) verstanden: „… niemand außer Ihm verfügt über das Recht, sich über ihm (über dem Mensch) zu erbarmen“? Wie kann das Gesetz barmherzig oder eben nicht barmherzig sein?

Meine Antwort: In der Kabbala ist die Barmherzigkeit eine Eigenschaft des Gebens (Chassadim), und nicht die Verzeihung für eine gewisse Versündigung, wie es in unserer Welt üblich ist. Im spirituellen System existieren keine Verzeihungen. Es ist ein System von sehr genauen Gesetzen.

Und wenn ich irgendwelche Versündigung begangen habe, dann soll ich vor allem wissen, warum, welche und wie ich sie begangen habe. Ich soll verstehen, dass der Schöpfer mir diese Versündigung angehängt hat, damit sie mir offenbart wird, und ich mit ihrer Hilfe begreife, wie ich hinaufsteigen kann.

Denn es gibt eigentlich keine Versündigungen, sondern nur die Aufklärung des Übels, das früher verborgen war, und später enthüllt wurde.

Deshalb wird im Sohar unter der Barmherzigkeit die Erwerbung der Kraft des Gebens verstanden.

Auszug aus dem Unterricht über den Buch Sohar. Das Vorwort, 17.02.2011

In der Spiritualität gibt es keine leichten Bücher

Frage: Was ist der Unterschied zwischen der Einwirkung des Sohar auf einen Menschen, der die spirituelle Erkenntnis erlangt hat, und auf denjenigen, der sich noch nicht in der spirituellen Erkenntnis befindet?

Meine Antwort: Der Sohar wirkt entsprechend der spirituellen Stufe des Menschen, als würde zum Beispiel ein kleines Kind oder ein großer Wissenschaftler ein Buch über Physik lesen.

Derjenige, der die spirituelle Welt noch nicht erlangt hat, liest, versteht jedoch nicht das Geschriebene. Und es gibt keine Bücher, die die spirituelle Welt auf seiner Stufe, in seinen Eigenschaften erklären könnten. Die spirituelle Welt ist für ihn eine Antiwelt, sie kann nur in dem Ausmaß verstanden werden, in dem ihre Eigenschaften des Gebens und der Liebe erlangt werden.

Deshalb beschäftigt man sich anfangs mit Kabbala, nicht um die spirituelle Welt zu verstehen, sondern um deren Eigenschaften zu erlangen. Denn wenn der Mensch diese Eigenschaften erlangen will, ruft er während des Studiums deren allmähliche Entwicklung in sich hervor. Dieses Phänomen wird als „Segula“ bezeichnet.

Und in dem Ausmaß der Erlangung von spirituellen Eigenschaften beginnt er das, was in den kabbalistischen Büchern geschrieben steht, zu spüren und zu verstehen – dann werden die gleichen Bücher zu Lehrbüchern und Wegweisern durch die für ihn neue spirituelle Welt.

Aus diesem Grund macht es keinen Sinn, aus der Lehre von den Zehn Sefirot, die von einem großen Kabbalisten Baal HaSulam geschrieben wurde, eine leichtere Version für Anfänger zu machen. Denn sie werden das Geschriebene sowieso nicht verstehen, sondern müssen den Text zum Erlangen der Eigenschaft des Gebens verwenden.

Es macht keinen Sinn, Kabbala wie Physik zu studieren – das lenkt von der Korrektur ab. Und der Gegenstand des Studiums ist der Mensch selbst, weil alle Welten sich in uns befinden und das Licht in uns enthüllt wird. Das Wichtigste ist, das Licht anzuziehen.

Einige, die die spirituelle Welt nicht erlangt haben, schreiben aber Ergänzungen und Kommentare zu der Lehre von den Zehn Sefirot (TES). Doch wie ist das möglich, wenn der Mensch diese Ergänzungen nicht selbst in der spirituellen Welt erfasst, sondern sie mit seinem irdischen Verstand vermutet. Wie kann man von einer nicht selbst erfassten Welt schreiben?!

Doch es geht noch nicht einmal darum, sondern darum, dass derjenige, der die höhere Welt noch nicht erlangt hat, die Quelle des Lichts braucht – eine authentische Quelle, die von jemandem, der die gesamte höhere Welt erfasst hat, geschrieben wurde, um aus diesem Buch das korrigierende Licht anzuziehen.

Diejenigen aber, die Kommentare zu TES ohne Erkenntnis schreiben, setzen ihn von der Ebene der spirituellen Kraft zu einer irdischen Wissenschaft herab. Ich darf mich im Gegenteil nicht damit zufrieden geben, dass ich TES verstehe, sondern erkennen, dass ich nichts davon verstehe, er mir aber die korrigierende Kraft spendet, deren Einwirkung ich allmählich wahrnehme.

In dem Ausmaß der Korrektur spüre ich in den korrigierten Verlangen die Weisheit. Wenn das Licht Chassadim und das Licht Chochma sich in meine korrigierten Verlangen kleiden, bedeutet es, dass ich Wissen erlangt habe. Wie geschrieben steht: „Und Adam erkannte Hava, sein Weib“ – aus der Verbindung, aus der Vereinigung heraus.

Aus diesem Grund wird das Studieren von Kommentaren nicht helfen. Ich brauche eine authentische Quelle, die stärkste in ihrer Fähigkeit, mir das Licht zu spenden. Denn ich selbst bin der Gegenstand des Studiums, und die ganze Weisheit wird sich in mir enthüllen.

Rabash hat während der Unterrichte keine große Aufmerksamkeit den Erklärungen geschenkt. Er machte nur kurze Erläuterungen, damit wir uns besser mit dem Text verbinden können, indem wir nach dem Licht, das zur Quelle zurückführt, verlangen.

Es gab damals zwei Gruppen – die Gruppe von Rabash und die Gruppe von Hillel. Wir gingen nach dem Unterricht „leer“ nach Hause, die Menschen aus der Gruppe von Hillel gingen „erfüllt“, mit Verständnis.

Das Studium der Kabbala ist „Segula“, ein „Wundermittel“ des Lichts und keine Wissensquelle. Das Wissen kommt mit dem Licht. Es ist nicht nötig, zu denken, das Licht erfüllt dich mit Wissen, entsprechend deiner Ähnlichkeit mit ihm im Geben.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 16.02.2011

Auf der Suche nach der alchemistischen Formel des Lebens

Frage: Was ist das für eine Kraft, die aus dem Zerbrechen hervorgegangen ist und die Entwicklung vorantreibt?

Meine Antwort: Die Menschen verstehen nicht, woher die Lebenskraft kommt. Die Wissenschaftler versuchen, die Quelle der Lebenskraft zu finden, ähnlich den alten Alchemisten, die erfolglos versucht haben, einfache Metalle in Gold zu verwandeln.

Sie nehmen unbelebte Materie und versuchen sie durch alle möglichen Einwirkungen und elektrische Impulse zu beleben und in eine Pflanze zu verwandeln – in etwas, was sich entwickelt.

Wenn man das in kabbalistischen Begriffen erklärt, dann versuchen sie, an die unbelebte Materie zusätzliches höheres Licht heranzuziehen, welches die Materie beeinflussen und auf die nächste Stufe erheben soll – von der unbelebten auf die pflanzliche Stufe. Doch das ist unmöglich! Sie haben keine Möglichkeit, dies zu tun, es wird nichts gelingen.

Sollen sie doch weitermachen, um sich zu vergewissern, dass es unmöglich ist. Es ist zwecklos, nach einer Methode zu suchen, das Leben in die unbelebte Materie einzuhauchen, denn jede zusätzliche Stufe, selbst bei den Daseinsformen in unserer Welt, bedeutet zusätzliches Licht innerhalb des Verlangens. Wie kann durch irgendwelche physische Handlungen das höhere Licht angezogen werden, welches aus einem Stein eine Pflanze machen soll? Das ist einfach lächerlich.

Auszug aus dem Unterricht über die „Lehre von den Zehn Sefirot“, 16.01.2011

Die Welt ist ein Lexikon von spirituellen Begriffen

Woher kommen die Wörter dieser Welt? Warum schaute irgend ein Bauer, der ehemals nahe Jerusalem lebte, auf den Olivenberg und benannte ihn so? Weil er dachte, dass dieser Name passt. Dieses Verlangen entsprang in ihm aus der Natur, und die Natur kommt von Oben.

Das heisst, es gibt nichts Zufälliges in den Wörtern unserer Welt; sie alle kommen von Oben. Daher können Kabbalisten sie benutzen, um die spirituellen Wurzeln zu beschreiben, was die „Sprache der Zweige“ genannt wird. Und wenn wir die Bezeichnungen dieser Welt hernehmen und erklären, was sich hinter ihnen gemäss ihren spirituellen Wurzeln verbirgt, sehen wir die Unterschiede zwischen den Welten. Auf diese Weise entdecken wir, was zwischen uns und der spirituellen Welt steht.

Ein Stein in dieser Welt und ein Stein der spirituellen Welt, ein Baum in dieser Welt und ein Baum der spirituellen Welt, ein Mann, eine Frau, ein Kind, Feuer, Wasser – auf diese Art studiere ich den Unterschied zwischen den Welten und der Form, die ich zu erlangen habe.

Die Sprache der Zweige ist jedoch nicht für einen gewöhnlichen Menschen gedacht, sondern für jene, die die spirituelle Welt verspüren. Nur sie können begreifen, was zwischen dem Zweig und der Wurzel geschieht, und sie übermitteln einander Kenntnisse, indem sie diese Sprache verwenden. Wenn ein Kabbalist eine bestimmte Verbindung zwischen den Wurzeln in der spirituellen Welt beschreibt und diese Kenntnisse jemand anderem übermitteln möchte, berichtet er es in der Sprache der Zweige.

Zurzeit sprechen wir nicht diese Sprache, sondern verwenden vielmehr eine gesprochene Sprache. Wenn du Spiritualität empfinden wirst, indem du den Worten deines Lehrers zuhörst, der dir von der spirituellen Welt berichtet, dann wirst du verstehen, was er meint. Oder er wird dich wie ein kleines Kind unterrichten, dem man Worte beibringt.

Stell dir vor, zusammen mit deinem Lehrer auf der spirituellen Ebene zu sein, und er deutet auf ein bestimmtes Phänomen hin und sagt, wie es bezeichnet wird. Das spirituelle Phänomen zu sehen und die Bezeichnung zu hören bedeutet, du kannst das Wort dieser Welt mit dem spirituellen Objekt verbinden. Das bedeutet, die Sprache der Zweige zu erlernen. Ein Neugeborenes in der spirituellen Welt lernt die Sprache der Zweige genauso wie ein Neugeborenes in dieser Welt die irdische Sprache zu sprechen lernt.

Und später wirst du in der Lage sein mit dem Lehrer zu sprechen, du wirst ein lebendiges Vokabular besitzen.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts vom 14.2.2011. „Das Wesen der Weisheit der Kabbala“

Der Abstand zwischen Leben und Tod

„Einleitung zum Sohar,‘ Artikel „Das vierte Gebot“, Punkt 212: Es steht geschrieben, „Und lasst sie Me’orot [Lichter] sein,“ mit dern Buchstaben von OrMawet (Tod], weil die Klipa dem Verstand folgt. Der Verstand ist Licht und die andere Seite ist der Tod…

Wenn dieses Licht sich von dort entfernt, vereinigen sich die Buchstaben von Mawet. Wenn die Vereinigung nicht an dem Ort von AwI, sondern von SoN stattfindet, entfernt sich das Licht von dort, weil AwI sofort von ihren Siwug getrennt werden und das Licht hält inne. Dann tritt das Wort Or aus dem Wort Me’orot hervor, und die Buchstaben von Mawet gesellen sich dazu. Dies geschieht, da nach dem Hervorlocken des Lichtes aus dem Wort Me’orot, dort das Wort Tod verbleibt, denn die Buchstaben von Or haben sich bereits vom Wort entfernt und trennen nicht mehr die Buchstaben von Mawet.

Dies deutet die Sünde jener Urschlange an, die sich unten an dem Ort von SoN verband und somit oben AwI trennte, denn ihr Siwug hörte deshalb auf und brachte Tod in die Welt.

Hieraus erkennen wir, wie kurz die Distanz zwischen Leben und Tod ist, wie sich Leben augenblicklich in Tod verwandelt. Alles hängt davon ab, ob ein Mensch in sich die Gegenwart des Schöpfers wahrnimmt oder nicht. Wenn der Schöpfer gegenwärtig ist und Er darüber steht, ist es Leben, wenn nicht, ist esTod.

Aus dem 2. Teil des täglichen Kabbalaunterrichts vom 14.2.2011 – „Einleitung zum Sohar“

Korrektur vor dem Spiegel

Frage: Ich strenge mich an, um Verbindung mit den Freunden in der Gruppe herzustellen, sehe aber, dass sie meine Anstrengungen zurückweisen. Wenn ich die gesamte Realität mit einschließe, wer weist dann wen zurück?

Meine Antwort: Du dich selbst. Um es mit den Worten von Baal HaSulam auszudrücken: wie du die Gruppe siehst, so siehst du auch den Schöpfer. Denn außer dir gibt es nur Ihn. Er ist jedoch verborgen, du kannst nicht in Bezug auf Ihn arbeiten, aus diesem Grund lässt man dich dein Spiegelbild – die Umgebung – sehen. Entsprechend deiner Verdorbenheit siehst du die Anderen außerhalb von dir, unkorrigiert, nicht verbunden und die Verbindung mit dir ablehnend.

Natürlich kommt in allem der Mensch selbst zum Vorschein.

Doch zugleich, da der Mensch sich unter dem Einfluss von trennenden Kräften befindet, muss er einfallsreich in seiner Arbeit mit der Umgebung sein, um sich selbst mit deren Hilfe ausrichten zu können.

Gerade auf diese Weise kann ich wirklich an mir selbst arbeiten. Deshalb muss ich die richtige Umgebung finden, sie in die richtige „Form“ bringen, die richtige Einstellung ihr gegenüber aufbauen und die richtige Einwirkung von ihr bekommen. Dadurch werde ich vorankommen können.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 16.02.2011

Erste Fragen eines Anfängers

Frage: Was ist der Schöpfer?

Meine Antwort: Der Schöpfer ist die Höhere Kraft, die das gesamte System lenkt und zum Laufen bringt. Wir enthüllen Ihn so weit wie wir diesem integralen System ähnlich sind. In dem Maße verbinden wir uns mit dem Schöpfer, der allgemeinen lenkenden Kraft und werden genauso ewig und vollkommen wie Er.

Das ist der Grad, den jeder Mensch früher oder später erreichen muss. Jeder Mensch muss sich diesem allgemeinen Systems bewusst werden und den Schöpfer erreichen.

Frage: Gibt es in der spirituellen Welt Engel?

Meine Antwort: Engel sind Kräfte. „Engel“ (Malach) kommt von dem Wort Malchut, Kraft.

Frage: Was sind Sefirot?

Meine Antwort: Sefirot sind bestimmte Eigenschaften, die in jeder Seele gegenwärtig sind, jedoch in unterschiedlichen Kombinationen. Dies bestimmt alle Unterschiede zwischen uns.

Frage: Was ist „Korrektur“?

Meine Antwort: Korrektur ist die Angleichung unserer Sichtweise, unserer Wahrnehmung, die einen befähigt zu erkennen, wie die Welt in Wirklichkeit verbunden ist. Die Natur ist global und ganzheitlich. Die uns gewohnte Einteilung in separate Bestandteile, wie z.B in Biologie, Zoologie, Botanik, Geographie und so weiter, besteht nicht.

Die Natur schließt alles mit ein. Dies ist das allgemeine Bild. Die Korrektur besteht in meiner neu erworbenen Fähigkeit, alles in einem Bild verbunden zu sehen und ich selbst betrete es gemeinsam mit allen anderen. Darum ist die ganzheitliche Medizin in unserer Zeit so populär, da sie den Gesamtorganismus und die Welt im allgemeinen als Einheit betrachtet.

Frage: Was ist eine Seele?

Meine Antwort: Unsere Seele ist der Teil des ewigen Systems, das wir erlangen. Wir werden über 125 Stufen in dieses Sytem aufgenommen, bis wir uns mit dem allgemeinen System vereinen. Jeder Mensch muss die gesamten 125 Stufen aufsteigen.

Uns bleiben noch maximal 230 Jahre (bis die 6000 Jahre zu Ende sind), um unsere Korrektur zu vollenden, die globale ganzheitliche Welt zu enthüllen und vollständig in ihr aufgenommen werden. Doch wir können das früher tun.

Frage: Was ist „Reinkarnation“?

Meine Antwort: Ein Mensch muß sich solange als ein Teil in dieses allgemeine globale System eingliedern und sich darin vermischen und ausbreiten, bis er seine Korrektur beendet hat.

Aus meinem Vortrag in Paris, 1.02.2011

Zeige einem Dummkopf keine halbfertige Arbeit

Frage: Wen interessiert die Korrektur mehr – uns oder den Schöpfer?

Meine Antwort: Den Schöpfer. Andernfalls würde Er uns nicht erwecken.

Frage: Warum ist es dann unsere Arbeit, die übrige Welt zu erwecken?

Meine Antwort: Er ist der Interessierte, warum machen wir uns also Sorgen? Also, Tatsache ist, dass wir keine Wahl haben – der Schöpfer verpflichtet uns. Er erweckt uns, damit wir alle anderen erwecken.

Frage: Doch warum hat Er nicht die gesamte Welt erweckt?

Meine Antwort: Wir werden das gesamte System, die Rolle jeder Person und die Verbindung untereinander nur dann erfahren, wenn wir das absolute, korrigierte System erreichen, wodurch jeder Mensch dieses vollständige System in seinem Innern einschließt.

Dann wirst Du erkennen, warum alle diese Seelen diesen Weg und durch diese Korrektur gehen mussten. Jetzt, während wir mitten auf dem Weg sind, ist es unmöglich, diese Fragen zu stellen. Das ist der Entwicklung eines Fötus ähnlich, dem plötzlich eine Hand wächst, dann eine Zunge, dann ein Bein, dann etwas, das aussieht wie ein Schwanz, der erscheint und wieder verschwindet, dann erscheinen die Augen und so weiter. Wir verstehen alle diese Formen der Entwicklung nicht.

„Zeige einem Dummkopf keine halbfertige Arbeit“. Vorerst sind wir Dummköpfe, was bedeutet, dass uns immer noch das Licht von Chochma fehlt, das Licht der Weisheit, das sich in unseren Verlangen oder Kelim ausbreiten muss.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 15.02.11. Schriften von Rabash

Es nützt nichts, die Liebe vorzuspielen

Frage: Warum müssen wir studieren, um das höhere Licht anzuziehen? Warum kann das Licht nicht auf uns einwirken, während wir in der Gruppe arbeiten, wie es auf ein kleines Kind während des Spielens einwirkt? Warum reicht es uns nicht, die „Liebe zu Freunden“ nur vorzuspielen, um diese Liebe zu erlangen?

Meine Antwort: Während des Studiums versuchen wir, uns zu verbinden, und wir brauchen unbedingt das Licht, das uns entwickeln lässt. Dieses Licht kommt nicht einfach, nur weil wir versuchen, uns zu verbinden. Es muss zu uns aus der höheren Welt, aus einem höheren Zustand, von einer höheren Stufe kommen.

Denn wir wachsen nicht wie Tiere, auf der gleichen Ebene. Während ich als kleines Kind danach strebe, erwachsen zu werden, wachse ich lediglich in meinem Ego und wandle es nicht in „um des Gebens willen“ um. Ich werde zu einem immer größeren Tier. Während wir bei unserer spirituellen Arbeit unser Ego auf jeder Stufe ins Geben verwandeln. Und aus diesem Grund brauchen wir das Licht, das zur Quelle zurückführt. Deshalb reicht es nicht, in der Gruppe zu „spielen“, um die Liebe zu Freunden zu erlangen, denn diese Liebe ist unserer Natur entgegengesetzt. Ich spiele die Liebe vor, werde sie deswegen aber nicht erlangen.

Wenn die Menschen sich verbinden wollen, um ein egoistisches Ziel, welches unser Ego versteht, zu erreichen – zu gewinnen oder zu verdienen -, haben sie kein Problem damit, sich zu verbinden.

Doch wenn wir unsere Natur verändern sollen, dann versteht unser Ego nicht, wozu wir uns mit den Anderen verbinden sollen, und deshalb sind wir dazu nicht in der Lage. Ich höre viele Vorwürfe. Die Menschen kommen zu uns und fragen erstaunt: „Ihr, Kabbalisten, verhält euch so untereinander?! Hier muss grenzenlose Liebe herrschen! Schaut euch aber an, was hier geschieht!“ Die Außenstehenden verstehen das nicht.

Denn wenn du in irgendeine äußere Gemeinschaft, die ein klares egoistisches Ziel hat, kommst, wirst du sehen, dass sie untereinander vereint sind, weil sie verstehen, dass sie das Ziel – erfolgreich im Geschäft zu sein oder ein Haus zu bauen – gemeinsam erreichen können.

Wir können uns aber nicht verbinden, weil die Verbindung unter uns nur durch das Zerbrechen des Egos möglich ist, während sie in einer äußeren Gemeinschaft durch das Wachstum des Egos stattfindet. Aus diesem Grund müssen wir zusätzlich das Licht, das zur Quelle zurückführt, anziehen. Und nur das Licht kann uns durch seine Einwirkung vereinen. Wir können nur Hass zwischen uns enthüllen. In einer äußeren Gemeinschaft, welche durch ein egoistisches Ziel verbunden ist, enthüllen die Menschen Liebe untereinander, wir aber enthüllen Hass. Es wird als „Berg Sinai“ – „Berg des Hasses“ – bezeichnet. Und dann werden wir die Tora brauchen, das Licht, das zur Quelle zurückführt, weil wir uns nur mit dessen Hilfe vereinen können.

Deshalb enthüllt sich in einer wahren kabbalistischen Gruppe nur Hass – und dann müssen sie studieren, um das Licht, das sie verbindet, anzuziehen. Doch das Licht verbindet sie nur für einen Augenblick, und anschließend enthüllt sich wieder Hass – damit sie weiter vorankommen können, indem sie das Licht anziehen. Auf diese Weise müssen sie ständig das Licht anziehen, sonst versinken sie in Hass. Dieser Hass ist ihr Ego, die „Gegenhilfe“, die ihnen auf diese Weise hilft, voranzukommen.

Deshalb brauchen wir die Gruppe, und wir müssen versuchen, uns zu verbinden, obwohl uns klar ist, dass wir das selbst nicht erreichen können. Wir müssen es jedoch versuchen und uns von diesem Spiel nicht verwirren lassen. Und wir müssen gemeinsam studieren, um das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen, weil es einen Umsturz in uns vollbringen muss, denn wenn wir die Eigenschaft des Gebens nicht erreichen, werden wir uns nicht verbinden können.

Äußere Gemeinschaften verbinden sich auf egoistische Art und Weise. Wir verbinden uns jedoch nur durch das gegenseitige spirituelle Geben. Wenn das Licht auf uns einwirkt und uns untereinander verbindet, werden wir in dem gemeinsamen Kli zwischen uns sofort den Schöpfer enthüllen. Die gemeinsame Kraft, die sich zwischen uns enthüllen wird, ist der Schöpfer. Unser Verlangen zu genießen wird sich in das Verlangen zu geben verwandeln.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 15.02.2011