Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Ein Seil in die spirituelle Welt

Frage: Ist der Begriff „Segula“/„Wundermittel“ die Grundlage für die integrale Erziehung?

Meine Antwort: „Segula“ ist die Grundlage, damit fängt man an. Denn die spirituelle Welt ist unserer Welt entgegengesetzt und deshalb völlig von ihr getrennt. Die spirituelle Welt hat keine Verbindung mit der materiellen. Du kannst nichts mit der spirituellen Welt tun – weder die Kraft von dort anziehen noch auf sie einwirken. Weder Karten noch „Wunder“ noch rote Bänder werden dir helfen, diesen absoluten Bruch zwischen den Welten zu überwinden.

Der Kontakt, durch den du die spirituelle Einwirkung auf dich hervorrufen kannst, wird nur durch deine richtige Verbindung mit dem Lehrer, dem Lehrbuch und der Gruppe hergestellt – wenn du sie benutzt, um die Absicht, die dringende Notwendigkeit, das Verständnis, was genau du von dem Studium erwartest, in dir zu erwecken.

Und dann führt dich das Studium mit dem wahren Lehrer, der richtigen Gruppe und den authentischen Büchern zur Umsetzung der Absicht. Und außer all dem wird dir nichts helfen. Ohne „Segula“ in dieser Welt würde der Mensch ein Tier bleiben.

Aus diesem Grund ist es für uns derart wichtig, zu klären, wie diese drei Bestandteile – der Lehrer, die Bücher und die Gruppe – sein sollen, wie sie richtig auf mich einwirken sollen – in Bürgschaft.

All das ist in der Notwendigkeit, die Spiritualität zu ergründen, konzentriert. Und die Spiritualität wird durch das Studium ergründet, in dem eine geheime Kraft verborgen ist. Diese Kraft muss auf mich einwirken, wenn ich mich an sie wende.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 23.02.2011

Eine Oase in der Internet-Wüste

Frage: Wodurch wird das Buch Sohar die Korrektur des Internet bewirken?

Meine Antwort: Das Buch Sohar kann zur Korrektur von Internet beitragen, weil die Menschen, die dort unterwegs sind, nach einer wahren Verbindung suchen. Sie verstehen selbst noch nicht, was sie wollen, sie glauben, dass es ihnen ausreicht, Kontakte herzustellen, miteinander zu plaudern, sich mit etwas, mit irgendwelchen Spielen zu beschäftigen.

Doch dann werden die Menschen erkennen, dass es nicht hilft, dass das alles ein begrenzter und keinen Nutzen bringender Zeitvertreib ist und dass die „sozialen Netzwerke“ die Menschen in Wirklichkeit nicht miteinander verbinden. Doch während sie damit beschäftigt sind, enthüllen sie das dort enthaltene Böse, sie begreifen, dass das alles falsch ist und nur dem Profit dient, dass das ein Versuch ist, einander über den Tisch zu ziehen und auszunehmen. Sie werden verstehen, dass diese ganze Internetverbindung uns schadet.

Wie sollte uns denn die Verbindung zwischen uns schaden? Es ist aber so, dass wir Egoisten sind und uns nicht im Guten und nutzbringend verbinden können. Wir können kein Netz erschaffen, das uns Vergnügen bringen würde. Und das wird zur Erkenntnis des eigenen Bösen führen.

Es muss ihnen erklärt werden, dass innerhalb dieses Internet-Netzes ein kleines Netz existiert, welches nach anderen Gesetzen lebt und wo Menschen zusammengekommen sind, die das Gute erlangen wollen. Das ist genau das, was der Slogan unseres Fernsehsenders aussagt: „Wir schließen uns dem Guten an“.

Dort gelten ganz andere Regeln und befinden sich Menschen, die zu Brüdern werden wollen. Und dadurch enthüllen sie das höhere Leben – und umarmen sich nicht einfach oder versuchen, dass äußerlich alles höflich und schön bleibt.

Sie erreichen Zustände, in denen sie innerhalb ihrer Beziehungen das höhere, spirituelle Leben wahrzunehmen beginnen – das vollkommene und ewige Leben, den Schöpfer, die spirituelle Welt, die höhere Kraft, die in diesem Netz verborgen ist!

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“, 23.02.2011

Lange Vorbereitung auf ein kurzes Treffen

Frage: Was soll ich tun, wenn in Bezug auf Empfindungen bei mir alles in Ordnung ist, wenn ich kein Verlangen verspüre, zu einer höheren Stufe aufzusteigen?

Meine Antwort: Nehmen wir zum Beispiel den Kongress, nach dem wir einen Abstieg erlebt haben. Von hier an kann man zu einer wahren Bitte, einer Forderung, einem Schrei, einem Gebet kommen. Vielleicht fehlt es uns an solchen Handlungen. Denke daran vor dem Schlafengehen und morgens, wenn du zum Unterricht aufstehst: „Wofür? Warum? Wie?“

Die Kabbalisten empfehlen uns mit aller Ernsthaftigkeit auf den Unterricht vorzubereiten, manchmal sogar stundenlang. Die Vorbereitung nimmt mehr Zeit in Anspruch als der Unterricht selbst. Das Licht braucht nicht viel Zeit, der Mensch muss nicht den ganzen Tag hindurch studieren – es reichen eine oder zwei Stunden. Wenn er während des ganzen Tages die Absicht aufbaut und sich auf das Treffen mit dem Licht vorbereitet, dann geschieht das Wichtigste innerhalb von wenigen Minuten.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 23.02.2011

Ohne schöne Worte

Frage: Wenn wir anfangen, Druck auf unseren Egoismus und Schläge auf ihn zu verspüren, wie können wir uns dann richtig an die Gruppe wenden? Worauf sollten wir uns konzentrieren?

Meine Antwort: Wenn der Mensch keine innere Forderung an die Gruppe hat, was soll er ihr sagen? Was auch immer wir tun, wir tun es aus dem Verlangen heraus. Wenn der Mensch noch nicht erkennt, wozu er sich an die Gruppe wenden soll, wird er sich nicht an sie wenden.

Ich wende mich an die Gruppe, wenn ich mich hilflos fühle, wenn ich sehe, dass keine mir zur Verfügung stehenden Mittel helfen, dass ich nicht in der Lage bin, mich zu korrigieren und etwas zu erreichen. Meine ganze Klugheit, mein ganzes Potenzial bringen nichts.

Nur dann bin ich bereit, Freunde um Hilfe zu bitten. Die Forderung entsteht in mir aus der Suche heraus, wenn ich mich aus diesem schrecklichen Zustand retten will. Erst dann stelle ich fest, dass ich mich nur an die Gruppe wenden kann.

Ich wende mich entweder äußerlich oder innerlich an sie. Selbst wenn die Freunde das nicht wahrnehmen, doch ich will bereits Unterstützung und Kraft von ihnen bekommen. Und dann richte ich mich mit einer Bitte an sie.

Kann ich sonst etwa auf den Rat der Gruppe hören oder sie um Hilfe bitten? Denn leeres Gerede nützt hier nichts, es wäre, als würde ich den Mond anbellen. Nur wenn in mir ein echtes Verlangen herangereift ist, wende ich mich an die Freunde. Es ist unwichtig, ob sie das spüren oder nicht – denn in meinem Appell ist die Kraft des Verlangens enthalten, die ihn auch echt macht.

Auszug aus dem Unterricht über einem Artikel von Rabash, 23.02.2011

„Die Schritte des Messias“

Frage: Man sagt, dass Ari Messias ben Joseph war. Was bedeutet das?

Meine Antwort: Die Kraft der Korrektur „Messias ben Joseph “ erzeugt die Vorbereitung für das „Eintreffen“ (für die Offenbarung) der Kraft der Korrektur „Messias ben David“. Denn Joseph ist Sefira Jessod, und David ist Malchut. Jessod bereitet die Einwirkung auf Malchut vor, um sie zu korrigieren.

Messias ist nicht der Mensch, nicht Ari selbst oder sein physischer Körper, sondern seine Lehre, seine Methodik, seine Kraft. Es ist die Seele, die im allgemeinen System der Seelen ihre Aufgabe hatte, den Weg zum Licht zu öffnen und damit alle Seelen zu beleuchten.

Sie steht auf dem Wege des Lichtes von oben nach unten, verbindet die höheren korrigierten Seelen der Kabbalisten, mit jenen Seelen, die noch nicht korrigiert sind, empfängt das Licht in seinem höheren Gewand und kleidet es entsprechend unseren Seelen ein, verteilt es zu den Stufen und bringt das Licht unseren Seelen näher.

Und deshalb, fängt mit Ari die Massenkorrektur der Seelen an – wie es zu Zeiten Baal Schem Tow war, wo auch Chassidut entstand. Und so hat die Menschheit begonnen, spirituell voranzukommen.

Wenn Ari mit seiner Methodik nicht da wäre, dann gäbe es keinen Baal Schem Tow mit seiner Bewegung Chassidut (mit einer Menge von kabbalistischen Gruppen unter dem Volk). Und ohne Baal Schem Tow gäbe es keinen Baal HaSulam, und ohne Baal HaSulam gäbe es uns nicht, die heute Kabbala studieren.

Diese Etappen heißen „die Schritte des Messias“. Es ist die Entwicklung der Methodik und der Praxis der Korrektur für die endgültige Vollendung. Und wir sind die ersten, die diese endgültige Etappe der Korrektur realisieren, weil wir die Kraft des „Messias ben Joseph anwenden“, um die Enthüllung der Kraft „Messias ben David“ zu erreichen, um die Malchut, die Versammlung aller Seelen mittels gemeinsamen Schirmes zu korrigieren.

Frage: Wird es in unserer Welt den Menschen mit der besonderen Seele geben, der die Methodik der Korrektur realisieren wird, sowie Messias ben David heißen wird?

Meine Antwort: Möglicherweise ist Messias ben David unser gemeinsames Verlangen, das im Endeffekt solche Handlung realisieren wird und nicht eine bestimmte Persönlichkeit. Uns interessieren nicht die Menschen, die in dieser Welt lebten: Аri, Baal HaSulam oder sogar Raschbi, sondern ihr Einfluss im System der Seelen. Es handelt sich um die Seele, die uns das Licht der Korrektur offenbart.

Und wir handeln ebenso: wir schaffen zusammen das System der Seelen, um das Licht von oben heranzuziehen und es an alle unkorrigierte Seelen weiterzugeben. Wir machen die Handlung, die als Malchut Davids bezeichnen werden kann.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Vorwort zu Panim Meirot“, 22.02.2011

Was mich zu der Wurzel meiner Seele führen wird

Frage: Wie soll ich die Enthüllung der Wurzel meiner Seele beschleunigen?

Meine Antwort: Indem sich der Mensch in die Gruppe einfügt, erweckt er das höhere Licht, das ihm zeigt, wie sehr er der Verbindung entgegengesetzt und wie weit er von den Anderen entfernt ist, wie sehr er sie verachtet, hasst und zurückweist.

Was ist die Wurzel meiner Seele? Das ist mein Platz im System des gemeinsamen Verlangens, welches vom Schöpfer erschaffen wurde. Ich kann sie nur unter der Bedingung enthüllen, dass ich mich mit allen anderen Seelen vollkommen verbunden habe, denn nur dann werde ich meine Rolle in dem gemeinsamen Organismus verstehen.

Deshalb besteht unsere Korrektur in der Erweckung des Lichts, welches uns mit dem gesamten System verbinden wird. In diesem Fall hilft selbst die Abstoßung der Vereinigung den eigenen Platz zu enthüllen.

Der Prozess der Klärung seiner Einstellung gegenüber den anderen Seelen ist allmählich und langwierig, denn der Mensch enthüllt seinen wahren Platz und seine Rolle in dem Gesamtsystem nur nach der Erlangung der Erkenntnis und dem Einschluss in alle Anderen, wenn die Kraft des Gebens in ihm anfängt, die Form des Empfangens zu bestimmen, d.h., wenn das Geben größer als das Empfangen wird. Das geschieht dadurch, dass das Licht in ausreichendem Maße auf ihn eingewirkt hat.

Lass also das Licht wirken und stimme dem Erlangen der Eigenschaft des Gebens zu!

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 18.02.2011

Das Ende der Romanze mit der materiellen Umgebung

Frage: Der Egoismus ist sehr listig. Wie kann ich sicher sein, dass das Spiel mit ihm mich wirklich vorwärts bringt und kein weiterer Trick von ihm ist?

Meine Antwort: Wenn ich mich in die Umgebung einfüge und mich von dem, was für sie wichtig ist, durchdringen lasse, dann bedeutet es, dass ich mich im Glauben über dem Verstand bewege. Ich beuge mich absichtlich vor der Gruppe und übernehme ihre Werte, weil sie spiritueller Natur sind. Ich stelle mich vor ihnen so hin, dass sie mich aufsteigen lassen.

Ich habe niemals Kraft, um selbständig aufzusteigen. Dabei befinde ich mich immer in irgendeiner Umgebung, die mich auf bestimmte Werte ausrichtet.

Nur sind die Werte der materiellen Umgebung ebenso künstlich und falsch. Die Gesellschaft animiert mich dazu, ein Auto, ein Haus, eine Einrichtung zu kaufen… Wer sagt, dass ich das wirklich brauche? Denn der Körper ist nur ein Tier, das sich lediglich entspannen möchte. Gib ihm eine bestimmte Anzahl an Kalorien und ein bequemes Plätzchen zum Hinlegen. Mehr will es auch nicht.

Doch die Gesellschaft erzählt mir, was ich kaufen und wonach ich streben soll. Ansonsten werde ich nicht respektiert. Animiert durch die Umgebung, versuche ich mein Leben lang, ihr zu gefallen.

Doch nun bin ich übersättigt und will nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzen. Stattdessen trete ich einer neuen Umgebung bei, wähle ein Umfeld, das ein spirituelles Ziel hat. Jetzt muss ich es nur in meinen Augen erheben – dann werde ich mit dessen Hilfe wachsen.

Ich erschaffe mir eine künstliche Umgebung für das spirituelle Wachstum. Genau darin besteht meine gesamte Arbeit. Je höher ich die Freunde in meinen Augen aufsteigen lasse, desto höher steige ich selbst auf.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 22.02.2011

Wer soll verurteilt werden und wofür?

Frage: Wenn man Abstoßung gegenüber der Gruppe empfindet, muss man die Geduld bewahren und darf die Freunde nicht verurteilen?

Meine Antwort: Man muss sich selbst und nicht sie verurteilen, denn sie werden von mir negativ wahrgenommen, weil sie so von meinem Egoismus gesehen werden. Doch diese unterschiedlichen Menschen wurden von dem Schöpfer zu einer Gruppe vereint, und Er will, dass ich mich mit ihnen verbinde. Er ruft die Feindseligkeit ihnen gegenüber in mir hervor, und mein egoistisches Verlangen stößt mich von der Vereinigung weg. Das bedeutet, dass ich das Böse in mir enthüllt habe, wie geschrieben steht: „Ich erschuf den bösen Trieb und erschuf die Tora zu dessen Korrektur“.

Nun muss ich während des Studiums das Licht anziehen, und zwar nur zu einem Zweck: mich mit den Menschen in der Gruppe zu verbinden, die ich abstoße. Ich brauche nichts anderes. Wenn sich meine Einstellung ihnen gegenüber infolge des Studiums verändert hat, dann bedeutet das, dass das Licht der Tora auf mich eingewirkt hat und ich die Eigenschaft des Gebens erlangt habe.

Das heißt, das Ziel besteht nicht darin, sich mit den Freunden zu verbinden oder den eigenen Egoismus zu korrigieren – das sind lediglich Mittel. Das Ziel besteht darin, durch das Anziehen des Lichts die Eigenschaft des Schöpfers, Sein Abbild zu erlangen.

Deshalb ist es so arrangiert worden, dass ich die Freunde zurückweise, damit ich die Einwirkung des Lichts brauche, welches mir die Eigenschaft des Schöpfers verleiht. Ansonsten besteht keine Notwendigkeit darin. Also müssen wir nicht an die Notwendigkeit denken, etwas zu korrigieren, sondern daran, dass wir durch die Korrektur das Ziel erreichen.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 18.02.2011

48 Stunden bis zum Ende der Welt…

Frage: Stellen wir uns vor, dass ein Asteroid in 48 Stunden mit unserem Planeten kollidieren und ihn völlig zerstören soll. Wie kann die Korrektur in 48 Stunden, die bis zur Zerstörung der Erde geblieben sind, beschleunigt werden?

Meine Antwort: Wenn die Menschen auf der Erde erkennen würden, dass in 48 Stunden das Ende der Welt kommt, würde sie ein derart starkes Verlangen überkommen, eine Rettung zu finden, dass sie wahrscheinlich hören würden, dass alles vom Verlangen abhängt!

Wenn wir jetzt unser großes Verlangen um der Rettung willen auf die Vereinigung zwischen den Menschen der gesamten Erdkugel ausrichten, damit die höhere Kraft unsere Verbindung korrigiert, wird das augenblicklich geschehen. Das ist das Gesetz der Natur: wenn das Verlangen das Licht hervorruft, wirkt das Licht, und die Korrektur kommt sofort.

Wenn das Licht auf das gemeinsame Verlangen, sich zu verbinden, einwirkt, nehmen wir in diesem gemeinsamen Verlangen sofort die höhere Welt wahr. Und wenn wir alle verbunden sind, hören wir auf, in der Wahrnehmung der höheren Welt unsere Welt, unsere Realität, die Erdkugel wahrzunehmen und dann… soll sie explodieren! Es wird aber nichts explodieren können, weil alle Explosionen Kräfte sind, die wir nicht korrigieren können!

Wenn wir uns verbinden, wird unsere Welt erstens nicht explodieren, die zerstörerische Kraft wird nicht da sein, weil wir durch unsere Verbindung die Kraft des Bösen auf jeder Stufe annullieren: auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen.

Und zweitens, wenn es das gemeinsame Verlangen der gesamten Menschheit sein wird, denn es geht um die allgemeine Rettung, dann werden wir den Zustand erreichen, in dem unsere Welt aus unserer Wahrnehmung verschwindet und wir nur in der Empfindung der Verschmelzung existieren werden, ohne materielle Form, die sich uns im Moment in unserem Verlangen vorstellt. Unser Verlangen wird uns Formen des Gebens zeichnen.

Frage: Und wenn die Menschen sagen: „Uns sind 48 Stunden geblieben, lasst uns feiern!“

Meine Antwort: Das ist unrealistisch. Wenn du weißt, dass in 48 Stunden alles zu Ende ist, dann lebst du die verbliebenen 48 Stunden nicht, dieses Wissen radiert die verbliebenen Minuten weg, vorausgesetzt du kannst dieses Ende nicht ändern oder verhindern.

Stell dir vor, du würdest unaufhaltsam einem Abgrund entgegen rasen, doch in dem Augenblick, in dem sich der Abgrund vor dir auftut, verwandelt sich dein Auto in ein Flugzeug… Doch wenn dir eine solche Lösung nicht zur Verfügung steht, die dir ermöglichen würde, zu einer höheren Stufe – über die Katastrophe – aufzusteigen, dann bist du bereits tot.

Frage: Wie können wir die Empfindung einer solchen Notwendigkeit der Vereinigung erreichen?

Meine Antwort: Wir müssen sie selbst erreichen oder die Natur wird uns durch ein ähnliches Szenario dazu zwingen.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“, 15.02.2011

Zusammenlöten durch das höhere Licht

Wir sollten ständig daran denken, dass wir den Sohar lesen, nur damit sich unsere auf die Einheit gerichteten Verlangen unter der Einwirkung des Lichts verbinden.

Ich kann nur der Einheit entgegenstreben, wenn ich vom Lesen des Sohar und von TES erwarte, dass das Licht uns alle vereint. Ich muss mir vorstellen, dass alle außer mir vereint sind und nur ich mich in alle einfügen muss.

Ich selbst bin dazu nicht in der Lage, und nur infolge des Studiums kann dieser „Klick“ kommen, der mich mit allen verbindet. So führen wir auch zwei Drähte beim Zusammenlöten aneinander und behandeln die Kontaktstelle durch Einwirkung hoher Temperatur, wobei das Lot, das sie miteinander verbindet, geschmolzen wird.

Deshalb stelle ich Kontakt mit der Gruppe her, stelle mir vor, dass ich mich mit ihnen verbinde – und erwarte vom Studium, dass es uns im Punkt unserer Verbindung zusammenlötet.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 21.02.2011